Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer

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Erscheinungstermin 15.08.2024 | Archivierungsdatum 15.08.2024

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Zum Inhalt

Zeno ist fünfzehn und sitzt im berüchtigten Jugendgefängnis auf der Insel Nisida vor Neapel, weil er einen Jungen, der ihn umbringen sollte, erschossen hat. Seine Lehrerin dort fordert ihn auf, sein Leben und seine Gedanken zu Papier zu bringen, dann bekommt er vielleicht an Weihnachten zwei Tage Ausgang. Dies ist sein Bericht. Zeno ist in Forcella aufgewachsen, einem der Quartieri Neapels, in denen die Camorra so allgegenwärtig ist, wie die Armut. Als sein krimineller und prügelnder Vater ins Gefängnis kommt, wird der Zehnjährige zum Mann im Haus. Denn obwohl seine Mutter anschaffen geht, reicht das Geld nicht aus, um ihn und seine Schwester durchzubringen. Zeno fängt an zu klauen und bald bietet ihm ein kleiner Capo an, für ihn zu arbeiten. Also fährt der zwölfjährige Zeno auf seinem geklauten Roller durch die Stadt und liefert die »Päckchen« aus. Doch die Revierkämpfe der Familien in den Quartieri sind unerbittlich und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Zeno zwischen die Fronten gerät. Dem Jungen auf dem Roller, den sie geschickt haben, um ihn umzubringen, verpasst Zeno drei Kugeln. Jetzt sitzt er in Nisida, dem berüchtigten Jugendgefängnis vor Neapel, umgeben von einem unerbittlichen Meer und den anderen jugendlichen Straftätern, und träumt vom »Draußen«. Von seiner geliebten Mutter und seiner Freundin Natalina. Seine Lehrerin hat ihm versprochen, ein gutes Wort für ihn einzulegen, wenn er sein Leben und seine Gedanken zu Papier bringt. Also fängt Zeno an zu schreiben …

Zeno ist fünfzehn und sitzt im berüchtigten Jugendgefängnis auf der Insel Nisida vor Neapel, weil er einen Jungen, der ihn umbringen sollte, erschossen hat. Seine Lehrerin dort fordert ihn auf, sein...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783956146015
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 176

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ich lese sehr gerne Bücher, die sich mit der italienischen Mafia und speziell der Camorra beschäftigen, daher hat mich der Inhalt hier sehr angesprochen. Die Umsetzung fand ich total gelungen, man könnte wirklich glauben, dass der Teenager, aus dessen Sicht der Roman verfasst ist, hier wirklich schreibt. Grammatikfehler, Rechtschreibfehler, ungelenke Formulierungen - das alles ist auch in der Übersetzung sehr gut gelungen. Der Bericht an sich ist spannend und man fühlt Sympathie für den Erzähler, auch wenn es sich um einen zurecht verurteilten Mörder handelt. Durch den Bericht seines Lebens wird einem klar, wie es so weit kommen konnte. Er bettelt aber nicht um Mitleid, er akzeptiert sein Los und die Folgen seiner Tat. Das Ende ist traurig, jedoch nicht ganz unerwartet. Ein klasse Titel!

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Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer

Francesca Maria Benvenuto
Antje Kunstmann-Verlag, 2024
176 Seiten
OT: L'amore assaje

Kurzbeschreibung:
Zeno ist fünfzehn und sitzt im berüchtigten Jugendgefängnis auf der Insel Nisida vor Neapel, weil er einen Jungen, der ihn umbringen sollte, erschossen hat. Seine Lehrerin dort fordert ihn auf, sein Leben und seine Gedanken zu Papier zu bringen, dann bekommt er vielleicht an Weihnachten zwei Tage Ausgang. Dies ist sein Bericht.

Über die Autorin:
Francesca Maria Benvenuto, geb. 1986 in Neapel, schloss ihr Jurastudium mit einer Promotion in Internationalem Strafrecht ab. 2012 setzte sie ihre Ausbildung an der Sorbonne fort und arbeitet seitdem als Anwältin in Paris. Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer ist ihr erstes Buch.

Mein Eindruck:
Der Bericht eines 15jährigen Jungen aus Neapel, der im Jugendknast sitzt. Er verfasst ihn in seiner Sprache, die spontan und wahrhaftig ist. Trotz seiner Jugend hat er schon eine lange kriminelle Laufbahn und sogar jemand erschossen. Auch sein gewalttätiger Vater sitzt im Knast. Die Familie lebte stets im sozialen Abseits.Mit 10 Jahren endete Zenos Kindheit.
Wegen der geschlossen Form ist der Text sehr dicht, hat auch viel Atmosphäre.

Der Text lebt vom Erzähler. Zenos Stimme vergisst der Leser nicht so schnell.


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Ab 15.08. auf dem Blog:

Inhalt
Der 15-jährige Zeno sitzt im Jugendknast von Nisida. Mit Signora Martina, seiner Lehrerin, hat er vereinbart, über sein Leben zu schreiben, im Gegenzug bekommt er an Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag Ausgang, um seine Mutter zu besuchen, die er seit über einem Jahr nicht gesehen hat.


Zeno Iaccarino
Seitdem sein Vater inhaftiert ist, arbeitet Zenos Mutter in Forcella, wo die Familie unangemeldet in einer Absteige lebt, die nicht einmal eine Hausnummer besitzt, als Prostituierte.
Der Protagonist hat mit zehn das Klauen, mit elf das Rauchen und mit zwölf mit dem Verkauf von Drogen angefangen.

Der inzwischen 15-Jährige sitzt seit über einem Jahr ein, weil er einen Menschen erschossen hat. In seinen Augen war es eine „er oder ich“-Situation, die ihm keine Wahl ließ. Er musste dreimal feuern, um sich zu retten.

Wir haben in „Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer“ einen Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen, der auf die schiefe Bahn geraten ist. Doch er ist nicht nur das. Er ist ehrlich, hat einige gute Gedanken, ein Herz. Er ist trotz allem ein sympathischer Protagonist.


Unverblümtes Anvertrauen
Zeno nutzt die Chance auf Ausgang, indem er den Deal mit seiner Italienischlehrerin eingeht und ab Oktober 1991 über sich schreibt. Dabei merkt er, dass ihm das Ganze Spaß macht. Und nicht nur das: Er, der immer Wert darauf legt, niemanden zu hintergehen und die Wahrheit zu sagen, öffnet sich tatsächlich. Der Pädagogin gegenüber – und damit uns. Er verrät mehr, als er sich vornimmt. Namen, die er anfangs geheim halten will, nennt er später doch, auch wenn er zugleich das Stillschweigen der Lehrerin einfordert.
Man spürt, dass die Dinge, die uns beim Lesen schockieren, normal für ihn sind.

Der Jugendliche schreibt, wie er redet. Francesca Maria Benvenuto hat sich dafür entschieden, die Stimme Zenos durch umgangssprachliche Zeilen mit beabsichtigten Fehlern und vielen Schimpfwörtern einzufangen. Dabei wird erwähnt, dass er eigentlich Neapolitanisch spricht. Das macht im Original wahrscheinlich einen größeren Unterschied als in der Übersetzung. In jedem Fall sorgt die Erzählstimme dafür, dass die Geschichte authentisch rüberkommt.

ZITAT
"Jedenfalls hätt ich gern ein bisschen mehr Glück gehabt mit meiner Geburt.
Oder wär besser gar nicht erst geborn.
Und vor allem wär ich gern als Baby auf die Welt gekommen.
Aber ich musste von Anfang an groß sein."
(eBook, Kap. "Den achten Dezember", Pos. 1276/1645, 78%)


Ein niederschmetterndes Buch
Mit dem Ausgang, mit der Frage nach der Botschaft tue ich mich schwer. Ich versuche immer, etwas mitzunehmen. Aus Zenos Gedanken kann ich einiges ziehen, das Gesamtpaket ist für mich hingegen schwieriger auszulegen.
Es ist wie bei Wellengang, ein Auf und Ab, wir sehen, wo er hineingeboren und -gezogen wird, wir lesen darüber, dass er etwas Gutes in den Menschen erkennt und sie in Schutz nimmt, dass er Träume und Hoffnungen hat. Der Liebe fällt eine große Bedeutung zu.

ZITAT
"Weil das einzigste, was meine Familie gerettet hat, das ist die Liebe, ansonsten taugen wir für nix."
(eBook, Kap. "Den Zweiten November 1991, also Allerselen", Pos. 307/1645, 19%)

So weit, so gut.

Aber ich hätte mir ein positiveres Ende gewünscht (obwohl dies natürlich eins ist, das man nicht so schnell vergisst) oder dass der schmale Roman eine andere feste Richtung hätte. So kann ich die Geschichte insgesamt nur negativ verstehen, im Sinne von: Das Schicksal ist nicht beeinflussbar, jemand wie er hatte nie eine Chance. Und das finde ich schade. Ich gebe zu, dass es zum Rest passt, der ja keineswegs weichgespült ist, ebenso zu der Tatsache, dass er Schlusspunkte würdevoller findet als Kommata. Es harmoniert. Aber wenn man eine Hauptfigur mag, wenn man sieht, dass er innen drin ein guter Mensch ist, dass eine Lehrerin sein Vertrauen gewinnt, dann wünscht man sich etwas anderes für den weiteren Verlauf. So wurde jedes zarte Pflänzchen im Keim erstickt und übrig bleibt ein düsteres Bild – kein unstimmiges, aber auch kein schönes. Das soll es nicht sein, ich akzeptiere das. Glücklich bin ich jedoch nicht damit. Und wenn ich mir mit diesem Wissen das Original-Cover anschaue, könnte ich heulen. Ehrlich. Was wiederum unterstreicht, dass ich diese Geschichte geglaubt habe. Und das ist wunderbar, denn darum geht es bei Büchern, nicht wahr?


Fazit
„Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer“ von Francesca Maria Benvenuto besticht vor allem durch seine ganz eigene Erzählstimme.
3,5*

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Konnte mich nicht restlos überzeugen

Der wegen Mordes verurteilte 15jährige Zeno erzählt in einem naiven Schreibstil auf Wunsch seiner Lehrerin von seinem Leben und bringt auch seine eigenen Gedanken mit auf das Papier. Dafür soll er zu Weihnachten vielleicht für 2 Tage nachhause zu seiner Mutter dürfen. Jetzt, im Jahr 1991, sitzt er auf der auf Nisida, einer Insel vor Neapel, im Jugendgefängnis.
Francesca Maria Benvenuto hat sich in diesem Roman tief in die Seele eines kriminellen Jugendlichen versetzt, dem aufgrund seiner sozialen Verhältnisse nur Straftaten bleiben, um seiner Mutter aus der Prostitution zu helfen. Doch dann gerät er zwischen die Fronten der Revierkämpfe der Familien in den Quartieri von Neapel.
Anfangs musste ich über die einfältige Schreibweise des Jungen schmunzeln, doch mit der Zeit begann sie zu nerven und die 176 Seiten fingen an, sich wie ein Gummiband zu ziehen. Zumal die Handlung auch nur vor sich hinplätscherte und an Spannung fehlen ließ. Lediglich auf den abrupten und erschreckenden Schluß war ich nicht vorbereitet.
3 Sterne.

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Der Protagonist Zeno sitzt wegen Mordes im Jugendgefängnis auf der Insel Nisida. Seine Psychologin macht ihm zur Auflage, dass er einen Brief verfasst, um seine Familie an Weihnachten besuchen zu dürfen.

Eben diesen Brief lesen wir.
Der Leser taucht in eine Welt der Armut, der sozialen Ausgrenzung und der Gewalt ein. Zenos Vater ist ein Schläger, seine Mutter Prostituierte. Schon von klein auf lernt Zeno, dass nur der stärkste überlebt. Gleichwohl hat Zeno ein ausgeprägtes Ungerechtigkeitsbewusstsein und auf seine eigene Art auch Moralvorstellungen
Der Roman ist bewusst in "niedriger Sprache" verfasst, um Zenos mangelnde Schulbildung aufzuzeigen. Das wirkt ungemein authentisch. Allerdings ist es etwas anstrengend zu lesen. Gerade wenn man geschliffene Sprache gewohnt ist, braucht man mit sich und Zeno etwas Geduld. Aber es lohnt sich: Zeno besitzt einen sympathischen Charakter, der mit einigen sehr klugen Beobachten seine Welt erklärt und begreift.

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Der 15jährige Zeno sitzt im Gefängnis. Auf den Rat einer seiner Lehrerinnen beginnt er, zu schreiben. Alles, was ihm in den Sinn kommt, schreibt er auf; seine Erinnerungen an eine Zeit vor seiner Haftstrafe, die Beziehung zu seiner Mutter und Gedanken zu seinen Mithäftlingen. In kürzester Zeit schafft es die Autorin, aus dem draufgängerisch wirkenden Teenager eine Figur zu erzählen, die nicht nur klug und mitfühlend ist, sondern auch sympathisch und authentisch wirkt. Zu viel ist dem jungen Zeno passiert, als dass sein Weg anders hätte verlaufen können. Und doch, die verpassten Gelegenheiten, das Potential des jungen Menschen ist greifbar. Rohe Sprache, eine ausdrucksstarker Stil und eine sehr prägnante Erzählweise machen dieses Debüt zu einem Highlight. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen - große Empfehlung!

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