Besser allein als in schlechter Gesellschaft

Meine eigensinnige Tante

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Erscheinungstermin 09.03.2023 | Archivierungsdatum 03.02.2024

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Zum Inhalt

Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen.

Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Als Jugendliche in den Sommerferien, mit ihrer gesamten Abiklasse – und mit all ihren Liebhabern, die Tantchens aristokratischem Blick standhalten müssen. Und auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht.

Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Adrianas Tante ist im Pflegeheim, wegen der Pandemie darf sie keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Und lassen dabei Jeles Jahrhundertleben Revue passieren. Die Kindheits- und Jugendjahre in Zagreb, die Rettung durch Giorgio, der die Tante nach Mantua brachte und den sie nur aus Dankbarkeit heiratete. Die Liebe zu Fritz Epstein, der rechtzeitig nach Australien floh. Den Umgang mit dem Altwerden und der eigenen Geschichte inmitten des Weltgeschehens.

Adriana Altaras entwirft ein zartes, bewegendes und zugleich irre komisches Porträt einer wunderbar kapriziösen Frau. Ein tröstliches, ein inniges Buch, das erzählt, wie man das Leben annehmen und wie man es loslassen kann.

Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462004243
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 240

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Den 100. Geburtstag feiert Altaras' geliebte Tante Jele wegen der "Malattia" (Corona) und den Schutzmaßnahmen alleine im Altersheim. Dabei ist sie das Gegenteil von dement und pflegebedürftig. So ist die flotte Dame zum Beispiel mit 99 Jahren noch alleine verreist. Nahezu täglich telefoniert Adriana Altaras mit ihr und rekapituliert in diesem Buch das bewegte Leben der Tante, sowie die innige Beziehung beider zueinander.
Ein berührender, wunderschöner Roman, der auch einige Schmunzler bereithält!

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immer wieder gute Unterhaltung, eine schöne Mischung von Humor und Ernsthaftigkeit. Sehr breit verkäuflich,

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Eine wunderschöne Geschichte über das Leben, die Liebe, das Altern und Abschied. Und wie man schlussendlich lernt, versöhnlich damit umgehen.

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Die Autorin Adriana Altaras erzählt in diesem Roman die Geschichte einer Hundertjährigen. Sie erzählt liebevoll vom Leben ihrer Tante Jele. Die Tante lebt in Mantua, nach einem Sturz kommt sie ins Pflegeheim. Nichte Adriana lebt in Berlin, ihre zwei Söhne sind ausgezogen und seit kurzem ist sie geschieden. Im Gegensatz zu ihrer lebensklugen und lustigen Tante leidet sie. Beide freuen sich auf den 100ertsen Geburtstag. Dann kommt Corona und Italien macht die Grenzen dicht. So bleibt beiden nur die Telefongespräche.Die Tante lässt ihr Leben Revue passieren , das Leben in Zagreb, die Verfolgung als Jüdin und ihre Flucht nach Italien.
Eine bewegende Familiengeschichte, sehr zu Herzen gehend, aber immer sagt sich die Tante " besser allein" und diese Weihsheit möchte sie in den Gesprächen an ihre Nichte weitergeben.
Nicht unterkriegen lassen, aus allem das Beste machen und nicht sein Selbst verlieren, diese Botschaft hat Teta Jele für ihre Nichte und uns Leser.

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Zwei Frauen, die etwas zu erzählen haben und eine Autorin, die diese Aufgabe meisterhaft leistet. Ebenso ein grandioser Bericht wie Corona unser Zusammenleben radikal verändert hat.

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Endlich wieder Neues von Adriana Altaras!

Ich habe schon mit großem Vergnügen „Titos Brille“ und „Doitscha“ gelesen, daher war mir „teta Jele“ (Adrianas Tante Jelka) schon ein Begriff, und ich freue mich sehr, dass „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“ (dito, dito) auch von dieser Tante erzählt. Es geht um Adrianas Familiengeschichte, um die Pandemie und um’s Altern. Durch die Lektüre der anderen Bücher war mir die Geschichte der jüdischen Familie wie gesagt schon ein wenig bekannt, hier erfährt man Näheres, und es hat mich betroffen gemacht, dass Arianas Ehe mit dem „Westfale[n]“, den sie so liebte, wohl der Vergangenheit angehört. Der Text ist einigermaßen dialoglastig, Arianas Humor ist wieder unschlagbar gut, aber es gibt auch melancholische Passagen, die traurig machen. Die Pandemie hat bei uns allen Spuren hinterlassen. Als die Grenzen geschlossen werden, bleiben den Frauen nur tägliche Telefonate. Ich bin nicht unbedingt ein Fan der literarischen Verarbeitung der Coronawelle, die uns alle betraf, hier ist das Ganze aber passend. Mir ist auch aufgefallen, dass die slawischen Ausdrücke & die diakritischen Zeichen nicht immer korrekt sind, dies kann ein Lektorat leicht ausbügeln, ansonsten ist es aber eine gelungene Veröffentlichung. Ich liebe das leichtfüßige code - switching im Text.
Tante Jelka, die als Tochter des deutschen Juden Sigismund Fuhrmann in Zagreb aufwuchs, befindet sich mittlerweile in einem italienischen Seniorenheim, sie fühlt sich aber immer noch jung im Herzen und versichert ihrer Nichte Adriana (Altaras ist die Tochter ihrer Schwester Thea), dass sechzig Jahre kein Alter sind. Die Weisheit der Hundertjährigen! Man erfährt vieles aus Jelkas bewegtem (und hartem) Leben. Jelka ist immer eine Lady geblieben, eine Dame von Welt!

Fazit: „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“ ist eine Liebeserklärung an einen Lieblingsmenschen, eine Chronik, ein Nachdenken, eine Publikation zum Lachen & Weinen.

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"Besser allein als in schlechter Gesellschaft" hat mich hauptsächlich wegen des Titels angesprochen und ich kann nur sagen, dass das Buch seinem Titel gerecht wird. Erzählt wird eine Lebensgeschichte über 100 Jahre hinweg - das Schicksal einer Frau, die das KZ und so viele Veränderungen in der Welt überlebt hat , dass es schon unwirklich klingt. Ausgerechnet mitten in der Pandemie blickt sie jetzt auf ihr Leben zurück ... Es geht um die Menschen, die unser Leben prägen, die Familie und was es überhaupt heißt, zu leben. Es ist ein Buch über den Abschied und trotzdem nicht durchgehend traurig. Es hat auch viele heitere Momente.
Mir hat allerdings das "gewisse Etwas" gefehlt ...

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Der hundertste Geburtstag von Teta Jele, die in einem norditalienischen Pflegeheim lebt, steht kurz bevor.
Ihre 60jährige Nichte Adriana darf sie wegen der Pandemie nicht besuchen. Sie lebt in Berlin und so bleiben ihr nur Telefonate mit ihrer Tante, die sie einst aufzog. Bei diesen wird Teta Jeles Leben nochmals in Erinnerung gerufen.
In diesem Roman, der von der Tante der Autorin handelt, erlebt der Leser ihre Kindheit und Jugend in Zagreb, die Inhaftierung in ein Lager und die Rettung durch Giorgio, dessen Frau sie schließlich aus Dankbarkeit wird. Es ist das Bildnis einer Frau, die das Leben annahm, so wie es kam und es auch loslassen will.
Mit einem leichten und humorvollen Stil erzählt Adriana Altaras eine bewegende Geschichte voller Tiefgang.
Sie stimmt nachdenklich und doch konnte ich mir das Lachen so manches Mal nicht verkneifen.
Mein Fazit:
Ein wunderbares Buch, das ich mit bestem Gewissen weiter empfehlen kann. 4 Sterne.

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Großartig!
Das Buch erzählt aus zwei verschiedenen Erzählperspektiven das bewegte Leben der mondänen, verfolgten, bodenständigen Tante Jelka: ihre Nichte Adriana, die Autorin des Buches und die Tante, die im Pflegeheim viel Zeit zum Nachdenken hat, ergänzen sich sehr schön mit ihren Erinnerungen und Gesprächen. Teilweise relativieren sie die Aussagen der jeweils anderen und machen sie dadurch für den Leser realistischer und einschätzbarer. Die Charaktere beider Frauen werden deutlich und die Tante beeindruckt durch ihren ungetrübten Lebensmut und Optimismus. Manches in den Erinnerungen wird angedeutet, manches deutlich ausgesprochen. Jelka ist eine starke Frau, die viel erlebt und überlebt hat, trotz Schicksal und Fehlentscheidungen sich ihre Lebensfreude bewahrt bzw. wiedergefunden hat. Trotzdem gibt es Lebensentscheidungen, die sie anzweifelt oder über die sie nachdenkt. Das Alles wird sehr erfrischend erzählt und lässt einen am Ende sehr aufgeräumt und befriedigt zurück. Angenehmer Schreibstil, ein optimistisches Buch, einfach lesenswert!

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Die Autorin Adriana Altaras erzählt in diesem Buch von dem wirklich sehr bewegenden Lebensweg ihrer geliebten Tante Jele, nunmehr 100 Jahre alt und an ihrem 100. Geburtstag isoliert durch die Coronamaßnahmen. Tante Jele ist, wie so oft, durch oder trotz ihr bewegtes Leben einer durchaus rührige, mental lebhafte alte Dame, die derzeitig nicht ausgelastet ist, sprich sie langweilt sich. Durch viele Telefonate und der engen und liebevollen Beziehung zwischen den beiden entsteht ein Epos, ein Bericht eines Lebensweges mit vielen Höhen und Tiefen und einer, ja erstaunlich, originellen, starken und bewundernswerten Frau, begleitet durch eine bewegende Zeitgeschichte. Zeitgleich gelingt es dadurch Altaras, ihr eigenes, ihrer Meinung nach unglückliches Leben zu reflektieren und durch die lebensklugen und auch originellen Ratschläge ihrer Tante emotional wieder Fuß zu fassen. Ein sehr schöner und wirklich liebenswerter Roman zweier Frauen, der zum Nachdenken anregt. Mir war auch die Atmosphäre in diesem Roman direkt an Herz gewachsen. Das Cover mit einem süßen Bild der Protagonistinnen. Für Leser, die an menschlichen Beziehung, Lebenswegen und auch Zeitgeschichte interessiert sind, die auch gerade die ältere Generation für ihre schier unglaubliche Stärke bewundern können und daran interessiert sind, ist dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung, es wird gefallen. Nicht nur für Frauen:-)

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Brillant

Die Autorin Adriana Altaras ist auch noch Schauspielern und Regisseurin.
Ihr neuer Roman, Besser allein als in schlechter Gesellscha, ist voller Tiefgang
Ich habe schon vor Jahren Titos Brille von ihr gelesen.

Die Autorin schreibt mit Witz und Wärme über sich und ihre Tante Jele-
Die lebt in einem italienische Altersheim und an ihrem 199. Geburtstag, kann Adriana sie nicht besuche, da durch die Coronakrankheit niemand reisen darf.
Sie telefonieren viel.
Die Dialoge der Beiden sind wunderbar , mal ernst, mal witzig.
Die Familie besteht nur noch aus der Tante, Adriana und ihren zwei Söhnen.
Adriana ist 60 Jahre alt geworden und ihr Mann hat sie verlassen.
Einfach herrlich sind die Telefongespräche. Die Gedanken der Tante springen hin und her. So erfährt man von ihrem Leben mit ihrem Mann und dessen schwieriger Mutter.

Der Ton der Geschichte ist mitreisend,-
Hintergründig und warmherzig.
Absolut lesenswert.

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Da mir Adriana Altaras als Schauspielerin und Autorin ein Begriff ist (zB "Alles auf Zucker", "Doitscha") ist und mich der Titel des Buches sofort angesprochen hat, wollte ich es unbedingt lesen.

Adriana Altaras erzählt darin die Lebensgeschichte ihrer geliebten Tante Jele, die zum Zeitpunkt des Buches in einem italienischen Pflegeheim lebte. Der 100. Geburtstag der Tante steht bevor, doch aufgrund der Corona-Pandemie ist nur telefonischer Kontakt möglich. Und so enthält das Buch viele Dialoge der beiden am Telefon, in denen Sie das Leben Revue passieren lassen, über aktuelle Probleme sprechen und sich auch gegenseitig stützen. Mit der Gelassenheit und Weisheit des Alters und großer Grandezza blickt Tante Jele dabei auf ihr bewegtes und auch schweres Leben zurück, auch die Probleme des Alters bekommen Raum. Da die Erzählperspektive in den Kapiteln zwischen Adriana Altaras und ihrer Tante wechselt, wird Manches von zwei Seiten beleuchtet und somit ergänzt oder relativiert. Großes Weltgeschehen und kleine Alltagssorgen, Liebeskummer und Pasta - alles kommt auf den Tisch und wird mal melancholisch und nachdenklich, mal leicht und mit wunderbar trockenem Humor erzählt.

Fazit: Ein interessantes, sehr persönliches Buch über das Leben und den Abschied, und eine Liebeserklärung an die Tante, die wie eine Mutter war. Sehr lesenswert!

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Die Autorin Adriana Altaras erzählt in diesem Buch von dem wirklich sehr bewegenden Lebensweg ihrer geliebten Tante Jele, die nunmehr 100 Jahre alt wird und an ihrem Geburtstag durch die Coronamaßnahmen diesen leider isoliert verbringt
Für Leser, die an menschlichen Beziehung, Lebenswegen und auch Zeitgeschichte interessiert sind, die auch gerade die ältere Generation für ihre schier unglaubliche Stärke bewundern können und daran interessiert sind, ist dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung, es wird gefallen. Nicht nur Frauen!

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Dieses Buch ist so heiter wie melancholisch, ein Geschichtsbuch wie Seelenkunde, es verknüpft Frauenleben über Generationen hinweg, ist Lebenshilfe für Trennungsgeschädigte und Ermutigung fürs Altwerden. Ich bin begeistert von dieser, ja, Doppelbiographie!

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Abschiednehmen
Wieder bekommen wir einen Einblick in das turbulente Familienleben von Altaras. Diesmal ist es die Tante, die sie zwischenzeitlich während der Wirren auf dem Balkan aufgezogen hat und die sie widerwillig verlassen musste aus dem schönen Italien ins triste Deutschland.
Die Tante wird 100 und sitzt in Italien im Altenheim, die Autorin ist 60 und sitzt in Deutschland und kann nicht zur Tante...CORONA!
So sinnieren die beiden Damen gemeinsam oder einsam über ihr Leben und das Leben der anderen im Altaras Style.
Etwas verrückt aber immer liebevoll werden die Personen beschrieben, respektvoll werden die Eigenheiten des anderen hingenommen.
Nicht ganz so wild wie Titos Brille, aber doch ein Buch über Familie, Liebe und Freundschaft.

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Auch in 'Besser allein als in schlechter Gesellschaft' schreibt Adriana Altaras aus ihrem Familienleben. Diesmal geht es um ihre Tante, zu der sie ein sehr inniges Verhältnis hat. Schließlich hat Ariana zeitweise bei ihr in Italien gelebt. AA erzählt aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart (ihr Mann hat sie verlassen) und dann kam auch noch Corona.
Ein herzerwärmendes Buch, das einen zum Lachen und Weinen bringen kann. Wunderbar!!!

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Ich mag Adriana Altaras sowohl als Schauspielerin als auch als Schriftstellerin sehr gerne. In diesem Buch erzählt sie über ihre Tante Jele, bei der sie einen Teil ihrer Kindheit verbrachte, auf eine sehr erfrischende und bewegende Art und Weise. Das Buch ist eine Liebeserklärung an diese stolze und intelligente Frau.

„Meine Tante sitzt fest.“ Das ist der erste Satz dieses Buches. Die Tante der Autorin ist 99 Jahre alt und lebt, seit einem Oberschenkelhalsbruch nach einem Sturz, unfreiwillig in einem Pflegeheim in Mantua, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens wohnte. Jeles hundertster Geburtstag steht kurz bevor. Doch sie darf keinen Besuch empfangen. Wegen der Coronapandemie ist sie streng abgeschottet von der Außenwelt. Adriana darf nicht nach Italien reisen. Aber die beiden Frauen, die so eng miteinander verbunden sind, telefonieren täglich.

Das bewegte Leben der betagten Dame wird abwechselnd aus Adrianas und Jeles Perspektive erzählt. Tante Jele war als junge Frau in einem kroatischen Konzentrationslager, aus dem ihr späterer Ehemann sie befreite. Den hat sie nie geliebt und nur aus Dankbarkeit geheiratet. Mit ihm hat sie in Mantua gelebt, unter einem Dach mit seiner Mutter und seiner Tante, die sie beide bis zu deren Tod gepflegt hat. Als Adriana vier Jahre alt war, mussten ihre Eltern aus Jugoslawien fliehen. Adriana kam zu ihrer Tante Jele. Die Zeit mit dieser außergewöhnlichen Frau hat sie sehr geprägt.

Dieses Buch hat mich tief bewegt, zum Lachen und zum Weinen gebracht. Es ist eine Liebeserklärung an eine außergewöhnliche Frau. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

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„Ein Leben lang mittags Pasta und man überlebt alles“

„Immer wieder fängt Adriana davon an, ich solle nach Deutschland kommen. Dass es mir in einem deutschen Altersheim schmecken würde, wage ich zu bezweifeln. Ich habe nichts gegen Kartoffeln, aber jeden Tag? Meine Schwester Thea liebte Kartoffeln. Kein Wunder, dass sie nach Deutschland ausgewandet ist. Dort ist sie auch gestorben. Ich will nicht behaupten, die Kartoffeln hätten ihr geschadet, aber ein längeres Leben hat man eindeutig mit Pasta.“

Die Pandemie ist vorbei, die App abgeschaltet, jede Einschränkung aufgehoben. In Pflegeheimen ist der Zugang wieder uneingeschränkt möglich, lediglich eine Maske müssen die Besucher noch tragen. Wer wie ich dort einen Menschen zu besuchen hatte, wird sich an die Stufen des Reglements gut erinnern können. Dem Besuchsverbot folgte ein begrenztes Rendezvous an einer diktatorlangen Tafel mit Spukschutzscheibe bis schließlich die Kombination aus Testpflicht, Maske und eidesstaatlicher Gesundheitserklärung ein Zusammensein wieder möglich machte. Diese Phasen, die den unaufhaltsamen Verfall eines Menschen begleiteten und erschwerten, beschreibt Adriana Altaras in ihren Roman „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“. Der Titel stammt aus der Schatzkiste ihrer Tante Jelka. Sie lebt im italienischen Mantua, ihre Nichte in Berlin. Die ebenso fernen wie unterschiedlichen Städte wurden für beide zur Heimat, nachdem ihre jüdische Familie vor Jahrzehnten Zagreb verließ. Die schöne und stolze Jelka wurde in ein Lager verschleppt, von dort rettete sie ein italienischer Soldat und brachte sie in sein Dorf in Norditalien. Mehr aus Dankbarkeit, denn aus Liebe heiratete sie Giorgio und arrangierte sich mit den Verhältnissen.
Durchhalten, nach vorne schauen und das Beste daraus machen wurden die Lebensprinzipien, die der 99-Jährigen auch in der Casa di Cura helfen. Nach einem langen selbstbestimmten Leben stahl ein Sturz ihr die Unabhängigkeit und beförderte sie in die Villa Paradiso. Doch das Virus verhindert den Besuch von Adriana und deren Söhnen, ihren letzten verbliebenen Angehörigen.
Adriana Altaras, Schauspielerin, Opern- und Theaterregisseurin, hat bereits mehrere, autobiographisch inspirierte Romane verfasst. Ihr neues Buch widmet sie der Beziehung zu ihrer Tante Jelka Motta-Fuhrmann. Es spielt in den letzten Monaten von Jelkas Leben, in denen Tante und Nichte wegen Corona auf Telefonate angewiesen sind. Diese Gespräche prägen auch die Struktur des Romans, denn beide Stimmen kommen wechselweise zu Wort. Ausgehend von Aktuellem tauchen sie in die vielstufigen Ebenen der Erinnerung. Bei Adriana bildet neben der besonderen beruflichen Pandemie-Situation, vor allem privater Kummer den Rahmen. Ihr Mann hat sie verlassen, die beiden erwachsenen Söhne werden selbstständig, sie bleibt allein in der Berliner Wohnung zurück. Mit Teta Jele, wie sie ihre Tante liebevoll nennt, telefoniert sie oft, auch wenn die Unterhaltungen wegen des Alters und seiner Gebrechen immer schwieriger werden. Anschließend denkt sie an die Kinderjahre bei Jele, die ihre immer noch enge Bindung begründeten. Ebenso erinnert sie sich an all‘ die Geschichten, die diese ihr über die Jahre hinweg erzählte.
Es ist einer der Reize dieses Buchs, daß wir diese auch in der Originalversion hören, allerdings sind sie ohne Zweifel mit ihrer Hauptfigur gealtert. Die Gedankensprünge der fast Hundertjährigen sind groß und gewaltig. Auch hier verursacht das Alleinsam, verschärft durch die Hinfälligkeit der Hochbetagten, die Erinnerungsbilder, „obwohl nichts passiert den lieben, langen Tag, werde ich nicht fertig mit dem Denken. Ich denke nicht chronologisch. Sonst wäre es auch schrecklich langweilig. Alles passiert gleichzeitig in meinem Kopf. Was lange vorbei ist, was gestern war, was heute ist“. Der Verlust von Selbstständigkeit löst Scham in ihr aus und Trauer. Doch sie macht das Beste daraus. Während sie geduscht wird, schweifen ihre Gedanken an den Gardasee, wo sie die Sommer verbrachte, oft in Gesellschaft von Adriana. Der Gedanke an die Nichte trägt sie zu einer Szene, in der sie die Vierjährige badete.
Dass Jelka die Gabe besitzt, vom Schweren ins Schöne zu gleiten, ist zum Vorteil der Leser. Sie profitieren von ihren Anekdoten, ihrer amüsanten Art des Erzählens. Viel hat sie erlebt. Ihre Nichte Adriana, die sogar ihre Psychiaterin nicht aus dem Kummer führen kann, denkt an die dunklen Dinge im Leben der Tante, zwei Seuchen, einen Weltkrieg, die Shoah und das KZ. Doch Jelka denkt lieber an die vielen Verehrer, an treue Hunde und teure Kleider. Die unschönen Seiten ihres Lebens, der Provinzmief des Dorfes, die biestige Schwiegermutter und den langweiligen Giorgio verdrängt sie lieber, damals wie heute. „Altro giro, altro regalo“ – neues Jahr, neues Glück, dieses Motto solle auch Adriana beherzigen, anstatt einem Mann hinterher zu trauern. Für jede Lage hat Jelka den passenden Spruch bereit, neben ganz konkreter Liebeskummerhilfe mit Sonne, See und Pasta. Selbst ein langes Leben ist zu kurz, um verpasste Chancen zu beweinen. Der Tod naht. „Er sitzt entspannt auf der Bettkante. Ab neunundneunzig Jahren kann man sich auf seinen unangemeldeten Besuch einstellen.“
Adriana Altaras Roman, der sich nicht nur mit dem Tod und dem noch immer problematischen Verhältnis zwischen Juden und Deutschen auseinandersetzt, erzeugt wie ein guter Wein einen angenehmen Fluss. Er ist nicht zu schwer, hat eine elegante Säure und keinesfalls zu viel Zucker. Mit Leichtigkeit vermag er Ernstes zu erzählen, lebensweise und mit Witz und Ironie.

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Teta Jele ist eine beeindruckende Frau. Sie ist selbst mit fast 100 Jahren noch eigenständig und fit, wie Manche oder Mancher in jüngeren Jahren nicht, aber auch eigensinnig und sie weiß, was sie will, und was eben nicht. So findet sie es "Besser allein als in schlechter Gesellschaft" zu sein. Adriana, ihre Nichte, wuchs bei ihr in Mantua auf, als ihre Eltern aus Zagreb fliehen mussten. Die Beziehung der beiden ist lebenslang enger als die zwischen Mutter und Tochter. Leider können sie sich an Teta Jeles hundertstem Geburtstag nicht sehen, da diese in einem Pflegeheim in Norditalien ist und wegen der "Malattia", der Pandemie, keine Besuche möglich sind. Adriana lebt in Berlin und telefoniert fast täglich mit ihrer Tante.

Adriana Altaras erzählt in zwei Erzählperspektiven, der eigenen und aus Sicht ihrer Tante, deren Lebensgeschichte, aber auch von ihrer Tante-Nichte-Beziehung. "Besser allein als in schlechter Gesellschaft" ist ein Spiegelbild einer großen Liebe und Dankbarkeit. Jedes Wort lässt erkennen, wie wichtig die beiden Frauen füreinander sind. Ein tolles Buch - witzig, scharfsinnig und berührend!

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Eine Liebeserklärung an eine eigensinnige und wahnsinnig starke, bewunderungswürdige Frau. Geschrieben in einem wunderbar kurzweiligen Stil, der aber auch die ernsten Dinge des Lebens nicht auslässt. So warmherzig und innig, dass man meint, man sitzt mit der Autorin bei Kaffee und Kuchen und hört ihr staunend zu!

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So ein schönes Buch. Noch immer begleiten mich die Sätze von Adriana Altaras Tante durch den Alltag. Es ist humorvoll, hat Tiefgang und ist einfach wundervoll geschrieben. Ich liebe das Buch!

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Das Buch erzählt die Geschichte von Adriana Altaras' Tante Jetti, die eine starke Persönlichkeit hatte und ein unkonventionelles Leben führte. Jetti war eine jüdische Intellektuelle, die während des Zweiten Weltkriegs in Italien lebte und später nach Israel auswanderte.

Adriana Altaras beschreibt ihre eigene Beziehung zu ihrer Tante und wie Jetti sie inspirierte, ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu führen. Dabei schildert sie auch die Herausforderungen, mit denen Jetti im Laufe ihres Lebens konfrontiert war.

Der Schreibstil des Buches ist humorvoll und leicht zugänglich, was dem Leser hilft, sich mit den schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Die Charaktere sind gut entwickelt und realistisch, und die Beschreibungen der verschiedenen Orte, an denen Jetti gelebt hat, sind detailliert und ermöglichen es dem Leser, sich in die Geschichte hineinzuversetzen.

Das Buch bietet auch einen Einblick in die jüdische Geschichte und Kultur, sowie die Herausforderungen, denen jüdische Intellektuelle in Europa und Israel gegenüberstehen.

Insgesamt ist "Besser allein als in schlechter Gesellschaft: Meine eigensinnige Tante" eine bewegende und inspirierende Geschichte über eine starke Persönlichkeit und ihre Beziehung zu ihrer Nichte. Es ist eine interessante Lektüre für Leser, die sich für jüdische Geschichte und persönliche Memoiren interessieren. Das Buch bietet einen Einblick in die Herausforderungen, mit denen Menschen konfrontiert sind, wenn sie ihre eigene Identität und ihre Überzeugungen verfolgen.

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Mir hat an diesem Buch besonders gefallen, daß die Autorin es schafft, die besondere Nähe der beiden Frauen zu zeigen. Obwohl sie manchmal auch die Fehler und Unzulänglichkeit der jeweils anderen sehen können. Da ist einfach eine ganz große Verbundenheit zwischen ihnen. Es beschreibt auch sehr gut die Ausnahmesituation während Corona, als gerade in den Pflegeeinrichtungen sehr viele Menschen total vereinsamt sind.

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REZENSION

(Werbung, Rezensionsexemplar)

In "Besser allein als in schlechter Gesellschaft " wird die Geschichte von Teta Jele erzählt, die schöne Tante der Autorin Adriana  Altaras. Die Tante wurde 101 Jahre alt, überlebte das KZ und hat sonst viel zu erzählen.
Die Tante und Adriana wechseln sich im erzählen ab, jedes Kapitel ist ein Perspektivwechsel.
Tate Jele ist im Seiniorenheim in Italien und muss nun, nach der spanischen Grippe, eine neue Pandemie durchmachen. Doch trotz der Isolation und Einsamkeit verliert die Tante nicht ihren Humor und schmeißt mit Lebensweisheiten um sich, während ihre Nichte ihr Leben neu ordnen muss, da die nach 30 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen wurde. 

Das Buch ist sehr herzlich,  die Tante wächst einem ans Herz. Die Liebe zu ihrer Nichte spürt man auf jeder Seite. Das Buch erzählt vom Weitermachen, aber auch vom Loslassen. Das Leben gibt uns einen Weg vor und wir müssen es packen und das Beste daraus machen.
Mir hat das Buch gut gefallen,  oft habe ich gelacht und war gerührt.  Als kleinen Kritikpunkt ist anzumerken,  dass es für mich zwischendrin etwas langatmig war.
Ein Buch, was man gerne und gut lesen kann und das Herz ein bisschen heiter macht.

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Ein schöner autobiografischer Roman. Altaras versteht wie sie mit Sprache umgeht und hat es wieder geschafft eine unterhaltsames und doch sehr literarisches Werk zu schaffen.

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Das Buch habe ich angefangen, ohne genau auf die Autorin zu achten. Büchern von Schauspielern steh ich etwas skeptisch gegenüber. Was für ein Glück diese Buch gelesen zu haben. Es hat vom Anfang bis Ende Freude bereitet, auch wenn es nicht immer lustig war. Sehr zu empfehlen.

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Das Buch erzählt auf ganz wunderbare Art von der liebevollen Beziehung der Nichte Adriana Altaras zu ihrer Tante Jele. Bewegend, tröstlich, aber auch humorvoll!! Ich habe es mit viel Freude gelesen und gehört.
Für beides eine absolute Kaufempfehlung!

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„[E]ine Frau braucht einen Wagen, erlesene Kleidung und einen Hund. Ein Mann kam in ihren Aufzählungen nicht vor.“
Mit diesen Worten beschreibt die Autorin Adriana Altares sehr treffend die Einstellung ihrer steinalten, jüdischen Tante Teta Jele.
„ Tante“ ist inzwischen 99 Jahre alt und lebt schwerhörig und fast erblindet zu Corona-Zeiten streng isoliert in einem italienischen Altersheim..
Den Erinnerungen an die Jahre im KZ, dem Verlust vieler ihrer Lebensträume, ihrer langweiligen Ehe und damit verbunden einer strapaziösen italienischen Schwiegermutter trotzt sie mit einem kultivierten Snobismus, der Kunst, die schönen Seiten des Lebens zu genießen und ihrer unendlichen Liebe zu ihrer Nichte Adriana.
Während Tante die Isolation im Heim ertragen muss, hat es auch Adriana schwer: Sie kommt einfach nicht über die Trennung ihres Mannes hinweg, der sie vor zwei Jahren verlassen hat.
Während Tante ihr mit ihrer unendlichen Geduld und Weisheit beiseite steht, versucht
Adriana alles, um ihrer geliebten Teta Jele das Leben im Heim zu versüßen.
Immer wieder sieht es aus, als ginge es zu Ende mit Tante, aber die „ kann“ einfach nicht sterben.
Worauf wartet sie?

Ich habe dieses Buch geliebt, es hat mich berührt und so oft zum Schmunzeln gebracht.
Mit wunderbarem Humor erzählt es von der Aussöhnung mit dem Leben und von dem Trost einer liebevollen, verständnisvollen Beziehung über Generationen hinweg.

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Besser allein als in schlechter Gesellschaft von Adriana Altaras – eine Liebeserklärung an die Tante.

Ein unterhaltsamer Roman, der einen berührt, lächeln lässt und zugleich auch nachdenklich stimmt. Wunderschön geschrieben. Absolute Leseempfehlung!

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Dies ist die Geschichte der 60jährigen Adriana und ihrer hundertjährigen Tante Jelka, die einer jüdischen Familie entstammen und ihre Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien haben. Die Familie hatte in Zagreb eine florierende Glasmanufaktur, wurde 1941 enteignet, vertrieben, kam ins KZ. All das hat die Tante erlebt und überlebt.

Im Jahr 2020 herrscht in Italien, wo die Tante seit der Flucht aus dem Lager lebt, die Coronapandemie und verhagelt ihren bevorstehenden 100. Geburtstag, den sie im Altersheim feiern will. Insbesondere ihre innig geliebte Nichte Adriana, die in Berlin lebt, kann wegen der Kontaktverbote nicht einreisen.

Dieser Roman trägt starke autobiographische Züge und erzählt abwechselnd aus der Perspektive der Nichte und der Tante, jeweils in der Ich-Form. Die beiden kommunizieren per Telephon und skype und erinnern sich, jede für sich, an ihr ereignisreiches, teils gemeinsames Leben. Die Tante, die die Nichte bis zu deren 4. Lebensjahr in Italien aufzog, ist ihr wie einer eigenen Tochter eng verbunden. Auch die Nichte hat mit ihren 60 Jahren schon viel erlebt, hat zwei erwachsene Söhne, ist geschieden, beruflich erfolgreich und kann auf viele glückliche Erinnerungen mit ihrer Tante zurückblicken.

Sowohl das Leben von Jelka als auch das ihrer Nichte entfaltet sich bei der Lektüre der Wiedergabe derTelefonate und derer Gedanken und Erinnerungen so spannend und ist so melancholisch und humorvoll erzählt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Hier wird nichts beschönigt: Jelka, die so viel mitgemacht hat, hat ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude trotz allem bis ins hohe Alte nicht verloren, betrachtet ihr Leben rückblickend jedoch ehrlich und reflektiert die vielen Abzweigungen, die sie im Leben nicht genommen hat. Was wäre etwa gewesen, wenn sie mit ihrer großen Liebe nach Australien ausgewandert wäre und so Vertreibung und Lager vermieden hätte ? Der Vater hatte die Auswanderung verboten, sie wurde in der Glasmanufaktur gebraucht und sie hatte nicht den Mut, sich zu widersetzen. Sie mußte erfahren, dass sie selbst nicht "Meister" ihres eigenen Lebens war.

Die Geschichte hangelt sich, beginnend mit dem Geburtsjahr Jelkas 1920, durch die Erinnerungen der Protagonistinnen und der Leser wird Zeuge der außergewöhnlich warmherzigen Tante/Nichte-Beziehung. Es ist aber nicht nur ein melancholischer Lebensrückblick, auch die Gegenwart, u. a. die Coronapandemie, die Widrigkeiten des Älterwerdens ( Adriana ) und des Altseins ( Jelka ) kommen zur Sprache.

Besonders gefallen haben mir die Lebensweisheiten Jelkas, von denen auch eine titelgebend ist. Aus ihnen, wie aus dem ganzen Roman, sprechen Lebensklugheit und Trost. So konstatiert Jelka: " Vielleicht habe ich das Leben nicht gemeistert. Aber gelebt habe ich es." Ich möchte ihr nachrufen: Du hast dein Leben vielleicht nicht "gemeistert", aber hingekriegt hast Du es großartig, trotz aller Widerfahrnisse ! Und allen Lesern rufe ich zu: Vergeßt die Glücksratgeberbücher, kündigt euren Therapeuten und lest lieber Romane wie diesen hier !

5 Sterne und eine große Leseempfehlung.

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In diesem Buch erzählt die Autorin von ihrer Tante, zu der sie mit 4 Jahren gezogen ist. Sie erzählt von ihrer Kindheit in einem jüdischen Haushalt, von den verschiedenen Nationalitäten ihrer Familie und vom Leben ihrer Tante, die über 100 Jahre alt geworden ist.
Die Tante lebt nun im Pflegeheim, es ist Pandemie und die Autorin telefoniert so oft es geht mit ihrer Tante, um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Beide lassen ihre Vergangenheit Revue passieren und in klarer Sprache und sehr einfühlsam wird hier ein bewegendes Bild geschaffen, darüber, wie schwer es manchmal ist, das Leben anzunehmen und dass irgendwann der Zeitpunkt des Abschiednehmens gekommen ist. Ein wirklich tolles, einfühlsames Buch.

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Lange war keine Zeit in diese Familiengeschichte einzutauchen. Hier werden viele Stränge mehr oder weniger gut verflochten. Ob Italien, das Kochen, die Pandemie, das Älterwerden…
Ein flüssiger Erzählstil, die Hanlung wird als Kommunikation zweier Generationen erzählt.

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