Tunnel

Roman

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Erscheinungstermin 15.03.2023 | Archivierungsdatum 18.05.2023

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Zum Inhalt

Vom Weg aus der Kälte in die Wärme

»Es ist kalt im Zimmer, aber auf der Fensterscheibe sind Eisfedern gewachsen, die glitzern im Autolicht von der Straße. Es ist auch kalt im Wohnmamazimmer, kalt in der Küche. Im Bad lausekalt, obwohl es da die eine warme Stelle am Boden gibt, die auch Mama nicht erklären kann.«

Mascha und ihre Tochter Tinka leben allein. Am Monatsende können sie nicht mehr heizen. Um die Nacht zu überstehen, bauen sie sich eine Höhle aus Decken. Sie fühlen sich gefangen. Doch sie haben einander. Und eine kühne Idee.

Ein Leben in Armut erfordert Mut, also ist Mascha furchtlos. Sie zieht mit ihrer Tochter in ein Altersheim, um zu überwintern und sich das Amt vom Hals zu halten. Der Tröster kommt, wenn sie ihn braucht, und bleibt, als er nicht mehr im Hinterzimmer einer Kneipe wohnen kann. Übergangslösungen, weiß Mascha. Als Tomsonov, einer der Heimbewohner, unter dem Sandsteinfundament im Keller Geräusche hört, beginnt Mascha zu graben. Nach Loyalität und Geborgenheit, nach zweiten Chancen und nach Abenteuer. Einen Tunnel hinaus.

Vom Weg aus der Kälte in die Wärme

»Es ist kalt im Zimmer, aber auf der Fensterscheibe sind Eisfedern gewachsen, die glitzern im Autolicht von der Straße. Es ist auch kalt im Wohnmamazimmer, kalt in...


Vorab-Besprechungen

»Es ist ein Buch, in das man leicht hineinkommt und das man nicht leicht aus der Hand legt. Trotz der Schwere der gesellschaftlichen Themen, die gerade jetzt drängen, ist der Roman vor allem durch seine Sprache und Komposition ein Kunstwerk.« Anna Flörchinger, FAZ

»Ein sehr lesenswertes und ungewöhnliches Buch.« Manuela Reichart, DLF Kultur

»Wie behutsam und doch scharf konturiert Grit Krüger von Menschen in ihren Nöten erzählt, das Prekäre ganz nah bei uns, das alleine ist schon ganz groß.« Sandra Hoffmann

»Wie fühlt es sich an, wirklich arm zu sein? Wohin mit den Träumen und Sehnsüchten? Grit Krüger stellt sich in ihrem Roman diesen Fragen und fordert ihre Figuren heraus alles von sich Preis zu geben.« Romy Gehrke, MDR

»Grit Krüger spielt raffiniert mit der Realität, zeigt Hoffnungen und Täuschungen und die allgemeine Unsicherheit der modernen Welt.« Olga Martynova

»Wie Grit Krüger ihre Protagonistin mit Tunnelblick auf ihre Bestimmung zu rennen lässt, steckt nicht nur voller Feinsinn und Tragik, sondern gleichzeitig voller Subversion.« Sarah Murrenhoff, WDR – Gutenbergs Welt


»Es ist ein Buch, in das man leicht hineinkommt und das man nicht leicht aus der Hand legt. Trotz der Schwere der gesellschaftlichen Themen, die gerade jetzt drängen, ist der Roman vor allem durch...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783985680634
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 288

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In ihrem Debütroman “Tunnel” stellt Grit Krüger Menschen in den Mittelpunkt, denen oft wenig Beachtung geschenkt wird. Menschen, die in prekären Lebenssituationen wie Mascha, die mit ihrer Tochter Tinka im Winter in einer ungeheizten Wohnung verbringen muss, weil das Geld einmal wieder nicht bis zum Monatsende reicht. Beim Amt bringt man ihr wenig Verständnis entgegen, sie ist nur ein Fall wie viele andere, der verwaltet werden muss. Obwohl der ihr angebotenen Job im Altersheim nicht gerade das ist, was sie sich erhofft hatte, nimmt sie an. Als Übergangslösung über die kalten Wintertage, denn sie kann dort mit ihrer Tochter wohnen und essen. Vorübergehend bringt sie dort auch heimlich ihren Freund Enders unter, der auch keine Bleibe hat.
Für den ehemaligen Bergarbeiter Tomonsov ist das Altersheim leider keine Übergangslösung, seine Familie hat ihn dort zu seinem Bedauern dauerhaft untergebracht. Als er einen Tunnel unterhalb des Altersheims graben möchte, weil er glaubt, Stimmen zu vernehmen, ist Mascha sofort bereit, ihn dabei zu unterstützen. Steht der Tunnel für Tomonsov für die Erinnerung an vergangene Tage oder den Wunsch nach Freiheit, steht er für Mascha für die Hoffnung auf einen Neuanfang am Ende des Tunnels?
Die Autorin Grit Krüger ist eine junge deutsche Autorin von der wir sicherlich noch mehr hören werden. Der Roman ist sprachlich brillant. In den kurzen Kapiteln lässt sie uns das Geschehen jeweils aus Sicht der vier Protagonisten erfahren und schafft es dabei, dass unsere Wahrnehmung dieser dabei nicht von Mitleid geprägt ist, auch wenn Szenen, in denen wir aus Sicht der Tochter erfahren, dass sie im Bus behaupten muss, erst 5 zu sein, damit die Mutter das Geld fürs Ticket sparen kann, herzergreifend sind.

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Vier Personen lernen wir hier kennen, ihre Nöte, Ängste, Sorgen, die Klugheit eines Kindes und ein passioniertes Graben nach Wärme und Geborgenheit im wahren Sinn des Wortes. Das harte Leben verhüllt Frau Krüger in traumhaft schöne Worte. Ein so schönes wie wichtiges Buch!

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Mascha: alleinerziehend, Mutter von Mücke, Überlebenskämpferin.
Tinka (auch genannt Mücke): Tochter von Mascha, im Grundschulalter, sucht nach Orientierung.
Enders (auch genannt der Tröster): wohnt mal hier mal da, war früher Seemann, Trauma.
Elfi: Restaurantbesitzerin im Ruhestand, gute Seele.
Tomsonov: Heimbewohner, Musiker, im Tunnel.
Das sind die Figuren welchen ich beim Lesen am intensivsten gefolgt bin und die auch von der Autorin hervorgehoben werden. Es gibt auch die Protagonisten, die mit der Lebenssituation der aus der Bahn gekippten nur am Rande zu tun haben und daher keine oder nur kurzfristig Stütze sein können, zBsp Arbeitgeber, Beamte, oder auch Elfi, die ein "normales leben führt" aber nicht alles heile machen kann.

Tomosov hat einen Traum. Er will zurück in die Vergangenheit. Nur bruchstückhaft sind seine Erinnerungen, doch er hat ein Ziel. Auch Mascha hat einiges nicht aufgearbeitet. Sie kämpft sich durchs Leben. Ihre Tochter Tinka soll eigentlich zur Schule gehen, stattdessen bewegt sie sich tagein tagaus in der Welt der Erwachsenen. Enders lebt bei Elfi bis es nicht mehr geht. Dann ist er nicht nur innerlich heimatlos.

Zu Anfang habe ich mir schwer getan in die Geschichte hineinzukommen. Jedoch lässt Grit Krüger die Figuren langsam aber stätig mehr ans Licht kommen.
Die Beziehung zwischen den Protagonisten ist ambivalent. Ihre Gefühle sind durch Erlebnisse aus der Vergangenheit geprägt. Alles Mühen und Tun scheint nirgendwohin zu führen. Das Kind, Tinka, ist davon noch ausgenommen ihre Gefühle werden sich noch entwickeln und dadurch wird sich ihr Leben wohl ein Stück weit zeichnen.

Am liebsten wollte ich die Kleine in den Arm nehmen, ihr Hoffnung geben. Sie hat eine inner Stärke die nicht zerbrechen soll.

Ich denke der Roman kann in den LeserInnen mehr Mitgefühl wecken, mit den Abgehängten der Gesellschaft aber vielleicht auch mit denen die machtlos daneben stehen.

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