Sommernachtserwachen
von Meg Rosoff
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Erscheinungstermin 28.07.2021 | Archivierungsdatum 28.09.2021
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Zum Inhalt
»Alle reden von der großen Liebe, als wäre es die wunderbarste, lebensveränderndste Sache der Welt. Irgendetwas passiert, heißt es, und du spürst es sofort. Genauso war es, als ich Kit Godden traf. Ich schaute ihm in die Augen, und ich spürte es sofort. Das Dumme war nur, dass alle anderen es auch spürten. Allen anderen ging es wie mir.«
ALMA-Preisträgerin Meg Rosoff erzählt in ihrem neuen Roman von einer chaotischen und liebenswerten Familie, von unbeschwerten Sommerferien in einem Haus am Meer – und von dem Gefühlssturm, den der Besuch des attraktiven und verführerischen Kit bei allen auslöst, bis kein Sandkorn mehr auf dem anderen liegt. Denn plötzlich gibt es eine Schlange in diesem Paradies – und die Folgen werden verheerend sein.
Ein Sommerbuch voller Gefühl, Emotion und Zartheit – mit der Kraft eines Orkans. Und ein brillantes Meisterwerk über Manipulation, Narzissmus und darüber, wie gefährlich Verliebtheit sein kann.
»Viel zu gut, um nur als Jugendbuch wahrgenommen zu werden.«
The Times
»Alle reden von der großen Liebe, als wäre es die wunderbarste, lebensveränderndste Sache der Welt. Irgendetwas passiert, heißt es, und du spürst es sofort. Genauso war es, als ich Kit Godden traf...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783737342513 |
PREIS | 15,00 € (EUR) |
SEITEN | 256 |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
In "Sommernachtserwachen" erzählt Meg Rosoff die Geschichte einer sechsköpfigen englischen Familie, die den Sommer traditionell in ihrem Ferienhaus am Meer verbringt. Aber dieses Mal ist alles anders, denn dieser Sommer soll durch eine Hochzeit gekrönt werden. Zudem schickt die Patentante der Braut - eine leicht abgehalfterte Hollywooddiva - ihre beiden Söhne vorbei. Zwei Jungs, die unterschiedlicher nicht sein könnten: den nahezu überirdisch schönen Kit, der mit seinem Charisma alle in seinen Bann zieht, und den verschlossenen, unscheinbaren Hugo, der im Schatten seines Bruders unterzugehen droht. Es scheint, als würde sich die gesamte Familie in Kit verlieben - und in der Folge beinahe in den Abgrund stürzen.
Wow, ich bin beeindruckt, wie es Meg Rosoff schafft, auf nur ca. 250 Seiten diese komplexe Familiengeschichte eines ganz besonderen Sommers am Meer zu erzählen. Mich hat die Autorin von Beginn an mit ihrem poetischen Schreibstil begeistert. Die Geschehnisse rundum Kit fand ich zudem sehr spannend. Hinzu kommt, dass mich "Sommernachtserwachen" an "Call Me By Your Name" von Andre Aciman erinnert hat - eines meiner absoluten Lieblingsbücher.
Interessanterweise hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass die Geschichte in "Sommernachtserwachen" - genau wie besagtes "Call Me By Your Name"- in der Vergangenheit spielt. Ich konnte zunächst nicht so recht festmachen, woher dieses Gefühl rührt. Mittlerweile glaube ich, dass ich die Lösung gefunden habe: in "Sommernachtserwachen" spielen moderne Kommunikationsmittel wie Handys keine Rolle. Für mich hatte die Geschichte einen wunderbaren Retro-Touch, weshalb mich beim Lesen das heimeliges Gefühl eines entschleunigten Sommers begleitet hat.
Für mich zeigt "Sommernachtserwachen" auf ganz wunderbare Weise, wie vielfältig das Genre Jugendbuch sein kann. Denn ich hatte beim Lesen keine Sekunde das Gefühl, eine Geschichte zu lesen, die sich primär an Jugendliche richtet. Im Gegenteil. Ich habe "Sommernachtserwachen" als sehr erwachsen und vielschichtig empfunden. Einfach eine rundum gelungene Erzählung, die von allen Altersklassen gelesen werden sollte. Ein grandioses Buch!
Rosloffs neuer Jugendroman erzählt die Geschichte eines Sommers. Ein coming of Age Roman, ein literarisches Juwel, ein Roman wie ein flirrend-schwüler Sommertag, bei dem man bereits am Anfang mit Gewitter rechnet, nur nicht weiß, wann und wie schlimm das Gewitter wird.
Sommernachtserwachen – Meg Rosoff
Ein Sommer wie jeder Sommer am Meer für die 6-köpfige Familie aus London. Das alte Ferienhaus gehört der Familie und ist regelmäßiges Feriendomizil. Aber etwas ist anders dieses Jahr, denn der charismatische Kit Goddon und sein weit weniger attraktiver Bruder verbringen diese Zeit mit ihnen. Bereits bei Kits Ankunft wird deutlich, welchen Eindruck er insbesondere auf die Mädchen macht. Im Nu sind gleich mehrere Familienmitglieder in ihn verliebt und bis zum Ende des Sommers hat Kit jede Menge Chaos und Unheil angerichtet.
Die Mädchen der Familie sind recht unbedarft und lassen sich mehr oder minder leicht von Kits Sog mitreißen. Schnell wird klar, dass Kit ein Spiel spielt – nach seinen eigenen Regeln. So handelt diese Geschichte von Täuschung und Manipulation – und von Liebe, wenn auch einseitiger.
Es ist ein spannender Jugendroman, der sich schnell weglesen lässt und zum Nachdenken anregt. Mir persönlich war er zu schnell vorbei, irgendwo hätte ich mir noch mehr Informationen gewünscht. Die Figuren hätte man noch besser ausarbeiten können, ebenso wie die Geschichte an sich. Aber ja – es handelt sich um ein Jugendbuch, von daher ist das schon in Ordnung.
4 Sterne für einen unterhaltsamen, nachdenklich machenden Jugendroman.
Ein Sommer, der alle(s) verändert. Wie jedes Jahr verbringt die Familie des Ich-Erzählers den Sommer am Meer in ihrem Ferienhaus gemeinsam mit einer weiteren Verwandten und deren Lebensgefährten. Diesen Sommer möchten die beiden endlich heiraten.Die Aufregung ist groß, zumal zwei weitere Feriengäste erwartet werden: die zwei Söhne der Patentante der Braut. Kit, der ältere von beiden, verzaubert jeden, während sein Bruder sich von allen abschottet. Die Stimmung wird immer intensiver, bis es zum großen Knall kommt.
Besonders gut hat mir gefallen, dass man am Anfang als Leser im Unklaren gelassen wird, ob der Ich-Erzähler männlich oder weiblich ist. Erst nach und nach fallen ein paar Hinweise.
Insgesamt ist es ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman, der auch Erwachsene begeistern wird.
"Sommernachtserwachen" fand ich ein sehr angenehmes Buch, was man sich schnell weg lesen lässt. Anfangs ein ganz normaler Familienurlaub, der dann ganz andere Bahnen geht, als man zuerst vermutet, was mich sehr überrascht hat. Ich mochte den poetischen Schreibstil der Autorin sehr gerne, genauso wie das Coming of Age Thema. Sehr kurz und bündig geschrieben, jedoch sehr aufschlussreich und unterhaltsam. Für mich eine passende Urlaubs Lektüre!
In „Sommernachtserwachen“ wird man als Leser mitten hinein in den Sommer einer Familie versetzt, die ihren Urlaub jedes Jahr in einem Ferienhaus an der englischen Küste verbringt. Die große Familie, einschließlich der Freunde der Familie, bildet eine herrlich chaotische Gemeinschaft, über die man aus Sicht eines Ich-Erzählers liest. Die wunderbare Idylle am Ferienort wird jedoch überraschend durch zwei „Eindringlinge“ gestört, als die amerikanischen Brüder Kit und Hugo eintreffen.
Tatsächlich wird nie direkt ausgesprochen, ob es sich beim Protagonisten um eine Tochter oder einen Sohn der Familie handelt, lediglich gegen Ende erhält man einige indirekte Hinweise. Dass die Autorin das hinbekommen hat, fand ich sehr faszinierend. Ich habe den Verlauf der Geschichte auf jeden Fall sehr gerne aus Sicht des sehr sympathischen und nachdenklichen Protagonisten verfolgt, gerade weil er/sie häufig im Hintergrund bleibt und eher eine Beobachterrolle einnimmt.
Die beiden Brüder Kit und Hugo könnten unterschiedlicher nicht sein. Es dauert jedoch eine Weile bis sich ihre Charaktere der Familie und dem Leser offenbaren. Genau das ist es aber, was die Spannung in diesem Buch schafft.
Das Buch vermittelt das perfekte Sommerurlaubsfeeling – man konnte fast die Sonnenstrahlen auf der Haut spüren und wollte selbst am liebsten ein wenig Zeit an diesem Ort verbringen. Es liest sich superschnell, ist aber geradezu poetisch, und ich kann mir vorstellen, dass der beste Platz hierfür ein Liegestuhl am Strand ist. Ich empfehle das Buch all denjenigen, die gerne für ein paar Stunden in die wunderbare Geschichte eines Sommers eintauchen möchten.
Meg Rosoff hat einen fesselnden Jugendroman geschrieben, der an seiner Oberfläche wie eine Coming-of-age-Geschichte anmutet, in der nach einem Sommer am Meer nichts mehr ist wie zuvor, der im Grunde aber und erst auf den zweiten Blick ganz im Zeichen des Theaters steht. Der Titel spielt nicht zufällig auf Shakespeares "Sommernachtstraum" an, in dem es um ein buntes Verwirrspiel von Gefühlen und Beziehungen geht und am Ende nicht nur eine Hochzeit gefeiert wird.
Auch in dem aufwühlenden Sommer, von dem der namen- und geschlechtslose Ich-Erzähler berichtet (am Anfang war ich unbewusst davon ausgegangen, es handle sich um ein Mädchen, im Nachhinein lassen sich aber doch einige Indizien für einen männlichen Erzähler finden - aber letztlich ändert das auch gar nichts an den psychologischen Verwicklungen, die den Sog der Geschichte ausmachen), finden große Hochzeitsvorbereitungen statt. Ein junges Paar, Hope und der Schauspieler (!) Malcolm, das mit der sechsköpfigen englischen Familie verwandt ist, die schon seit Jahren den Sommer in einem urigen alten Ferienhaus am Meer verbringt, ist auch in diesem Sommer wieder im benachbarten Strandhaus mit von der Partie, wo am Ende des Sommers auch ihre Hochzeit gefeiert werden soll. Und noch etwas ist anders in diesem Sommer: Die divenhafte amerikanische Patentante der Braut bringt ihre beiden ungleichen Söhne vorbei, damit sie den Sommer bei der Familie verbringen, während sie selbst sich ganz auf ihren Filmdreh konzentrieren kann. Während der eine Sohn, der wunderschöne, charmante, faszinierende Kit, nacheinander oder gleichzeitig fast allen den Kopf verdreht und manipulativ die familiären Beziehungen durcheinanderwirbelt, bleibt der andere, Hugo, verschlossen und missmutig, das genaue Gegenteil seines Bruders, den er nicht ausstehen kann. Erst spät lernt der Erzähler Hugo zu schätzen, und den äußeren Schein anders zu beurteilen, nachdem er schon längst selbst in den Zauberbann seines Bruders geraten ist. Im Unterschied zu Shakespeares Komödie, einer Feier des Spiels, des Scheins, der Täuschung, in der sich zuletzt alles von Zauberhand fügt, landen Meg Rosoffs Figuren am Ende alle unsanft in der Realität, in der Verletzungen, Lug und Trug eben nicht so einfach verpuffen. Der Sommernachtstraum wird zum schmerzhaften Sommernachtserwachen. Die Schauspieler werden enttarnt, um den Preis einer großen Desillusion.
Erzählt wird aus der Perspektive des ältesten Kindes der Familie in einer teils fast schon etwas abgeklärten Sprache - was auch damit zusammenhängen mag, dass die Dinge im Rückblick offensichtlicher erscheinen -, in der aber zum Glück doch immer wieder zartere, poetischere Stellen der Unsicherheit und der Zerbrechlichkeit aufscheinen. Trotz der treffenden Beobachtung von Verhalten und Charakter der Familienmitglieder erinnern diese doch insgesamt mehr an statische Theaterfiguren, was von der Autorin durchaus gewollt scheint; es gibt immer wieder kleine metatheatralische Ironiesignale. Der Roman wirkt so insgesamt wie ein psychologisches Experiment, in dem gerade das Zentrum, der faszinierende und gottgleiche Kit, der von allen angebetet wird, unnahbar bleibt - eine Leerstelle, über der der Schein eines Geheimnisses schwebt, das für alle, auch für die Leser, für einen Moment ein soghaftes Leuchten ausstrahlt, um am Ende wie ein verglühender Stern in sich zusammenzufallen.
Eine wunderschöne Sommergeschichte für Zwischendurch.
Das Buch hat jetzt im Spätsommer nochmal so richtige „heiße Sommertage am See“ Vibes mitgebracht und hat echt Spaß gemacht zu lesen 😊.
Vom Schreibstil bin ich nicht unbedingt ein Fan, weil es teilweise ein auf und ab von Hochgestochen bis Umgangssprache war und ich das nicht so mag.
Der Handlungsverlauf war realistisch und am Ende noch schön ausformuliert.
Alles in allem ein schönes Sommerbuch 👍.
Wie jedes Jahr seit immer, fährt die Familie in ihr Haus am Meer, um dort mit ihren Freunden Hope und Mal den Sommer zu verbringen. Alle gehen ihren Lieblingsbeschäftigungen nach. Alex sucht Fledermäuse, Tamsin reitet, Mom näht und der Sommer scheint einer ewiglichen Dramaturgie zu folgen. Doch in diesem Sommer wird alles anders sein.
Als Kit und Hugo, die Söhne der berühmten Patentante Hopes` überraschend den Sommer bei ihr verbringen, werden auf einmal alle Karten neu gemischt und nichts ist mehr wie es sein sollte.
Ein Roman, der ein bisschen wie "die Penderwicks für Erwachsene" startet und in dessen Idylle eine toxische Veränderung dringt. Langsam tropft das Gift ins Geschehen und unmerklich verändern sich die Beziehungen und geliebten Rituale des Sommers am Meer.
Beeindruckend geschrieben, kann man das Meer riechen und die träge Stimmung des faulen Sommers, in dem man sich nur den Ferien und seinen Interessen widmet, förmlich spüren.
Aber zunächst mögen sich alle, man ist ein eingespieltes Sommerteam, die Traditionen, wie "das große Segeln" oder "das Tennisturnier" werden gepflegt und am Abend wird gemeinsam gespielt oder man sitzt noch gemeinsam auf der Terrasse. Der langsame und unmerkliche Verfall zeigt sich in Kleinigkeiten und nimmt einen schmerzhaften Verlauf, der als Leser*in manchmal schwer zu ertragen ist, obschon eigentlich nichts passiert.
Es ist schwer mehr zu erzählen, ohne zu viel zu verraten, daher kann ich nur die unbedingte Lektüre empfehlen.
Ich hatte hier einen relativ seichten Jugendroman erwartet, bin allerdings positiv überrascht, dass ich wesentlich mehr bekommen habe!
Es handelt sich hier um eine äußerst spannende Geschichte über Familie, Entwicklung und Manipulation. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, jeder ist für sich gesehen einzigartig, wenn auch nicht immer vollkommen nachvollziehbar. Besonders toll fand ich, wie eindrücklich und authentisch herausgearbeitet wurde wie Manipulation funktioniert, nämlich dass es ohne Pauken und Trompeten leise infiltrierend einwirkt bis man irgendwann vor einem Scherbenhaufen steht und sich nicht erinnern kann wie es so weit kommen konnte, und wie Schönheit gezielt dazu eingesetzt werden kann. Ein Thema, das insbesondere in der Jugend von enormer Wichtigkeit ist und mich das ein oder andere Mal auch selbst kritisch in meine Vergangenheit hat blicken lassen. Spannend ist auch zu sehen, wie die einzelnen Charaktere eine Entwicklung durchleben und nicht alles schwarz und weiß gesehen wird.
Für mich war das eine super Sommerlektüre, ernster als gedacht, aber deshalb umso wichtiger!
Ein Sommerroman, der luftig leicht beginnt und mit keinem Happy-End endet. Die Geschichte handelt von einer Familie, die jeden Sommer am gleichen Ort ihren Urlaub verbringt in einem wunderbar verschrobenen Haus. Nur diesmal sind zwei Brüder zu Gast, die eigentlich keiner so richtig kennt.
Der eine ist verschroben und schweigsam, der andere ein "goldener" Junge, der allen den Kopf verdreht. Das muss ja für Aufruhr sorgen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der ältesten Tochter.
Ein wunderbares Buch - eine Sommerlektüre, die nie flach wird...