Migration
22 populäre Mythen und was wirklich hinter ihnen steckt
von Hein de Haas
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Erscheinungstermin 25.10.2023 | Archivierungsdatum 24.12.2023
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Zum Inhalt
In seinem faktenbasierten Buch liefert der Migrations-Experte Hein de Haas Wissen statt Meinung zu einem der drängendsten und umstrittensten Themen unserer Gegenwart: Migration.
»Das Migrationsaufkommen ist so hoch wie nie zuvor«, »Die Klimakrise wird zu einer Massenmigration führen«, »Wenn der Wohlstand in Herkunftsländern wächst, wird es weniger Migration geben«. Hein de Haas zeigt: All das sind Mythen, die zwar gerne von Politik und Medien verbreitet werden, aber jeglicher Faktengrundlage entbehren.
Ausgehend von jahrzehntelanger Forschung bringt er Klarheit in die Gemengelage von Panikmache und naivem Optimismus und räumt mit 22 gängigen Mythen auf. Er zeigt: Migration ist weder ein Problem, das gelöst werden müsste, noch eine Lösung für andere Probleme. Auf Basis unzähliger Daten erklärt Hein de Haas, wie Migration wirklich funktioniert und befähigt uns, fundierte und differenzierte Debatten führen zu können – jenseits von politischen oder ideologischen Interessen.
In seinem faktenbasierten Buch liefert der Migrations-Experte Hein de Haas Wissen statt Meinung zu einem der drängendsten und umstrittensten Themen unserer Gegenwart: Migration.
»Das...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783103975345 |
PREIS | 28,00 € (EUR) |
SEITEN | 512 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Hein de Haas hat ein sehr gutes Buch vorgelegt. Ich schon einige Bücher in diesem Themenbereich gelesen, wie z.b. Das Fluchtparadox und das Integrationsparadox, beides sehr gute Bücher. Migration von Hein de Haas ist sehr faktenorientiert, statistisch und wissenschaftlich und setzt gefühligen Annahme und oft wiederholten Themen wissenschaftliche Erkenntnisse entgegen. Das tut in diesen Zeiten Not. Das Buch liest sich dennoch sehr gut, für jeden der jetzt zurückschreckt bein Wort Wissenschaft und Fakten. Nach der Lektüre sieht man klarer und kann im Gespräch mit anderen besser argumeniteren oder gezielter nachfragen. Migration ist eines der Themen mit der größten politischen Sprengkraft, das erlebt man in den Niederlanden ebenso wie in Deutschland. Kluge Bücher wie diese können hoffentlich zu einer ehrlichen Debatte verhelfen. So mancher Journalist, Meinungsmacher und Politiker sollte es ernsthaft leben. Auch an realen und digitalen Stammtischen sollte es liegen. Echte Empfehlung.
Ganz tolles Buch, das einiges ins rechte Licht rückt. Hilft bei der Suche nach Argumenten und erklärt sehr wissensreich die Fakten hinter gängigen Mythen. Gut verständlich geschrieben!
Perspektivwechsel ?
Hein de Haas ist Professor für Soziologie und Geographie in Amsterdam, überdies Professor für Migration und Entwicklung in Maastricht und leitet das International Migration Institut in Oxford. Seit mehr als dreißig Jahren beschäftigt er sich beruflich mit den Phänomenen der Migration. Er sollte also wissen, wovon er spricht und sein Sachbuch über Migration stützt sich auf Zahlen, Fakten und wissenschaftliche Studien und Erhebungen.
Das wirklich erhellende Sachbuch über Migration ist genauso aufgebaut, wie es der Untertitel verspricht. Es wird eine These in den Raum gestellt, ein sogenannter Mythos, und danach wird erklärt „was wirklich dahintersteckt“. Hein de Haas schreibt absolut verständlich und wenn man ihm an der Präsentation seiner Thematik überaupt etwas vorwerfen könnte, dann wäre dies vielleicht die pädagogische Absicht, seinerzeit seinen Studenten und jetzt seinen Lesern durch häufige Wiederholungen etwas ins Gehirn zu hämmern! Ich gebe zu, dass mich diese Art der Didaktik genervt hat, denn ich habe schon beim ersten Mal begriffen, dass (die allermeisten) Migranten ihr Land nicht deshalb verlassen, weil sie arme Schlucker sind und verzweifelt irgendwo anders, egal wo, Hauptsache Westen, auf ein besseres Leben hoffen (das durchaus auch), sondern, dass sie gezielt auf die Nachfrage nach Arbeitskräften reagieren. Mit anderen Worten, Konjunktur schreit laut nach Arbeitskräften (und dann kommen sie; wenn auch mit einer gewissen zeitlichen Versetzung) und Rezession hält Migranten davon ab, ins Land zu kommen und/oder lässt sie wieder abwandern. Die Wirtschaft also bestimmt den Kreislauf von Kommen und Gehen, der jedoch behindert wird, wenn Einreisebeschränkungen Migranten davon abhält, auf Konjunkturschwankungen zu reagieren. Sie bleiben hauptsächlich dann im Land, legal oder illegal, wenn ihnen das Hin- und Herreisen verwehrt wird. Das ist das Wichtigste in Kürze und ich habe es so oft gehört in dem Buch dass ich es im Schlaf herunterbeten kann.
Die „Mythen“ lauten: 1. Die Migration bricht alle Rekorde, 2. Unsere Grenzen sind nicht mehr sicher, 3. Die Welt steht vor einer Flüchtlingskrise, 4. Unsere Gesellschaft ist vielfältiger denn je 5. Migration lässt sich mit Entwicklungshilfe eindämmen, 6. Migration ist die verzweifelte Flucht aus dem Elend, 7. Wir brauchen keine ausländischen Arbeitskräfte, 8. Ausländer nehmen uns die Arbeit weg und drücken die Löhne, 9. Zuwanderung ist eine Gefahr für den Sozialstaat, 10. Die Integration ist gescheitert, 11. Massenmigration schafft Parallelgesellschaften, 12. Zuwanderung bringt mehr Verbrechen, 13. Migration führt zu Talentschwund, 14. Zuwanderung ist das Allheilmittel für die Wirtschaft, 15. Zuwanderung ist die Lösung für die alternde Gesellschaft, 16. Die Grenzen werden dichtgemacht, 17. Linke sind für, Rechte gegen Migranten, 18. Die Öffentlichkeit hat genug von Zuwanderung, 19. Menschenschmuggel ist der Grund für illegale Migration, 20. Menschenhandel ist eine moderne Form der Sklaverei, 21. Zuwanderung lässt sich durch Beschränkungen vermindern, 22. Der Klimawandel entfesselt eine Völkerwanderung.
Der Kommentar:
Es ist natürlich nicht so unkompliziert, wie es sich auf den ersten Blick ausnimmt oder anhört. Und man muss die Schlussfolgerungen Hein de Haas nicht eins zu eins übernehmen, trotzdem sind die aufgeführten Erhebungen dazu angetan, manchen Sachverhalt noch einmal zu überdenken.
Was ich vor allem mitgenommen habe: Positiv - dass die Menschheit zwar den Zenit ihrer Vermehrung noch nicht überschritten hat, dass die Forscher aber damit rechnen, dass die Menschheit sich langfristig vermindert. Der Autor macht daraus die Hypothese, dass der ungehinderte Zugriff auf „eine sozusagen unbeschränkte Anzahl von Arbeitskräften (Arbeitsmigranten)“ und das Jammern darüber, sich alsbald (na ja bald) in ein Konkurrieren um den Zuzug von Arbeitsmigranten verwandeln wird. Bei den Fachkräften ist das ja längst so, aber Hein de Haas meint, dass dieses Phänomen sich bald (na ja bald) auf die gesamte Migration beziehen wird. Dies lässt aufhorchen: also werden wir uns bald danach strecken, dass Menschen zu uns kommen. Aber wie gesagt, „bald“ ist relativ.
Negativ - dass Migration, selbst wenn sie in großem Maßstab erfolgt, hauptsächlich der Wirtschaft nützt, die Wohlhabenden, die Unternehmer und die Reichen davon im Übermaß profitieren, während „die Masse“ unter den damit einhergehenden gesellschaftssoziologischen Verwerfungen zu leiden hat, weil sie diese Verwerfungen nämlich ausschließlich zu schultern und zu tragen hat. Ja, das wissen wir. Und deswegen sind wir sauer.
Hein de Haas macht die Politik für die allermeisten Missstände verantwortlich und verschweigt seine Ansicht nicht: die Politik geht mit seinen Arbeitskräften mies um und hofiert die Wirtschaft. Und so war es schon immer. Aber muss es immer so bleiben?
Hilfreich finde ich bei den Betrachtungen von Hein de Hass, dass er den Blick von der Kurzsichtigkeit unseres Lebens auf einen langfristigen Zeitraum und Zusammenhang lenkt. Diesen Pespektivwechsel müssen wir uns insgesamt angewöhnen.
Besonders bei der These, die Integration sei gescheitert, merken wir, dass eine langfristige Betrachtung die Resultate ändert. Auf die dritte und vierte Generation hin gesehen, geschieht Integration. Das ist Fakt. Sineb al Masar beschreibt dies in launigem Kontext in ihrem Buch „Sind wir nicht alle ein bisschen Alman“. Ob wir wollen oder nicht, schreibt sie, wir (die ehemaligen Migranten) sind bereits deutscher als wir denken. Übrigens: oft schafft es schon die zweite Generation. Und "alman" ist ein Platzhalter.
Fazit: "Migration" ist ein Sachbuch, das mit populären Thesen hart ins Gericht geht und eine kritische Sicht auf Politikerparolen wirft. Versteht mich nicht falsch bei diesem Resümee: die Arbeit der Politiker ist wichtig, schließlich muss auch sie gemacht werden, trotzdem muss man genau hinschauen und hinterfragen. Ich gebe eine Leseempfehlung.
Kategorie: Sachbuch. Soziologie. Migration.
S. Fischer-Verlag, 2023
Es ist ein wirklich sehr wichtiges Buch. Ich bin bewandert in diesem Thema, und dennoch habe ich viel mit nehmen können. Es ist erschreckend und gerade deswegen, sollte es von so viel Menschen gelesen werden!
Autor
Hein de Haas, einer der renommiertesten Migrationsforscher weltweit, präsentiert in seinem Buch "Migration: 22 populäre Mythen und was wirklich hinter ihnen steckt" über drei Jahrzehnte Forschungserfahrung. Als Professor für Soziologie und Geographie in Amsterdam sowie Professor für Migration und Entwicklung in Maastricht bringt er eine profunde Expertise in das komplexe Thema der Migration ein.
Inhalt
In seinem faktenbasierten Werk entlarvt de Haas 22 weit verbreitete Mythen rund um das Thema Migration. Angefangen bei der Behauptung, dass das Migrationsaufkommen so hoch wie nie zuvor sei, bis hin zu Thesen über die Auswirkungen der Migration auf den Sozialstaat und die Wirtschaft. De Haas stützt seine Erkenntnisse auf jahrzehntelange Forschung und liefert einen umfassenden Blick auf die Realitäten der Migration.
Der Autor zeigt, dass viele der von Politik und Medien verbreiteten Aussagen auf Mythen basieren und keiner faktischen Grundlage entsprechen. Durch die Analyse von zahlreichen Daten legt de Haas offen, wie Migration wirklich funktioniert und bietet somit eine Grundlage für fundierte und differenzierte Debatten, losgelöst von politischen oder ideologischen Interessen.
Fazit
Hein de Haas präsentiert nicht nur eine eindrucksvolle Sammlung von Fakten, sondern auch eine kritische Hinterfragung populärer Meinungen zur Migration. Seine klare, verständliche Sprache ermöglicht es Leserinnen und Lesern, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und sich eine eigene, informierte Meinung zu bilden.
Das Buch ist nicht nur informativ, sondern auch erhellend. Die Struktur, bei der zunächst der Mythos aufgezeigt wird, gefolgt von einer detaillierten Erläuterung der Fakten, macht die Lektüre zugänglich und leicht verdaulich. De Haas geht über die rein wissenschaftliche Analyse hinaus und gibt persönliche Einblicke, die das Werk nicht nur zu einer Ressource für Studierende und Forschende machen, sondern auch für jede:n, die/der sich für das brisante Thema Migration interessiert.
Besonders lobenswert ist die kritische Auseinandersetzung mit politischen Entscheidungen und der Entlarvung von ideologisch geprägten Halbwahrheiten. De Haas appelliert an die Leserinnen und Leser, einen langfristigen Perspektivwechsel vorzunehmen und die oft kurzfristige Sichtweise von Politik und Gesellschaft zu hinterfragen.
Insgesamt verdient "Migration: 22 populäre Mythen und was wirklich hinter ihnen steckt" höchste Anerkennung. Mit einer klaren Fünf-Sterne-Bewertung zeichne ich dieses Buch aus, da es nicht nur informiert, sondern auch dazu anregt, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und eine nuancierte Perspektive auf das komplexe Phänomen der Migration zu entwickeln. Ein absolutes Muss für jede:n, die/der sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte.
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