Im Herzen des Sahel
Roman
von Djaïli Amadou Amal
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Erscheinungstermin 15.09.2023 | Archivierungsdatum 20.08.2024
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Zum Inhalt
Lebhaft, liebenswert, manchmal verzweifelt, träumen die jungen Frauen in Kamerun von Erfolg, Freude oder Liebe.Im äußersten Norden Kameruns, wo der Klimawandel und die Angriffe von Boko Haram wüten...
Vorab-Besprechungen
»Die Autorin von »Die ungeduldigen Frauen«, die 2020 mit dem Prix Goncourt des Lycéens ausgezeichnet wurde, veröffentlicht mit Im Herzen des Sahel einen Roman mit einem brisanten Thema, in dem sie ihre Qualitäten als Erzählerin entfaltet.« ELLE France
»Die Autorin von »Die ungeduldigen Frauen«, die 2020 mit dem Prix Goncourt des Lycéens ausgezeichnet wurde, veröffentlicht mit Im Herzen des Sahel einen Roman mit einem brisanten Thema, in dem sie...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783949545399 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 252 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein Werk, das sich der Lage der Frauen widmet, insbesondere der ärmsten Schichten Afrikas, anhand der Geschichte der jungen Fayde, die das Ergebnis einer Vergewaltigung war und dazu bestimmt ist, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Der es dank Bildung und einer verbotenen Liebe dennoch schafft, sein Schicksal zu überwinden und schließlich die Unabhängigkeit zu erlangen.
„Im Herzen des Sahel” ist ein sehr berührendes Buch, das es schafft, Emotionen zu wecken, ohne dabei pathetisch zu sein. Die Ehrlichkeit der Erzählung beeindruckt, denn sie ist frei von Zynismus. Die Autorin versteht es, die Leserinnen und Leser tief in die Geschichte hineinzuziehen und sie mit den Charakteren mitfühlen zu lassen. Die Beschreibungen sind lebendig und authentisch. Alles in allem ein sehr gutes Buch, das ich gerne weiterempfehle.
Wenn man in Kamerun in einem Dorf aufwächst und lebt, hat man es nicht leicht. Nein, das ist fast zu nett ausgedrückt. Die Klimakriese, die Armut und die extremen Forderungen der weißen und reichen Menschen, aber auch der islamischen Bevölkerung machen es den Dorfbewohnern extrem schwer. Faydé ist gerade mal Jahre, geht seit langer Zeit nicht mehr zur Schule und muss ihrer Mutter bei der täglichen Arbeit helfen, welche im Essen machen (mit fast nichts) und Kinder hüten besteht. Doch Faydé hat einen Entschluss gefasst, sie will in die Stadt und als Dienstmädchen arbeiten, um so etwas Geld und notwendige Dinge für ihre Familie zu besorgen. Doch ihre Mutter Kondem möchte nicht, dass sie in die Stadt geht, Sie war selbst mal Dienstmädchen und hat schlimme Dinge erlebt. Doch, die Vernunft siegt und Faydé geht in die Stadt.
Es ist eine traurige und bedrückende Geschichte, die zeigt, wie Menschen leben müssen, während andere in Saus und Braus leben und sich keine Gedanken um Wasser oder Nahrung machen müssen.
Ich hoffe, dieses Buch wird von vielen gelesen und es ändert sich in den Gedanken und Taten der Menschen dann etwas. Mich hat dieses Buch nachhaltig geprägt.
Nur Dienstboten
Die fünfzehnjährige Faidé verlässt ihr ärmliches Dorf in Nordkamerun, um in der Stadt Geld zu verdienen, damit sie ihre Mutter und ihre jüngeren Geschwister unterstützen kann. Schon bald merkt das junge Mädchen, dass man auf Menschen wie sie herabsieht, Dienstboten wie Menschen zweiter Klasse behandelt, junge Hausmädchen oft Freiwild für die Männer im Haus sind. Eine schwierige Phase in Faidés Leben beginnt, zumal sie sich noch in den falschen Mann verliebt.
Klimakrise, Boko Haram und eklatante Standesunterschiede baut Djaïli Amadou Amal in diesen sehr persönlichen Roman ein. Hauptsächlich geht es aber darum, wie ein junges Mädchen für sein Leben und Überleben sorgt und trotzdem immer wieder Prügel vor die Füße bekommt, weil in der Sahelzone andere Gesetzte gelten, keine Gleichberechtigung herrscht zwischen Arm und Reich, Christ und Muslim, Mann und Frau. Treffend beschreibt die Autorin Faidés Situation und führt dem Leser eine fremde Welt vor Augen. Trotz der sehr realistischen Szenen und der Tatsache, dass wahre Vorkommnisse Pate stehen für diese Geschichte, bleibt sie mir doch über weite Strecken fremd, kann mich das Schicksal der gut charakterisierten Figuren nicht wirklich berühren. Interessant und aufschlussreich ist sie aber allemal.
Ein ungewöhnlicher Roman über den Überlebenskampf in Kamerun, wenn man zu den Ärmsten der Armen gehört, eindrücklich und informativ erzählt.
Titel Im Herzen des Sahel
Autor Djaïli Amadou Amal
ASIN B0CP6F7TLK
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (252 Seiten)
Erscheinungsdatum 30. September 2023
Verlag Orlanda
Originaltitel Coeur du Sahel
Übersetzer Zum Winkel Ela
Bedrückend
In diesem Buch erzählt die kamerunische Autorin die Geschichte von Faydé, einem 15jährigen Mädchen, dass ihren Freundinnen nach Maroua folgt, um dort eine Stelle als Dienstmädchen zu suchen. Sie will mit ihrem Verdienst ihre Mutter und Geschwister unterstützen, die in ihrem kleinen Dorf um das Überleben kämpfen müssen. Schon bald muss Faydé erkennen, dass sie zu der untersten Schicht gehört, keinerlei Rechte hat und ihr menschlich nur mit Verachtung begegnet wird. Obwohl sie ihrem Leben in Armut nie wird entfliehen können, verliert sie ihre Träume nicht.
Eindrucksvoll wird in diesem Roman auch die soziale Stellung der reichen Frauen beschrieben. Bildung ist nicht notwendig, sie sollen schließlich ihre Rolle im Haus und als Ehefrau erfüllen.
Weitere Themen, die behandelt werden, sind die katastrophalen Folgen des Klimawandels und die stetige Angst vor der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram.
Mein Fazit:
Auch wenn es ein bedrückendes Buch ist, ist es doch auf jeden Fall sehr lesenswert. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
Ich lese gern aktuelle Romane aus Afrika. Den hier vorliegenden halte ich für besonders wichtig, da die Autorin, die selbst zur dominanten Ethnie der Fulbe gehört, die Perspektive der von ihnen unterdrückten kleineren, ärmeren, christlich geprägten Ethnien Nordkameruns einnimmt. Als Frau in einer traditionellen muslimischen Gesellschaft hat sie dennoch am eigenen Leibe gespürt, was Unterdrückung bedeutet, und verwebt diese Erfahrungen zu einer Erzählung über verschiedene junge Frauen, die Träume haben und sich und ihren Familien eine lebenswerte Zukunft aufbauen wollen.
Nicht allen von ihnen wird das am Ende gelingen und es ist unter den herrschenden Umständen auch nicht leicht: Bildung, zumal für Mädchen, stößt in Westafrika schnell an die Grenzen von finanzieller Machbarkeit und widerspricht Rollenvorstellungen, die Frauen nach wie vor ausschließlich im Haus als Ehefrau und Mutter sehen. Dazu kommt die Verachtung, die der Protagonistin und ihren Freundinnen aufgrund ihrer Ethnie und Religion von der muslimischen Fulbe-Aristokratie zuteil wird und eine weitere Hürde darstellt, die gesellschaftlichen Aufstieg trotz fleißigster Arbeit kaum möglich macht. Dass diese scheinbar unverrückbaren Abgrenzungen am Ende des Romans durch einige Figuren aufgebrochen werden, erscheint mir - so sehr man es der Protagonistin auch wünschen möchte - fast schon als zu rosaroter Schimmer.
Möge die Autorin in Westafrika viel gelesen werden; sie ist eine wichtige Stimme für mehr Mitmenschlichkeit und Liebe über Ethnien- und Religionsgrenzen hinweg.
Ich danke dem Verlag herzlich für das Rezensionsexemplar.
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