Südstern

Roman

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Erscheinungstermin 06.09.2023 | Archivierungsdatum 05.01.2024

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Zum Inhalt

Breaking Bad in Berlin: Vanessa liefert Glücksmittel, Deniz fährt Streife. Ihre Begegnung öffnet den Himmel über einer pulsierenden Stadt

Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich. Ein zarter, starker Großstadtroman, der danach fragt: Wie halten wir dem Druck stand? Wie wollen wir leben, und wie können wir lieben?


»Tim Staffel hat einen brutalen, aber auch rührenden Großstadtroman geschrieben, ein Meisterwerk aus Sound und Rhythmus, traumwandlerisch wechselnd zwischen Raserei und schöner, schwerer Elegie. […] das Prosa-Comeback des Jahres!«

Ronald Düker, Zeit


»Tim Staffel erzählt von dem Leben in Berlin-Kreuzberg und ist zugleich die Geschichte einer großen Liebe. – Das ist Romantik ohne Kitsch.«

Sonja Hartl, Deutschlandfunk


»Mit Südstern hat er einen Berlin-Roman geschrieben, der das Zeug zum Kultbuch hat.«

Franz Brandmeier, Katalog der schwulen Buchläden


»Auf einer seiner Ebenen hat dieser Roman die Anmutung von „Lindenstraße“ auf ADHS. […] Auf einer anderen Ebene ist „Südstern“ von Tim Staffel aber auch reiner Flow.«

Dirk Knipphals, TAZ


»Man ist sehr nah dran an diesen Menschen, dieser Geschichte, auch an der Stadt, die hier geschildert wird – so präzise und direkt, dass man sich ganz neu für dieses kaputte Berlin begeistern kann.«

Felix Müller, Berliner Morgenpost


»Unbedingt lesen!«

Manuela Reichart, WDR 3 Gutenbergs Welt


»Staffel ist jedenfalls ein Kaleidoskop existenziellen Provisoriums zwischen Bullshit-Jobs und generationellem Sandwich-Dasein gelungen, das von keiner soziologischen Studie einzuholen ist. Mehr ist von Literatur nicht zu erwarten. Und Kreuzberg ist irgendwie doch überall.«

Ulrike Baureithel, Der Freitag


»Ich lebe nicht in Berlin und das ist auch nicht meine Generation, von der da erzählt wird, aber mich hat das trotzdem überzeugt. Man ist von der ersten Seite an gefangen «

Julia Schröder, Jury SWR Bestenliste


»sehr authentisch, sehr dicht, atmosphärisch stimmig, wie Lindenstraße auf Koks«

Gerrit Bartels, Jury SWR Bestenliste


»Sein rasendes Gespür für Rhythmus macht süchtig. Auf unsere Stadt, auf die Romantik!«

Julia Franck


»Ein sehr gelungenes Roman-Comeback!«

Gerrit Bartels, rbbKultur


»Das Wort Sound passt ideal, wenn man sich in den Roman „Südstern“ begibt. Der Rhythmus, in dem sich die Liebenden aufeinander zu bewegen durch eine Stadt voller versehrter Menschen, erzeugt eine aufregende Stimmung. Staffels Sound bringt die oft schrecklichen Dissonanzen Berlins in einer Weise zusammen, dass sie harmonieren, ein paar Leseabende lang.«

Cornelia Geißler, Berliner Zeitung


»In seinem neuen Roman „Südstern“ entwirft Staffel ein so detailreiches Schlachtengemälde des Berliner Alltags, dass man sich den Weg vor die Tür eigentlich sparen kann, weil es echter sowieso nicht mehr wird.«

Sebastian Bauer, Berliner Zeitung


»Ein mitreißender, epischer Strom. Tim Staffel beschreibt in seinem Roman eindrucksvoll gesellschaftliche Brüche und Unzulänglichkeiten.«

Reiner Neubert, Freie Presse


»Tim Staffel hat Berlin wieder auf die Literatur-Agenda gesetzt. Mehr noch als eine Liebesgeschichte ist „Südstern“ ein Berlin-Roman, dessen Hauptfigur die Stadt selbst ist. Tolles Comeback.«

Gerrit Bartels, Tagesspiegel


»Eine kurzgetaktete, glasklare Prosa, die beim Lesen eine fast meditative Stimmung erzeugt. […] SÜDSTERN ist ein toller Roman, weil er so präzise beschreibt, weil er so zurückhaltend wertet und weil sich Text und Erzähltes, Form und Inhalt so klug ergänzen. Zu Recht buchpreisverdächtig!«

Tobias Stosiek, BR Büchermarkt


»Die entscheidende Frage ist, warum man diesem Roman so gern folgt. Das liegt nicht so sehr an der Handlung. Es liegt am Flow, am treibenden Rhythmus der Sätze; man freut sich über den Glauben an die Kraft der Literatur, der in diesen Sätzen steckt.«

Dirk Knipphals, taz


Breaking Bad in Berlin: Vanessa liefert Glücksmittel, Deniz fährt Streife. Ihre Begegnung öffnet den Himmel über einer pulsierenden Stadt

Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für...


Vorab-Besprechungen

»Tim Staffel hat einen absolut zeitgemäßen halluzinogenen Großstadtroman geschrieben.« Jan Brandt

»Sein rasendes Gespür für Rhythmus macht süchtig. Auf unsere Stadt, auf die Romantik!« Julia Franck

»Tim Staffel hat einen absolut zeitgemäßen halluzinogenen Großstadtroman geschrieben.« Jan Brandt

»Sein rasendes Gespür für Rhythmus macht süchtig. Auf unsere Stadt, auf die Romantik!« Julia Franck


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Vorabdruck
1. Auflage in Sonderausstattung (farbiger Buchbezug)
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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783985680948
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 237

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Berlin, du bist so wunderbar!? Tim Staffels Roman „Südstern" wirft einen kritischen Blick auf Berlin und thematisiert sowohl die Schattenseiten als auch die faszinierenden Aspekte dieser Stadt. Trotzdem ist es auch eine Liebeserklärung an das chaotische und multikulturelle Berlin.
Der Roman spart nicht mit Gesellschaftskritik, indem er zeigt, dass alle dargestellten Menschen - Politiker, Sportler, Krankenschwestern, Gefängniswärter - mit den Anforderungen ihres Alltags überfordert sind. Alle benötigen Vanessa, die Pharmakologin. Sie hat Zugang zu den begehrten Substanzen und kann Empfehlungen geben, welches „Medikament" das Richtige sein könnte. Sie versorgt praktisch die halbe Stadt, sie ist einfach ein Engel, aber Engel gibt es nicht, oder? Dann begegnet sie Deniz, der als Polizist und Pfleger seines parkinsonkranken Vaters alles gibt. Habt ihre Liebe eine Chance?
Zu Beginn überrascht „Südstern" mit einem eigenwilligen Schreibstil, der fast ausschließlich aus Hauptsätzen besteht. Durch diese fast expressionistische Simultantechnik gelingt es dem Autor, die vielfältigen Facetten der Stadt darzustellen. Als Leser ist man gefordert, die Verbindungen herzustellen. Später zeigt der Autor jedoch, dass er auch anders schreiben kann, wenn stark umgangssprachliche Abschnitte oder auch fast lyrisch-fantastische Passagen folgen.
Der Roman ist spannend, humorvoll, herzzerreißend und aufwühlend. Er zeigt Berlin als einen Kulminationspunkt und Spiegel der deutschen Gesellschaft in einer zugespitzten Form, wie es auch in anderen Werken bereits dargestellt wurde.

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Tim Staffel hat Angewandte Theaterwissenschaft studiert und ist Autor von Hörspielen, Short Stories, zahlreichen Theaterstücken und zwei weiteren Romanen. Er weiß also, wie es geht. Und das habe ich mit jedem neuen Satz gemerkt. Er schreibt flüssig, bringt die Fakten auf den Tisch, ohne zu übertreiben oder in Belanglosigkeiten zu verfallen. Selbst trockenere Passagen schafft er mühelos, sodass man bei Laune bleibt und weiterblättert.

Dass er das Setting in Berlin ansiedelt, wundert mich nicht. Schließlich lebt er dort seit 1993 - und worüber kann man besser schreiben, als über Orte, die man selbst besucht hat. Das typische Berliner Flair geht zwar einstweilen verloren, aber ich habe auch nicht mit sonderlich viel Lokalkolorit gerechnet. Andernfalls hätte ich einen Reiseführer gelesen.

Da ich auch die in der Beschreibung erwähnte Serie Breaking Bad total gefeiert habe, war für mich klar, dass ich diesen Roman lesen muss. Und es wurde nicht zu viel versprochen. Wir haben eine taffe Protagonistin, die als Pharmakologin tätig ist und gewisse Substanzen besorgen kann. Und die mich manchmal an Abby aus Navy CIS erinnert hat. Und wir haben einen Polizisten namens Deniz, der sich aufopfernd um seinen hilfebedürftigen Papa kümmert und - als hätte er nicht schon Stress genug - arbeitet wie ein Bekloppter. Beide Figuren sind differenziert und authentisch gestaltet. Ich könnte mir gut vorstellen, sie in weiteren Teilen zu begleiten, doch leider ist dieses Buch - so weit ich weiß - ein Stand-alone.

Tja, und dann treffen diese Beiden aufeinander. Zwei verschiedene Welten. Schwarz und Weiß. Gut und Böse quasi. Dass das für ordentlich Spannung sorgt, brauche ich euch sicher nicht zu verklickern. Kann man sich denken. Dank des plötzlichen Aufeinandertreffens und des oben erwähnten Schreibstils rauscht man nur so durch die Handlung. Zwischen den Zeilen jede Menge Sozial- und Gesellschaftskritik, Sein und Nichtsein, das Leben mit all seinen Tücken und Hürden, Moral und eigene Regeln. Ein überaus spannender Roman mitten aus Deutschlands Hauptstadt. Sehr zu empfehlen!

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Die Pharmakologin Vanessa lebt in Berlin mit dem Bundestagsabgeordneten Olli zusammen und jobbt in einer Kneipe. Als ihr die Aufgabe eines Kurierdienstes für besondere Substanzen samt Dienstfahrzeug angeboten wird, sind ihre Kunden Personen, ohne die unser Alltag nicht funktionieren würde. Sie alle vereint ein hohes Risiko, durch Schichtdienste und das tägliche Großstadt-Elend früh auszubrennen. Vanessa liefert, was Schmerzen, Angst und Müdigkeit dämpft – und süchtig macht. Makaber wirkt in diesem Netz, dass der Medikamentenmissbrauch häufig eine ärztlich verordnete medikamentöse Therapie fortsetzt.

Deniz, der als Polizist nicht selten drei Schichten nacheinander arbeitet und theoretisch seinen parkinsonkranken Vater nicht allein lassen sollte, seine Partnerin im Streifendient, der Neurologe Tobi, Vanessas Bruder Felix, der nach Jahren als Berufssoldat in Wüstenstaaten im Justizvollzugsdienst arbeitet, Oma Zuppe, die Vanessa und Felix praktisch aufgezogen hat, Fritz, der der 12-Stunden-Schichten arbeitende System-Admin der Polizeibehörde, wie auch ein Politikerkollege von Olli - sie benötigen Vanessas Dienste.

Die Figuren stehen in Beziehung zueinander, ahnen jedoch nicht, dass sie fast alle Kunden von Vanessas Spezialservice sind. Deniz reibt sich zwischen Beruf und Pflege auf, aber „das System“ hat ihm und Baba nicht mehr zu geben als stundenweise eine Pflegerin - auch sie opfert sich auf. Als Deniz und Vanessa sich ineinander verlieben, stellt sich die Frage, welche Zukunft diese Beziehung haben kann - und wer am Ende die Verlierer sein werden.

Der Einstieg in den Roman wirkt durch kurze, lakonische Aussagesätze und wechselnde Icherzähler zunächst ruppig. Die Erzählerstimmen wechseln von Absatz zu Absatz, später legen sie Tempo zu und geben den Staffelstab von Satz zu Satz weiter.

Mit der Wahl der Figuren legt Tim Staffel in seinem Großstadtroman den Finger in die Wunde sozialer Probleme, die uns längst bewusst sind und dennoch ungelöst im Labyrinth von Politik und Verwaltung abgelegt werden. Vom Großstadt-Stress über die Verteilung und Anerkennung von Care-Arbeit bis zur mangelnden Fürsorge für ausgebrannte Helfer wird alles geboten, das auf den Nägeln brennt.

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Vanessa ist Pharmakologin. Sie stellt Substanzen her, welche für Erfolg und Glück sorgen. Deniz ist ein Streifenpolizist und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Die beiden suchen Tag für Tag verlorene Menschen auf. Dann treffen sie sich. Für mich als Leser ist diese Geschichte stark und es erfolgt unabdingbar die Frage wie wollen und können wir diesem Druck stand? Wie möchten wir Leben und wie Lieben? Mich hat der Schreibstil am Anfang überrascht. Doch damit kann er dem Leser die vielen Facetten der Stadt näher bringen. Als Leser wird man gefordert. Die Geschichte ist einerseits humorvoll, und aufwühlend. Es ist so, wie der Autor, hier die deutsche Gesellschaft darstellen möchte. Es wird ein kritischer Blick auf Berlin geworfen. Es wird die Schattenseite als auch die faszinierenden Aspekte aufgezeigt. Es wird nicht mit Kritik gespart. Alle dargestellten Menschen sind mit ihrem Alltag heillos überfordert. Für mich ein empfehlenswertes Buch.

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Vanessa ist Pharmakologin. Zusammen mit ihrem Freund Olli, der als Bundestagsabgeordneter sich für die Bekämpfung illegaler Drogen einsetzt, lebt sie in Berlin.
In ihrem Zweitjob dient sie als Apothekenkurier für süchtig machende Substanzen. Sie beliefert Kunden, die alle in systemrelevanten Berufen, in denen Überstunden und Schichtarbeiten unumgänglich sind, tätig sind.

Burn-out soll verhindert werden, Menschen sollen, zumindest äußerlich, funktionieren und das Prestige soll aufrecht gehalten werden. Neurologen, Berufssoldaten, Senioren, Politiker, IT-Spezialisten, Gefängniswärter und Polizisten …

Letzterer, Deniz, sorgt sich um seinen an Parkinson erkrankten Vater. Außer einige Stunden Pflegehilfe kann er vom Staat aber nichts zurückbekommen. Als sich die Wege kreuzen, verlieben sich Deniz und Vanessa. Kann eine Liebe zwischen zwei Menschen funktionieren, die an unterschiedlichen Enden des Systems stehen?

In den ersten Kapiteln ist der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig. Teilweise dauert es einige Zeilen, bis der Leser versteht, aus wessen Perspektive gerade berichtet wird. Die Eingewöhnung dauert aber nicht lange.

Besonders amüsant fand ich die gelegentlich genutzten türkischen Aussagen, die den Alltag in einer deutschen Großstadt begleiten. Auch begegnete ich zum ersten Mal in einer deutschen Literatur meinem Nachnamen – sogar in der richtigen Schreibweise! (Personen, die in ihrer gesamten Kindheit in Souvenirläden danach gesucht haben, werden mich verstehen.)

Ein Großstadtroman, der die Realität des Lebens in Deutschland am Beispiel Berlin zur Schau stellt.
Das Wort „Fachkräftemangel“, das uns alle zwei Wochen in den Medien begegnet, und die damit verbundene Überforderung könnten dieses Buch Zusammenfassen.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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Wow
Dieser Roman war zu 100% eins meiner Jahreshighlighs.
Von Anfang bis Ende, habe ich es einfach geliebt.
Zwei Personen, die nichts miteinander zu tun haben, komplett verschieden sind, treffen aufeinander und wir erfahren über den Verlauf des Romans, wie die Geschichte sich zwischen ihnen, aber auch um sie herum entwickelt.
Beide Stories beider Charaktere sind einfach so unglaublich eigen, aber auch so relatable und spannend, obwohl sie so „alltäglich“ sind.
Für mich ist Südstern mein absoluter Jahresfavorit und es wird schwer das zu übertreffen.

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Den Mond verlieren

"Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich." (Klappentext)

Der Roman #südstern - der Comebackroman von #timstaffel - lebt von einem Sound der Gegenwart, einem Sound wie ein Rausch auf Zack. Ein Löschen des lodernden Himmels scheint vorerst nicht eingeplant. Wann und wie kann ausgeatmet werden?

Innerhalb der Kapitel findet ein Perspektivenwechselspiel der ersten Güteklasse statt - effektiv in Szene gesetzt, um Leser*innen auf der geapannten Kutsche über die hügeligen Pfade der Entgleisungen, der Schwierigkeiten, der Dampf erzeugenden Anstrengungen von Vanessa und Deniz zu führen. Ab und an macht die Kutsche Halt, dann legt sich eine Zerbrechlichkeit über das fauchende Geschehen, die von der Suche nach dem verlorenen Monden berichtet.

Dieser Großstadtroman erzählt von Engeln, die nichts mit denen zu tun haben, wie sie im Allgemeinen verstanden werden. Er erzählt von Engeln, die Dreck am Stecken am haben, die sich für Taten grämen müssen, die aus der Not entstanden sind und sich gleichzeitig voll prall aufopferungsvoller Nächstenliebe der Sorge anderer Menschen widmen. Von Engeln, die nach dem Mond leben, der all seine Kraft aus seinen Schwankungen zieht. Von Engeln aus der heutigen Welt, die eben ist, wie sie ist - kalt, brüchig, kurzatmig, traurig, wütend -, eine Welt, in das Geld die Eintrittskarte ist.

Ob in der Geschichte am Ende einer geht und einer bleibt? Ob wirklich nichts für immer und alles zerbrechlich ist? Oder ob Vanessa und Deniz einen gemeinsamen Mond finden?

Lest selbst, es lohnt sich!

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Berliner Szene

Der Autor und Hörspielregisseur Tim Staffel hat mit Südstern einen interessanten Roman geschrieben.
Der Schauplatz ist Berlin und man erkennt die Stadt beim Lesen.
Der Schreibstil ist erst etwas speziell, aber dann wird es immer spannender.
Dennis ist Polizist, er arbeitet in Doppelschichten, weil er das Geld braucht. Nebenbei betreut er seinen Vater der an Parkinson leidet. Eigentlich braucht der mehr Betreuung.
Samantha arbeitet in einer Kneipe, Außerdem fährt sie Drogen aus.
Die Beiden erzählen abwechselnd als Icherzähler, was sie erleben.
Leider geht es später etwas verworren weiter. Vanessasas Geschichte kann mich nicht richtig fesseln.
Es gibt noch einige Nebenfiguren mit ihren Schicksalen.
Man merkt das der Autor Hörspiele dreht, diese Geschichte wäre bestimmt gut dafür geeignet.
Der Roman hat mich gut unterhalten.

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„Wir packen all das Unausgesprochene und Übergangene ein, nehmen es mit, warten auf eine nächste Gelegenheit, jeder für sich.“ (Zitat Pos. 1639)

Inhalt
Eines Tages hat die Pharmakologin Vanessa Paschke eine Geschäftsidee, die sie auch umsetzt. Denn sie hat beides, das erforderliche Fachwissen und die notwendigen Verbindungen. Als Kurierdienst ist sie mit ihrem mobilen Apothekenwagen unterwegs und liefert an ihre Kunden alles aus, was diese brauchen, um den Anforderungen ihres täglichen Lebens nicht nur standzuhalten, sondern diese auch erfolgreich zu meistern. Der Berliner Streifenpolizist Deniz Aziz fährt Streife in einem turbulenten Berliner Alltag abseits der Touristenströme, bedingt durch den Personalmangel in mehreren Schichten, immer bemüht, Konflikte zu lösen, und kümmert sich gleichzeitig auch um seinen kranken, alten Vater. Als sie einander treffen, prallen zwei gegenteilige Welten aufeinander, was Vanessa erst ahnt, als sie Deniz plötzlich in seiner Polizeiuniform sieht.

Themen und Genre
Dieser Roman spricht alle brisanten Themen unserer Zeit an, von den fehlenden Arbeitskräften in allen wichtigen Bereichen, vom Großstadtleben auf den Straßen und in den Lokalen und Bars, die Außenseitern eine zweite Heimat sind, von den Krankheiten im Alter, bis zu den zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Freundschaft und verständnislosem Schweigen.

Charaktere
„Ich heiße Vanessa und bin ein Engel.“ (Zitat Pos. 48) Mit diesem ersten Satz beginnt der Roman. So sehen sie ihre Kunden, so sieht auch sie selbst ihre Tätigkeit, als Botin, die ihre Kunden mit Substanzen für Glücksgefühle und Leistungssteigerung versorgt. Deniz, sein deutscher Vater Markus, seine Streifenkollegin Jovanna Coric, Vanessas Freund Olli, ein Politiker, ihr Bruder Felix, ihr väterlicher Freund Andreas „Bär“, sie alle stehen für eines der Konfliktthemen dieses Romans und in diesem Kontext kennen wir sie, ihr Alltagsleben, ihre Probleme, ihr Schicksal, ihr Verhalten. Weitere Figuren tauchen auf, sobald ein weiteres Thema angeschnitten wird, verschwinden wieder.

Erzählform und Sprache
Die Geschichte wird abwechselnd von Vanessa und Deniz erzählt, jeweils in der ersten Person, sodass wir in diesen Abschnitten mehr über die beiden Figuren erfahren, was treibt sie an, ihre Wünsche, Gedanken, ihr Verhalten und Handeln. Ihre Beobachtungen schließen die anderen Figuren mit ein, sodass wir auch über diese mehr erfahren. Der Schwerpunkt dieses Autors liegt im Erzählen von Ereignissen, Situationen, und seine Sprache ist ebenso rasant, kurz, präzise. Für Beschreibungen und Schilderungen nimmt er sich keine Zeit. Dafür taucht plötzlich ein surreal-metaphorisches Kapitel auf. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass der Autor zu jenen Schriftstellern gehört, die nicht zuvor die gesamte Handlung und ihre Figuren plotten, sondern dass er seine Figuren einfach losgeschickt hat und dann jeweils neue Ideen hatte, welche brisanten Konflikte unserer Zeit, die ihm ein Anliegen sind, er noch in die Handlung einbauen könnte. Ein Roman aus aneinandergereihten Episoden, welche durch die Hauptfiguren verbunden sind.

Fazit
Eine Sprache, direkt und frontal, ohne Atemholen und Innehalten. Ein Roman wie ein Polizeibericht auf einer der Substanzen, die Vanessa mit ihrem speziellen Kurierdienst ausliefert. Dennoch, oder gerade deshalb, eine sehr interessante Leseerfahrung.

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Wir jagen mit den zwei Protagonisten durch Berlin und lernen so viele sympathische, liebevolle und auch harte Menschen kennen, so viele Schicksale, alle unter Druck der unterschiedlichsten Art. Die schnelle Lösung? Drogen aller Art. Wie ist ein gutes entspanntes Leben überhaupt noch möglich? "Südstern" legt alle wunden Punkte in unserer Gesellschaft offen und begleitet atemlos die "Arbeitsbienen" durch ihr Leben. Hart, ehrlich, resignierend. Ein sehr empfehlenswerter Roman, rasant geschrieben.

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"Südstern" von Tim Staffel

"Südstern" von Tim Staffel musste ich schon deshalb lesen, weil ich geborene Berlinerin bin und "Südstern" - mich sofort zu meinen Erinnerungen an dem Platz in Berlin bringt. Ja, der Südstern ... Wenn man in Berlin groß geworden ist, heißt das noch lange nicht, dass man alle Teile von Berlin kennt. Jeder Stadtteil hat eine eigene Atmosphäre, einen eigenen Vibe. Sogar Kreuzberg war vor der Reform der Postleitzahlen noch 36 oder 61 und das war ein großer Unterschied.

Was ich hier sagen möchte, gleich am Anfang: Dieser Roman ist ein besonderer Genuss für Menschen, die Berlin kennen. Ich musste an den Film "Der Himmel über Berlin" von Wim Wenders denken, der auch so viel mehr Atmosphäre als Handlung hat und neben allem anderen eine Hommage an Berlin ist.

Ein Roman wie ein Song von Rio Reiser. Südstern ist der große Comeback-Roman von Tim Staffel. Mit Vanessa und Deniz hat er ein neues Traumpaar der deutschen Gegenwartsliteratur geschaffen. Er erzählt unsere Zeit, wie sie ist. Messerscharf, dämonisch, sehnsüchtig. (Kanon Verlag)

So wirbt der Kanon Verlag für den Roman. Ganz klar ist Berlin hier die Hauptdarstellerin, das Großstadtgefühl, die Menschen in dieser Stadt.

Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich. Ein zarter, starker Großstadtroman, der danach fragt: Wie halten wir dem Druck stand? Wie wollen wir leben, und wie können wir lieben?– (Inhalt-Kanonverlag)

Die Handlung

Ich bin eine ungeduldige Leserin, ich will schnell wissen, worum es geht, um wen es geht. Mir ist der Einstieg in den Roman nicht sehr leicht gefallen. Den Sog, den andere spüren, konnte ich nicht nachempfinden, das Tempo - war mir zu langsam. Ich musste erst einmal umschalten auf eine Geschichte, die dann doch sehr ausführlich, mit vielen Details und liebevoll beobachtenden Szenen erzählt wird.

Dazu kommen viele, viele Personen, die mich am Anfang haben fragen lassen: Um wen geht es eigentlich? Um was geht es eigentlich?

"Ich heiße Vanessa und bin ein Engel. Alle aus meiner Gemeinde warten darauf, dass etwas passiert. Ich dimme das Licht. Ein Paar sitzt am runden Tisch neben dem Durchgang zum Raucherzimmer. Noch sind sie kein Paar. " (Erste Sätze von Tims Staffels "Südstern" Einführung von Vanessa))

Vanessa, der Eingel, am Anfang dachte ich tatsächlich, sie ist nicht real (und wieder die Assoziation zu "Der Himmel über Berlin"). Engel Vanessa schaut viel, was andere machen, in der Kneipe, im Leben. Dieser Frauentyp ist mir immer etwas fremd und ich war froh, als ich Deniz kennengelernt habe, den Polizisten und die zweite ICH-Stimme im Buch. Wobei es wieder - für mich viel zu lange - gedauert hat, bis Deniz endlich bei sich war, von sich erzählt hat. Auch er ist immer in Beobachtung des Alltags anderer Menschen. Ein Polizist, der sich um den kranken Vater kümmert, der etwas anders ist, mehr bei anderen als bei sich.

Charaktere

Beide Hauptfiguren von Staffels Roman sind Menschen, die sich um andere kümmern, sich verantwortlich fühlen. Das allein ist eindrucksvoll, besonders wenn man die Großstadt/Berlin kennt, wo jeder sich um sich selbst kümmern - muss. Die Penner unter der Brücke oder die Betrunkenen vor der Kneipe - am besten sieht man weg oder weicht ihnen aus. Vanessa und Deniz tun das nicht, sie schauen genau hin und lassen uns Leser:innen darin teilhaben, lassen uns auch genau hinsehen. Das ist manchmal ein wenig didaktisch und hat mich aus dem Lesefluss und Genuss gerissen.

So viel realistisches Großstadtleben muss man mögen, zumal es im Roman eher um die Verlorenen, die Alleingelassenen, die Verlierer der Großstadt geht. Egal, ob reich oder arm, eigentlich sind alle Charaktere in Staffels Buch kurz vor ihrem Breakpoint.

Soziales Engagement

Zu recht stand Staffels Roman auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023, weil es sozial(kritische) Romane nicht mehr so richtig gibt und sie eigentlich immer aktuell sein sollten. Dem Kanon Verlag ist hier wirklich zu danken, weil er sich Themen und Autor:innen annimmt, deren Stärke es ist, uns in die verschiedenen Lebenswelten mitzunehmen. Es geht weniger um Unterhaltung als um Erfahrung. Lesen ersetzt das Erleben nicht, aber es schärft das Auge für Situationen und Menschen, macht (hoffentlich) toleranter und offen für fremde Welten.

Schreibstil

Staffels Schreibstil ist nüchtern und an vielen Stellen habe ich einen emphatischeren Blick auf die Welt vermisst. Es wird viel bemerkt und beschrieben, aber nicht immer war mir klar, wie die Protagonisten zu dem Gesehenen und Geschehen emotional stehen. Hier ist viel Spielraum für die Leser:in, ich hätte mir mehr Subjektivität gewünscht, die die ICH-Erzählung anbietet.

"Am Kottbusser Tor wohnen sie unter der Hochbahn, heute haben sie Gäste, die hängen Transparente auf und halten Schilder hoch. Tauben flattern, sehen zu. Am Rande des Kreisels parken vergitterte Mnnschaftswagen der Polizei, jeweils zu sechst stehen die Beamten in voller Montur davor, gucken herum, durch alles hindurch." (Kapital 2 - Einführung von Deniz)

Ich kenne das Kottbusser Tor und die Situation dort, ich kann mir alles vorstellen und frage mich, wie es anderen geht, die nicht wissen, dass es eine der sozial schwierigsten Orte in Berlin ist, wie ranzig es dort aussieht, die kalten 70er Jahre Betonbauten nicht kennen, wie ungemütlich es dort ist. Ich liebe Berlin, sogar diese Orte - irgendwie - aber wie geht es Denis? Bis ich verstanden habe, dass er uns dieses Situation beschreibt, musste ich drei Seiten lesen, ich dachte erst, es ging noch um Vanessa.

Anders gesagt: Mir fehlen in diesem Roman Subjektivität und Emotionalität der Hauptfiguren. Vielleicht auch, weil ich Berlin zu gut kenne und an vielen Stellen des Buches für mich nichts Neues erzählt wird. Ich hätte mir gewünscht zu erfahren, wie Deniz zu der Situation am Kotti steht, wie er das einschätzt. Doch er geht weiter, Richtung Glogauer (hier habe ich einmal gewohnt), bestellt Käsekuchen, betrachtet die nächste Situation. Die Sätze sind knapp und klar, etwas, was ich durchaus mag, doch oft ist mir der Schreibstil zu nüchtern gewesen.

Der Autor

Der Kanon-Verlag nennt es den Comeback-Roman von Tim Staffel, der Hörspiele, Theaterstücke und Romane schreibt und auch schon Regie geführt hat. Der letzte Roman ist von 2008. Seinen Kommentar in einem Interview zu diesem Lebensverlauf mag ich sehr gerne:

„Ich habe gemerkt, dass mir das, was das Schreiben mal ausgemacht hat – eine gewisse Dringlichkeit oder Leidenschaft –, abhandengekommen ist. Ich wollte herausfinden, ob ich dann noch etwas mache, wenn ich nicht mehr davon leben muss.“ Er begab sich auf Jobsuche. Nebenher schrieb er den Roman. „Weil ich dachte, ich muss noch etwas raushauen, für mich selber.“ (Frankfurter Rundschau)

Solche Autor:innen sind schon deshalb wertvoll, weil sie nicht für das Überleben schreiben müssen und sich ihre kreative Freiheit bewahren.

Fazit

Nicht für mich, aber mit der dringenden Empfehlung zu prüfen, ob es nicht dein Roman ist. Denn wenn ein Buch dich trifft und berührt, dann wird es lange mit dir leben. Ich wünsche Tim Staffel viele Leser:innen und dem Kanon Verlag weiterhin ein so gutes Händchen bei der Auswahl der Romanstoffe und Autorinnen.

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Tim Staffel versteht es grandios, eine Liebesgeschichte in Berlin zu erzählen, die einen tollen Sound und ein tolles Ende hat. Es hat großen Spaß gemacht.

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Das Buch hat einen schnell eingenommen, der Rhyhmus die Melodie, da war ich schnell dabei...Die Atmosphäre Berlins, das Kreuzberg, war es nicht schon versunken, aber hier lebt es und der Leser wirft sich in den Strudeln, es gbit so viele Charaktere in diesen Roman, alle nah dran am Leben, der traumatisierte Bruder, die sich kümmenrden Schwester, die Dealerin im Apothekentaxi, der vollkommen überarbeitete Polizist mit rassistischer Kollegin, der treusorgende Sohn eines erkrankten Vaters alle sind alle alle auf einmal, sie sprechen mit verschiedenen Stimmen und doch ist es eine Stimme, weil der Leser manchmal einfach nicht hinterherkommt und doch den Protagonisten hinterhereilt, weil er wissen will, wie das Leben weitergeht
Absoluter Genuss dieses Buch, auch als Nichtberliner :-)

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"Südstern" von Tim Staffel ist ein rasanter Kreuzberg-Trip, zarte Liebesgeschichte und ein tolles Berlin-Portrait in einem.

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Die unglaublich schöne, poetische Sprache des Romans hat mich gleich gepackt und auch, wenn ich die Handlungsweisen der Protagonisten oder den Lauf der Geschichte nicht immer sinnhaft fand, hat mich diese Sprache darüber hinweg- und hineingetragen: in die zarte Liebesgeschichte zwischen Vanessa und Deniz, zu ihren jeweiligen Lebenswegen und zu den Menschen, die diese Wege immer wieder kreuzen und ebenfalls eigene Geschichten mitbringen. Die harte und oft auch brutale (Berliner) Realität war dabei manchmal schwer auszuhalten, aber Tim Staffel hat es immer wieder geschafft, kleine Momenten des Glücks, der Hoffnung und der Zuversicht dagegen aufleuchten zu lassen.

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