RCE

#RemoteCodeExecution. Roman

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Erscheinungstermin 05.05.2022 | Archivierungsdatum 01.12.2022

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Zum Inhalt

Ein Bauplan für die Weltrevolution: der neue große Roman von Sibylle Berg.

Westeuropa, jetzt: Die Reichen haben gewonnen. Der Populismus regiert flächendeckend. Der Überwachungsstaat ist perfekt. Opposition ist abgeschafft, die Leute sind erstarrt in konsumbereiter Ruhe. Wobei – nicht alle. Ein paar Nerds sind noch wach. Und sie haben einen Plan.

Der neue Roman von Sibylle Berg führt wieder tief hinein in eine Welt, die der unseren auf beunruhigende Weise ähnelt. Das Klima ist gekippt, KI macht immer mehr Leute überflüssig, Flüchtlinge werden weggesperrt, Obdachlose verschwinden spurlos. Die Märkte mögen keine Demokratie, und darum wird sie immer weiter abgebaut. Durch Autokraten, neue Antiterrorgesetze, Demonstrationsverbote. Die man sich genauso gut sparen könnte. Denn wogegen soll man demonstrieren? Gegen alles? Eine Nacht hat sich über die Welt gesenkt. Nur in einem abhörsicheren Container brennt noch Licht. Hier sitzen Hacker vor ihren Rechnern und coden. Und was sie Schritt für Schritt entfesseln, ist nichts Geringeres als die Weltrevolution.

»RCE« ist eine messerscharfe Analyse einer durch den Neoliberalismus verheerten Welt, in der jeder Widerstand zwecklos zu sein scheint. Vor allem aber ist dieser Roman ein furioser, literarischer Bauplan, wie es doch noch möglich wäre: Europa neu zu starten. Klar ist: Nur wer in der Lage ist, das System umzuschreiben, kann es stürzen. Noch. Bevor sich die letzte Sicherheitslücke schließt. 

Ein Bauplan für die Weltrevolution: der neue große Roman von Sibylle Berg.

Westeuropa, jetzt: Die Reichen haben gewonnen. Der Populismus regiert flächendeckend. Der Überwachungsstaat ist perfekt...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783462001648
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 704

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Toll geschrieben und gerade deshalb nix für Schwäche Nerven oder sensible Naturen. So nah an der Wirklichkeit, daß es echt fordert und weh tut.

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Das Buch ist zu gut, zu krass, weil: das ist Welt, auf die wir zusteuern. Egal, wie viele Bücher wir kaufen, streamen, schreiben und lesen- und uns damit ablenken oder unterhalten, dieses Buch schlägt volle Kanne in die Magengrube und zwingt dich mit dem Jetzt und der Zukunft auseinanderzusetzen.

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In der nahen Zukunft hat sich der neoliberale Kapitalismus bedingungslos durchgesetzt. Eine Handvoll Superreiche hat das Sagen und die gebeutelte Bevölkerung steckt in einer immerwährenden Krise fest. Inflation, Naturkatastrophen, Totalüberwachung und die schamlose Ausnutzung von Arbeitskräften in ausgebluteten Landschaften sind allgegenwärtig. Die Gesellschaft scheint sich ihrem Schicksal ergeben zu haben. Doch eine kleine Gruppe von Hackern bereitet nichts geringeres als die Rettung der Welt vor. In abhörsicheren Containern programmieren sie den Umsturz zum Guten…

“RCE – #RemoteCodeExecution” setzt einige Zeit nach Bergs vorangegangenem, ebenfalls dystopischen Roman GRM an. Ihre vier Protagonist:Innen haben sich desillusioniert zurückgezogen, nachdem ihr großangelegter Versuch, den Menschen die Augen für das Elend des geldgeilen Kapitalismus zu öffnen, grandios gescheitert ist. Jetzt unternimmt eine Gruppe Jugendlicher einen weiteren Anlauf. Sibylle Berg streut in ihre fiktive Geschichte, die jetzt oder auch in naher Zukunft spielen könnte, immer wieder politische und technische Facts ein. Dafür hat sie nach eigenen Angaben mit weit mehr als 100 WissenschaftlerInnen und digitalen Nerds gesprochen oder ihre Papers studiert, um den State-of-the-Art all der filigranen Herrschaftstechniken zu erfassen, die sie auf den 704 Seiten ihres Romans ausbreitet. Auf ihre gewohnt kompromisslose und boshaft sarkastische Art zeichnet sie das Bild eines Kapitalismus, der so angelegt ist, dass nur eine kleine Minderheit von superreichen Oligarchen das Sagen hat. Das ist (fast) so real wie gruselig. Doch immerhin: In “RCE – #RemoteCodeExecution” gibt es einen Schimmer der Hoffnung, wie das erdumfassende Monopoly-System ausgehebelt und eine wirkungsvolle, ganz andere Revolution gestartet werden könnte.

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Man kann dieses Buch als eine Art Fortsetzung von GRM lesen, muss das aber nicht tun.
Es handelt sich wieder um eine bitterböse, ironische, manchmal auch zynische Dystopie, die schmerzhalfte Schlaglichter auf die heutigen Zustände wirft.
Themen wie Klimakrise, Armutsgefälle, Demokratiedefizite und Vereinsamung sind wichtig, doch sie beschreiben nicht das Ganze.
Jedenfalls handelt es sich meiner Meinung nach um ein herausragendes, weil auch absolut ungewöhnliches Buch, das sich super spannend liest!

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Dass die Realität die Phantasie bei weitem übertrifft, bestätigt dieser Roman, der schier ein Sachbuch über unsere Schöne Neue Welt sein könnte, wenn er nicht von Sibylle Berg geschrieben worden wäre. Unbedingt lesenswert, er wirkt noch lange in einem nach.

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Ein typischer Berg: knallhart, hervorragend recherchiert, bissig, sprachlich auf den Punkt gebracht und sehr sehr böse. Einziger Kritikpunkt: die Charaktere bleiben sehr schablonenhaft, hier gibt es keine Entwicklung.

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"RCE" zeigt eine erschreckend reale Zukunftsvision, wo die Demokratie immer weiter abgebaut wird, ständige Überwachung zum Alltag gehört und einige wenige Reiche die Macht übernommen haben.
Gut recherchiert und toll geschrieben, jedoch phasenweise etwas langatmig, wenn man nicht das nötige technische Vorwissen hat.

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Eine faszinierender Roman, der uns in die Welt von morgen entführt - in eine nicht erstrebenswerte Welt. Wenn man es aber genau überdenkt, steuern wir direkt darauf zu und was hier überzogen dargestellt wird und einem im Moment unglaublich erscheint, wirkt beim Lesen nach und nach immer realistischer. Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und hat großes Potential. Es ist aber auch sehr spannend und hat idealistische Figuren. Der Schreibstil ist sehr gut. Das Cover hat mir gleich gefallen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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Der Roman, RCE wie schon sein Vorgänger GRM, liest sich wie eine besser geschriebene Episode der Serie Black Mirror. Was passiert, wenn die Welt, und vor allem die digitale Welt, sich so weiterentwickelt? Wohin kann und/oder wird die technische Innovation für uns Menschen führen? Wie werden wir sein in dieser Welt?
Sibylle Berg schreibt über den Untergang der Menschheit und der Menschlichkeit und sie schreibt gleichzeitig dagegen an. Und kaum jemand tut dies so sarkastisch und zynisch, zugleich poetisch und so treffsicher wie sie. RCE fühlt sich ein bisschen an wie ein bitterböses Augenzwinkern der Autorin während sie in einer Fußgängerzone irgendwo auf der Welt ein „we all gonna die“-Schild in die Höhe hält und ruft: „schaut hin ihr Idiot*innen, ich hab euch trotzdem lieb. Irgendwie.“.
Sibylle Bergs Erzählweise und insbesondere ihre Figurenzeichnungen wirken für mich stets etwas distanziert, trocken und faktisch. Und trotzdem, oder gerade deswegen gehen sie unter die Haut. Und zwar wie eine dieser lokalen Betäubungsspritzen, deren dünne Kanülen unmerkbar eindringt, um dann einen brennenden Schmerz zu verursachen, bevor sich alles taub anfühlt. Und so muss gesellschaftskritische Literatur doch auch sein.

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„Alles, was Marcel wusste, hat er von Marx und Baron Rees-Moog gelernt.
Die Welt hat eine Ordnung, und die hieß: Es gab die Reichen und den Rest, der sich verkaufen muss, um die Produkte jener mit Kapital genießen zu können.“
 
Während GRM eine dystopische Gegenwart darstellt, spielt im zweiten Teil der Trilogie RCE die Handlung in der Zukunft ab. Und ich kann es kaum abwarten den dritten Teil zu lesen!
 
In einem verlassenen Bergdorf in Tessin befindet sich die Hackergruppe. Pjotr, Rachel, Kemal, Ben und Maggy wollen die Menschheit retten. Denn die Menschheit hat lange genug an Kapitalismus gelitten und jetzt muss ein neues System her. Die Idee ist mit #RemoteCodeExecution das System von überall hacken und ausschalten zu können.
„Das System bedeutet: Wenn der Glaube an das Finanzsystem zerstört ist, folgt daraus eine Katastrophe. Bürgerkriege, Inflation, keine Ahnung.“
Im Kapitalismus ist es die Minderheit der Superreichen, die die Mehrheit beherrscht.
 
Sibylle Berg hat wieder mal ordentliche Arbeit geleistet. Genau wie der Kapitalismus. Sehr pointiert und mit genau recherchierten Fakten, versucht Berg die dystopische Zukunftsszenarien zu beschreiben. Vielleicht ist es an der Zeit ein neues System zu schaffen.  Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich gar keine Ahnung habe, wie eigentlich diese Quantencomputer, Banken, Geldpolitik, IT, … funktionieren und zusammenhängen, hatte ich durch diesen Roman den Eindruck gehabt das System bisschen verstanden zu haben. Dennoch waren es viele Fakten und Begriffe - die zum Glück im Glossar hinten im Buch zu finden sind -, die ich selbst nachschauen musste und auch, wer all diese Nerds eigentlich sind. Im GRM haben mich die Absätze und Unterbrüche anfangs verwirrt und meinen Lesefluss gestört, den ich aber am Ende sehr mochte. Im zweiten Teil hatte ich die Impression es weniger gehabt zu haben, aber deswegen viel mehr zu lachen. Ich liebe diese Weltuntergangsgeschichte, die mir so real erscheint, dass die Prognosen schon in den nächsten Tagen wahr werden könnten. Ich liebe dieses Buch! Es waren keine Seiten zu viel oder zu wenig. Die Story geht an sich erst nach ca. 200 Seiten so richtig los, liebte ich trotzdem die „zu viele“ Seiten.
 
„Man könnte fast meinen, wenn man alle heterosexuellen Männer eines gewissen Altersspektrums auf den Mars auslagern würde, mit all ihren Aktivitäten, könnte man den Planeten unter Umständen retten, denn bis Frauen oder queere Menschen sich die gleichen Vernichtungstools angeeignet hätten, würden ein paar Jahre vergehen. Und dann würden sie wieder anfangen, sich zu bestehen, zu belügen und zu hassen.“

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Gewohnt gut im Stil, eröffnet die Autorin Sibylle Berg den Lerser:innen auch in diesem Buch ganz neue Perspektiven. Man muss sich nur darauf einlassen. Mir manchmal im Ton etwas zu harsch und negativ.

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Total bezaubert war ich!

Nachdem ich GRM gelesen hatte, war ich sofort begeistert von Sibylle Berg und ihrem Schreibstil und der Geschichte!
RCE hat mich in meinen Erwartungen absolut nicht enttäuscht!!

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Das erste fünftel vom Buch hatte ich als ebook gelesen, ehe ich auf das Hörbuch umgestiegen war. Und genau diese Entscheidung bereue ich zu keiner Sekunde. Um die Handlung verstehen zu können muss man den ersten Teil der Trilogie „GRM“ nicht gelesen haben. Zeitlich gesehen spielt das alles einige Zeit nach dem ersten Teil, jedoch wird alles relevante darüber im Laufe der Handlung erwähnt.

Einige Male hatte ich herzlich gelacht, obwohl die Beschreibungen alles andere als witzig waren. Diese zynische und schwarze trifft nun einmal exakt meinen Humor, weshalb ich gerne zu dieser Art von Literatur greife. Berg hält der Gesellschaft fortlaufend während der Handlung den Spiegel vor und zeigt knallhart, wohin der Kapitalismus uns alle führen kann.

Vor allem die Schattenseiten der heutigen Konsumgesellschaft spielen eine Rolle und die Autorin lässt definitiv kein gutes Haar an dieser. Die Beschreibung sind erschreckend und rütteln einen wach. Sie schafft es zielsicher, pointiert und treffsicher diese zu formulieren. Das ist auch mit einer der Gründe warum ich Wochen für diese Rezension gebraucht habe, denn mir fiel es unglaublich schwer die passenden Worte für meinen Leseeindruck zu finden. Mir hat die Gesellschaftskritik definitiv gut gefallen. Immer wieder ging es darum, dass Algorithmen diktieren was man mag. Und auch die Themen Festung Europa und Klimaflüchtlinge spielen eine große Rolle. Also alles Sachen, die momentan ständig diskutiert werden.

Die geschilderten Vorkommnisse sind schon sehr nah dran an dem was in unserer westlichen Welt passiert. Vieles scheint gar nicht mehr in so weit entfernter Zukunft zu liegen und das macht teilweise hoffnungslos. Denn vielen Menschen scheinen die Schattenseite diverser Entwicklungen vollkommen egal.


Auch dieses Mal geht es mehr oder weniger darum, dass ein paar von der Gesellschaft Abgehängte sich große Ziele gesteckt haben. Dieses wird im Laufe der Handlung immer wieder angedeutet, weshalb ich total gespannt darauf war was denn nun passieren wird. Erst ganz langsam wird klar was es denn nun ist. Es ist total gruselig zu lesen wie fragil die Gesellschaft in RCE ist, die ja unsere definitiv widerspiegelt. An sich hat es nicht viel gebraucht um diese komplett ins wanken zu bringen und genau solche Taten traut man dieser Personengruppe nicht zu.

Vor allem die Kurzbeschreibungen der jeweiligen Personen fand ich amüsant. In vielen Dystopien/Utopien werden diese so dargestellt und hier hatte ich mich gefragt, ob diese Variante tatsächlich irgendwann genauso verwendet wird. Spielen irgendwann ausschließlich die Ethnie, sexuelle Orientierung und soziale Rolle?


Besonders die Aufmachung vom Hörbuch konnte mich begeistern. Obwohl ich sonst Umsetzungen mit nur einem Sprecher bevorzuge. Die Pointen werden eher nüchtern und sachlich vorgetragen, was sie noch einmal viel zynischer klingen lässt als ohnehin schon.

Für das Buch muss man definitiv einiges an Zeit einplanen und als ich richtig in der Handlung drinnen war, hatte ich gar nicht mehr gemerkt wie viel Zeit ich damit schon verbracht hatte. Ich hatte es richtig genossen der Handlung zu folgen und würde am liebsten direkt den nächsten Teil lesen.

Am liebsten würde ich das alles direkt noch einmal lesen. Aber wahrscheinlich würden mich die sehr einprägsamen Pointen nicht mehr ganz so amüsieren wie beim ersten Mal. Mir hat das Buch definitiv ein paar sehr unterhaltsame Stunden beschert und macht definitiv Lust auf mehr.

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