Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald

Wendy hat den Wald verlassen, doch ihre Brüder und ihre Erinnerungen bleiben verloren.
Nun sind wieder Kinder verschwunden und ein räselhafter Junge names Peter könnte mehr wissen.
Doch um das Rätsel zu lösen muss Wendy sich erinnern ...

Meinung:
Dieses Buch war wirklich, wirklich gut. Als großer Peter Pan Fan kam ich an dieser Geschichte einfach nicht vorbei und ich liebe, dass es NACH der damaligen Geschichte beginnt und wir eine etwas ältere Wendy kennen lernen.
Sie ist eine tolle Protagonistin und ihre Beziehung zu Peter hat der Autor toll beschrieben. Das Mädchen, das erwachsen wird und der Junge, der es nicht kann, aber sie möchte...

Die Handlung ist spannend und hat mich wirklich fesseln können. Und der Twist was Nimmerland eigentlich ist....super.

Einige werden sich vielleicht daran stören, das die Handlung in den USA und nicht in London spielt, doch dieses Stück küstlerische Freiheit war für mich völlig ok, gerade da der Wald ansonsten etwas schwer zu erschaffen gewesen wäre....

Fazit: Ein richtig gutes Buch, das ich an einem Tag verschlungen habe und bestimmt empfehlen werde :)

Auch diese Adaption von Peter Pan ist düster, jedoch ist er diesmal nicht der Böse. Ich fand es interessant, dass hier diesmal die guten Eigenschaften der Märchenfigur in den Vordergrund gestellt werden. Auch der "klassische" Antagonist Captain Hook kommt diesmal nicht vor, wodurch man als Lesende nicht sofort weiß, woher die Bedrohung kommt.
Ich persönlich mochte den Erzählstil sehr gerne, da es langsam anfängt und man nur eine ungefähre Ahnung hat, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch der psychologische Aspekt mit Wendys Trauma und dem Verschwinden ihrer Brüder wurde meiner Meinung nach gut umgesetzt und generell Gefühle gut dargestellt. Gerade am Anfang, als man noch nicht weiß, was real ist und was nicht, hat das Lesen richtig Spaß gemacht.
Wendy als Hauptfigur gefiel mir gut, sie wirkt teilweise durch ihre Erfahrungen schon etwas frühreif, andererseits hat sie aber auch immer noch eine kindliche Seite.
Auch Peter gefiel mir als Charakter gut, am Anfang war ich noch etwas skeptisch weil er sehr kindlich und unbekümmert wirkt, doch dies ändert sich im Laufe der Geschichte. Generell mochte ich seine verspielte und fröhliche Persönlichkeit als Kontrast zu Wendys Zweifeln und Unsicherheit.
Insgesamt gefiel mir diese Adaption jedoch echt richtig gut, sie war spannend, ein wenig gruselig und ich mochte besonders den psychologischen Aspekt. Auch den düsteren Aspekt der Story fand ich gut umgesetzt, die Erklärung am Ende ist schlüssig und interessant.

Eine tolle neue Interpretation zum Klassiker Peter Pan.
In dieser Erzählung finden wir ein Mädchen vor, dass sich ihrer Vergangenheit stellen und sich schmerzhafte Erinnerungen zurück ins Gedächtnis rufen muss. Ein wenig unheimlich, aber ich fand es einfach nur spannend.

Vor fünf Jahren sind Wendy und ihre beiden Brüder in einem Wald verschwunden gewesen, nur Wendy kam ohne Erinnerungen an diese Zeit zu ihren Eltern zurück. Immer noch macht sie sich deswegen starke Selbstvorwürfe. Als dann erneut Kinder verschwinden, will Wendy sie unbedingt retten und macht sich auf die Suche nach ihnen. Dabei trifft sie einen Jungen, der sich selbst Peter nennt und der den vermissten Kindern ebenfalls helfen will…

Neuadaptionen bekannter Geschichten für Kinder sind schon seit einigen Jahren im Trend, dabei habe ich auch bereits Neuerzählungen über Peter Pan gelesen. Mit „Wendy & Peter – Verloren im Nimmerwald“ hat Aiden Thomas noch eine weitere hinzugefügt, die noch einmal in eine andere Richtung geht. Der zauberhafte Ausdruck der bekannten Vorlage wird dabei beibehalten, aber deutlich düsterer erzählt. Die Figur der Wendy ist dafür ein gutes Beispiel: Sie ist hier traurig und depressiv, voller Schuldgefühle und doch charmant. Mir gefällt auch ihre durch Peter ausgelöste Wandlung zu einer fröhlicheren und aufgeschlosseneren Version ihrer Selbst. Auch hier geht es ums Erwachsenwerden, um das Lösen von der eigenen kindlichen Vorstellung. Das ist feinfühlig erzählt und wird gut in die fantastische Welt eingebunden. Auch die Figur des Peter Pan ist charmant geraten und wird lebendig beschrieben, im Zusammenspiel mit Wendy ergeben sich dabei gelungene Entwicklungen. Auch die anderen Figuren haben mir gefallen und sind ausdruckstark beschrieben.

Durch die mysteriösen Umstände und das Verschwinden der Kinder kommt schnell eine düstere Spannung auf. Wie die verschiedenen Fäden dabei aufgegriffen werden und am Ende zusammenlaufen, ist überzeugend konstruiert. Die etwa 400 Seiten lesen sich schnell und flüssig herunter, bis ein ungewöhnliches Finale mit einer krassen Wendung ansteht. Es ist eine dieser Auflösungen, die einen sprachlos zurücklassen und die bisherigen Ereignisse noch einmal in ein anderes Licht tauchen. Dass dabei nicht alles gut ausgeht, unterstreicht den Gedanken des Erwachsenwerdens und ist gelungen mit dem mysteriösen Aspekt verbunden.

„Wendy & Peter – Verloren im Nimmerwald“ ist eine gelungene Neuinterpretation der Peter Pan-Geschichte, die sehr liebevoll geraten ist. Ich mag die Änderungen, die eine ganz neue Richtung verleihen und zu einem emotionalen und überraschenden Finale führen. Die Figuren sind lebendig beschrieben und lassen Themen wie Erwachsenwerden und herben Verlust begreifbar machen. Sehr lesenswert!

Eine etwas andere Art der typischen Peter-Pan-Erzählung. Düster, spannend und voller unerwarteter Wendungen.