Otherland 1
Stadt der goldenen Schatten
von Tad Williams
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Erscheinungstermin 29.10.2016 | Archivierungsdatum 09.01.2017
Zum Inhalt
Otherland – ein virtueller Raum, der von den reichsten und skrupellosesten Männern der Erde regiert wird: Der Gralsbruderschaft. Otherland, das ist ein Ort der kühnsten Phantasien und der schlimmsten...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608949612 |
PREIS | 15,00 € (EUR) |
SEITEN | 937 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Dieses Buch wurde im englischen Original vor über 20 Jahren, nämlich 1996, veröffentlicht. Vor diesem Hintergrund zeigt die Geschichte interessante Visionen zur heutigen digitalisierten Welt. Wenn man sich in ihr zurecht findet.
Umfangreiche Bücher schrecken mich für gewöhnlich nicht ab. Auch kann ich in der Regel komplizierten und verstrickten Handlungen folgen. Dieses Buch spielt aber in einer Liga der anspruchsvollen Literatur, in der ich mich zugegebenermaßen zur selten bewege. Dieses Buch ist nicht geeignet, um mal eben nebenher gelesen zu werden und erfordert durchgehend eine hohe Konzentration.
Schuld daran sind die unzähligen Handlungsstränge und Hauptcharaktere, die zuerst parallel und nachher immer weiter ineinander verwoben erzählt werden. Eine inhaltliche Zusammenfassung ist nahezu kaum möglich, wenn diese Rezension nicht uns bodenlose ausufern soll. Es sei nur so viel gesagt, dass es sich um virtuelle Welten auf verschiedenen Handlungsebenen handelt, in denen die Protagonisten sich bewegen.
Offene Fragen
Die Welten und Charaktere werden dabei recht ausführlich dargestellt. Für meinen Teil ein bisschen zu ausführlich. Hier hätte es der Geschichte meiner Meinung nach gutgetan, wenn diese etwas gestrafft worden wäre. Der Sprachstil ist hingegen recht angenehm und unkompliziert. Ich vermute das Buch wäre unlesbar, wenn dem nicht so wäre.
Ich muss gestehen, dass ich am Ende nicht so recht weiß, was ich mit dieser Geschichte anfangen soll. Viele Fragen wurden gestellt, nur wenige beantwortet. Vermutlich muss ich die anderen drei Bände dieser Tetralogie noch lesen, um den Plot in seiner Gänze zu erfassen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn es neben den übergreifenden Haupthandlungen mehr in sich abgeschlossene Nebenhandlungen gegeben hätte.
Fazit
Dieses Buch wurde über aller Maßen gelobt. Es wurde als "monumental" und "episch" charakterisiert. Natürlich weisen solche Bücher Längen auf. Das macht auch ein "Der Herr der Ringe". Der Vergleich zu diesem Fantasybuch hinkt ein bisschen, denn während Tolkien mit seinem Werk das Genre des "High Fantasy" begründete, baut Williams auf bekanntem auf. Auch vor dem Hintergrund, dass das Buch nun mittlerweile 20 Jahre auf dem Buckel hat.
Ja, man muss sich auf dieses Werk einlassen und dieses idealerweise ohne Pause am Stück durchlesen. Wer zwischendrinnen zur Entspannung etwas anderes liest, läuft Gefahr aus der Handlung - oder besser den Handlungen - zu driften und den Anschluss an die Geschichte zu verlieren.
Freunde komplizierter Handlungen und vielschichtiger Dystopien kommen hier sicherlich auf ihre Kosten. Wer nach einer entspannenden Feierabendlektüre Ausschau hält, lässt lieber die Finger von diesem Buch.
Dies ist das erste Buch von Tad Williams, das ich gelesen habe, und es wird nicht das letzte gewesen sein, denn mir hat der Schreibstil und die Fantasie sehr gefallen. Tad Williams erschafft hier nicht nur eine, sondern mehrere Welten. In der realen Welt können sich die Menschen schon direkt vernetzen, ohne dafür Geräte zu benötigen und in eine VR (virtuelle Realität) abtauchen, um dort die Helden, Sänger oder was auch immer sein zu können, die sie im RL (realen Leben) nicht zu sein vermögen.
Bislang waren das ganz normale Simulationen, aus denen man sich auch ganz normal ausloggen konnte. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge. Kinder fallen ins Koma und manche Menschen bekommen in der VR Bilder einer goldenen Stadt zugespielt, die mehr als eine gewöhnliche Simulation sein muss. Unabhängig von einander machen sie sich auf den Weg zu einem lang anhaltenden Aufenthalt in der VR, um die goldene Stadt zu finden, während ihre Körper künstlich am Leben erhalten werden.
Natürlich endet das Buch nach 944 Seiten mit einem Cliffhanger, und ich kann es kaum erwarten, Teil 2 zu lesen, denn die einzelnen VRs sind wirklich faszinierend. Die Gegenden, Geschöpfe und Fähigkeiten wurden so detailliert geschildert, dass ich mir alles ohne Probleme vorstellen konnte, obwohl ich mit VR nun wirklich nichts am Hut habe, aber die Story ist dermaßen spannend, dass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.
Mehrere Handlungsstränge sind hier verwoben, mehrere Protagonisten agieren auf die unterschiedlichsten Arten, sogar die Sprechweisen sind verschieden. Es ist schier unglaublich!
Meine besondere Sympathie gilt !Xabbu, dem kleinen Buschmann mit seiner besonnenen, interessierten und intelligenten Art. Seine Geschichten über die ersten Menschen sind sehr interessant und wunderschön.
Ich gebe 09/10 Punkte in der Hoffnung, dass da noch eine Steigerung möglich ist :D
Virtuelle Realität ist völlig normal, die ganze Welt ist vernetzt und hat, bis auf wenige, rückständige Gegenden, Zugriff auf das Netz. Man taucht ganz ein und bewegt sich darin, je nach Wohlstand auf rudimentärer Ebene bis fast lebensecht mit sämtlichen Sinneseindrücken. Das diese virtuelle Welt auch Gefahren birgt beginnt Renie zu ahnen, als ihr kleiner Bruder ins Koma fällt und niemand erklären kann wieso - nur sie vermutet etwas im Netz. Verzweifelt in ihrem Versuch auch nach dem letzten Strohhalm zur Rettung Stephens zu greifen macht sich Renie zusammen mit !Xabbu auf, das Mysterium zu lösen und muss entdecken, dass mehr dahinter steckt. Schnell erstrecken sich die Gefahren für alle Beteiligten auch in die Realität...
Vorweg: Lange hat mich kein Buch mehr so fasziniert wie dieses! Es ist eine langsam fortschreitende Geschichte mit vielen Handlungssträngen und Personen, und die meiste Zeit kann man höchstens raten, wie diese zusammen hängen könnten. Eigentlich das perfekte Rezept, um den Faden und das Interesse zu verlieren. Doch Tad Williams verstrickt die Stränge langsam so miteinander, dass man miträtseln will, dass man eintaucht und versucht zu verstehen was hinter all dem steckt. Und was "all das" eigentlich ist.
Renie und !Xabbu nehmen den größten Teil der Geschichte ein, zumindest gefühlt, denn wirklich verglichen habe ich die Länge der Anteile nicht. Mit ihnen wird man in den Stand der Entwicklung eingeführt - was ich gerade in Hinsicht auf den heutigen Stand mit VR-Brillen und allem interessant fand, immerhin ist das Buch ein paar Tage älter. !Xabbu selbst war leider nicht mein Fall, ich fand seinen Charakter teilweise etwas nervig und nicht so interessant wie wohl von Williams angedacht, wenn auch auch ganz sympathisch im Zusammenspiel mit Renie. Von ihm und seinen Ansichten hätte ich mir etwas weniger gewünscht.
Aber dafür waren auch die anderen Charaktere, allen voran Orlando und Fredericks, waren gut durchdacht und haben mir sehr gefallen, von ihnen erhoffe ich mir noch einiges in den nächsten Bänden.
Obwohl es zum Ende des Buchs gerade erst richtig los ging, oder gerade deshalb, fand ich es schade, dass es vorbei war und ich werde unbedingt weiterlesen müssen. Ich habe sehr viel Zeit mit dem Buch verbracht, es langsam gelesen, auf mich wirken lassen und darüber nachgedacht. Das tue ich nicht mit jedem Buch - doch dieses war jede Sekunde wert! Von mir gibt es vier Sterne, denn ich denke da ist für die nächsten Bände sogar noch ein bisschen Luft nach oben!