Kann ein Buch dabei helfen Freunde zu finden?
Am Anfang des Buches wird die Bedeutung der Freundschaft im allgemeinen erörtert. Ihre Wichtigkeit für das Seelenlebend des Menschen und dass unsrer Gesellschaft ihr nicht den Stellenwert beimisst, den sie verdient hat. Menschen, die ohnehin Probleme haben Freundschaften zu knüpfen, könnte dies abschrecken. Gerade diese Wichtigkeit wird sie vermutlich noch mehr dazu veranlassen sich unzulänglich zu fühlen. Aber bitte lest weiter, denn danach wird sehr ausführlich darauf eingegangen, wie unser Verhalten sich auf Freundschaften auswirkt, wie diese entstehen, was es dazu benötigt und welche Eigenschaften eine Freundschaft am Leben halten.
Kurz zusammengefasst: seid offen, seid ihr selbst und geht auf andere aktiv zu. Was schwierig klingt, könnte durch dieses Buch tatsächlich möglich sein. Es ermutigt, spricht aber auch offen und spielt evtl. Probleme nicht herunter, sonder befällst sich bewusst damit. Die Sprache hierbei ist leicht verständlich, fußt zwar auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen, behält aber steht’s den Menschen im Blick. Auch die realen, wenn auch entfremdeten Beispiele tragen zu einem guten Verständnis bei und helfen die Thematik zu verinnerlichen. Mich hat es sehr fasziniert von den Mechanismen der Freundschaft zu lesen. Einiges schien mir logisch und naheliegend, anderes jedoch hat mit verblüfft. Gerade jetzt nachdem die Corona-Pandemie viele vermeintliche Freundschaften gelöst und Menschen in die Einsamkeit gedrängt hat, empfinde ich dieses Buch als äußerst wichtig und interessant. Egal welchem Bindungstyp man letztendlich angehört.

"Wie wir Freundschaften finden und bewahren" von Marisa G. Franco hat mich von der ersten Seite an gefesselt.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und hält ausgesprochen gut die Waage zwischen wissenschaftlichen Fakten und Parabeln. Ich persönlich konnte aus dem Buch viel neues Wissen gewinnen und bin wirklich dankbar, dass es dieses Buch gibt. Man unterschätzt einfach, wie komplex die Freundschaft ist und man unterschätzt Freundschaften an sich. Platonische Liebe ist etwas wunderbares, erfordert aber genauso viel Arbeit, wie eine richtige Beziehung, wenn nicht noch mehr. "Wie wir Freundschaften finden und bewahren" sollte meiner Meinung nach zur Standardlektüre für alle Freund*innen werden.