
So wenig Buchstaben und so viel Welt
Reise-Essays und Reportagen
von Hugo Loetscher
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Erscheinungstermin 29.05.2024 | Archivierungsdatum 31.07.2024
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Zum Inhalt
Hugo Loetscher war ein Schriftsteller, der »erfahren wollte, was mir als Welt zugefallen war«. Von der Schweiz aus brach er in alle Himmelsrichtungen auf, oft im Auftrag von Zeitungen und Magazinen...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783257072761 |
PREIS | 29,00 € (EUR) |
SEITEN | 448 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Kurzmeinung: Globale Welterfahrung, sagt das Nachwort! Besser kann man das Buch nicht zusammenfassen!
Appetit auf die Welt
Hugo Loetscher, (1929-2009), ein schweizer Journalist und Reiseschriftsteller, ist wahr und wahrhaftig herumgekommen! Wo war er nicht? In dem Sachbuch „So wenig Buchstaben und so viel Welt“ bringt er seine Erinnerungen und seine Erfahrungen, die allesamt früher veröffentlichte Reisereportagen gewesen sind, noch einmal an die Leserschaft. Einen Schwerpunkt seiner Reiseliteratur festzumachen ist gar nicht so einfach, Asien liegt ihm besonders und Südosteuropa und Südamerika.
Als studierter Doktor der Philosophie und der Literaturwissenschaft weiß er sich auszudrücken und erzählt er nicht nur von Land und Leuten, sondern auch von der Literatur des Landes, dessen Denkart und Eigenart. Viel auch über Architekur.
Viele seiner Beobachtungen sind zeitlos, manche freilich sind nicht mehr taufrisch. Aber da Hugo Loetscher die Politik der bereisten Länder generell ausspart, ist die verlorene Tagesaktualität bei der Lektüre eigentlich kein Problem, Loetscher zielt auf Tradition, Geschichte, allgemeine Betrachtungen über die Natur der Dinge, Geistesgeschichte, Architektur. Und er stellt sich Fragen.
Auszugsweise:
„Das ländliche Idyll ist eine Erfindung der Städter.“
„Als Bürger einer Stadt sind wir immer zugleich Provinzler eines Viertels“.
„ Was hat die portugiesische Welt (als Kolonialmacht) der Welt eingebracht?“
„Die brasilianische Traurigkeit ist eine dreifache. Die Traurigkeit der Portugiesen, die nicht hierhergekommen waren, um zu bleiben, die aber aus irgendwelchen Gründen blieben, voll Nostalgie für die alte Welt. Die Traurigkeit der Schwarzen, als Sklaven in einen fremde Kontinent verschleppt und die Traurigkeit der Indios, die im eigenen Kontinent zu Fremden wurden.“ Diese Zitate sollten als Kostprobe genügen.
Besonders der Vergleich zwischen Indien und der Schweiz, der Heimat des Autors, beeindruckt mich. Indien hat einen anderen Maßstab. In Indien, sagt Hugo Loetscher, sind selbt die Zwerge riesengroß.
Hugo Loetscher war natürlich auch in Kiew, freilich in der guten alten Zeit, in den 1990ern. Und auch die Schweiz, seine Heimat, kommt nicht zu kurz in seinen Reportagen. Dabei kommt mir ein Gedicht von Gottfried Benn in den Sinn: „Meinen Sie, Zürich zum Beispiel sei eine tiefere Stadt, … meinen Sie, aus Habana bräche ein ewiges Manna … Ach, vergeblich das Fahren!“ Ergo: Alles ist relativ!
Zu dieser, meiner, Aussage passen vortrefflich Loetschers Betrachtungen über nicht nur schweizer Nationalität: „Wir müssen uns hüten vor einer totalen Identifikation. Im schlimmsten Fall liefert sie die Rechtfertgung für Krieg, die totale Identifikation trägt Uniform.“
Die Reportagen sind weder chronologisch nach Reisejahr noch nach Geographie geordnet. Dass ich kein Ordnungsprinzip erkennen kann, ist mein einziger Wermutstropfen und gäbe einen Stern Abzug, wenn das Nachwort zur Person Loetscher nicht wäre, das ist so gut … und der erloschene Stern leuchtet wieder.
Fazit: Die klugen und anschaulichen Betrachtungen über Kunst, Kultur und Architektur aus verschiedenen Jahren zu verschiedenen Kontinenten und ganz vielen Städten, macht mächtig Lust auf Weltreise, weitet auf jeden Fall Sicht und Horizont - führt zu mehr Toleranz und Weltoffenheit!
Kategorie: Reiseliteratur
Verlag: Diogenes, 2024

Ein groIn So wenig Buchstaben und so viel Welt nimmt Hugo Loetscher die Leser mit auf eine faszinierende Reise durch Kulturen, Kontinente und Landschaften. Der Band vereint Reise-Essays und Reportagen, die sich nicht nur durch Loetschers Neugier und seinen genauen Blick auszeichnen, sondern auch durch eine tiefe Reflexion über die Begegnungen und Erfahrungen, die er unterwegs macht.
Loetscher versteht es, mit einer Sprache, die ebenso präzise wie poetisch ist, kleine Momente und Begegnungen zu fesselnden Geschichten zu formen. In den Essays werden nicht nur exotische Orte beschrieben; vielmehr geht es um die Menschen, die er trifft, die Schicksale, die er erahnt, und die unerwarteten Verbindungen, die sich in den fremdsten Ecken der Welt auftun. Seine Texte fangen die Essenz der jeweiligen Orte ein und machen sie greifbar, als wäre man selbst dort gewesen.
Neben den kulturellen und geografischen Einblicken bietet das Buch auch philosophische Momente: Loetscher beschäftigt sich immer wieder mit Fragen des Fremdseins, der Identität und der Verbindung des Menschen zur Welt, die ihn umgibt. In diesen Momenten scheint die Welt in Loetschers Augen sowohl riesig als auch klein – eine Mischung, die den Titel des Buches treffend unterstreicht.
Insgesamt bietet So wenig Buchstaben und so viel Welt eine tiefgründige und zugleich lehrreiche Lektüre. Die Reiseberichte sind nicht nur kurzweilig und unterhaltsam, sondern auch nachdenklich stimmend und inspirierend. Für alle, die sich für Reiseliteratur oder tiefgründige Essays interessieren, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.
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