Therese von Bayern

Eine Königin zwischen Liebe, Pflicht und Widerstand

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Erscheinungstermin 01.11.2024 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Das Oktoberfest in München hat seinen Ursprung in der Hochzeit von Therese von Sachsen-Hildburghausen mit dem Kronprinzen Ludwig von Bayern. Der Traumhochzeit folgte eine dramatische Ehe. Der Thronfolger verehrte seine Therese zwar mit Gedichten als ideale Frau, demütigte sie jedoch durch seine zahlreichen Affären. Sein Verhältnis mit Lola Montez kostete beide sogar den Thron. Das Volk stand hinter seiner Königin, die sich stets um die Hilfesuchenden kümmerte. Carolin Philipps hat in ihrer Biografie den Weg Thereses von der schüchternen und unerfahrenen Prinzessin zur selbstbewussten Königin nachgezeichnet. Dafür wertete sie als Erste die zunächst verloren geglaubten Briefe zwischen Therese und Ludwig aus dem Geheimen Hausarchiv der Wittelsbacher aus.

Das Oktoberfest in München hat seinen Ursprung in der Hochzeit von Therese von Sachsen-Hildburghausen mit dem Kronprinzen Ludwig von Bayern. Der Traumhochzeit folgte eine dramatische Ehe. Der...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783962850753
PREIS 18,00 € (EUR)
SEITEN 448

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ich muss sehr schätzen, dass der Leser hier zwei in einem bekommt. Die Geschichte der Königin Therese selbst und die Geschichte der Autorin auf der Suche nach Quellen. Früher hätte ich nicht gedacht, dass vor 1989 mit Archivmaterial gehandelt wurde.
Die Geschichte von Therese ist eine gute Mischung aus Archivquellen und Erzählung. Der Autorin ist es gelungen, die einzelnen Protagonisten gut zu beschreiben, sodass wir immer wissen, von wem die Rede ist.
Die Kapitel sind detailliert gegliedert, was ich sehr schätze. Es ist immer möglich, einen ganzen Abschnitt zu lesen.

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Um nicht, wie seine Schwester Auguste, eine von Napoleon aufgezwungene Ehe eingehen zu müssen, hat Kronprinz Ludwig von Bayern 1810 die blutjunge Therese von Sachsen-Hildburghausen geheiratet. Therese hat in Napoleons eigenen Heiratsplänen kurz eine Rolle gespielt, bevor er sich für Erzherzogin Marie-Louise von Österreich entschieden hat. Ob dann ihr Schicksal ein besseres gewesen wäre als an der Seite von Ludwig? Man kann es nicht wissen.

Wer ist sie nun, die Therese von Sachsen-Hildburghausen, die durch die zahlreichen Affären ihres Mannes öffentlich bloßgestellt worden ist? Immerhin ist sie Namensgeberin der Theresienwiese, auf der das jährliche Oktoberfest stattfindet.

War sie wirklich so naiv und duldsam, wie man es behauptet? Loyal war sie jedenfalls. In späteren Jahren tritt sie recht selbstbewusst auf, muss sie doch immer wieder ihren Mann vertreten, der sich häufig auf amourösen Reisen befindet Doch als Lola Montez in Ludwigs Leben tritt und der sechzigjährige König der Tänzerin und Schauspielerin mit Haut und Haar verfällt, ist Schluss mit lustig. Die Jahre 1846 bis 1848 sind vom passiven Widerstand der Königin gezeichnet. Die Affäre Montez löst eine Staatskrise aus, weil die Minister ihre Ämter niederlegen. Als Ludwig Lola Montez in den Adelsstand erheben lässt, ist dies nicht nur ein Affront seiner Gemahlin, sondern auch den anderen Adelshäusern und der verarmten Bevölkerung gegenüber, denn die Montez verprasst staatliche wie auch private Zuwendungen des Königs.

Während in ganz Europa die Revolutionen wegen Hungersnöten, schlechter Verwaltung oder Zensur aufflammen und niedergeschlagen werden, erheben sich die Bayern vorrangig wegen des Liebeslebens ihres Monarchen, der seine untadelige Ehefrau damit düpiert hat. Am 20. März 1848 dankt König Ludwig von Bayern zu Gunsten seines Sohnes Maximilian ab. Ludwig verlor nicht durch die Revolution seine Krone, wie er sich einbildet, sondern durch die unheilvolle Affäre mit Lola Montez, die er weiterführt und eine Erpressung um ein Enthüllungsbuch inklusive.

Mit der Abdankung ihres Ehemann ist auch Therese keine Königin mehr. Sie zieht sich ins Privatleben zurück und stirbt am 26. Oktober 1854 an Cholera. An ihrer Beerdigung nimmt Ludwig nicht teil. Ludwig wird seine Ehefrau um 18 Jahre überleben.

„Heute vor vierzig Jahren heiratete ich Therese, hatte ein großes Los gezogen, nicht sie.“

Ludwigs Erkenntnis, seine Ehefrau, die ihm immer loyal zur Seite gestanden ist, verletzt zu haben, kommt 1850 viel zu spät.

Meine Meinung:

Die Hamburger Autorin Carolin Philipps beschreibt im Prolog dieser Biografie, dass diese beinahe nicht geschrieben werden konnte, weil Archivalien und der Nachlass Thereses auf abenteuerliche Weise in die DDR verbracht worden sind. Da ist von zunächst wenig Material die Rede und der Erlaubnis Herzogs Franz von Bayern, dem aktuellen Chef der Wittelsbacher, Einsicht in das Archiv in München zu nehmen. Der Schrecken ist groß, als im Karteikasten mit dem Buchstaben T nichts über Therese zu finden ist. In guter alter patriarchalischer Art ist Thereses Nachlass unter dem Namen ihres Mannes Ludwig einsortiert. Heureka! Doch die nächste Schwierigkeit taucht postwendend auf: Die Tausenden Briefe sind (eh klar) in alter deutscher Handschrift verfasst, die die Autorin nicht wirklich lesen kann. Nach drei Monaten, einem Schnellkursus mit Übungsbuch und ein paar Kopien von Thereses Briefen ist es endlich soweit: Thereses Leben kann auferstehen.

Die Autorin berichtet immer wieder in Einschüben über Details ihrer Recherchearbeit - spannende und interessante Informationen, die man sonst nicht so häufig erhält.

Die Lebensgeschichte der beiden Eheleute wird nun flüssig aus jeweils unterschiedlicher Sicht erzählt. So erfährt man über die traumatischen Kindheitserlebnisse Ludwigs während der Napoleonischen Kriege. Die werden zu einem lebenslangen Hass auf alles Französische führen. Dennoch wird Bayern ein Königreich von Napoleons Gnaden, was Ludwig sichtlich später vergessen haben mag.

Wie es sich für einen Biografie einer Königin gehört, kommen zahlreiche bekannte und weniger bekannte verwandte Familienmitglieder vor. Das kann manchmal verwirrend sein und bedarf eines genauen Lesens. Da hätte ich mir ein Personenverzeichnis und einen Stammbaum gewünscht. Möglicherweise hätte beides den Rahmen gesprengt.

Die Autorin zitiert ausgiebig aus den Tausenden Briefen, die zwischen Therese und Ludwig sowie ihren Familienangehörigen hin und her gehen. Zusätzlich dürfen wir die oft holprigen Verse des Königs lesen, der glaubt ein grandioser Dichter zu sein.

Im Anhang ab S. 413 findet man auf 40 Seiten die genauen Quellenangaben und zahlreichen Abbildungen.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser interessanten und ausführlichen Biografie 5 Sterne.

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Wer kennt nicht das Münchner Oktoberfest und die Theresienwiese auf der dieses Fest stattfindet. Doch woher kommt der Name dieser Wiese?
Therese von Sachsen – Hildburghausen heiratete den Kronprinzen Ludwig von Bayern. Zu dieser Hochzeit fand ein Pferderennen auf ebendieser Theresienwiese statt und war der Ursprung des Oktoberfestes. So weit dürften die Fakten sehr vielen Lesern bekannt sein.
Carolin Phillipps spürt in diesem Buch dem Laben dieser Frau nach, die aus einem kleinen Herzogtum Sachsen – Hildburghausen, deren Verbindungen aber in viele europäische Adelshäuser reichten. Therese, war das 6. Kind und musste standesmäßig verheiratet werden. So war der Antrag des barischen Kronprinzen ein Glücksfall, zumal Therese evangelisch war. Da Therese in ihrer Kindheit und Jugend auf ihre Rolle als Gattin eines Fürsten vorbereitet wurde, fügte sie sich bereitwillig in ihr Leben als Frau und somit Kronprinzessin von Bayern. Ihr Ehemann, den sie inniglich liebte, war kein Traumehemann, aber so etwas konnte Therese auch nicht erwarten, denn es ging in dieser Ehe um die Erhaltung der Dynastie in Bayern. Kronprinz Ludwig ging in die Geschichte als notorischer Schürzenjäger und seine legendären Affären ein. Therese, treue Ehefrau, gebar ihm 9 Kinder, Otto war ihr Lieblingssohn und wurde König von Griechenland.
Die Briefe von Ludwig und Therese geben ein beredtes Zeugnis der Ehe und des Lebens von Therese von Bayern. Nicht nur die notorische Untreue ihres Mannes, auch seine Knausrigkeit ihr gegenüber, seine Jähzorn und seine psychische Gewalt
waren für mich sehr schwer erträglich zu lesen. Und doch schrieb Therese immer wieder, wie sehr sie ihn liebte. Beeindruckend für mich war ihre Wohltätigkeitsarbeit, durch sie die Untertanen sehr verehrten.
Carolin Phillipps hat nach sehr viele Recherchearbeit ein Buch vorgelegt, das einen umfassenden Einblick in das Leben dieser Namensgeberin der wohl berühmtesten Wiese der Welt gibt. Es liest sich sehr flüssig und hat mir gezeigt, dass ich das Leben einer Prinzessin und späteren Königin nicht geführt haben wollte!
4 Sterne von mir, da mir Bilder fehlten.

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