Beklaute Frauen
Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte
von Leonie Schöler
Gesprochen von Felicity Grist
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Erscheinungstermin 28.02.2024 | Archivierungsdatum 24.03.2024
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Zum Inhalt
Wie Frauen Geschichte schrieben – und Männer dafür den Ruhm bekamen
Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Ruhm bekamen. Männer, wie Karl Marx, Bertolt Brecht oder Albert Einstein, deren Bekannte, Töchter oder Geliebte an ihren Werken mitwirkten – und deren Namen damals wie heute kaum jemand kennt.
Wissenschaftlerinnen wie Rosalind Franklin und Lise Meitner, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Oder Autorinnen und Künstlerinnen wie Marie Hirsch oder Lou Andreas-Salomé, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten, um ernstgenommen zu werden.
Leonie Schöler erzählt ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft wirklich vorangebracht haben, und verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit heute noch ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen Frauen steht ein System, das sie aufhält.
Wie Frauen Geschichte schrieben – und Männer dafür den Ruhm bekamen
Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren...
Eine Anmerkung des Verlags
Bei öffentlichen Rezensionen bitte ET beachten.
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hörbuch, Ungekürzt |
ISBN | 9783955672560 |
PREIS | 21,90 € (EUR) |
DAUER | 10 Stunden, 2 Minuten |
Links
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein sehr guter Einstieg in die Welt der „beklauten Frauen“. Von Künstlerinnen und Autorinnen über Politikerinnen bis Wissenschaftlerinnen zeigt Leonie Schöler an verschiedenen Portraits eindrucksvoll, wie im Laufe der (jüngere) Geschichte systematisch Frauen Steine in den Weg gelegt wurden und noch immer werden.
Sie geht auch auf queere und bipoc Frauen, sowie nichtbinäre Personen ein, sowie den Mangel in (schulischer) Bildung und verschiedensten Räumen an Diversität und Repräsentation.
Leonie Schöler hat hier ein wunderbares Buch geschrieben, das einen als Frau stolz und wütend zugleich macht und anregt, sich mehr mit verschiedenen Perspektiven und Menschen zu befassen, die Sichtweise anzupassen und anders zu fokussieren, aufmerksamer und sensibler in Bezug auf Repräsentationen zu sein und auch den Mut zu haben, sich auszusprechen und zu zeigen, auch wenn es teils heftigen Gegenwind gibt.
Am Ende können wir alle doch etwas tun, um die Welt besser und inklusiver zu machen, selbst wenn es die eigene Bildung ist.
Eine absolute Leseempfehlung für alle.
Ein schönes Cover, gut gelesen, sehr interessant. Ich habe viel Neues erfahren, trotzdem waren die Informationen leicht und oft humorvoll übermittelt. Ein bisschen zu oft kamen mir allerdings allerdings die gleichen allgemeinen Phrasen vor
Sowohl inhaltlich als auch stilistisch ein großartiges Buch. Die Autorin verknüpft die Themen so intelligent, dass ein komplexes Ganzes entsteht und sich mir viele neue Perspektiven eröffnet haben.
Die Sprecherin schafft es sehr gut den ab und zu recht süffisanten Ton des Buches zu treffen. Hat mich total angesprochen, wütend gemacht und begeistert.
Leonie Schöler erzählt die Geschichten von Frauen, die teils von Männern übersehen, diskreditiert, teils aber auch ihrer Ideen bestohlen wurden, und ordnet sie geschichtlich ein. Dabei bewertet sie vieles, was wir aus z.B. aus dem Geschichts- und Literaturunterricht kennen, neu und zeigt vor allem dadurch die aktuelle gesellschaftliche Relevanz. Auch Themen wie intersektionaler Feminismus, Faschismus und soziale Medien werden beachtet und vermitteln ein umfassendes Bild. Eine großartige, interessante und wichtige Lektüre, die jede*r gelesen haben sollte.
Die Sprecherin hat den Ton der Lektüre wunderbar hervorgehoben. Man konnte teilweise das Schmunzeln aus ihrer Stimme heraushören, die Betonungen waren perfekt und sie hat sich auch vor allem beim Aussprechen der vielen Namen richtig Mühe gegeben. Sachbücher können ja mitunter etwas dröge sein, wenn man sie als Hörbuch hört, aber hier war das so gut gemacht, dass ich es in einem Rutsch durchgehört habe.
Beeindruckend recherchiert, toll aufbereitet und gut erzählt.
Bei vielen Dingen muss man aus heutiger Sicht den Kopf schütteln und sich fragen, wie das möglich wird. Die Autorin belässt es aber nicht bei der Aneinanderreihung beeindruckender Frauen, die aus der Bedeutung der Geschichte ausradiert wurden, sondern verwebt die Geschehnisse, unter Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse und Entwicklungen zu einem Gesamtbild, das die heutigen Generationen mehr als aufrütteln sollte.
Man kann nur hoffen, dass dieses Buch viele (junge) Menschen lesen und die kommenden Generationen entsprechend erziehen. Ich persönlich habe ein kleines Kind, dem ich versuche, vorzuleben, dass Mann, Frau, queere Menschen, Menschen mit Behinderung und alles, was ich gerade vergesse, aufzuzählen, gleich viel wert sind.
Es ist an uns, die patriarchalischen Strukturen zu durchbrechen. Das kann nur mithilfe von Bildung und entsprechenden Vorbildern gelingen. Danke an die Autorin für dieses wichtige Buch, das sicherlich noch in physischer Form bei mir einziehen wird.
Die Sprecherin finde ich ebenfalls großartig. Genau die richtige Betonung. Endlich mal ein Sach-Hörbuch, das nicht monoton klingt.
Beim Hören dieses Buches gibt es so manche Aha-Momente, Bestürzung und auch Enttäuschung!
So oft wurden und werden Frauen und auch andere weniger priveligierte Personen benachteiligt oder sogar beschädigt.
Vom Titel her erwartet man zunächst, dass es sich um Porträts von Frauen handelt, die in irgendeiner Weise um ihre Anerkennung gebracht wurden. Doch es geht tiefer.
Die Autorin zeigt sehr vielschichtige Aspekte und Perspektiven auf das Thema. An manchen Dingen merkt man, wie man selbst in gewissen Mustern denkt und bestimmte Sachen für völlig normal hält.
Dieses Buch öffnet die Augen für dieses Gesellschaftsthema und regt zum Nachdenken an.
Leonie Schölers Debüt hat mich gleichermaßen begeistert und aufgewühlt. Sie stellt hier verschiedene vergessene Persönlichkeiten der Geschichte vor und zeigt auf, welche Missstände auch heute noch herrschen. Informativ, spannend erzählt und sehr aktuell!
Ich bin schon vor einiger Zeit auf das Instagramprofil von Leonie Schöler gestoßen und wusste deshalb auch schon seit längerem von "Beklaute Frauen". Alleine die Idee fand ich als Person, die sich für Geschichte und Feminismus interessiert, sehr vielversprechend.
Das Buch konnte meine Erwartungen tatsächlich auch erfüllen und ich habe mich dabei ertappt, wie ich das Hörbuch eigentlich am nächsten Tag weiterhören wollte und dann doch noch eine Stunde weitergehört habe. Obwohl ich Sachbücher etc. sonst oft zäh finde, war das hier ganz und gar nicht der Fall. Die Inhalte fand ich sehr interessant und habe auch meine eigenen Erfahrungen und Verhaltensweisen hinterfragt. Beispielsweise wird die Thematik der Autor:innen angesprochen – wie viele Bücher von Autorinnen lese ich eigentlich, wie viele von Autoren?
Ich würde das Buch definitiv weiterempfehlen. Falls ihr wie ich bereits das ein oder andere Buch über Feminismus gelesen habt, kann es aber gut sein, dass ihr manche Teile ein bisschen langweilig finden werdet, denn obwohl sich das Buch ja eigentlich gar nicht um den Feminismus allgemein dreht, gibt es immer wieder Stellen, die sich gar nicht auf die beklauten Frauen beziehen, sondern beispielsweise KI erklären. Damit will ich nicht sagen, dass ich diese anderen feministischen Themen nicht wichtig finde – ich hatte nur bei dem Titel und der Beschreibung lediglich nicht erwartet, dass auch solche allgemeinen Titel behandelt werden. Hier hätte ich es sinnvoller gefunden, wenn die Autorin einfach auf bereits veröffentlichte Bücher verwiesen hätte, in die man sich einlesen kann, falls man zu den Aspekten noch nichts weiß.
Leonie Schöler sagt in ihrem Buch: "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen Frauen steht ein System, das sie aufhält." - und liefert gleich über mehrere Themen hinweg zahlreiche Beispiele, wie Frauen (und eigentlich alle Menschen, die nicht in das weiße, heteronormative CIS-Modell passen) systematisch benachteiligt wurden und leider noch werden. Nicht nur, dass ihre Leistung nicht oder wenig anerkannt wurde, oftmals haben sie nicht einmal die Chance bekommen, zu zeigen, was sie können oder wurden (mit Absicht) ins Abseits und Vergessen gedrängt. Das macht beim Hören wütend und fassungslos - es ist wichtig, dass immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird! Felicity Grist liest das Hörbuch mit genau der richtigen Emotionalität bzw. Sachlichkeit und passt perfekt. Ein sehr spannendes Hörbuch.
Ein wirklich interessantes Buch, das den Blick auf vergessene und/oder nicht bekannte weibliche Figuren der Geschichte legt und dabei nicht belehrend oder wertend wirkt. Die Beispiele, die genannt werden, sind wirkungsvoll ausgewählt und gut kombiniert mit genau ausreichender Kontext- und Hintergrundinformationen. Der ruhige Ton des Textes aber vor allem der Sprecherin macht es zu einem angenehmen Leseerlebnis und ich werde diese Lektüre nur wärmstens empfehlen!
Hast du schon einmal etwas von Mileva Marić, Lise Meitner, Clara Immerwahr, Marie-Thérèse Walter oder May Ayim gehört? Nicht? Mir ging es vor dem Lesen dieses Buches nämlich genauso. Es ist verrückt, wie die Geschichte Frauen systematisch (!) ausradiert, vergessen, oder einfach ignoriert hat. Umso wichtiger und schöner ist es, dass Leoni Schöler ihnen nun eine Bühne bietet.
Leonie Schöler beleuchtet in ihrem Debüt-(Hör-)Sachbuch "Beklaute Frauen. Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte " die Schatten, in denen die Namen von Frauen verschwanden, während Männer die Lorbeeren für die Arbeit der Frauen ernteten. Als Historikerin und Journalistin wirft sie einen fesselnden Blick auf diejenigen, deren Beiträge in den Annalen der Geschichte unsichtbar gemacht wurden. Ich habe das Buch als Hörbuch "gelesen". Gesprochen von Felicity Grist, entfaltet das Hörbuch eine kraftvolle Erzählung, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat.
Die sechs Kapitel des Buches spannen einen Bogen über verschiedene Bereiche – von Wissenschaft über Kunst bis hin zu Politik und Widerstand. Dabei gelingt es Schöler, komplexe historische Zusammenhänge verständlich und packend zu präsentieren. Insbesondere die Einblicke in den feministischen Aktivismus und die kritische Betrachtung gesellschaftlicher Systeme machen das Werk zeitgemäß und relevant. Viele im und für den Feminismus wichtige Konzepte und Werthaltungen wie bspw. die Intersektionalität werden leicht verständlich und auf den Punkt gebracht erläutert. Außerdem stellt die Autorin auch immer mal wieder einen Bezug zu ihrer eigenen Person und Geschichte als weiße, homosexuelle cis-Frau. Ein wichtiger Aspekt da es einen Unterschied macht, aus welcher Perspektive heraus wir uns einem Thema annähern.
Die Auswahl der Frauen, die Schöler vorstellt, ist sorgfältig getroffen. Persönlich berührt haben mich die Geschichten von Frauen wie Rosalind Franklin, deren Beitrag zur Entschlüsselung der DNA im Schatten blieb oder auch von Clara Immerwahr, der ersten deutschen Chemikerin, die nach ihrer Heirat (fast) nur noch als Hausfrau und Mutter arbeitete und aufgrund der Schuldgefühle in Bezug auf ihren Ehemann, der maßgeblich für den Einsatz von Giftgasen im 1. Weltkrieg verantwortlich war, sich schlussendlich im Alter von 45 Jahren das Leben nahm. Ich war außerdem erschüttert wie viele berühmte Männer, die teilweise auch heute in den Schulen und im gesamtgesellschaftlichen Kontext in den Himmel gelobt und als erfolgreichen Mann dargestellt werden. Während sie die Ideen zu ihren Erfolgen entweder nicht selbst hatten, Frauen aus ihrer Familie und Geliebte maßgeblich zum Erfolg beitrugen, die Ergebnisse von Frauen geklaut hatten oder im Privatleben ganz furchtbar waren (physische, psychische und/oder sexuelle Gewalt). Leonie Schölers kluge Analyse der gesellschaftlichen Mechanismen hinter diesen Unsichtbarmachungen macht das Werk zu einer eindringlichen Anklage und vehilft den Frauen zu später Sichtbarkeit.
Die Stimme von Felicity Grist trägt maßgeblich dazu bei, dass die Geschichten lebendig werden. Ihre gelungene Betonung und emotionale Intonation verstärken die Wirkung der Erzählung. Die Freude an ihrer Stimme machte das Hörerlebnis umso angenehmer. Vor allem da ich sonst keine Sachbücher als Hörbuch hören kann. Hier war das 0 Problem.
"Beklaute Frauen" hat mich emotional bewegt und nachdenklich gestimmt. Die Wut darüber, wie Frauen ihrer Anerkennung beraubt wurden und gleichzeitig die Bewunderung für ihre Leistungen in Zeiten, die noch düsterer als heute waren. Auch wenn ich mich grundsätzlich viel mit feministischen Themen auseinandersetze, hat mich das Buch weiter für die anhaltende Relevanz dieser Themen in der Gegenwart sensibilisiert.
In einer Zeit, in der die Diskussionen um Gleichberechtigung und Sichtbarkeit wieder an Fahrt gewinnt und gleichzeitig der Feminismus wieder stark kritisiert wird, liefert "Beklaute Frauen" einen bedeutenden Beitrag. Leonie Schöler gibt den Unsichtbaren ihre Stimme zurück und ermutigt dazu, die Geschichtsbücher genauer zu hinterfragen. Definitiv und das kann ich jetzt schon sagen eines meiner – wenn nicht sogar DAS Sachbuch-Highlights 2024. Daher kann ich nicht anders als diesem feministischen Meisterwerk 5 Sterne zu geben.
Wieder mal ein Femi Buch.... Ich würde mal sagen: Weiter so ! Leonie Schöler kreierte hier ein umfassendes und wohl recherchiertes Meisterwerk der Menschheitsgeschichte der letzten Jahrhunderte und die verschwiegenen, betrogenen und unterdrückten Frauen darin.
Mileva Marić, Rosalind Franklin und noch viele weitere weibliche Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen wird ein Raum geschafft, den ich so noch nicht erlebt habe. Kann das Buch nur wärmstens empfehlen.
"Beklaute Frauen" ist ein sehr informatives und gleichzeitig oft schockierendes Buch, über das man auch nach dem Lesen/Hören viel nachdenken muss. Es wird das Schicksal vieler weiblicher Persönlichkeiten im Laufe der Geschichte aufgegriffen. Durch diese Herangehensweise wurde ein umfangreiches Bild von Frauen, ihren körperlichen und geisitgen Fähigkeiten sowie ihrer Rolle und Stellung in der Gesellschaft gezeichnet.
Rosalind Franklin ist Ihnen vielleicht ein Begriff. Wenn auch nicht so sehr wie Watson und Crick. Ich jedenfalls habe erst nach der Schulzeit von ihr erfahren. Aber wissen Sie, wer Mileva Maric war? Lucia Moholy oder auch Elisabeth Hauptmann? Wissen Sie, was diese Frauen in ihrem Leben geleistet haben, oder kennen Sie nur die Männer an ihrer Seite?
In „beklaute Frauen“ erzählt Leonie Scholer über Frauen, deren Errungenschaften Männern zugeschrieben werden, über Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden und auch über Probleme, denen Frauen auch heute noch gegenüberstehen, wenn sie sich nicht mit der klassischen Rollenverteilung zufriedengeben.
Ich habe das von Felicity Grist gesprochene Hörbuch gehört und wollte es eigentlich allein hören, doch mein PArtner fand es so interessant, dass er mich gebeten hat, doch stets zusammen zu hören. Er war erstaunt, betroffen und oft auch fassungslos. Felicity Grist hat Leonie Schölers Buch und Schreibstil perfekt umgesetzt. Sie hat sich besonders bei den Namen große Mühe gegeben, was man sehr herausgehört hat und mir teilweise schon fast zu bemüht vorkam, aber das ist nichteinmal ein Staubkorn an Kritik. Sie konnte den Humor und die Spitzen der Autorin perfekt umsetzen und hat uns trotz des doch schweren Themas immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Es handelt sich hier nicht um eine Ansammlung von Biografien beklauter Frauen. Nein, dieses Buch geht viel tiefer und erläutert, oft anhand eben jener Frauen, die Probleme, denen sich Frauen über die Generationen hinweg stellen müssen.
Ein wirklich interessantes, Augen öffnendes Buch. Obwohl Felicity Grist tolle Arbeit geleistet hat, hätte ich wohl gern das physische Buch gelesen, weil es so viele Stellen gab, die ich gern unterstrichen hätte.
Leoni Schöler hat ein sehr wichtiges Sachbuch über die vergessenen Frauen der Geschichte geschrieben. Fundiert recherchiert und verständlich vermittelt, beschreibt sie die Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen in vielen Bereichen. Wieviel hat sich verändert? Die Beispiele an beklauten Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen und Autorinnen sind erschreckend und vielfältig. Mangelnde Diversität, Rassismus und Frauenfeindlichkeit sind leider immer noch aktuelle Themen in unserer Gesellschaft. Dieses Buch ist ein notwendiger Beitrag zur Aufarbeitung.
Witzig, bissig und sehr, sehr gut! Ich bin schwer verliebt in das Buch. Das Thema ist an sich schon spannend, aber was Leonie Schöler daraus macht, macht es noch tausendmal besser. Ich habe beim hören soviel gelernt und auch die Sprecherin darf man nicht vergessen. Mit genau der richtigen Mischung aus Seriosität und Witz, macht sie das Hörbuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Vielen Dank!!!!
Leonie Schöler berichtet in ihrem Buch "Beklaute Frauen" von den Frauen in der Geschichte, die etwas Wichtiges, Großes oder Kreatives geschafft haben und dann einfach vergessen wurden. Dabei beleuchtet sie, warum und wie die Geschichte von weißen Männern geschrieben wurde. Aber auch gegenwärtige Probleme werden behandelt und zeigen, dass sich was verändert, aber zur Gleichberechtigung ist es noch ein langer Weg.
Boah, hat mich das Buch wütend gemacht. Also gut, für das Buch, weil die Geschichten von den benachteiligten Frauen gut erzählt wurden und die Autorin auch sonst sehr verständlich erklärt, warum der Mensch und seine Geschichte weiß und männlich ist.
Dieses Buch ist eine Hommage an die Stärke, Intelligenz und Entschlossenheit von Frauen, die gegen alle Widerstände ihren Platz in der Geschichte verdient haben. Es ist ein Muss für jeden, der die verborgenen Geschichten der weiblichen Pionierinnen entdecken möchte.
Mir hat es außerdem richtig gut gefallen, dass die Autorin auch andere benachteiligte Menschen erwähnt und aktuelle Probleme mit eingebracht hat.
Da ich das Hörbuch gehört habe, konnte ich die Abbildungen, die laut Beschreibungen enthalten sein sollen, nicht sehen. Das war etwas schade und wer wert darauf legt, sollte sich das Buch zum Selberlesen kaufen.
Dieses Buch hat mich so mitgenommen, dass ich seit einer Woche jedem darüber berichte.
Nicht, dass es die unbekannte Tatsachen erzählt - einiges davon wusste ich, einges schon gehört - aber was dieses Buch ausmacht: es zeit nicht die Fehler im System, sonder fehlerhaftes System. Nich die ienzelne Missgeschicke, Pech oder so - nein, es ist ein System, das zu ändern längst die Zeit gekommen ist.
Etwas flapsiger Ton stört manchmal, aber im Grunde verstehe ich die Absicht - es soll jedem zugänglich sein, nicht theoretische Abhandlung, sondern flaammende Appell, etwas - am besten sofort- zu ändern!
Danke für das Buch!!!
Dieses Buch ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Geschlechter-Gerechtigkeit. Wieviele vergessene Heldinnen es gibt, wurde mir erst durch diese Lektüre bewusst. Und vor allem wie systematisch die Männer vorgegangen sind, um die Geschichte nach ihren Regeln "umzuschreiben." Oder nicht zu schreiben, denn nicht erwähnt werden, sorgt auch für vergessen. Ein Dank an die Autorin für dieses wichtige Buch. Ich kann mir vorstellen, dass dafür sehr viel Recherche-Arbeit notwendig war. Was für großartige Frauen, die eine gewaltige Lebensleistung aufweisen können, wurden einfach "vergessen?" Das hat mich teilweise sehr erschüttert. Mit dem Hörbuch hatte ich ein bisschen Probleme, denn gesprochen kam der Text ein wenig polemisch herüber. Ich habe mir dann das E-Book heruntergeladen und fand es viel besser und auch verständlicher den Text zu lesen, als zu hören
Die Autorin erzählt die Geschichten von Frauen, die Großes geleistet haben, die wir aber garnicht kennen. Dabei schreibt sie nicht nur super spannend und leicht verständlich, sondern schafft es auch rüberzubringen, dass es sich nicht um einzelne Frauen handelt, deren Geschichte durch unglückliche Umstände vergessen wurde, sondern, dass das ganze System hat. Sie verbindet die einzelnen Schicksale mit dem Systematischem sehr nachvollziehbar! Dabei geht sie auch immer darauf ein, wie Klasse, Rasse, uws. der jeweiligen Frauen Einfluss auf deren Position und Möglichkeiten hatte. Die Kapitel zu trans Personen, Sportler*innen, Sänger*innen usw. finde ich super gelungen; wieso "für Frauen kämpfen" nicht queeren Kämpfen widerspricht sondern zusammen gedacht werden muss! Auch die Verbindungen, die sie zur heutigen Zeit zieht sind extrem wichtig. Nur in dem Kapitel, in dem sie die Narrative zu jüdischem Widerstand in der NS-Zeit erklärt, hätte ich noch super gerne über eine jüdische Widerstandskämpferin gehört. Dafür bonus points für May Ayim!
Perfektes Geschenk, auch für Mama (und eigentlich dringender Papa)
"Beklaute Frauen" hat mir sehr gefallen. Ich bin kurz vor dem Ende dieses Audiobuches und kann nur gute Dinge darüber sagen. Die Aufarbeitung der Erfolge und Errungenschaften von Frauen, die Jahre lang in Vergessenheit geraten waren und teilweise ganz unterdrückt wurden ist sehr gut gelungen. Zudem ist es für ein Sachbuch meiner Meinung anch nicht zu Trocken und definitiv auch als Hörbuch sehr zu genießen. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass mich das Hören dieses Hörbuches zeitweise auch sehr verärgert hat, allerdings eher durch den Inhalt (die Taten und Worte der Männer, die genannt und besprochen werden) und nicht wegen der Qualität des Schreibens. Ich werden das Buch definitiv an Kunden weiter empfehlen.
Es fällt mir schwer in Worte zu fassen wie viel mir dieses Sachbuch beigebracht hat.
Leonie Schöler zeigt auf wie früher und auch heute Frauen beklaut, klein geredet und missachtet werden.
Und nicht nur wir Frauen sondern alle anderen die der Norm also dem weissen Mann nicht entsprechen.
Die Sprecherin hat ihre Arbeit ganz fantastisch gemacht, mit einer Portion Sarkasmus (wenn es angebracht ist) führt sie einen durch die Kapitel, von Kunst zur Forschung, über den Sport bis zu unserer Zeit.
Für alle Menschen ein muss dieses Buch zu lesen/hören.
Wir brauchen viel mehr solcher Bücher!
Mit "Beklaute Frauen" hat Leonie Schüler einen recht kompakten, aber trotzdem sehr informativen und lehrreichen Überblick geschaffen über die Frauen, die in der europäischen Geschichte Literatur, Politik, Medizin und Wissenschaften geprägt haben, deren Namen aber ausgelöscht wurden, meistens von den Männern, mit denen sie unmittelbar zusammengearbeitet hatten. Diese verspotteten und belächelten ihren Anteil dann, oftmals gab es nicht einmal ein Dankeschön.
Einiges hatte ich schon gewusst, vor allem im Bereich der Literatur, auch dank des Werkes "Frauenliteratur" von Nicole Seiffert, die hier auch zitiert wird.
Es macht wütend, über die vielen diskreditieren Frauen zu lesen. Das ist vor allem so, wenn man bedenkt, dass in unserer vermeintlich gleichberechtigten Zeit trotzdem nicht annähernd genug getan wird, die Geschichte richtigzustellen, auch nachdem es eindeutige Beweise gibt, dass so manch berühmter männlicher Wissenschaftler zu großen Teilen nicht allein auf seine bahnbrechenden Ideen gekommen ist. Lieber sind wir bequem, und behalten alles so bei, wie es ist. Es ist schön, dass die Autorin dieses Buches, einen Schritt zu mehr Aufklärung unternimmt, und einlädt in Zukunft mehr darüber nachzudenken, ob hinter einer historischen Erfindung nicht auch verdeckte Heldinnen stecken könnten.
Ich habe das von Felicity Grist eingelesene Hörbuch gehört. Sie trifft genau das richtige Maß zwischen monoton und emotional, die für das Werk angemessen ist und man konnte den Ausführungen mit ihrer Hilfe gut folgen.
Es sollte meiner Meinung nach viel mehr solche Bücher mit so wichtigen Themen geben. Leonie Schöler hat die Fakten der beklauten Frauen so gut verpackt. Es wurde nie langweilig und ich wollte immer nur wissen wie es weitergeht oder was genau passiert war. Es war einfach so eindrücklich mal die andere Seite kennenzulernen, diese Seite die wir eben nie hören oder kennen gelernt haben, weil immer die Männer im Vordergrund waren.
Sagen Euch die Namen Einstein, Brecht, Picasso und Watson etwas? Natürlich! Und kennt ihr Rosalind Franklin, Mileva Marić, Lise Meitner, Clara Immerwahr und Marie-Thérèse Walter? Nein? Nie gehört? Dann geht’s Euch wie mir und ich lege Euch ans Herz, das zu ändern, indem ihr dieses Buch lest! Denn diese Frauen hatten einen unglaublichen Einfluss auf die Geschichte und ohne sie, wären die Namen der Herren da oben eventuell gar nicht bekannt.
„Beklaute Frauen“ von Leonie Schöler ist eine Reise durch die Zeit. Es zeigt auf, wie Frauen in der Geschichte immer und immer wieder auf hinterlistigste Art und Weise um ihre Errungenschaften gebracht wurden. Wieso gibt es Geschlechter-getrennte Sportarten? Wie wurde der Aufbau der DNA wirklich entdeckt? Und warum ist der Nobelpreis politisch? Findet es heraus!
Ich bin nun wirklich kein Fan feministischer Literatur, aber DIESES BUCH… das fand ich so richtig richtig gut! Es war kurzweilig, extrem inhaltsreich und es hat in mir viele Emotionen ausgelöst! Meiner Meinung nach sollte das Schullektüre sein… Aber da hat bestimmt jemand (👴🏻) etwas dagegen 🤪
Also… wer es bis hierhin noch nicht verstanden hat: Große Lese- und Hörempfehlung (fantastisch gelesen von Felicity Grist!) von mir an alle! Vor allem an die Männer!
Sie heißen Cécile Vogt, Mileva Maric, Clara Immerwahr, Elisabeth Hauptmann,...
Ihre Namen sind so unbekannt wie ihre Gesichter. Ihre Arbeiten hingegen weltberühmt. Denn sie haben nicht nur die DNA entschlüsselt und Kunstgeschichte geschrieben. Sie sind Urheberinnen von Stücken wie "Die Dreigroschenoper" und haben gleiche Rechte für alle erzielt. Für alle? Moment! Da war doch was! Und hat Berthold Brecht nicht "Die Dreigroschenoper" geschrieben? Ach ja! Die Frauen haben eine große Gemeinsamkeit: Sie wurden unsichtbar gemacht.
Mit "Beklaute Frauen" hat Leonie Schüler einen recht kompakten, aber trotzdem sehr informativen und lehrreichen Überblick geschaffen über die Frauen, die in der europäischen Geschichte Literatur, Politik, Medizin und Wissenschaften geprägt haben, deren Namen aber ausgelöscht wurden, meistens von den Männern, mit denen sie unmittelbar zusammengearbeitet hatten. Diese verspotteten und belächelten ihren Anteil dann, oftmals gab es nicht einmal ein Dankeschön.
Ich habe das Buch von Leonie Schöler innerhalb kürzester Zeit durchgehört, (Ich habe das von Felicity Grist gesprochene Hörbuch gehört) manches zieht sich ein bisschen, aber zu 98 % hat mich sowohl ihr Schreibstil, der mal humorvoll und mal sehr ernst ist, als natürlich auch der Inhalt begeistert. Sie zeigt auf, wie Frauen systematisch unsichtbar gemacht wurden, schlimmer noch wie sie gedemütigt und verleugnet wurden, von Kollegen und oft auch von ihren eigenen Ehemännern. Dieses Buch lässt mich mit einem neuen Blick auf die Geschichte zurück.
Es macht wütend, über die vielen diskreditieren Frauen zu lesen. Das ist vor allem so, wenn man bedenkt, dass in unserer vermeintlich gleichberechtigten Zeit trotzdem nicht annähernd genug getan wird, die Geschichte richtigzustellen, auch nachdem es eindeutige Beweise gibt, dass so manch berühmter männlicher Wissenschaftler zu großen Teilen nicht allein auf seine bahnbrechenden Ideen gekommen ist.
Ein sehr wichtiges und gut recherchiertes Sachbuch. Hin und wieder hat sich der rote Faden etwas verloren, trotzdem kann man viele Infos, Biographien und Denkanstöße aus diesem Buch mitnehmen!
Die Lesung von Felicity Grist war sehr angenehm.
Unglaubliches Highlight!! Es hat mir so Spaß gemacht dieses Hörbuch zu hören. Der Schreibt Stil ist super angenehm, ohne total aufdringlich zu sein. Absolute Kaufempfehlung!!
Ein Buch das schon lange überfällig ist. Leonie Schöler zeigt auf wie wir beeinflusst werden in allen Sachen die Perpektive des Mannes als naturgegeben und richtig zu verinnerlichen.
Sie zeigt viele Beispiele, angefangen von den Männer als Jäger und Frauen als Sammlern Mythos, bis hin zu den anatomischen Lehrbüchern, Frauen werden in einer bestimmten Weise dargestellt und kategorisiert. Als Folge werden sie zum hinarbeitenden schwächeren Geschlecht geshen und es kommt dadurch zum Klau. Dieser Diebstahl der Erfolge, Errungenschaften und Erfindungen zieht sich systematisch durch alle Kategorien, ob Wissenschaft, ob Künstler, ob Gesellschaft oder Politik. Frauen werden um ihren wirklichen Stellenwert betrogen. Das Buch macht wütend , wie viel grosse Namen sich eineinanderreihen und dabei erkennt man vieles aus eigenen Erfahrungen. Der Ton der Autorin ist leicht, oft humorvoll und zielt darauf ab, aufzuzeigen und sichtbar zu machen. Die Erzählerin des Hörbuchs trifft den Ton genau und liest angenehm und flüssig vor.
Ein fantastisches Buch, das JEDE*R gelesen haben sollte.
Durch das Patriachat ist so viel Geschichte verloren gegangen, wann immer Frauen eine tragende Rolle gespielt haben. Schöler geht hier auf die unterschiedlichsten Aspekte, von Kunst zu Kriegen, Wissenschaft und archäologische Funde, ein und hat mir persönlich mehrfach etwas Neues erzählt. Weil Frauen eben doch schon immer mehr gemacht haben, als hinter dem Herd zu stehen.
Ein wichtiges Buch zusr richtigen Zeit (Obwohl es gerne auch schon viel früher hätte geben können)!
NetGalley
Eine tolle Zusammenfassung aus den Jahrhunderten unserer Geschichte, wo sich weiße Männer (bekannte Männer des Zeitgeschehens), welche sich den Ruhm einholten was nicht ihres gewesen ist.
Und warum das Ganze? Weil Frauen noch bis vor einigen Jahrzehnten noch nicht einmal in Europe die gleichen Rechte wie die Männer hatten. Ganz zu schweigen von den vielen verschiedenen Ethnischen, Religiösen, sexuell anders Orientierten und vielen, vielen anderen Personen. Sehr klar zusammengefasst und sehr zu empfehlen.
Ich bin keine Feministin, allerdings liebe ich Geschichte. Und hier haben wir keine ausgeschmückte Version der Zeiten…
Viel Spaß beim lesen!
Der Lagato Verlag hat mich schon letztes Jahr mit dem brillianten Hörbuch "Das Rätsel der Schamanin" in absolute Begeisterung versetzten können. Mein Jahreshighlight 2023!
Nun hat der Verlag ein weiteres spannendes feministisches Sachbuch am Start. Nur war ich diesmal weniger erstaunt, als vielmehr geschockt, desillusioniert und wütend. Vieles war mir vorher schon klar, einiges bekannt, doch das extreme Ausmaß der patriachalen Strukturen und Konditionierung hat mich regelrecht fassungslos gemacht.
Von wegen, wir sind schon längst gleichberechtigt!
Deshalb habe ich zwischen den Kapiteln auch immer wieder Pausen gemacht, um das Gehörte sacken zu lassen und mich für Neues zu wappnen.
Und trotz dieser ohnmächtig Wut ist mir schon vorher bewusst gewesen, dass ich es als weiße Frau mit blonden Haaren und blauen Augen noch sehr gut getroffen habe. Selbst als queere Person.
Sprüche, die frau als schlechten Scherz vermutet oder im vorletzten Jahrhundert verbucht, sind nach wie vor an der Tagesordnung und ich, so wie ihr sicherlich auch, habt sie schon gehört.
Das sind keine Ausrutscher bildungsferner Leute, sondern das Ergebnis unserer patriachalen Gesellschaft.
Bitte lest oder hört dieses Buch. Es zeigt detailliert Missstände auf, ebenso wo sie herkommen und bietet dadurch perfekte Ansätze für konstruktive Diskussionen.
P.S.:Ich empfand Felicity Grist als perfekte Stimme für Leonie Schölers Ausführungen.
Vielen Dank dafür.
Ein sehr interessantes Buch, das die Komplexität der Gender-Frage in Angriff nimmt.
Schöler versucht in diesem Buch nicht zu polemisieren, sondern tatsächlich einen fruchtbaren Dialog anzuregen, um die Differenzen zwischen Gedenken an Frauen vs Männer zu verdeutlichen, was zum großen Teil auch gelingt. Nur gelegentlich werden einige zugespitzte Aussagen geäußert, in der Regel werden diese jedoch im Anschluss.
Sie spricht auch Schwierigkeiten in Bezug auf die Anerkennung von Leistung von Menschen, die noch keine akademischen Errungenschaften vorzuweisen hatten, worunter auch einzelne Männer fallen.
Doch allem voran liegt der Fokus auf den Frauen, die trotz ausgezeichneter Leistungen und teilweiser Renommee zu Lebzeiten systematisch ignoriert oder aus der Geschichtsschreibung regelrecht gelöscht wurden.
Dabei begibt sie sich in unterschiedloche Kreise - Naturwissenschaftlerinnen, Ingenieurinnen, Künstlerinnen, usw. Alle Bereiche waren von patriarchalen Strukturen gezeichnet, und trotz ausgezeichneter Verdienste, die teilweise Nobelpreise verdient hätten, gingen diese Frauen leer aus.
Ein sehr aufschlussreiches Buch, das zur Beschäftigung mit Frauen und deren Errungenschaften anregt!
Wie viele Wissenschaftlerinnen kennst du spontan?
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Natürlich wusste ich von Frauen die nicht die richtige Anerkennung erhielten wie richtig gewesen wäre, dennoch hat das Buch mir dies noch einmal auf eine andere Art vor Augen geführt.
Leonie Schöler beschreibt das Schicksal verschiedener Frauen der Geschichte deren Anteil am Weltgeschehen unter den Tisch gekehrt oder Männern zugeschrieben wurde
Ein wirklich gutes Hörbuch, das ich jedem gerne in die Hand drücken würde
Wer Pablo Picassos Bilder nach der Lektüre von Leonie Schölers Buch noch ohne einen Anflug von Abscheu betrachten kann, ist ein Meister im Wegschauen. Dass Frauen immer noch das in vielerlei Hinsicht benachteiligte Geschlecht ist, lesen wir immer wieder mal kopfnickend in der Zeitung (modernere Menschen vielleicht auch im Netz). Beispielsweise die ungleiche Bezahlung im Job, die meist ungleiche Verteilung der so genannten Care-Arbeit, die viel schlechteren Chancen auf beruflichen Aufstieg bei gleicher oder gar besserer Qualifikation etc. Wir sind vielleicht kurz empört, denken, das müsste doch mal irgendwann besser werden, immerhin haben wir Gleichstellung. Pustekuchen! Haben wir nicht. Im Sport nicht, in der Kunst nicht, und in der gar nicht so lange zurückliegenden Geschichte der europäischen Zivilisation schon gleich gar nicht. Das alles erfährt man, mit verhaltener Empörung und gelegentlich auch berechtigtem Spott in der Stimme wunderbar vorgetragen von Felicity Grist, auf gut 400 Seiten oder in rund zehn Stunden - je nach bevorzugtem Medium. Dabei schreibt Schöler kenntnisreich, mit Witz und vor allen Dingen so, dass es niemals wie eine Anklageschrift klingt, sondern nur die Tatsachen unterhaltsam zusammenfasst. Wir hören von Lise Meitner, von Jocelyn Bell Burnell oder Rosalind Franklin. Wir erfahren, wie unanständig sich Walter Gropius über Urheberrechte hinweggesetzt hat, wie skrupellos Bert Brecht seine weiblichen Mitarbeiter bestohlen hat, um nur wenige Beispiele zu nennen. Ein Buch, das jede und jeder lesen sollte, der oder die bereit ist, für gesichert gehaltene Erkenntnisse im Kopf neu zu sortieren. Und das mit Freude an der dazugewonnenen Erkenntnis.
Hier habe ich endlich mal etwas ausprobiert, das ich schon öfters bei anderen Blogger:innen beobachtet habe: Ich habe das Hörbuch angehört und simultan dazu das Buch gelesen. Und was soll ich sagen? Es funktioniert sehr gut. Das werde ich in Zukunft ganz sicher öfter machen. Ich hatte plötzlich gar keine Probleme mehr, mit den Gedanken beim Text zu bleiben und fand es um einiges weniger anstrengend, zu lesen. Was auch bedeutet hat, dass ich teils 100 Seiten in einer Sitzung lesen konnte, ohne danach komplett kaputt zu sein. Und, ein Funfact, den ich dank diesem Experiment jetzt kenne: Die angenehmste Hörbuchgeschwindigkeit für mich, wenn ich parallel dazu lesen möchte, ist 2,5. Insgesamt also: 10 von 10 Punkten, werde ich definitiv in Zukunft öfter machen. Wozu hat man denn ein Hörbuchabo?
Jetzt aber endlich zum Buch. In "Beklaute Frauen" geht es - wie der Titel bereits vermuten lässt - um Frauen, denen in der Geschichte nicht die Wichtigkeit zuerkannt wird, die sie verdient hätten. Und meist waren daran die Männer Schuld, die sie um sich hatten. Ehemänner, Arbeitskollegen, Künstlerkollegen,... Dieses Buch hat mich unglaublich wütend gemacht. Ganz ehrlich? Es ist nicht so besonders schwierig, sich nicht die Leistungen anderer Menschen selbst zuzuschreiben und sich Erfolge selbst zu arbeiten. Seriously, wie kommt man überhaupt auf die Idee, zum Beispiel ins Büro der Arbeitskollegin einzubrechen, um ihre Notizen zu stehlen und anschließend sogar in der eigenen Autobiographie damit zu prahlen, dass man sich den Nobelpreis nur durch Betrug und Diebstahl "verdient" hat. Bah, da wird mir richtig übel! Und das richtig Schlimme ist ja, dass solche und ähnliche Aktionen nicht nur Auswirkungen auf den beruflichen Erfolg dieser Menschen hatte: Hier wird auch von Suiziden berichtet, die infolge dieses Verhaltens geschahen.
Trotz dieses sehr emotionalen Themas, das mich persönlich einfach nur wütend macht, schafft es die Autorin mit viel Empathie über diese vergessenen Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Heldinnen und so weiter zu berichten und ihnen so die Sichtbarkeit zurückzugeben, die sie eigentlich schon zu Lebzeiten verdient hätten. Das passierte an vielen Stellen auch wortwörtlich, nämlich durch Fotos von den Frauen. Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch in den nächsten Wochen und Monaten alle Bestsellerlisten anführt und im Internet gehyped wird, denn ich möchte, dass all diese Namen und Geschichten im kollektiven Gedächtnis landen, verdammt!
Gleichzeitig beweist die Autorin aber nicht nur Empathie für die Vergessenen, sondern auch für ihre Leser:innen. Vor jedem Kapitel findet man Triggerwarnungen, was ich für wichtig und richtig halte. So haben wirklich alle die Möglichkeit, ein Kapitel zu überspringen, sollten sie zu einem Thema gar nichts lesen können oder wollen. Kann ich euch persönlich zwar nicht empfehlen, da ihr dann eine Menge spannender Frauen nicht kennenlernen werdet, aber wie immer gilt trotzdem: Deine Mental Health hat Vorrang.
Die Autorin beschränkte sich aber nicht nur auf die Biographien verschiedener Frauen, sondern kontextualisierte diese auch sehr gut. Sie ging so zum Beispiel auch auf die Diskriminierung durch Gesetze ein, erklärte, wie bestimmte Aspekte in der Gesellschaft zur Zeit funktionierten, in der die einzelnen Frauen lebten und geht dabei auch intersektional vor, was mir sehr wichtig erscheint. In Infokästen (oder im Hörbuch einfach "Info" genannt) erklärt sie dabei auch so schwierige Wörter wie "intersektional". (Zur Info: Das bedeutet, dass nicht jeder Mensch auf gleiche Art von Diskriminierung betroffen ist. Es gibt auch Dinge wie Mehrfachdiskriminierung. Ich als junge weiße Frau aus Österreich bin von Sexismus anders betroffen als eine POC-Frau, die aus Syrien nach Österreich geflüchtet ist und eine Behinderung hat. Was nicht bedeutet, dass Sexismus für mich nicht auch schlimm ist, aber im Gegensatz zur anderen Frau bin ich nicht zusätzlich von Rassismus, Gewalt gegen Migrant:innen oder von Ableismus betroffen. Der Sexismus, den diese Frau erlebt, wird auch sehr wahrscheinlich anders aussehen als der gegen mich. Man denke zum Beispiel an das Klischee der "Angry Black Woman", das sowohl rassistisch als auch sexistisch ist und mich nie betreffen wird.)
Mein Fazit? Dieses Buch und Hörbuch hat mich sehr beeindruckt und ich kann es kaum erwarten, es in den nächsten Wochen allen Menschen in meiner Umgebung aufzuzwingen.
Ich liebe Leonie Schölers Hörbuch!
Könnte ich mir doch nur all` die Geschichten und Hintergründe rund um die Ungleichbehandlung von Frauen merken, ich würde tagelang daraus zitieren. Besonders berühren haben ich die Themenfelder, die meinen eigene Lebenszeit berühren und die mir selber aufzeigen, wie normal und un-bewußt auch in meinem Leben die Benachteiligung von Frauen (...) gelebt wurde; siehe z.B. welche Titel welcher Autoren zum Themenfeld " Frauenleben " in der Oberstufe gelesen wurden und werden; wie selbstverständlich wenige Frauen in Museen ausgestellt werden. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Bewusstmachung und so irgendwann dann auch hoffentlich endlich zur Angleichung der Verhältnisse. Ein absolutes Muss, finde ich.
Das Cover von "Beklaute Frauen - Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte" von Leonie Schöler hat mich aufs Buch neugierig gemacht. Ich habe sofort an die Bücher von Marie Benedict gedacht, wie "Frau Einstein" oder "Das verborgene Genie". Auch der Untertitel und der Klappentext versprechen was Ähnliches.
Als ich das Buch zu hören angefangen habe, war ich sehr überrascht und dachte, ich höre fälschlicherweise ein Sachbuch. Das hat meinen Einstieg ins Buch erschwert, nur weil ich gedanklich etwas anderes erwartet habe. Ich habe trotzdem das Buch weiter gehört und insgesamt war ich überwältigt von der Menge an Informationen und historischen Zusammenhängen. Ein Kapitel erzählt tatsächlich detaillierter Schicksale von bestimmten Frauen, die viel geleistet haben und wenig oder keine Anerkennung dafür bekommen haben. Auch dieser Teil ist in einer sachlichen Weise geschrieben - für mich hat das sehr professionell geklingelt, Frauen erwarten kein Mitleid, sondern Anerkennung, genau wie die Männer. Das Buch zeigt, dass grundsätzlich das Problem nicht nur bei den Männer liegt, die davon profitieren, sondern schuldig ist ein ganzes System, das alles unterstützt und fördert
Ich vergebe 5* und eine klare Weiterempfehlung für die unglaublich große und gut recherchierte Menge an Informationen. Ich bin mir sicher, wir alle können was davon lernen.
Dass ich das Hörbuch nicht ins Programm aufnehmen möchte, hat nichts mit der Qualität des Buches zu tun. Als Buch liegt es bereits im Laden.
Interessante Einblicke. Jenseits von Ada Lovelace und Marie Curie wird die Luft für Wissenschaftlerinnen und ihre Ergebnisse schnell dünn, das war mir bewusst. Aber wie sehr Frauen systematisch um die Früchte ihrer beruflichen Arbeit gebracht wurden oder dass diese gar nicht erst als Arbeit wahrgenommen wurde, das hat mich doch überrascht. Und zwar nicht auf eine angenehme Art.
Ich möchte die Erkenntnisse in die Welt rufen, sie jedem männlichen Entscheidungsträger unter die Nase reiben, der noch immer gönnerhaft daherkommt. Das Buch braucht jede Menge Öffentlichkeit und große Besprechungen!
Mein Hör-Eindruck:
Die Quellenlage zu den „beklauten Frauen“ ist gut. Frau Schöler fördert also keine neuen Erkenntnisse zutage. Aber bisher wurde jede Quelle zu den einzelnen Frauen als Einzelphänomen betrachtet. Leonie Schöler nimmt jedoch das Gesamtphänomen wahr. Sie wählt einen anderen Blickwinkel und stellt die strukturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den Vordergrund, die dafür sorgen, dass die Leistung von Frauen marginalisiert und/oder vergessen wird. Ein Vergessen-Werden und eine Unsichtbarmachung, die bis heute anhält.
Dabei nimmt sie immer auch andere Gruppen in den Blick, deren Vergessenwerden sie leidenschaftlich und wiederholt herausstellt: Behinderte, Farbige und die ganze LGBTQIA+-Gemeinschaft. Als Ursache für ihr Unsichtbarsein macht sie das kapitalistische Wirtschaftssystem aus. Dessen System von Ausbeutern und Ausgebeuteten nutze nur einer elitären weißen männlichen Führungsschicht.
Damit und mit ausführlich geschilderten persönlichen Erlebnissen verzettelt sich die Autorin v. a. im letzten Teil. Es ist ihr ein Anliegen, die antifeministische Subkultur und ihre eigene Situation öffentlich zu machen. Verständlich, aber nicht zielführend.
Als sehr störend – neben manchen recht flapsigen Formulierungen– empfand ich den nicht nachlassenden Empörungsduktus, der von der Sprecherin mit ihrer munteren Stimmführung noch gesteigert wird. Gelegentliche Versprecher machen die Sache nicht besser.
Was die Beispiele angeht, bleibt die Autorin jedoch bei den „beklauten Frauen“, und in einem unterhaltsamen Ritt durch die Geschichte und durch mehrere Sachbereiche geht sie dem Schicksal einiger dieser Frauen nach. Sie stellt zutreffend heraus, wie unterschiedlich die Ausgangsbedingungen waren, welche überkommenen Geschlechterbilder und welche patriarchalischen Strukturen das Wirken der Frauen beschnitten. Und sehr richtig weist sie daraufhin, dass dieselben patriarchalischen Strukturen nach wie vor die Rezeption einschränken und diese Frauen im Schatten stehen lassen.
Mich persönlich hat es gefreut, dass Leonie Schöler auch die Fotografin Lucia Moholy vom Bauhaus in den Blick nimmt. Der demokratische und reformerische Ansatz des Bauhauses hinderte die Bauhaus-Männer nicht, die Bauhaus-Frauen unsichtbar zu machen. Eine davon ist Lucia Moholy, die von Walter Gropius zu seinem Nutzen, aber zu ihrem großen Schaden um ihre Fotos betrogen wurde.
Jedenfalls zeigt Leonie Schöler mit ihrem Buch eines deutlich: Das Erkenntnisinteresse des Betrachtenden bestimmt die Erkenntnis. Hier zuungunsten von Frauen.
3,5/5*
Interessantes Sach-Hörbuch schwerpunktmäßig über Frauen, deren Leistungen, Errungenschaften und Entdeckungen auf vielfältigen Gebieten (Wissenschaft, Politik, Sport, Kunst, etc.) zugunsten gut situierter weißer Cis-Männer zu Unrecht nicht anerkannt, übersehen und vergessen wurden, ihnen gänzlich abgesprochen oder gar geklaut wurden.
Es geht jedoch nicht nur um die jahrhundertelange systematische Herabwürdigung der Leistungen von Frauen, sondern auch anderer Gruppen wie homosexuellen, transsexuellen, körperlich beeinträchtigten oder andersgläubigen Menschen, People of Color, gesellschaftliche Minderheiten, etc.
Hoch interessante Beispiele werden genannt. Auf unterhaltsame Art, manchmal stark zugespitzt und polemisch erzählt.
Ganz wichtiges Thema. Erschreckend und aufwühlend ist die Systematik und Methode, die hinter dem Ganzen steckt.
Meine Bewertung: 4,4 von 5 Punkten.
Das Höbruch wird sehr gut gesprochen von Felicity Grist.
Ich fand es ziemlich verwirrend, dass sie in den Themen relativ häufig gesprungen ist, dass war sehr schade, dennoch war es ein sehr gutes Buch, welches ich weiter empfehlen werde.
In diesem Buch hat die Historikerin und Journalistin Leonie Schöler Frauen unserer Geschichte in den Fokus gerückt, die talentiert oder sogar erfolgreich waren, jedoch allein durch die Tatsache, dass sie Frauen waren (oder sind) benachteiligt waren oder letztendlich sogar scheiterten. Es geht hier wirklich um Frauen von denen man (zumindest ich) fast noch nie gehört hat und teilweise sogar um Frauen oder Familienmitglieder von weltbekannten Männern. Man lernt viel über Geschichte, Sexismus, Feminismus und auch Rassismus. Was manchmal echt nicht leicht anzuhören war, aber das hat es für mich umso wichtiger gemacht dieses Buch zu hören. Dieses Buch ist so interessant und noch nie in meinem Leben haben ich so viel auf unterschiedlichsten Ebenen gelernt. Denn sie geht nicht nur auf geschichtliche Aspekte ein, sondern erklärt auch, warum dieses Themen aktuell von großer Bedeutung sind. Es hat mir zudem sehr gut gefallen, dass die Autorin an einigen wenigen Stellen über ihr eigenes Leben erzählt hat, was für mich das ganze Thema nochmal realer gemacht hat. Hier geht es zwar viel um Geschichte, aber man merkt sehr schnell, dass die Missstände nicht in der Vergangenheit liegen. (Was ich weiß, aber viele ja nicht verstehen wollen.) Jeder der sich für dieses Themen interessiert oder sich schon gefragt hat: Warum gibt es überhaupt Feminismus?, muss dieses Buch lesen. Ich bin unendlich begeistert.
Mileva Maric, Jaqueline Roque und Clara Immerwahr - nie gehört? Aber was ist mit ihren (Ex-)Ehemännern: Albert Einstein, Pablo Picasso und Fritz Haber? Dass wir heute Geschichte vor allem mit der Geschichte von Männern verbinden, ist kein Zufall. Das zeigt die Historikerin Leonie Schöler in ihrem Sach(hör)buch "Beklaute Frauen".
Doch woran liegt es, dass Frauen uns wenn überhaupt als kurze historische Randnotiz begegnen - und das durch alle Jahrhunderte hinweg? Dafür liefert die Journalistin, Influencerin und Historikerin gleich mehrere Gründe. So kann es ganz einfach daran liegen, dass die (männlich geprägte und besetze) Politik die Errungenschaften der Frauen ganz einfach aberkannt hat oder sie gleich in mehreren Zeitungsartikeln und Debatten lächerlich gemacht hat. So geschehen bei den Frauen in der Französischen Revolution. Oder weil das System der Ehe die Frauen dazu zwingt. trotz Studium und Abschluss als Frau und Mutter zuhause zu bleiben. Allein eine - wie wir es heute euphemistisch bezeichnen - Unterstützung des Mannes in seiner Forschungstätigkeit ermöglichte es Frauen, weiterhin wissenschaftlich zu arbeiten. Davon kann zum Beispiel Mileva Maric ein Lied singen, die durch Schwangerschaft und Hochzeit von sämtlichen wissenschaftlichen Tätigkeiten ausgeschlossen wurde und ihrem späteren Ex den Rücken freihielt. Oder auch Karl Marx jüngste Tochter Eleanor, die für ihren Vater dolmetschte und die Korrespondenzen übernahm, der aber verboten wurde, sich selbst politisch einzubringen oder ihren zweiten Berufswunsch, Schauspielerin zu werden, nachzugehen.
Die Liste der Frauen, die heute in Vergessenheit geraten sind, ist lang. Sie stammen aus der Wissenschaft, der Kunst, der Literatur oder der Gesellschaft. Leonie Schöler gibt ihnen in "Beklaute Frauen" nicht nur eine Stimme, sondern erklärt anhand ihrer Geschichten auch, wie sich solche Strukturen bis heute halten. So kann sie beispielsweise überzeugend eine direkte Linie von Frauen wie Clara Immerwahr zum gegenwärtigen Gender Pay Gap und Gender Time Gap ziehen. Wer sich also fragt, was Geschichte mit uns heute zu tun hat, ist hier bestens aufgehoben. Denn neben vielen Fakten und historischen Zusammenhängen, die die Argumentation Schölers nachvollziehbar und glaubwürdig machen, ist das Buch auch unheimlich unterhaltsam. Darüber hinaus regen die Geschichten dazu an, sich mit der ein oder anderen Biographie genauer zu beschäftigen.
Felicity Grist liest in der Hörbuchversion in angenehmen Tempo, sodass man ihr gut zuhören kann - selbst dann, wenn die Faktendichte sehr hoch ist. Dennoch hätte ich dieses Buch lieber gelesen als gehört (was man der Sprecherin aber keineswegs anlasten kann). Denn oft hätte ich mir einen direkte Quellenverweis gewünscht, der im Buch - zumindest gehe ich davon aus - sicherlich vorhanden wäre.
Informativ, aktuell, wichtig. All diese Adjektive beschreiben Leonie Schölers Buch über Frauen, die im Laufe der Geschichte beklaut oder übergangen wurden. Sowohl durch den flüssigen, lebendigen und mitreßenden Schreibstil der Autorin, aks auch durch die dynamische und begeisternde Interpretation der Hörbuchsprecherin Felicity Grist war dies eins der faszinierendsten Hörbücher, die ich je gehört habe.
Ein beeindruckendes Buch, das mich nachdenklich und mit einer gewissen Wut im Bauch zurückgelassen hat. Bitte unbedingt lesen!
Die vergessenen Frauen der Geschichte
Dieses Sachbuch war spannend wie ein Roman. Wer waren die Frauen hinter den bekannten Männern der Geschichte und wieviel Anteil hatten sie an deren Erfolg?
📘"Beklaute Frauen" von Leonie Schöler erzählt die Geschichte der Frauen hinter berühmten Männern der Geschichte. Sie zeigt das System und die Mechanismen auf, die das Beklauen von Frauen bis heute ermöglichen.
🔍 Selten fand ich ein Sachbuch so spannend. Der Autorin gelingt es ihr Wissen als Historikerin aus einer feministischen Sicht zu erzählen und dadurch die patriarchalen Mechanismen, die es bis heute ermöglichen, die Leistungen von Frauen zu verschleiern, zu demaskieren. Denn die Geschichte wird bis heute hauptsächlich von alten weißen Männern geschrieben und die sind sich selbst bekanntlich am nächsten.
🔍 Dieses unsichtbar Machen weiblicher Leistungen zieht sich durch alle Bereiche. Ob Forscherinnen, Kämpferinnen oder Künstlerinnen, es gibt keine Leistung, die nicht im Nachhinein Männern zugeschrieben oder schlicht abgewertet wurde. Bis heute werden Bücher von Autorinnen kaum von Männern gelesen oder als Trivialliteratur abgetan. Nicht ohne Grund hatten und haben Autorinnen männliche Pseudonyme.
🎧 Felicity Grist haucht dem Text Leben ein. Sie arbeitet den Humor und Sarkasmus der Autorin hervorragend heraus.
Ein Buch, welches ich nur empfehlen kann.
Wow, ein tolles Buch. Die Sprecherin passt wunderbar und ich konnte ihr sehr gut zuhören. Sie hat eine gute Mischung der Stimmlage gefunden.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie viel Unausgesprochenes im Verborgenen bleibt. Viele Geschichten, die mich zwar nicht schockiert, aber sehr erstaunt und manchmal auch wütend gemacht haben. Es geht wirklich einmal komplett durch die Zeit. Der Autor spricht neben den Frauen auch andere Probleme an, mit denen andere Gruppen von Menschen in der heutigen Welt zu kämpfen haben. Die Autorin erzählt Geschichten aus der Vergangenheit und nimmt gleichzeitig Bezug auf die Gegenwart, wodurch die auch heute noch bestehenden Probleme deutlich werden. Es handelt sich auch nicht um eine bloße Aneinanderreihung von Einzelbiographien, sondern um einen fließenden Übergang und eine Verknüpfung der Schicksale mit der heutigen Zeit. Auch gibt die Autorin immer wieder einen Ausblick darauf, dass die vermeintlichen Einzelschicksale keine sind, sondern der Mehrheit entsprechen.
Ich finde ihren Schreibstil sehr verständlich. Mir gefällt ihre manchmal "provokante" Art. Es ist an der Zeit, die Probleme, das Unausgesprochene deutlich zu machen und sich nicht mehr kleinlaut zu äußern. Das physische Buch ist zusätzlich mit Literatur- und Quellenangaben versehen.
Ich kann das Buch oder das Hörbuch wirklich jedem und jeder empfehlen! Es ist keine leichte Lektüre und ich habe etwas länger zum Zuhören gebraucht, aber es hat sich für mich sehr gelohnt.
Leonie Schöler erzählt die Geschichte hoch relevanter, aber längst vergessener Frauen, die meist in den Schatten ihrer Ehemänner gerieten. Ein spannendes und direktes Sachbuch, was uns die Geschichte anders betrachten lässt.
Spannend erzählte Geschichte, gut recherchiert. Dieses Buch sollte eine junge Generation von Frauen ansprechen und hoffentlich berechtigte Wut auslösen. Auch wenn die Beispiele aus der Vergangenheit stammen, das Thema ist auch heute noch relevant. Auch wichtig: Wenn wir auf die Geschichte zurückschauen, können Frauen nach der Lektüre dieses Buches besser belegen, was Frauen in der Vergangenheit geleistet haben.
Dieses Hörbuch hat mich einige Nerven gekostet - wegen des Erzählstils und des irreführenden Titels. Angefordert hatte ich es aufgrund des bunten Covers, das mich mit seinem leicht-abstrakten Stil entfernt an Nofretete erinnerte.
Man sollte das Buch lesen, wenn man die Autorin mag und/oder ihre Art, Beispiele in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext zu setzen. Und damit klarkommt, dass sie stellenweise sehr weit weg vom Thema kommt.
Rückblickend betrachtet würde ich eher das Buch lesen und parallel das Hörbuch hören.
Worum geht es?
Um Frauen. Frauen (und später BiPoCs und andere Gender und die queere Community), die ähnliche Dinge wie Männer gemacht haben, aber dafür nicht gewürdigt, sondern oft "bestraft" oder ignoriert wurden. Dazu gehören Initiatorinnen des Brotmarsches während der Französischen Revolution, Partinsaninen und Soldatinnen während der Kriege, aber auch Partnerinnen und Töchter von Künstlern sowie Wissenschaftlerinnen.
Weitere Themen sind u.a. Ehe, Algorithmen und Shitstorms, der Kunstmarkt, Preise für die Wissenschaft.
Über allem steht die Kritik an patriachalen Strukturen, die bis heute nachwirken.
Der Titel
"Beklaut" ist hier ein sehr weit gefasster Begriff. Denn die einzige Frau, die tatsächlich beklaut wurde, war Rosalind Franklin, die die Struktur der DNA entschlüsselte. Ihre Wissenschaftskollegen haben aus Neid Unterlagen abgeschrieben und einer hat das später sogar in seiner Autobiografie zugegeben. Ihre Geschichte wird im Buch sehr ausführlich erzählt.
"Beklaut" im entfernteren Sinne wurden u.a. auch die Geliebten Bertholt Brechts, allen voran Elisabeth Hauptmann, die erste Ehefrau Albert Einsteins Mileva Maric, die Geliebten Piccasos und Karl Marx' Tochter Jenny. Diese Frauen haben an den bedeutenden Arbeiten der Männer mitgearbeitet, mit ihnen diskutiert und/oder Texte redigiert oder dienten als Musen. Damit trugen sie wesentlich zum Ruhm dieser Persönlichkeiten bei. Als "Dank" wurden sie von ihnen kleingehalten, eigene Entscheidungen kritisiert. Einige Beispiele, die Schöler nennt, würde man heute wohl als Psychoterror einstufen. Brecht und Piccasso haben ihre Geliebten sogar gegeneinander ausgespielt, um von der Konkurrenz zu profitieren. Die Mitarbeit dieser Frauen ist überwiegend schlecht dokumentiert, weil nicht nachgewiesen werden kann, welche Gedanken von ihnen kamen. Sie wurden bei der Veröffentlichung der Texte und Werke selten genannt und damit ihres Ruhmes beraubt.
In welchem Sinne Frauen "beklaut" wurden, die in den Krieg zogen oder Protestmärsche anführten, ist mir nicht klar. Ich denke, dass es hier eher um Würdigung bzw. Anerkennung geht.
Kritik am Inhalt
Ich hatte erwartet, dass das Buch einzelnen Biografien auflistet und mich staunend zurücklässt. Das war es nicht. Mit manchen Persönlichkeiten setzt sich Schöler sehr ausführlich auseinander, andere wirken eher exemplarisch. Ihr Wunsch, dass der Leser die Hintergründe erfährt und die Ereignisse in einen gesellschaftlichen Kontext setzt, führt leider dazu, dass sie oft abschweift. Seitenweise erläutert, warum Wissenschaftspreise wichtig sind, warum die Ehe doof ist, welche Meinung sie zur Frauenquote hat und ob es sinnvoll ist, im Sport nach Männern und Frauen zu trennen. Später erklärt sie, wie Algorithmen den Nutzer tief in die eigene Blase ziehen und dass man sie nutzen sollte, um Gleichheit zu schaffen. Diese Erkenntnis fand ich toll und sie war ein Lichtblick.
Gefühlt 40 % des Buches bestehen aus diesen Fakten, die zwar interessant sind, aber mit "Frauen" wenig zu tun haben und öffentlich sehr oft diskutiert wurden. Ganz im Gegenteil: Oft vergisst man dadurch, um welche Person es gerade geht. Und gegen Ende des Buches versucht die Autorin People of Color einzubeziehen bzw. Frauen, die mehrfach diskriminiert sind. Für mich war damit das Chaos perfekt.
Deutlich macht das auch das Inhaltsverzeichnis - dort werden nur in Kapitel 4 die Namen der Frauen genannt, um die es geht. Das macht auch die Orientierung schwer. Die restlichen Titel sind knackig, aber nicht aussagekräftig. In vielen Büchern ist das normal, aber da es explizit um Frauen geht, sollte ich sie auch im Inhaltsverzeichnis leicht finden. Allerdings gibt es am Ende ein Personenverzeichnis.
Kritik am Erzähl-Stil
Letztlich stellt das Buch Frauen eher als "Opfer" ihrer Zeit und der Männer dar, wegen denen ihnen Anerkennung versagt blieb. Anstatt die Leistungen der Personen in den Vordergrund zu stellen, steht darüber immer, dass sie letztlich gescheitert sind. Ich fand das entmutigend. Auch wenn ich anerkenne, dass das für die Dramaturgie des Buches wichtig ist. Denn natürlich soll es wütend machen, aber ich hatte das Gefühl, dass wir eher "über" Frauen reden. Obwohl die Autorin genau das im Buch kritisiert.
Denn die Frauen selbst kommen selten zu Wort. Die Quellenlage ist hier dünn, denn nicht alle Quellen sind zugänglich, weil - auch das eine interessante Anmerkung im Buch - lange keiner nachgefragt hat. Diese Frauen waren spurenlos bzw. ihre Spuren wurden übersehen. Das Material ist nicht erschlossen. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn wir gelesen hätten, wie die Frauen ihre Diskriminierung wahrnehmen - oft war sie für sie so selbstverständlich, dass sie wenig Kritik daran übten oder sie herunterspielten. Das hätte dem Text eine zusätzliche Ebene gegeben. Ich hätte mich über mehr direkte Zitate gefreut. Manche Frauen haben ja Briefe usw. hinterlassen.
Was mich gestört hat ist, dass alles eingeordnet wurde. Der Text lässt die Geschichten nicht wirken, lässt den Leser nicht nachdenken oder regt ihn an, sich mit seinen Gefühlen über die Ungerechtigkeiten auseinander zu setzen.
Der Schreibstil
Auch das wird wiederum verstärkt durch den anklagenden, treibenden Tonfall, der im Hörbuch noch deutlicher wird. Teilweise driftet der Text sogar ins Polemische ab. "Sachlich" ist das Buch eher in den rein biografischen Teilen. Außerdem bemerkt die Autorin, dass manche Sätze zu komplex sind - und vereinfacht sie dann. Unnötige Schnörkel.
Im Buch wird mit Stern gegendert, im Hörbuch wird's aber kompliziert, wenn nicht mehr klar ist, ob es weibliche Personen geht oder um Personen aller Gender. Der Unterschied zwischen Glottis-Schlag und Nicht-Glottisschlag war kaum wahrnehmbar.
Etwas paradox war, dass im letzten Drittel zuerst von "Twitter" gesprochen wird, später von "X, ehemals Twitter" - hier wäre Einheitlichkeit schön gewesen.
Dennoch: Das Buch ist gut les- und hörbar, ich stolperte selten über komplizierte, akademisch anmutende Sätze. Auch die Fremdwörter waren verständlich.
Was mir gut gefallen hat
Ich fand die Auswahl der Personen sehr gut. Die Autorin legt den Schwerpunkt auf die Bereiche Kunst und Wissenschaft, und auch wenn ich mir mehr Beispiele gewünscht hätte, war das toll. Auch die Einbeziehung von Frauen im Krieg fand ich überraschend, aber sinnvoll. Auch wenn Krieg nicht schön ist, ist es interessant, dass Frauen nicht gleichberechtigt mitkämpfen durften, weil man sie in eine Schublade gesteckt hat. Außerdem konzentriert sich die Autorin tatsächlich auf die berufliche Leistung der Frauen, Kinder und Ehemänner kommen nur am Rande vor.
Der Rechercheaufwand ist riesig. 771 Fußnoten bzw. Literaturverweise gibt es im Text. Man merkt, dass die Autorin mit viel Leidenschaft an das Thema gegangen ist.
Die Sprecherin
Felicity Grist war ein Highlight. Ihre Rhythmik ist fordernd, die Aussprache akzentuiert, ohne künstlich zu sein. Ihre Art, das R zu rollen, besonders "Mileva Maric" sorgt für Freude und Gänsehaut. Ihr "Frauen", mit einer extra hellen Betonung der ersten Silbe, gruselte mich, weil es so deutlich war. Sie verschmolz so sehr mit dem Text, dass ich oft vergaß, dass sie nicht die Autorin ist. Schölers Stimme ist eher unauffällig, daher war es eine sehr gute Entscheidung, auf diese Sprecherin zurückzugreifen.
Felicity Grist unterstützt den anklagenden Tonfall brilliant, was dem Text sehr gut tut.
Fazit
"Beklaute Frauen" beglückte mich mit einigen Erkenntnissen, war mir aber oft zu polemisch und zu sehr am Thema vorbei. Die Autorin hat viel recherchiert und sich wirklich bemüht, Probleme in der Gesellschaft aufzuzeigen. Dabei schreibt sie aber selten Neues. Thema top, Umsetzung leider Flop.
Ein sehr informatives Sachbuch, welches die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Laufe der Geschichte thematisiert. Sehr unterhaltsam schildert die Autorin verschiedene Missstände in der Gesellschaft, wo Männer Frauen gegenüber Frauen im Laufe der Zeit einen entscheidenden Vorteil hatten. Ob in der Wissenschaft oder in der Literatur, Männer haben sich oft Frauen bedient, um Erfolg einzufahren, die Frauen hingegen gingen gänzlich leer aus, weil man es zu diesen Zeiten als “normal” angesehen hat.
Die Sprecherin macht ihre Sache gut, die Zeit verfliegt wie im Flug und man kann ihr auch auf einer höheren Geschwindigkeit noch gut zuhören.
Teilweise war mir das Buch etwas zu überspitzt, auch wenn ich dem Kern der Botschaft vorbehaltlos zustimme. Teilweise fand ich die Biografien der einzelnen Frauen sehr interessant und werde sicherlich das eine oder andere noch weiter vertiefen. Die Gleichberechtigung von Frau und Mann existiert zwar heute auf dem Papier so ist sie aber dennoch nicht vollkommen in der Gesellschaft angekommen, weil uns das Denken von Jahrhunderten noch prägt.
7,5 / 10 P.
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