Das Summen

Die Ereignisse am Sequoia

Gesprochen von Marion Elskis
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Erscheinungstermin 16.03.2023 | Archivierungsdatum 30.04.2023

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Zum Inhalt

Claire ist eine ganz normale Frau in einer typischen US-Mittelschichtsvorstadt. Als Englischlehrerin an einer Highschool ist sie bei Schülern und Kollegen gleichermaßen beliebt. Eines Nachts jedoch beginnt die Fassade zu bröckeln: Auf einmal ist da dieses ununterbrochene Summen, das an ihren Nerven zerrt. Das Schlimmste daran ist, dass niemand sonst es wahrzunehmen scheint. Bis Claire, zunehmend in die Isolation getrieben, eines Tages feststellt, dass einer ihrer Schüler es auch hören kann. So findet Claire mit der Zeit eine Ersatzfamilie: Menschen, die das Summen auch hören. Immer tiefer begibt sie sich in die geheime Welt des Summens, die zunehmend sektenartige Züge annimmt.
Das Summen ist ein fesselndes psychologisches Portrait, das einen bis zur letzten Minute in seinem Bann hält.

Was geschieht, wenn aus Neugier Besessenheit wird? Mit Das Summen erscheint der prämierte Autor und Aktivist Tannahill endlich auf Deutsch. Marion Elskis' markante Stimme sorgt für Eindringlichkeit.

Das gleichnamige Buch erscheint bei GOYA.

Claire ist eine ganz normale Frau in einer typischen US-Mittelschichtsvorstadt. Als Englischlehrerin an einer Highschool ist sie bei Schülern und Kollegen gleichermaßen beliebt. Eines Nachts jedoch...


Vorab-Besprechungen

„Tannahills zweiter Roman ist ein großartiger Wurf, der, vor dem Hintergrund einer beunruhigend großen Flut an Desinformation, drängende (und bisweilen schöne) Fragen stellt.“  Intermission Magazine

„Ein scharfsinniger, spannender, überaus lesenswerter Roman.“ Quill & Quire

„Das Summen beginnt wie ein leises Vibrieren im Ohr und lässt einen am Ende verblüfft zurück. Eine zutiefst plausible, witzige und auch erschreckende Geschichte über ein Ereignis, das komplett aus den Fugen gerät.“
Emma Donoghue, Autorin

„Tannahills zweiter Roman ist ein großartiger Wurf, der, vor dem Hintergrund einer beunruhigend großen Flut an Desinformation, drängende (und bisweilen schöne) Fragen stellt.“  Intermission Magazine
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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch
ISBN 9783833746109
PREIS 24,00 € (EUR)
DAUER 9 Stunden

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley Bücherregal App (AUDIO)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Was ist normal?

Claire, Lehrerin, Ehefrau, Mutter, liberal, aber angepasst, hört auf einmal ein Summen, das ihre Welt aus der Bahn wirft. Sie verliert ein bisschen den Verstand und umso mehr ihr bisheriges Leben, als sie Leute findet, die das Summen ebenfalls hören. Ihr Mann Paul und ihre Tochter Ashley gehen mehr und mehr auf Distanz, während Claire und ihr neuer innerer Kreis, zu dem auch ihr Schüler Kyle gehört, versuchen zu ergründen, woher das Summen kommt, was Folgen für alle hat.

Es ist schwierig, "Das Summen" klar einem Genre zuzuordnen, denn es ist keine wirkliche Dystopie, wenn es auch in der Stimmung Ähnlichkeit z.B. zu "Der Circle" hat - mich allerdings weit mehr anspricht. Es geht um Fragen von mentaler Gesundheit und Gruppendynamiken und natürlich, wo Normalität aufhört. Da der Roman aus Claires Perspektive geschildert ist, bleibt man ihr nah, selbst wenn man ihre Psyche so sehr infragestellt wie Paul und Ashley.

Die Auflösung mag ein wenig dürftig sein, dafür ist das letzte Wort des Romans extrem pointiert. Mir fällt es ein bisschen schwer auszumachen, wem ich dieses Buch empfehlen sollte - möglicherweise vor Allem Leser*innen, die offen sind für Brüche vom Genormten und für Neurodivergenz.

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Was geschieht, wenn aus Neugier Besessenheit wird? Kennt ihr das? Die Strombuchse summt, die nicht entlüftete Heizung pfeift, der Computer brummt. Nervige Kleinigkeiten, die mich persönlich von einem gesunden Schlaf abhalten können, weswegen ich z.B. die Stromzufuhr am Bett in den Morgenstunden ausschalte, um unbeschwert bis zum Klingeln des Weckers durchschlafen zu können.

Doch Claire kann nicht zu dieser einfachen Maßnahme greifen. Sie hört DAS SUMMEN immer und überall. Ärzte und Psychologen können nicht helfen. Und obwohl es ein weltweites Phänomen ist, fühlt sie sich zunehmend isoliert und unverstanden. Ihr Mann, ihre Tochter, Freundinnen und Kolleg*innen glauben ihr nicht und der permanente Schlafmangel verschärft ihre Situation zusehends.
Doch da taucht ein Lichtblick am Horizont auf: Kyle, 17 Jahre und ihr Schüler, kann es auch hören.
Und spätestens jetzt ist das der Anfang vom Ende, wenn man so will.
Das Buch beginnt ruhig und unaufgeregt, doch wie bei einer manischen Phase steigert sich die Handlung immer mehr und spitzt sich zu, bis es nur noch in einem dramatischen Showdown enden kann.

"Das Summen ist ein spekulativer, fesselnder Roman, der die feinen Grenzen zwischen Glaube, Wahn, und Verschwörung auslotet." So die erweiterte Inhaltsangabe. Und auch dieser Aspekt hat mir richtig gut gefallen. Die Gruppe, die sich zusammenfindet, besteht nämlich aus neun Mitgliedern, deren Glaubenssätze (politisch sowie spirituell) extrem auseinander gehen.
Ein brisanter Roman, der perfekt in unsere Zeit passt. Unbedingt lesens- oder natürlich hörenswert!

Jordan Tannahill ist ein literarisch äußerst anerkannter kanadischer Autor, Dramatiker und Regisseur, dem ich wünsche, dass er auch hier zulande die Bestsellerlisten erklimmt. Sympathisch ist außerdem, dass er als Aktivist für die Rechte der queeren Community eintritt. 2019 wurde er von CBC Arts sogar als einer der einflussreichsten LGBTQ-Kanadier genannt.

Dem GoyaLit Verlag möchte ich gleich mehrfaches Lob aussprechen. Einmal, weil sie das Buch nach Deutschland gebracht haben. Dann für das tolle Cover und schließlich für die Tatsache, dass sie den Übersetzer auf dem Buchcover nennen.
Zusätzlich haben sie, denn das ist ihre jahrzehntelange Kernkompetenz, das Hörbuch verlegt, welches mir große Freude bereitet hat. Bis das Buch erschien, war ich mit dem Vorabhören schon durch. Vielen Dank dafür!

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Ich bin mir fast sicher, dass dies ein Buch ist, bei dem sich die Geister scheiden. Die Einen werden es lieben, die Anderen werden es für totalen Quatsch halten. Vielleicht gehe ich sogar so weit zu denken, dass diejenigen, denen es gefallen hat, sich mit Claire identifizieren können.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass “Das Summen” eine Metapher für die vergangenen Jahre ist. Durch das Summen, das einige Menschen hören und andere nicht, wird aufgezeigt, wie schnell es in der heutigen Zeit gehen kann, dass man ausgegrenzt wird, wenn man anders denkt. Schlimmer noch, Familien brechen auseinander, weil die Menschen, die man über alles liebt und die einen über alles lieben, sich gegenseitig nicht mehr verstehen, oder durch den Druck von außen, ein Keil zwischen Menschen gedrückt wird. Oder die ganz einfach etwas anderes glauben als man selbst. Was ist Glaube? Oder wessen Glaube ist der richtige? Gibt es den einen richtigen Glauben? Wo hört die eigene Meinung auf und wo fängt Verschwörung an?
Claire ist 40, als sie das Summen hört. Sie erzählt uns, wie es dazu gekommen ist, dass sie nackt vor dem Haus am Sequoia Crescent von Fernsehteams gefilmt wurde.
Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, bekommen wir hautnah mit, was das Summen mit ihr macht. Zuerst die Kopfschmerzen und das Nasenbluten, dann aber nach und nach der Verlust des Jobs, das Unverständnis ihres Mannes, oder dass ihre Tochter sie ignoriert.
Claire erzählt uns, wie sehr sie ihre Tochter liebt und dass sie alles tun würde, damit ihre Tochter glücklich ist. Irgendwann aber muss sie sich entscheiden, das Glück ihrer Tochter gegen ihr eigenes?
Da sie von Zuhause keinerlei Verständnis erfährt, zieht es sie immer mehr zu der Gruppe, aber vor allem zu Kyle, einem ehemaligen Schüler, der das Summen auch hört. Genau wie Claire traut sich Kyle mit niemandem sonst über das Summen zu reden, wodurch die beiden immer mehr Zeit miteinander verbringen. Nun, leider wird das ihre Situation nicht vereinfachen, was vorhersehbar ist. Es zeigt uns aber auch, wie man reagiert, oder an wen man sich hängt, wenn man von allen, die einem lieb sind, missverstanden, ja sogar ausgegrenzt wird. Wo hört die Grenze auf, was einen 40-jährige Mutter mit einem 17-jährigen Schüler verbinden darf?

Den Schluss fand ich ziemlich gut, wenn auch etwas brutal, oder traurig. Aber ist unsere heutige Zeit nicht brutal und traurig zugleich? Vor allem der letzte Satz hat es in sich.

Da mir die Story so gut gefallen hat, habe ich wieder gleichzeitig gelesen und gehört. Bei diesem Roman fand ich allerdings das Hörbuch nicht so gut. Marion Elskis' Stimme gefällt mir sehr gut. Nur die Sprechweise hat meiner Meinung nach nicht wirklich zu dem Buch gepasst. Ich habe die Geschwindigkeit irgendwann höher gestellt, weil dieses langsame Sprechen mich sehr gestört hat.

Achtung Spoiler:

Auch wenn das Summen nicht wirklich aufgeklärt wird, fand ich das gar nicht störend.
Vielmehr geht es um die ganze Geschichte, das Zwischenmenschliche, die Entwicklung einer anders denkenden Gruppe, die schließlich ausgegrenzt wird, nur weil die Mehrheit nicht so denkt.

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