Das Summen

Die Ereignisse am Sequoia Crescent

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Erscheinungstermin 16.03.2023 | Archivierungsdatum 31.07.2023

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Zum Inhalt

Die Englischlehrerin Claire Devon lebt glücklich verheiratet mit dem Bauunternehmer Paul und als Mutter der spätpubertären Ashley in einer typischen US-Vorstadt. Eines Nachts beginnt sie, ein summendes Geräusch zu hören, das ihr den Schlaf raubt und sie reizbar macht. Sie ist scheinbar die Einzige, die das akustische Phänomen wahrnimmt. Nach anfänglichem Verständnis gehen Paul und Ashley auf Distanz. Zunehmend in die Isolation getrieben, stellt Claire eines Tages fest, dass auch ihr Schüler Kyle das Summen hören kann. Schnell sind die beiden unzertrennlich.

Ihre Suche nach dem Ursprung des Geräuschs führt die beiden zu einem Forscherpaar, das seine Villa zum Treffpunkt für Menschen erklärt hat, die "das Summen" hören können. In dieser Gemeinschaft findet Claire eine Ersatzfamilie. Schnell nimmt die Gruppe sektenartige Züge an und die Ereignisse eskalieren.

In dem hochaktuellen Roman des kanadischen Bestsellerautors Jordan Tannahill geht es um die Suche nach Zugehörigkeit, um das Verstehen des Unverständlichen - und darum, wie leicht charismatische Persönlichkeiten unsere Sehnsucht nach Anschluss ausnutzen können. Das Summen ist ein spekulativer, fesselnder Roman, der die feinen Grenzen zwischen Glaube, Wahn, und Verschwörung auslotet.

Das gleichnamige Hörbuch erscheint bei GOYALiT.

Die Englischlehrerin Claire Devon lebt glücklich verheiratet mit dem Bauunternehmer Paul und als Mutter der spätpubertären Ashley in einer typischen US-Vorstadt. Eines Nachts beginnt sie, ein...


Vorab-Besprechungen

„Tannahills zweiter Roman ist ein großartiger Wurf, der, vor dem Hintergrund einer beunruhigend großen Flut an Desinformation, drängende (und bisweilen schöne) Fragen stellt.“ Intermission Magazine


„Ein scharfsinniger, spannender, überaus lesenswerter Roman.“ Quill & Quire


„Das Summen beginnt wie ein leises Vibrieren im Ohr und lässt einen am Ende verblüfft zurück. Eine zutiefst plausible, witzige und auch erschreckende Geschichte über ein Ereignis, das komplett aus den Fugen gerät.“
Emma Donoghue, Autorin

„Tannahills zweiter Roman ist ein großartiger Wurf, der, vor dem Hintergrund einer beunruhigend großen Flut an Desinformation, drängende (und bisweilen schöne) Fragen stellt.“ Intermission Magazine


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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783833745799
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 386

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Über den Autor:

Jordan Tannahill, geboren 1988 in Kanada, ist Autor, Dramatiker und Regisseur. Seine Theaterstücke wurden in über zehn Sprachen übersetzt und zwei davon mit dem Governor General's Literary Award for Drama ausgezeichnet, Kanadas höchstem staatlichen Literaturpreis. Sein erster Roman Liminal wurde von CBC Books als einer der besten kanadischen Romane des Jahres bezeichnet, sein zweiter Roman Das Summen.

„Es war genau der richtige Zeitpunkt, um an dem Buch zu arbeiten … Wir leben in einer sehr paranoiden, sehr atomisierten Zeit, in der wir nach Gemeinschaft und einem Gefühl der Verbundenheit suchen. Das ist es auch, wonach Claire in dem Roman sucht. Es gibt eine Menge Fehlinformationen und eine Verschwörungskultur in unserer Politik – wie aktuell die täglichen Anti-Impf-Demos. Als ich das Buch gerade zu Ende schrieb, verbrannten Leute 5G-Funkmasten auf den Straßen …“ – Jordan Tannahill im Interview mit dem Intermission Magazine.

Kurzbeschreibung:

Claire hört ein Geräusch, das nie verstummt. Es treibt sie fast in den Wahnsinn. Als ihre Familie, die das Geräusch nicht wahrnehmen kann, sie verstößt, findet sie Anschluss zu anderen, die es ebenfalls hören. Doch was als Selbsthilfegruppe beginnt, entwickelt sich bald zu einer Art Sekte...

Meine Gedanken zu dem Roman:

Zunächst muss ich sagen, dass ich von dem Buch begeistert bin. Mit großem Vergnügen habe ich den Roman in wenigen Stunden weg inhaliert. Bei mir traf der Spruch zu: Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Geschichte beginnt überschaubar und allmählich. Eine noch junge Frau, verheiratet, einer Tochter im Teenageralter, arbeitet als Englischlehrerin an einer Schule. Die Schüler mögen sie und der Unterricht macht beiden Seiten Spaß. Sie führt ein glückliches und zufriedenes Leben.

Eines Tages hört Claire Devon ein Summen, doch sie misst dem Geräusch noch keine Bedeutung zu. Da das Summen mehr als lästig ist, und sogar körperliche Symptome, wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Nasenbluten verursacht, fängt Claire zu recherchieren und nach einem Grund für dieses Geräusch zu suchen. Als ihre Familie die Veränderungen bemerkt, steckt Claire schon tief in der Thematik drin. Leider, ist die Reaktion ihres Mannes und der Tochter abweisend. Sie solle doch aufhören zu spinnen. Durch einen Zufall erfährt die Hauptprotagonistin, dass ein Schüler aus ihrer Klasse, der noch später eine wichtige Rolle spielen wird, ebenfalls von dem Geräusch geplagt wird. Nach und nach finden sich noch mehr Leute, die das Summen hören. Die beginnen sich regelmäßig zu einem Gespräch als eine Selbsthilfegruppe zu treffen. Die Entwicklungen, die dem folgen, sind tragisch, fesselnd und überraschend.

Das Genre dieses Romans ist fließend, denn es wirkt wie Realität, und könnte genau so, auch tatsächlich stattfinden, wie beschrieben. Da muss ich beispielsweise an die Menschen denken, die krank werden, von dem Lärm der Windmühlen. Denn Lärm wie auch immer geartet bedeutet für die Menschen Stress. Ein ungesunder und schädlicher Faktor. Aber zurück zu dem Roman: Ich würde sagen, dass einige Aspekte des magischen Realismus hier mit wirken. Sonst ist der Roman ein Drama, das auf mich emotional sehr aufwühlend gewirkt hat. Das Erste, womit ich überhaupt nicht klarkam, war die Tatsache, dass die Familie von der Hauptprotagonistin sich dafür entschieden hat, sich von ihr abzuwenden, anstatt zu versuchen, sie zu verstehen und ihr zu helfen. Kommt vor, doch emotional gesehen, bedürfte diese Handlung eine intensive Auseinandersetzung mit dem Erzählten. Vermutlich, weil es so viele Parallelen zu der heutigen Gesellschaft gibt, hat mich der Roman absolut gefesselt.

Die sprachlichen Qualitäten des Romans fand ich lobenswert. Fließend, lebendig, verständlich, aber nicht zu flach, erzählt der Autor die spannende Geschichte von Claire. Die Charaktere, und da gab es recht viele, wurden alle plastisch dargestellt, ich konnte als Leserin bildhaft die Protagonisten vorstellen. Das führte dazu, dass man das Gelesene noch eindringlicher erlebt. Die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden sehr schön ausgearbeitet, und um nicht zu spoilern, gehe ich auf diesen Punkt nicht näher an, doch das Zwischenmenschliche, ist das mitunter Wichtigste in dieser Geschichte.

Freunde, Seelenverwandte, Familie - wie hängt alles zusammen, sind die Fragen des Romans. Gehören wir als Menschen, als Individuen zusammen, oder müssen wir uns einzeln durchschlagen? Was ist Wahnsinn, was ist eine Verschwörung... Dies und noch viel mehr. Die Ethikfragen lassen den Leser lange über das Buch nachdenken. „Das Summen“ ist äußerst intensiv und spannend.

Für mich war es ein Highlight. Eine unvergessliche Geschichte, die noch lange nachwirkt. Würde ich allen, die nicht abgeneigt sind, mit magischem Realismus in Kontakt zu kommen, empfehlen. Von mir gibt es 5 Sterne.

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Ich bin mir fast sicher, dass dies ein Buch ist, bei dem sich die Geister scheiden. Die Einen werden es lieben, die Anderen werden es für totalen Quatsch halten. Vielleicht gehe ich sogar so weit zu denken, dass diejenigen, denen es gefallen hat, sich mit Claire identifizieren können.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass “Das Summen” eine Metapher für die vergangenen Jahre ist. Durch das Summen, das einige Menschen hören und andere nicht, wird aufgezeigt, wie schnell es in der heutigen Zeit gehen kann, dass man ausgegrenzt wird, wenn man anders denkt. Schlimmer noch, Familien brechen auseinander, weil die Menschen, die man über alles liebt und die einen über alles lieben, sich gegenseitig nicht mehr verstehen, oder durch den Druck von außen, ein Keil zwischen Menschen gedrückt wird. Oder die ganz einfach etwas anderes glauben als man selbst. Was ist Glaube? Oder wessen Glaube ist der richtige? Gibt es den einen richtigen Glauben? Wo hört die eigene Meinung auf und wo fängt Verschwörung an?
Claire ist 40, als sie das Summen hört. Sie erzählt uns, wie es dazu gekommen ist, dass sie nackt vor dem Haus am Sequoia Crescent von Fernsehteams gefilmt wurde.
Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, bekommen wir hautnah mit, was das Summen mit ihr macht. Zuerst die Kopfschmerzen und das Nasenbluten, dann aber nach und nach der Verlust des Jobs, das Unverständnis ihres Mannes, oder dass ihre Tochter sie ignoriert.
Claire erzählt uns, wie sehr sie ihre Tochter liebt und dass sie alles tun würde, damit ihre Tochter glücklich ist. Irgendwann aber muss sie sich entscheiden, das Glück ihrer Tochter gegen ihr eigenes?
Da sie von Zuhause keinerlei Verständnis erfährt, zieht es sie immer mehr zu der Gruppe, aber vor allem zu Kyle, einem ehemaligen Schüler, der das Summen auch hört. Genau wie Claire traut sich Kyle mit niemandem sonst über das Summen zu reden, wodurch die beiden immer mehr Zeit miteinander verbringen. Nun, leider wird das ihre Situation nicht vereinfachen, was vorhersehbar ist. Es zeigt uns aber auch, wie man reagiert, oder an wen man sich hängt, wenn man von allen, die einem lieb sind, missverstanden, ja sogar ausgegrenzt wird. Wo hört die Grenze auf, was einen 40-jährige Mutter mit einem 17-jährigen Schüler verbinden darf?

Den Schluss fand ich ziemlich gut, wenn auch etwas brutal, oder eher traurig. Aber ist unsere heutige Zeit nicht brutal und traurig zugleich? Vor allem der letzte Satz hat es in sich.

Achtung Spoiler:

Auch wenn das Summen nicht wirklich aufgeklärt wird, fand ich das gar nicht störend.
Vielmehr geht es um die ganze Geschichte, das Zwischenmenschliche, die Entwicklung einer anders denkenden Gruppe, die schließlich ausgegrenzt wird, nur weil die Mehrheit nicht so denkt.

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Dieses Buch ist eine Tour de force!
Eine ganz normale Frau mit einem ganz normalen Leben in einer ganz normalen Vorstadt hört eines abends ein Summen. Keiner sonst hört es, sie kann es nicht lokalisieren und es geht nicht weg. Was macht das mit ihr, mit ihrem Umfeld Was passiert, wenn sie nach langer Zeit des einsamen Aushaltens plötzlich weitere Betroffene findet? Was ist real, wann werden Fakten Gefühlen angepasst?
Dieser Roman ist voller Abgründe, in die es sehr leicht erscheint hineinzugeraten.
Absolut lesenswert!

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