Komplett Gänsehaut
von Sophie Passmann
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Erscheinungstermin 04.03.2021 | Archivierungsdatum 01.07.2021
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Zum Inhalt
Nach ihrem vieldiskutierten Bestseller »Alte, weiße Männer« entlarvt Sophie Passmann in ihrem neuen Werk den unerträglichen Habitus einer Bürgerlichkeit, durch die sie selbst geprägt wurde. Eine Passmannsche Suada at its best. Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist. Bloß schnell erwachsen werden, um in die transzendentale Form des Verklärens eintauchen zu dürfen, die Jugend als »die beste Zeit des Lebens« zu feiern. Sophie Passmann teilt aus gegen alle, am verheerendsten aber gegen sich selbst und ihresgleichen. Zornig und böse, sanft und lustig zugleich zieht sie uns mit rein ins tiefe Tal der bürgerlichen Langeweile im westdeutschen Mittelstand. Sie geht vehement vor gegen die hedonistische Haltung einer wohlgemerkt nicht homogenen Generation, die ihr selbst nur allzu bekannt ist. Dies ist kein Memoir, kein Roman, keine Biographie, es ist: literarischer Selbsthass. Das finden Sie anmaßend? Genau das ist es und genau das will Sophie Passmann: sich anmaßen, das zu tun, was sie tun möchte. Komplett Gänsehaut einfach!
Nach ihrem vieldiskutierten Bestseller »Alte, weiße Männer« entlarvt Sophie Passmann in ihrem neuen Werk den unerträglichen Habitus einer Bürgerlichkeit, durch die sie selbst geprägt wurde. Eine...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783462053616 |
PREIS | 19,00 € (EUR) |
SEITEN | 192 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Also: „komplett Gänsehaut“ hatte ich nicht, aber ich habe dieses Buch sehr gern gelesen!
Sophie Passmann kann einfach wunderbar schreiben. Ihr scharfer Blick auf das Alltägliche ist oft gnadenlos, gerade gegen sich selbst. Dazu ist das alles wunderbar spitzzüngig und oft böse formuliert! Sie zerpflückt genüsslich die Hipster ihrer Generation. Die Einteilung in Wohnzimmer, Straße, Stadt – von innen nach außen – war für mich wirklich faszinierend zu lesen.
Dieser Text hat mich aufs beste unterhalten, und ich bewundere die pointierte Sprache; mit wenigen Worten kann die Autorin so viel ausdrücken – einfach großartig!
In "Komplett Gänsehaut" seziert Sophie Passmann die westdeutsche junge Mittelschicht, die Minimalisten und urbanen Weinkenner und zeigt uns schonungslos, welche Hoffnungen der Generation Y beim Erwachsen werden zerstört werden. Das Buch passt in keine Schublade und in keine Genre, und das ist auch gut so. Ein unmittelbares und desillusioniertes Pamphlet im Stil von Thomas Bernhard und Benjamin von Stuckrad-Barre trifft es noch am Besten, und dass es endlich aus feministischen Reihen kommt und eine jüngere Generation beschreibt spielt ihm in die Karten.
Wen es letztenendes anklagt und wen entschuldigt, bleibt durch die oftmals sprunghafte Schreibweise etwas unklar, trotzdem oder gerade deswegen hat es mich bestens unterhalten.
In selbstironischem Ton erzählt Sophie Passmann von ihrer Generation und der in ihr weitverbreiteten, bürgerlichen Spießigkeit. Davon, wie sie in ihren komplett bürgerlichen Altbauwohnungen mit Stuckdecken versuchen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, ohne jemals wirklich mit den dreckigen Ecken der Welt in Berührung gekommen zu sein. "Komplett Gänsehaut" liest sich wie eine lange Kolumne, manchmal schmunzelt man, manchmal fühlt man sich ertappt, am Ende fällt die Spannung ein bisschen von einem ab. Man muss nicht dauernd die makelloseste Version von sich selbst sein. Dafür, dass wir uns vermeintlich längst im post-ironischen Zeitalter befinden und eine neue Ernsthaftigkeit entdecken, ist Sophie Passmann in ihrem Text noch immer ziemlich ironisch und distanziert. Ja, auch irgendwie Teil des Ganzen; dass niemand sich mehr so richtig berührbar zeigen, angreifbar machen oder auf irgendwas einlassen will. Aber mir war es streckenweise zu viel lässiges Abwinken, zu viel Angenervtsein von allen und jedem, das zwar immer wieder durch Humor gebrochen wird - und doch am Ende so vage ist.
Sophie Passmann regt sich auf - über ihre Wohnung, ihre Straße, ihre Stadt, die sie doch immer wieder daran erinnern, was sie ist: bürgerlich. Passmann und die Hipster vom Prenzlauer Berg, mit minimalistischen Altbauwohnung, die Brot in Manufakturen kaufen, sich alle echauffieren über Banalitäten um ihrer Existenz einen Sinn zu geben. Mit einer Anti-Haltung (sagt man das heute nocht?) ging ich an die Lektüre. Ich wollte dieses Buch lesen und verabscheuen - ich las es und liebe es.
Bezugnehmend auf den Klappentext würde ich "Selbsthass" durch "Selbstreflektion" und "anmaßend" durch "gut beobachtend" ersetzen. Und wenn wir das unterschreiben, was Frau Passmann uns als Gesellschaftsstudie vorlegt, ist vielleicht nur noch halb so viel Hedonimus und Selbtsoptimierung von Nöten. Ich möchte diese Buch verschenken, weil wir es alle mögen, wenn bekannte, aber nicht diskutierte Gegebenheiten, in treffenden Worten laut ausgesprochen werden.
Sophie Passmanns (*1994) neuestes Werk "Komplett Gänsehaut" geht hart mit der zunehmenden spießigen Bürgerlichkeit ihrer Generation ins Gericht. So beklagt sie, dass man nicht mehr feiern gehe, lieber zuhause Freunde zum essen einlade und alles sei vorhersehbar. Mit viel schwarzem Humor und Zynismus beurteilt sie die Entwicklungen in den Soziotopen Wohnung, Straße und Stadt. Ich habe mich herrlich über ihre treffsichere und zugleich demaskierende Analyse amüsiert und mich selbst, wie die Autorin, bei der ein oder anderen "bürgerlichen" Angewohnheit wie Risottokochen wieder entdeckt. Andererseits merkt Passmann, dass sie nicht derart "kleinbürgerlich" und damit alt sein möchte. Neben all der Realsatire steckt in dieser literarischen Generationsstudie viel Wahres und zum Nachdenken Anregendes.
Fazit
Ein wirklich lesenswertes Buch über 27-Jährige in der heutigen Zeit, welche ihre Rolle zwischen wilder Jugend und spießigem Erwachsenensein noch suchen.
Sophie Passmann gehört zu einer der wichtigen jungen, feministischen Stimmen in Deutschland.
In diesem neuen Buch besticht sie durch pointiert dargestellte Selbstironie, Selbstkritik und zuweilen sogar Selbsthass. Und hält damit ihrer Generation gekonnt den Spiegel vor.
Das Cover gefällt mir auf jeden Fall recht gut, weil es ein bestimmtes Lebensgefühl vermittelt, das auch für das Buch an sich von essenzieller Bedeutung ist. Vor allem auch der gelbe Farbschnitt der Erstauflage ist wirklich gelungen, weil er das Buch zu etwas Besonderem und einem echten Hingucker im Regal macht.
Ich habe schon ‚Alte weiße Männer‘ von Sophie Passmann gelesen und mochte vor allem die Intention des Buches wirklich gerne. Ein Dialog mit ebenjenen (mehr oder weniger) alten weißen Männern und die Entlarvung derer Strategien, aber auch den Austausch mit ihnen über Feminismus. Hier geht sie mit dem Bürgertum an sich ins Gericht und lässt sich selbst dabei nicht außenvor. Man will bloß nicht werden wie die anderen, bloß nicht wie die Eltern und eigentlich auch nicht wie man schon längst ist. Ich kenne Sophie Passmann natürlich vor allem aus dem Internet und verschiedenen anderen Formaten, bei dem ich vor allem immer wieder ihren klaren Blick und die klaren Worte zu verschiedensten Themenbereichen bewundere. Deswegen habe ich auch bei diesem Buch auf Ähnliches gehofft, das traf aber nicht so wirklich auf dieses Buch zu.
Zunächst einmal bewundere ich ihre Fähigkeit zu formulieren. Ich habe immer wieder innegehalten und die Art bewundert, wie die Sätze gebaut sind und wie treffend sie gleichzeitig die Umgebung beschreiben. Dennoch liegt in dieser Art des Schreibens für mich auch das größte Problem des Buches, denn durch den sehr anspruchsvollen Schreibstil werden Menschen, die nicht der gebildeten Sprachelite angehörig sind, ausgeschlossen. Mir ist natürlich bewusst, dass die Zielgruppe eben vor allem im Bürgertum zu finden ist, dennoch gibt es viele Menschen, die die Autorin eben aus dem Internet kennen und auch aus diesem Grund das Buch lesen wollen. Für einige dieser Menschen (und an manchen Stellen auch für mich) ist der Schreibstil zu kompliziert. Ich musste manche Sätze wirklich mehrfach lese und war mir danach noch immer nicht sicher, ob ich verstanden habe, was da gerade stand.
Dennoch fand ich viele Beobachtungen extrem witzig, fühlte mich an manchen Stellen selbst ertappt oder kenne Menschen, auf die diese Sachen zutreffen. Ich mochte die Aufteilung des Buches, das von der Wohnung über die Straße in die Stadt geht und so nicht nur die kritische Haltung zu sich selbst und zu den Menschen um sich herum verdeutlicht, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Kritik formuliert. Diese war mir an manchen Stellen vielleicht noch ein wenig zu zahm, zu sanft ausgedrückt und hätte mir manchmal gewünscht, dass einiges schärfer, vielleicht überspitzter formuliert worden wäre.
Alles in allem mochte ich das Buch gerne, weil ich doch immer wieder über die Beschreibungen ‚des Bürgertums‘ grinsen oder den Kopf schütteln musste, weil sie so zutreffend waren. Ich hätte mir aber manchmal mehr klare Worte anstatt der umständlichen Formulierungen gewünscht.
Komplett Gänsehaut hatte auch ich beim Lesen des Buches...
Passmanns erstes Buch konnte mich nicht überzeugen, ihr zweiter Roman dafür umso mehr.
Seitenlange Sätze, einer schöner als der andere, die sich aneinander reihen machen das Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Jeden dritten Satz habe ich mir markiert, um deren Schönheit festzuhalten, und auf jeder Seite gab es mindestens eine Stelle, in der ich mich wiedererkannt habe.
Passmann schafft es ein Bild meiner Generation sprachlich einzufangen - und das so wahr und pointiert, dass es weh tut.
Amüsant, schonungslos und sehr frech! Jedoch auch anstrengend zu lesen, ich bin mit den sehr langen Sätzen nur schwer zurecht gekommen.
Das Buch ließ sich unheimlich gut in einem Rutsch lesen. Bei einigen Passagen musste ich lachen, andere haben mich nachdenklich gestimmt und bei anderen Passagen hab ich mich ertappt gefühlt... Absolut lesenswert!
Ganz ehrlich? Ich habs ein bisschen bereut. Was genau, fragt ihr? Dieses KNALLER Buch digital gelesen zu haben und nicht ständig zurückblättern und beim Anblick der Seiten seufzen zu können. Es ist kein Geheimnis, dass ich Sophie Passmann für sehr kompetent halte, sich und ihre Haltung zu Dingen und Geschehnissen und Politiken und Kleinigkeiten auf leicht arrogante Weise zu beobachten, zu kategorisieren, zu verstehen, weiterzudenken und schlussendlich zu überwinden. Irgendwie. In diesem viel zu kurzen (weil es viel zu schnell vorbeigegangenen) Aufschlag kritisiert sie die Welt um sich herum und die Menschen, die ignorant auf ihr herumlaufen. Sie hangelt sich von der Wohnung, über das Viertel bis zu den Städten, in denen wir leben, aus denen wir kommen und wo wir so tun, als wäre alles vollkommen normal so. Obwohl wir alle wissen, dass es nicht alles *Komplett Gänsehaut* ist, eher alles absurd und prätentiös und scheinheilig. Ihre Worte sind aggressiv, wütend, anschuldigend, und dabei ganz leicht, selbstkritisch und klug. Ihre langen, wunderschönen Sätze fliegen nur so vor sich hin und fügen sich zu einem Ganzen, von dem ich mich verstanden fühle, Sätze, die ich seitenweise markiert habe und nicht vergessen mag. Dieses Buch ist die Wut auf die Welt, die ich habe, die ich nicht ausdrücken kann. Der Versuch, Fehler zu verstehen und das Leben als junger Mensch in dieser verdammten Welt mit den verdammt offenen Türen nachzuerzählen. Ich liebe es. Ich liebe es, dass ich das Gefühl habe, erzählt zu werden. Dass ich stattfinde und nicht zu ernst genommen werde, ohne ironisch ans Messer geliefert zu werden. Es ist viel, dieses Buch. Es wahnsinnig viel zu verstehen, zu verinnerlichen, viel zu lachen und an Stellen zu verweilen, zu stocken und zu wagen, das Geschriebene jetzt ganz kurz wirklich zuzulassen. Himmel, es ist so, so viel. Lest es.
Es gibt diese Bücher, da weiß man nach dem Lesen sofort, was man in die zugehörige Rezension schreiben wird. Was man gut fand, was weniger gut und wie man es formulieren wird. Und dann gibt es „Komplett Gänsehaut“ von Sophie Passmann. Gekauft habe ich ihr Buch, weil ich die Autorin einfach mag. Ihre Art, Dinge auszusprechen, ihren Ton, ihr ganzes Auftreten, ihr Engagement – und ehrlich gesagt hat der gelbe Buchschnitt der Erstausgabe auch eine Rolle gespielt. Wie Sophie Passmann das wohl fände? Ziemlich bürgerlich wohl, aber vielleicht auch ein wenig verständlich.
Ihr neues Buch ist ein 173 Seiten langer „Rant“, wie man so schön sagt, eine Schimpftirade also und worüber? Über sich selbst und das Leben, das sie führt. Ein Leben, so langweilig und bürgerlich, voller pseudo-intellektueller Diskussionen in schäbigen Küchen bei einem Gläschen Grauburgunder. Mit einem Freundeskreis, den man irgendwie verabscheut, aber auch liebt, denn eigentlich ist man sich doch ziemlich ähnlich. Als Leser*in findet man das zwar amüsant, aber auf eine Art auch ganz schön undankbar.
„Darf die das?“, fragt man sich. Mit 27 Jahren so schreiben, als hätte sie allein die Wahrheit des Lebens begriffen und die Gesellschaft in all ihren Facetten durchschaut. So privilegiert sein, sich dessen bewusst sein und das gleichzeitig so herabwürdigen. Natürlich darf sie das! Und manchmal ist das unheimlich komisch und so auf den Punkt, dass man sich nach dem ersten Schmunzeln ein wenig ertappt fühlt. Manches ist aber auch so bemüht, so künstlich überhöht – als wüsste Sophie Passmann ganz genau, was man von ihr hören will. (Und vermutlich weiß sie das auch.)
„Komplett Gänsehaut“ ist kein Roman und keine Biografie, sondern ein einziger langer innerer Monolog, ein „stream of consciousness“, wie man es früher im Deutschunterricht nannte. Jeder Satz fühlt sich so an, als sei er für Social Media geschrieben: provokant, gut zitierbar, aber leider eben auch wahr. Und man fragt sich unweigerlich: Ist das ehrlich gemeint oder einfach nur gute Selbstinszenierung? Ich habe keine Antwort darauf, aber dennoch mochte ich das Buch irgendwie – und irgendwie auch nicht.
Selbstironisch und gut beobachtet hält Sophie Pass mann uns den Spiegel hin Das ist immer kuzweilig, aber auch oft entlarvend
Ein Buch, das ich gern gelesen habe
Ich mag die Autorin Sophie Passmann sehr gern. Oft trifft sie mit ihren Aussagen genau das, dass ich nicht so gut verpacken kann. Natürlich bin auch ich nicht immer ihrer Meinung, aber sagen wir 95% decken sich ganz gut. Daher wollte ich natürlich gern ihr neues Buch lesen. Schon "Alte weiße Männer: Ein Schlichtungsversuch" habe ich verschlungen.
Eine "Abrechnung" mit unserer heutigen Gesellschaft und wie wir selbst sie dazu gemacht haben.
"Bloß nicht so werden, wie alle anderen um sich herum. Bloß nicht so werden, wie man schon längst ist." Beschreibt die Zerissenheit eigentlich schon perfekt. Genauso wie "Ich werde nicht wie meine Eltern" Pustekuchen.
Man muss sich auf das Thema einlassen können. Wer einen Roman oder eine direkte Biografie erwartet wird enttäuscht. Wie Passmann selbst schreibt geht es um eine Abrechnung mit sich selbst und allen anderen. Der teilweise böse Humor und die Selbstironie haben mich mitgenommen. Ich habe mich oft selbst erkannt und habe über so manches nachdenken müssen. Für mich hat sich das Buch jedenfalls gelohnt und bin gespannt, was wohl folgen wird.
Sophie ist eine Nette. Alles was sie schreibt, denkt man schon.
Sie kann es niederschreiben, aber
Ist das alles wert es zu erzählen.
Das weiß ich nicht.
Sophie Passmann for president! Ich liebe einfach ihre "Kodderschnauze" und finde sie wahnsinnig intelligent und beeindruckend klug. Tolles Buch!
Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Der Schreibstil war nicht gut, gerettet hat es Sophie Passmann nur durch das Hörbuch, das war erträglicher und teilweise auch echt lustig und relatable.
Wieder einmal trifft Sophie Passmann den Nerv der Zeit und das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Treffend und absolut authentisch beschreibt sie die Zerrissenheit, die Sorgen und Gedanken der U-30er. Pflichtlektüre für genau diese Generation um sich verstanden zu fühlen und Pflichtlektüre für alle Ü-30er um die anderen zu verstehen!
Ich bin sowieso ein großer Passmann Fan und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut! Was genau da auf mich zukam, wusste ich nicht. Was genau ich da gelesen hab, weiß ich auch nicht. Ich hatte allerdings sehr viel Spaß beim lesen! Passmanns Schreibstil ist sehr angenehm, oft fühlt man sich selbst ein bisschen ertappt durch ihre Selbstreflexion und Beobachtung der Bürgerlichkeit. So richtig in ein Genre einordnen kann ist es auch jetzt nicht - weiterempfehlen würde ich es trotzdem!
Sophie Passmann kann einfach wunderbar und ehrlich schreiben. Mit wenigen Worten kann sie soviel ausdrücken.
Sie trifft den Zahn der Zeit und spricht vielen aus der Seele.
Sophie Passmanns Gänsehaut Buch steht ja schon ne Weile auf Platz 1 der Bestsellerliste und wird als Buch ihrer Generation gehypt. Habe es jetzt durch und versuchte mich zu erinnern, wie es bei mir mit 27 war. Irgendwie nicht so anstrengend. Ob es daran liegt, dass es noch kein Instagram gab, oder mir meine Außenwirkung tendenziell am Arsch vorbei ging, weiss ich nicht. Was bleibt, ist das Gefühl, dass es nicht gut ist, wenn man zu viel Zeit hat, über sich, die Bücher im Regal und seine Freunde am Küchentisch nachzudenken, während man billigen Gouda direkt aus der Packung isst. Ich erinnere mich nur an mein 1 Meter 60 Bett, das ich Mal für mich alleine hatte, und in dem vor nicht allzu langer Zeit zu Spitzenzeiten ein Mann, ein Kind und zwei Katzen pennten, während man selbst am Rand klebte, und trotzdem froh war, dass einfach alle Mal ruhig sind. Trotzdem habe ich es gerne gelesen, auch wenn mir die wütende Selbstreflexion und die ironische Haltung sich selbst und anderen gegenüber fremd ist. Es scheint wirklich anstrengend zu sein, alles was man tut oder kauft oder sagt, selbstkritisch zu hinterfragen und sinnend in der Küche zu stehen, saubere Arbeitsplatten abzuwischen und seine Freunde irgendwie blöd zu finden. Wenn das die neue Generation ist, bin ich ehrlich gesagt froh, so alt zu sein. Wenn ich irgendwas in der Küche abwische, dann ist es dreckig, der Junge mault, dass er Käsebrot mit in die Schule kriegt, die erste Waschmaschine des Tages rumpelt, die Katze kotzt auf den Teppich und man muss noch die Tabletten für die Mutter vorbereiten. Manchmal ist es besser, nicht so viel Zeit zu haben, über sich in aller Tiefe nachzudenken. Das nennt man dann wohl Erwachsensein.
Interessanter Einblick in das Leben der heutigen Mittelklasse in den 20ern.
Das Risottogespräch hat doch jeder schon geführt,ohne sich der Absurdität bewusst zu sein.Dafür Danke an Frau Passmann.Ich bin begeistert!
Kurzmeinung:
Komplett Gänsehaut von Sophie Passmann ist ein Buch zum so Weglesen. Es ist gut geschrieben, lässt sich flüssig lesen. An der ein oder anderen Stelle musste ich Schmunzeln; das ein oder andere Mal fühlte ich mich wahlweise ertappt oder verstanden. Ansonsten hat es nicht großartig was mit mir gemacht. Aber das ist ja vielleicht auch ok so.
Meine Meinung:
Ich war mir nach dem Lesen des Klappentextes von Komplett Gänsehaut von Sophie Passmann unschlüssig, ob ich das Buch wirklich lesen möchte. "Literarischer Selbsthass" –ist das etwas, was ich im Moment brauche? Ich habe im Moment eh wenig Kraft und Zeit zu lesen, und dann steht mir eigentlich eher der Sinn nach Eskapismus. Aber dann habe ich die ersten begeisterten Rezensionen gelesen und meine Neugier war dann doch sehr groß.
Nach dem Lesen des Buches kann ich mich der Begeisterung nicht so ganz anschließen. So richtig "vom Hocker gehauen" hat mich das Buch nicht. Aber es war bei Weitem auch keine schlechte Lektüre.
Ich mag Sophie Passmann. Ich bin interessiert an ihrer Meinung, an ihren Ansichten, auch wenn ich sie nicht immer teile. Ich folge ihr auf Instagram, schaue ihre Stories und höre fast jeden Podcast, bei dem sie zu Gast ist. Und wenn man das Buch liest, ist es, als würde man ihr bei einem langen Monolog zuhören. Denn der Text liest sich so, wie Sophie Passmann auch spricht. Dabei wechselt sie zwischen sachlicher Erklärung, feinen, teils ironisch-überspitzen Beobachtungen und bitterbösem Humor. Eigentlich viel bitterbösem Humor. Die Erkenntnisse sind jetzt nicht bahnbrechend neu oder aufregend. Aber es ist halt einfach gut geschrieben und macht mir Spaß zu lesen. Sogar dann, wenn ich mich selbst ertappt gefühlt habe. Erst recht, wenn ich mich beim Lesen verstanden gefühlt habe.
Fazit:
Komplett Gänsehaut von Sophie Passmann ist für mich kein Lesehighlight. Dennoch kann ich es euch mit bestem Gewissen empfehlen. Es bietet unterhaltsame Lesestunden, vielleicht auch einige neue Einsichten und auf jeden Fall den ein oder anderen Lacher oder Satz zum kurz Innehalten. Wer schon immer einmal "diese Millenials" besser verstehen, oder einen genaueren Blick auf die eigene Generation werfen wollte, die*der ist mit diesem Buch gut beraten. Genauso wie jede*r, die*der Sophie Passmann mag oder einfach mit klugen Beobachtungen und jeder Menge bösem Humor gut unterhalten werden möchte.
Eins plus mit Sternchen!!!
Was soll frau dazu noch sagen, eine echte Passmann!!
Nach »Alte, weiße Männer« entlarvt Sophie Passmann in ihrem neuen Werk die Generation durch die sie selbst geprägt wurde. Sophie Passmann schlägt mit Worten nur so um sich! Keiner bleibt verschont, uch sie selbst nicht.
Passmann kenne ich schon von ihrem Buch "Alte Weiße Männer". Bei ihrem neuen Buch habe ich länger überlegt, ob ich es lesen soll. Immerhin hört sich das doch ganz anders an. Trotzdem habe ich es dann als Rezensionsexemplar angefragt und was soll ich sagen? Passmann hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Ich bin begeistert.
Mir fällt erst jetzt mit dem Schreiben der Rezension auf, wie schwierig dieses Buch einzuordnen ist. In welches Genre passt denn das bitte? Ist das ein Essay? Ein autobiographischer Text? Oder ein Roman? Oder eine Satire? Ich habe keine Ahnung. Ich wüsste es gerne, aber ich kann diesen Text einfach nicht zuordnen.
In diesem Text geht es um die Lebensphase, in der ich mich gerade befinde. Die Autorin teilt ordentlich aus: Es geht um langweilige Wohnungen, um die Viertel, in denen man wohnt oder eben nicht, um Weinverkostungen, um Beziehungen, um Partys, um Scheinheiligkeit und warum die Jugend gar nicht die beste Zeit des Lebens ist - es sei denn, sie ist schon vorbei. Besonders spannend fand ich (natürlich) die Abschnitte, in denen es um die Bücher ging, die die Protagonistin so im Regal stehen hat. Über weite Abschnitte fühlte ich mich vom Text einfach verstanden oder konnte zumindest nachvollziehen, warum Passmann schreibt was sie schreibt. Stellenweise brachte mich der Text sogar dazu, melancholisch in die Ferne zu blicken und zustimmend zu nicken. Da fehlte nur noch die Zigarette. Tja, da habe ich als Nichtraucherin wohl einen klaren Nachteil. Außerdem war das Wetter unpassend für Melancholie. Zu wenig Nebel und Nieselregen, zu viel Sonne.
An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen. Passmann arbeitet mit langen Sätzen, die sich teils über ganze Seiten auf meinem Reader erstrecken. Ich betone deswegen, dass ich auf meinem Reader gelesen habe, weil ich da gerne die Schrift ein bisschen größer mache als sie es in einem gedruckten Buch wäre. Diese langen, verschachtelten Sätze waren zu Beginn schwierig. Später fand ich sie dann aber einfach passend und oft sogar schön.
Mein Fazit? Ich fand's toll! Ganz große Leseempfehlung.
Sophie Possmann beschreibt, analysiert durchaus witzig, teils bitterbös die Gesellschaft der Millenials, die schon angekommen sind, bevor sie überhaupt je aufgebrochen sind. Vielleicht bin ich schon zu alt für diesen Text, ich war ein bisschen amüsiert, meist aber nur genervt von dem Personal. Vielleicht hat Frau Possmann genau damit aber auch ihr Ziel erreicht?
Clever, witzig und auf den Punkt genau. Sophie Passmann hat erneut ein Buch geschrieben, was den Nagek kaum mehr treffen könnte. Eine Freude, das Buch zu lesen!
Herrlich zynisch erzählt Sophie Passmann von den Freuden und Leiden des Mittzwangziger-Daseins und hält einer ganzen Generation damit selbstironisch den Spiegel vor.
erfrischend - kritisch - selbstkritisch - entlarvend - direkt - amüsant :-)
Der manchmal auch "selbst"kritische Blick eines recht verwöhnten 27-jährigen Großstadtmädels auf unser Leben in der Stadt, unser Miteinander und Nebeneinander,
Schöne spontane Sprache - lebendig.
Eine Beschreibung des Alltags, keine zusammenhängende Geschichte, kein Höhepunkt, eher eine Beschreibung der Generation der Einfamilienhausbesitzerkinder.
Empfehlenswerte Lektüre, die Spaß macht.
Drückt die Gedanken ihrer Generation ziemlich direkt aus. Ziemlich witzig, aber auch unglaublich zynisch
Sophie Passmann trifft mit „Komplett Gänsehaut“ den Nagel auf den Kopf! Besser als mit diesem Buch kann man meine Generation nicht beschreiben und gerade als Frau, teile ich neben der Liebe zu Büchern noch vieles Andere mit der Autorin. Sie hat es geschafft einen Teil meines täglichen Lebens in ein Buch zu packen und für Denkanstöße bei mir und meinen Freundinnen gesorgt. Toll umgesetzt, nur manchmal hab ich mich in den Längen der Erzählung verloren.
Ziemlich gewandt tänzelt Sophie Passmann auf dem schmalen Grat zwischen Larmoyanz und Hellsichtigkeit. Das macht ihr Buch tatsächlich lesenswert, denn auch wenn sie - das muss schon klar gesagt sein - nur einen winzigen, extrem privilegierten Personenkreis porträtiert, so schiebt und stupst ihr Text natürlich den einen oder anderen Gedanken an. Wer also Lust hat, sich mit ein wenig (externer) Selbstbespiegelung in essayistischem Gewand zu der einen oder anderen Reflexion anregen zu lassen, hat mit »Komplett Gänsehaut« reichlich Gelegenheit dazu.
Nachdem viel über das Buch gesprochen wurde und Frau Passmann selbst eine tolle Frau ist, konnte ich mit diesem Buch bisher nichts anfangen. Vielleicht bin ich zu ungeduldig oder erwarte das was passiert. sehr wahrscheinlich ist aber genau das, dass eben nichts spektakuläres in dem Sinne passiert. von daher, einfach nicht meins aber Frau Passmann ist super!
Sophie Passmanns "Komplett Gänsehaut" ist sehr unterhaltsam, auch für Menschen, die nicht zur Millennial-Generation gehören. Oder vielleicht gerade weil sie nicht zu den Millennials gehören.
Sophie Passmann ist eine wichtige Zeitzeugin.
Ich betrachte das Ganze von außen und denke mir: Wie kommen diese gerade noch jungen Leute wohl von ihrer Selbstbezogenheit runter? Müssen sie erst scheitern oder reicht es, wenn sie älter werden?
Sophie Passmann gelingt ein wundervoller Blick auf ihre Generation und man findet sich fast schon öfter in dem Buch wider, als einem Lieb ist :p Sehr amüsant!
Sophie Passmann wie sie lebt und schreibt. Ein teilweise unglaublich witziges Buch. Bei vielem steckt aber auch einiges an Wahrheit und Realität dahinter.
Mit ihrem ersten Buch hat mich Sophie Passmann neugierig gemacht.
Später wurde sie mir durch Auftritte und Texte zunehmend unsympathischer. Irgendwie war es mir nicht mehr möglich, ihr Werk wirklich neutral zu lesen und ich habe es schließlich auch abgebrochen.
Sicher findet sie trotzdem ihr Publikum
. Ich hatte Spaß am Buch, habe Passmanns Erzählweise automatisch gehört. Das hat bei den zugegeben langen Sätzen sehr geholfen, denn gedankliche Pausen waren mir persönlich direkt ersichtlich und somit die langen Sätze kein Problem. Kurz und gelungen, aber je nach Gemüt auch harte Kost.