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Kaltes Krematorium
Bericht aus dem Land namens Auschwitz | Mit einem Nachwort von Carolin Emcke
von József Debreczeni
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Erscheinungstermin 27.11.2024 | Archivierungsdatum 26.01.2025
Zum Inhalt
Die Wiederentdeckung nach 70 Jahren, erstmals auf Deutsch: »Ein literarischer Diamant, scharfkantig und kristallklar«, schreibt die »Times« über József Debreczenis Erinnerungen an Auschwitz. Sein bewegender Bericht aus den Vernichtungslagern gilt als eines der größten Werke der Holocaust-Literatur. In ihrem Nachwort setzt sich Carolin Emcke mit diesem bewegenden Memoir eines Überlebenden auseinander und reflektiert darüber, was es für uns heute bedeutet, dieses Buch zu lesen.
Der renommierte ungarische Journalist und Dichter József Debreczeni wurde 1944 als Jude nach Auschwitz deportiert, es folgten zwölf albtraumhafte Monate in verschiedenen Konzentrationslagern. Seine letzte Station war das »Kalte Krematorium«, die Krankenbaracke des Zwangsarbeitslagers Dörnhau.
Kurz nach der Befreiung schrieb József Debreczeni seinen Bericht: eine gnadenlose Anklage von höchster literarischer Qualität. Mit präzisen Beschreibungen, dem Mittel der Ironie und mitunter einem beißenden Humor bringt er uns die Menschen nahe, denen er in der Haft begegnet ist und deren Erfahrungen in den Lagern mit dem Verstand kaum zu begreifen sind. Erstmals 1950 auf Ungarisch veröffentlicht, geriet es in Vergessenheit - mehr als 70 Jahre später wurde es in 15 Sprachen übersetzt.
»Eine eindringliche Chronik von seltener, beunruhigender Kraft.« The Times
»Ein enorm kraftvoller und zutiefst humaner Augenzeugenbericht über den Horror der Lager. Mit lebhaften Beschreibungen vermittelt Debreczeni dem Leser die spezifische, konkrete und mörderische Realität des Holocaust.« Karl Ove Knausgaard
»Ein außergewöhnliches Memoir ... ein unvergessliches Zeugnis.« Kirkus Review
Die Wiederentdeckung nach 70 Jahren, erstmals auf Deutsch: »Ein literarischer Diamant, scharfkantig und kristallklar«, schreibt die »Times« über József Debreczenis Erinnerungen an Auschwitz. Sein...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783103975444 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 272 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Als Betroffener berichtet József Debreczeni eher wie ein Außenstehender von seiner Deportation aus Batschka ins Arbeitslager und zum Schluss ins Außenlager Dörnhau. In meinen Augen kommt hier sein Beruf als Journalist zum Tragen. Alles von außen betrachten und akribisch beschreiben. Er bedient sich einer sehr bildhaften Sprache. So beschreibt er beispielsweise die hasserfüllten Blicke der Deutschen mit „dunklen Blicken abgeduscht“. Das ist nicht nur sehr eindringlich, das geht unter die Haut.
Jòzsef sieht sich nicht unbedingt im Mittelpunkt seiner Schilderung des Grauens, sondern als Beobachter und Berichterstatter. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass er überlebt hat. Denn Häftling ist nicht gleich Häftling. Die Machtstrukturen im Lager zu kennen, kann überlebenswichtig sein. Mit kleiner Macht ausgestattete Inhaftierte (Lagerälteste, Kapos) werden zu Gegnern, mitunter noch grausamer, unmenschlicher gegenüber ihren Leidgenossen als die Deutschen. Alles nur, um den eigenen Status zu sichern und eigene Vorteile daraus zu ziehen. Jeder gegen jeden, das ist im Lager das Motto. Keinem kannst du trauen. Jòzsef beobachtet sehr genau die Machtstrukturen, sind sie doch überlebenswichtig. Es hat mich regelrecht aufgewühlt, wie viele der Häftlinge mit welch krassen Mitteln vorgegangen sind. Mitunter härter als die eigentlichen Bewacher der SS.
So ist es nicht verwunderlich, dass der Autor in diesen beiden letzten Kriegsmonaten kaum Menschen im Lager trifft, die ihre Menschlichkeit bewahrt haben. Der Titel des Buchs ist so treffend wie erschütternd. Dieses Buch kann man nicht hintereinander lesen. Ich musste mir Pausen gönnen, um das Grauen zu verarbeiten. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.