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Der Steinacker
von Tove Jansson
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Erscheinungstermin 09.10.2024 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Der pensionierte Journalist Jonas verbringt auf Einladung seiner erwachsenen Töchter einen Teil des Sommers mit ihnen im Schärengarten. Er soll an der Biografie eines Zeitungsmagnaten weiterarbeiten...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783825153403 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 100 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Tiefsinnig
Die Schwedisch finnische Schriftstellerin Tove Jansson war auch Illustratorin und Malerin.
Sie schrieb und illustrierte Bücher und Komik für Kinder.
Sie lebte Von 1914 bis 2001.
Ihr Roman Steinacker erschien in den zwei letzten Jahren ihres Lebens. Da verfasste sie Romane für Erwachsene.
Sie zeigt das altern und die Starrköpfigkeit des Journalten Jonas.
Es ist eine interessante Lektüre über Töchter und ihren alternden Vater.
Der Roman ist klug und brillant. Eine gute Unterhaltung.
Erster Satz:
„Das erste Grün des langen Frühlings hatte im Esplanade-Park ausgeschlagen.“
Tove Jansson habe ich durch ihre Romane „Das Sommerhaus“ und „Die Tochter des Bildhauers“ kennen und lieben gelernt. So war ich äußerst neugierig auf diesen Kurzroman gewesen. Vorab ich fand ihn sehr gelungen. Tove Jansson hat mir diesen Mann nahegebracht. Jonas, der so mit Worten ringt, immer darauf bedacht ist auf den Punkt zu kommen und viel Wert auf Präzision legt. Ein Mann, der eigentlich nichts über seine Familie weiß. Zu sehr ist er mit Worten beschäftigt.
Im Laufe der Erzählung nähert er sich langsam seinen Töchtern. Zwar mag Jonas wortgewandt sein was seine Arbeit als Journalist betrifft, aber ihm fehlt das Vermögen sich auf seine Mitmenschen einzulassen. Mehr mag ich an dieser Stelle nicht verraten. Man denkt noch lange über Jonas, seiner Frau und den Töchtern nach.
Fazit:
Ein empfehlenswerter Kurzroman, der mich begeistern konnte. Tove Jansson hat so einen wunderbaren und freundlichen Blick auf ihre Protagonisten. Ich rate allerdings dazu das Vorwort erst im Anschluss der Lektüre zu lesen. Anna-Lena Laurén hat eine wundervolle Analyse und Ergänzung zum Roman geschrieben, aber für das eigene Lesen und selbst entdecken wollen etwas zu viel vorwegnehmend. Die sehr gelungene Übersetzung ist von Birgitta Kicherer.
Jonas ist Journalist und soll eine Biografie über "Y" schreiben, aber er findet sich im Chaos seiner Worte nicht zurecht und tut sich schwer mit der Aufgabe. Seine Töchter Maria und Karin laden ihn ein, einen Teil des Sommers mit ihnen im Schärengarten zu verbringen. Jonas verbringt seine Zeit daraufhin mit krampfhaften Erinnerungen an die Vergangenheit.
Ich will ehrlich sein, ich fand Jonas ziemlich unausstehlich. Besonders seine Familie hat mir leid getan und ich verstehe nicht zu ganz, warum seine Töchter ihn bisher noch nicht aus ihrem Leben verbannt haben. Es zeigt deutlich, dass (hässliche) Worte sehr kraftvoll sein können - das ist die Botschaft, die ich mir aus der Geschichte erschlossen habe. Auch wenn ich die Bedeutung dahinter verstanden habe, so ganz anfreunden konnte ich mich mit der Geschichte nicht.
Man wird mit diesem Buch nicht so recht warm, weil der Hauptcharakter Jonas so selbstherrlich und unsympathisch ist. Früher gab es wahrscheinlich viele Männer, die sich so verhalten haben, aber heute wirkt er doch sehr aus der Zeit gefallen.
Er verachtete seine Frau, die sich doch immer zurücknimmt und versucht, ihm ein gemütliches Heim zu bieten. Er fühlte sich von seinen Töchtern gestört und bot ihnen Geld, damit er seine Ruhe hatte.
Die Arbeit ist für ihn das einzig Wichtige. Als Journalist bildet er sich eniges darauf ein, richtig mit Wörtern umgehen zu können und ist schnell dabei, andere dafür zu kritisieren, wenn sie nicht präzise genug sprechen oder sich wiederholen. Aber ausgerechnet ihn lassen die Worte jetzt im Stich, als er versucht, eine Biographie über einen Mann zu schreiben, den er bei sich nur Y nennt.
Erst als er das Projekt wortwörtlich im Steinacker begräbt, kommen die Worte plötzlich zu ihm. Aber eigentlich ist es er selbst, den er da in einem wenig schmeichelhaften Bild porträtiert.
Jonas ist ein pensionierter Journalist. Auf Einladung seiner Töchter verbringt er einen Teil des Sommers mit ihnen im Schärengarten. Hier soll er an der Biografie eines Zeitungsmagnaten arbeiten. Er nennt in der Einfachheit halber nur «Y». Ein nahegelegener Steinacker zur Metapher seiner Arbeit. Hier liest man eine etwas scharfsinnige und ergreifende Novelle. Beim Lesen wird offenkundig ein schonungsloses Porträt von Jonas geschildert und schildert die familiären Beziehungen und die tiefgreifende Wirkung von Worten. Man wird auf eine Reise der Selbstfindung und Versöhnung mitgenommen. Das Lesen hat mich an vielen Stellen Nachdenklich gemacht. Ein Buch das mich überrascht hat. Ich kann es empfehlen.
Immer noch ein wunderbares Buch über einen Journalisten am Ende seiner beruflichen Karriere, der versucht, im echten Leben zu landen. Seine Töchter sind ihm fremd, obwohl sie sich liebevoll um ihn kümmern. Er selbst kommt nicht aus seiner Haut heraus, kann den "Journalisten", den Menschen der Worte nicht ablegen. Einfühlsam, philosophisch.