Über die Berechnung des Rauminhalts II
von Solvej Balle
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Erscheinungstermin 21.09.2023 | Archivierungsdatum 11.10.2023
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Zum Inhalt
Gefangen in einer Zeitschleife erlebt Tara Selter immer denselben Tag, während es für alle anderen Menschen, denen sie begegnet, ein immer neuer Anfang ist. Nachdem ein Jahr voller Achtzehnter-November-Tage weder einen Wiedereinstieg in die Zeit noch eine Rückkehr in das Zusammenleben mit ihrem Ehemann Thomas ermöglicht hat, fühlt sich Tara niedergeschlagen und richtungslos. Es ist ständig Herbst, sie sehnt sich nach Frühlingssonne und warmen Sommerabenden, nach Schnee und Weihnachten. Um die Jahreszeiten zu rekonstruieren, begibt sie sich in der stillstehenden Zeit auf Reisen durch den Raum. Im hohen Norden findet sie den Winter, in Südfrankreich Frühling und Sommer, den Herbst verbringt sie in Köln und Düsseldorf. Es entsteht ein wundersames Reisebuch und eine Jahreszeitensammlung, in der ein ganzes Jahr in einem einzigen Datum gerinnen kann. Eine römische Münze, die sie in Paris gekauft hat, wird Tara zum Sinnbild des stehengebliebenen Augenblicks. Als sie tiefer in die antike Geschichte eintaucht, in der sie ihr eigenes Schicksal gespiegelt sieht, trifft sie in einem Café einen Mann, der ebenfalls im achtzehnten November feststeckt.
Über die Berechnung des Rauminhalts II sprengt den Rahmen des kleinen Universums, in dem sich der erste Band dieses groß angelegten Romanprojekts abspielt. Raffiniert erweitert Solvej Balle ihren Erkundungsraum, um die Bedingungen unserer Existenz umso tiefer zu erforschen. Eine eindringliche Mahnung, die Welt und ihren Wandel nicht für selbstverständlich zu halten.
Gefangen in einer Zeitschleife erlebt Tara Selter immer denselben Tag, während es für alle anderen Menschen, denen sie begegnet, ein immer neuer Anfang ist. Nachdem ein Jahr voller...
Eine Anmerkung des Verlags
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Vorab-Besprechungen
»Solvej Balle hat eine feine Studie über Liebe, Distanz und die trennende Macht der Zeit geschrieben, die in diesem Buch plötzlich stillsteht.«
Sophie Wennerscheid, Süddeutsche Zeitung zu Über die Berechnung des Rauminhalts I
»Solvej Balle hat eine feine Studie über Liebe, Distanz und die trennende Macht der Zeit geschrieben, die in diesem Buch plötzlich stillsteht.«
Sophie Wennerscheid, Süddeutsche Zeitung zu Über die...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783751809276 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 191 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
"Über die Berechnung des Rauminhalts II" von Solvej Balle ist ein Buch, das sich deutlich von anderen Werken abhebt und seine Leser auf eine außergewöhnliche literarische Reise mitnimmt.
In diesem Roman erleben wir die faszinierende Geschichte von Tara Selter, die in einer Zeitschleife gefangen ist, während alle anderen Menschen einen immer neuen Tag erleben. Diese einzigartige Prämisse macht das Buch von Anfang an äußerst interessant und einzigartig. Die Idee, in einem Jahr voller Achtzehnter-November-Tage gefangen zu sein, ist ungewöhnlich und weckt die Neugierde des Lesers.
Was das Buch besonders reizvoll macht, ist die Art und Weise, wie Tara versucht, die Jahreszeiten wiederherzustellen, indem sie durch den Raum reist. Diese Reisen ermöglichen es der Autorin, verschiedene Orte und Kulturen einzufangen, was dem Buch eine erfrischende Vielfalt und Tiefe verleiht.
Solvej Balle schafft es, den Leser tief in Taras Gedankenwelt einzutauchen und die Auswirkungen ihrer ungewöhnlichen Situation auf ihre Psyche zu spiegeln. Das Buch wird zu einer philosophischen Reflexion über die Bedeutung von Zeit, Veränderung und dem Festhalten an Momenten.
Die Verbindung zur antiken Geschichte und die Begegnung mit einem Mann, der ebenfalls im achtzehnten November gefangen ist, fügen zusätzliche fesselnde Elemente zur Handlung hinzu.
Insgesamt ist "Über die Berechnung des Rauminhalts II" eine literarische Entdeckung, die durch ihre originelle Konzeption, tiefgründige Reflexionen und eindringliche Charaktere besticht. Es ermutigt den Leser, über die Selbstverständlichkeit der Zeit und des Lebens nachzudenken. Diese außergewöhnliche Geschichte ist definitiv einen Blick wert.
Ich habe mich sehr gefreut nun den zweiten Teil der Romantrilogie zu lesen. Tara Selter bleibt in ihrer Zeitschleife im achtzehnten November gefangen. Es ist wie ein Irrgarten, nur ohne Ausgang.
„Ich brauche meinen Tag nicht nach einem Muster aus Geräuschen und stillen Momenten zu ordnen, ich habe keine Pläne, ich habe keinen Kalender. Die Zeit geht, kippt aber bloß Tag um Tag in meine Welt, sie geht nirgendwo hin, sie hat keine Haltestellen oder Stationen, nur diese endlose Kette von Tagen.“ (S. 8)
Sie fühlt sich nicht mehr dazugehörig, fast fehl am Platz. Alles fühlt sich leer an. Bekommt selbst von sich den Eindruck „(…) meine Erscheinung sähe irgendwie abgetragen aus, zerfleddert, schäbig ausgefranst (…)“ (S. 11). Es ist, als müsste sie sich neu erfinden. Denn nun ist sie nicht mehr die Antiquarin. Sie arbeitet auch nicht mehr. Den Kontakt zu ihrem Lebensgefährten hat sie abgebrochen. Er würde sich nach einem Tag ohnehin nicht mehr an sie erinnern. Eine Zukunft hat sie auch nicht, denn sie bleibt ja in ihrem Tag gefangen.
Doch langsam ändert sich der Ton der Erzählung. Tara lässt sich in Menschenmengen treiben, betritt Busse und Züge. Ihr Umfeld wird größer und sie beginnt ihren Mitmenschen zuzuhören. Quasi borgt sie sich ein Stück deren Leben aus.
„Ich denke an kleine und große Katastrophen. Ich denke an meine eigene. Ich denke an frische Katastrophen und an solche, die Zeit hatten, Form anzunehmen.“ (S. 28)
Tara entscheidet sich Jahreszeiten erleben zu wollen, genauer gesagt, sie sich zu „bauen“. Sie sich selbst zu gestalten, indem sie entsprechende Orte aufsucht. Sie beginnt ihre Jahreszeitenreise mit Weihnachten und fährt zu ihren Eltern. Von dort aus reist sie in den Norden, um Winter haben zu können, dann Richtung Süden, um den Frühling und im Anschluss den Sommer wieder spüren zu können. So lange bis sie wieder im Herbst ist. In ihren Gedankengängen bin ich regelrecht eingetaucht. Es stellen sich Fragen über vertraute Situationen und deren Wertschätzungen. Über Vorstellungen, wie etwas sein sollte. Sind Konstruktionen das Gleiche und so vieles mehr. Alle ihre Gefühle, Eindrücke und Informationen trägt sie in ihr Jahreszeitenbuch ein, dass sie immer mit sich trägt. Dies ist ihre einzige Möglichkeit Informationen zu behalten, alles andere wird gelöscht.
Ihre Jahreszeitenreise endet und sie findet einen festen Ort für sich. Die römische Sesterze, die sie seit dem ersten Tag ihres achtzehnten Novembers bei sich trägt, weckt wieder ihr Interesse und sie beginnt über das römische Reich zu recherchieren. Findet Parallelen zu ihrem eigenen Stillstand.
„Wie nennt man eine Leere, die etwas in Bewegung setzt? Wie nennt man einen Eifer, den man nicht überhören kann? Wie nennt man eine Suche, die nie stillsteht? Ich gebe ihnen Namen. Einen Drang, einen Hunger, eine Sehnsucht, einen Wunsch, einen Trieb.“ (S. 145)
Ein sehr überraschender Cliffhanger beendet dieses Buch.
Fazit:
Mich hat auch dieser Teil wieder oft innehalten und nachdenken lassen. Solvej Balle lässt Raum für Interpretationen und eigene Gedanken. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte von Tara weitergehen wird.
Auch dieser Roman wurde wieder hervorragend von Peter Urban-Halle übersetzt.