Zukunftsmusik
Roman
von Katerina Poladjan
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Erscheinungstermin 23.02.2022 | Archivierungsdatum 23.04.2022
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Zum Inhalt
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022
Die Geschichte eines Aufbruchs: In der sibirischen Weite, tausende Werst östlich von Moskau, leben in einer Kommunalka auf engstem Raum Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin unter dem bröckelnden Putz einer vergangenen Zeit. Es ist der 11. März 1985, Beginn einer Zeitenwende, von der noch niemand etwas ahnt. Alle gehen ihrem Alltag nach. Der Ingenieur von nebenan versucht, sein Leben in Kästchen zu sortieren, Warwara hilft einem Kind auf die Welt, Maria träumt von der Liebe, Janka will am Abend in der Küche singen.
»Zukunftsmusik« ist ein großer Roman über vier Leben am Wendepunkt, über eine untergegangene Welt, die bis heute nachwirkt, über die Absurdität des Daseins und die große Frage des Hier und Jetzt: Was tun?
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022
Die Geschichte eines Aufbruchs: In der sibirischen Weite, tausende Werst östlich von Moskau, leben in einer Kommunalka auf engstem Raum Großmutter...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783103971026 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 192 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Das Buch beginnt mit Trauermusik. Es ist jemand gestorben, doch wir wissen nicht gleich, wer es ist. Was für ein lustiger Einfall, einen Roman mit dem Titel "Zukunftsmusik" mit dem der Begleitmusik eines ultimativen Endes zu starten. Ich las die ersten Sätze kurioserweise am 11. März 2022, während das Buch am 11. März 1985, dem Tag an dem Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU wurde, einsetzt. Der Trauermarsch verkündet zwar den Tod seines Vorgängers, aber wir alle wissen, dass mit dem Ende auch ein zauberhafter Anfang kam, für den dieses Datum als Zäsur steht.
Vor diesem Hintergrund lernen wir die ZwangsWG kennen, die seinerzeit in Russland offenbar keine Seltenheit waren. Kommunalka heißen sie und wie in einem Kammerspiel bieten sie Raum und Spielfläche für ganz unterschiedliche Typen. So auch hier. Da man nicht oft hinausgeführt wird, verweilen wir bei den Charakteren, die alle eine eigene Geschichte haben. Auch der Umfang des Romans passt in einen Theaterabend. Eine vergnügliche, magische, aber auch melancholische Lektüre.
Chopins Trauermarsch tönt aus den Radios an diesem Tag im März 1985. Die Symbolik ist den Protagonist:innen dieses Romans vertraut - in Moskau ist wohl mal wieder jemand gestorben. Wahrscheinlich ein Generalsekretär, aber so ganz sicher ist man sich da nicht. Über allen und allem schwebt denn auch die mehrfach ausgesprochene Frage, was denn nun wohl werden werde.
Die Kommunalka im fernen Sibirien (Moskau ist weit...) und hier insbesondere die Vier-Generationen-WG aus Janka, ihrer Tochter, ihrer Mutter und ihrer Großmutter dienen Katerina Poladjan als Brennglas für ein Gesellschaftsportrait. Für das Portrait einer Gesellschaft, deren Regeln schon lange hohl geworden sind, die zwar scheinbar noch wirken und gelten, deren Sinnhaftigkeit aber selbst von ihren Verfechtern nicht mehr verteidigt wird. Es ist nur ein Tag im Leben dieser Menschen, den wir begleiten, der aber umso dichter wird, je mehr Katerina Poladjan den Blick nach innen öffnet, in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonist:innen, in ihre Vergangenheit und ihre Sehnsüchte.
Mich hat besonders ihre Sprache eingenommen, die Präzision, mit der sie Erlebnisse und Eindrücke beschreibt, die sie auch in diffusen, scheinbar magischen Momenten nicht verlässt. Es ist ihre Genauigkeit, die nachfühlen lässt, wie sich eine Zeitenwende anfühlt, von der keine:r weiß, dass sie eine Zeitenwende ist. Mich hat das sehr begeistert, wie sie sie für jede Figur eine eigene Sprache findet und sie so lebendig werden lässt. Großartig.
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