Der Anhalter

Ein Familienurlaub in Island soll eigentlich zur Rettung der Ehe beitragen. Doch ein geheimnisvoller Anhalter, der das Vertrauen des Sohnes gewinnt und auch die Ehefrau nicht unbeeindruckt lässt, stellt die sowieso fragilen Beziehungen auf die Probe.

Psychotrip in Island

Eine niederländische Familie (Tiddo, Isa und Jonathan) auf Urlaubsreise mit einem Wohnmobil durch Island. In der Ehe zwischen Tido und Isa steht es nicht zum Besten. Die Fahrt soll auch die Ehe kitten.

Schließlich nehmen sie einen Anhalter mit, was psychologische Momente auslöst.
Der Anhalter Svein ist ein geheimnisvoller Typ mit viel Ausstrahlung auf alle der Familie.

Der Icherzähler Tiddo ist eifersüchtig und schließt Svein in einem unbedachten Moment in einen Turm ein und flüchtet mit seiner Familie. Das führt aber auch zu paranoiden Empfindungen. Er glaubt sich von Svein verfolgt.
Hinzu kommt noch ein Geheimnis, dass Tiddo mit sich herumschleppt. Immer mehr gerät er in einen psychischen Ausnahmezustand.

Für Island-Fans gibt es hier viel zu holen, vielleicht gerade weil es ein Blick von außen ist. Hinzu kommt die Spannung wie bei einem Psychothriller.

Das niederländische Ehepaar Tiddo und Isa und ihr Teenagersohn Jonathan reisen zusammen nach Island. Die Mutter des Mannes hat das Geld dazu beigesteuert, damit der Traum vom Wohnmobil-Abenteuer wahr werden kann. Unter der scheinbar glücklichen Oberfläche gibt es einige Probleme, die der Ich-Erzähler Tiddo aber nie offen anspricht. Nur heimlich hofft er, dass die Reise im Camper die Ehe retten könnte.
In der Einsamkeit der atemberaubenden Landschaft lesen die drei einen Anhalter auf - einen Hünen mit Wikingertatoos, Erzähltalent und Alpha-Tier-Qualitäten. Er verspricht Tiddo, ihm bei der Lösung seiner Probleme behilflich zu sein und findet immer neue gute Gründe, weiter mit auf Reisen zu sein und den dreien die Besonderheiten der Insel zu zeigen.. Unter Svein Sigurdssons Einfluss verändern sich Tiddo, Jonathan und Isa zusehends. Ist Tiddo tatsächlich der sanftmütige, treuverliebte, aber schüchterne Ehemann, als der er sich präsentiert?
Ein spannender Roman, der davon lebt, die magisch-mythologische Atmosphäre Islands und die psychischen Abgründe eines Menschen zusammen zu bringen.

Tiddo träumt schon lange davon, eine Reise durch Island zu machen, zusammen mit seiner Frau Isa und seinem 13jährigen Sohn. Er hat das Gefühl, seine Familie entgleitet ihm. Vielleicht kann Island sie wieder zusammenführen? Unterwegs nehmen sie einen Anhalter mit, Svein, Isländer, er lebt aber in den USA. Spätestens ab diesem Moment beginnt alles langsam aber sicher aus dem Ruder zu laufen. Die Atmosphäre wird unheilsschwanger und als Leser fragt man sich die ganze Zeit, in welche Richtung sich die Geschichte wohl entwickelt. Und wem kann man überhaupt trauen?

Es gibt diese Art Romane, in denen der Protagonist eine falsche Entscheidung trifft und dann immer weitere um die erste zu rechtfertigen oder zu decken. Man möchte ihn rütteln und anschreien und gleichzeitig kann man nicht aufhören zu lesen! Es könnte sein, dass ich meine Aufgaben etwas vernachlässigt habe heute, weil ich im Lesesog gefangen war.

Und das alles noch vor der großartigen Kulisse Islands! Das passt so gut zur Geschichte, sie könnte nirgends andere spielen. Denn hier gibt es Straßen, die einfach nur geradeaus führen, ohne Abzweigungen. Man kann weiter fahren oder zurück, aber eine Abzweigung gibt es nicht. Und genauso ist der Tiddo in dieser Geschichte gefangen.

Eine spannende Geschichte, die Unbehagen im Leser auslöst und die einen nicht los lässt. Obwohl es kein Thriller oder Krimi ist, ist es fast so spannend wir einer.

Lesempfehlung! Und für Island Fans sowieso Pflichtlektüre.

Schauplatz dieser Geschichte ist die wunderschöne und beeindruckende Landschaft Islands. Eine spannende Familien-Reise durch diese Natur. Sehr gut ge- und beschrieben, ein fesselndes Lesevergnügen.

Inhalt (Klappentext): „Über dieses Buch. Wenn die Traumreise zum Albtraum wird. Mit der Reise nach Island erfüllen sich Tiddo, Isa und ihr Sohn Jonathan einen langhegten Traum. Auf ihrem Roadtrip nehmen die drei einen Anhalter mit. Die Familie lässt den Isländer immer näher an sich heran- und wird ihn irgendwann nicht mehr los.“

Cover, Schreibstil usw.:
Das Cover sieht sehr interessant aus, frische Farben und ein schönes Motiv, das auch zum Buch passt. Ich hätte dieses Buch mit Sicherheit in einem Buchladen in die Hand genommen.
Der Titel „Der Anhalter“ ist schlicht, aber dennoch ein bisschen gruselig. Viele Menschen haben kein gutes Gefühl im Bauch, wenn sie über Anhalter nachdenken. Ich habe schon einige Thriller gelesen, in denen Anhalter keine erfreuliche Rolle spielen. Dieses Buch ist ein bisschen anders, denn hier fand ich „den Anhalter“ zunächst einfach nur interessant, und erst nach und nach wurde er für mich unheimlich. Was ihn und die ganze Story dahinter aber nicht weniger faszinierend gemacht hat. Die Stimmung des Buchs hat mich sehr an „Der talentierte Mr. Ripley“ erinnert ;)

Der Schreibstil ist sehr lebendig, weil das Buch in der Ich-Form geschrieben ist. Man kann sich dadurch ziemlich gut in die Hauptperson (Tiddo) hineinversetzen, was mitunter aber auch ziemlich belastend bzw. beängstigend war.

Fazit und Leseempfehlung:
Es war das erste Buch von Gerwin van der Werf, das ich gelesen habe, aber bestimmt nicht das letzte. Dieses Buch hat mich ziemlich gefesselt, sodass ich es in einem Rutsch durchlesen „musste“. Das richtige Buch für einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa. Eine Leseempfehlung von mir für alle, die nicht-blutrünstige, aber dafür umso perfidere Thriller mögen und für alle, die schon mal in Island waren oder dort hinfahren möchten und deswegen auch an Landschaftsbeschreibungen usw. interessiert sind. 5 Sterne!

Richtig spannend, das Buch, man liest es fast atemlos, schüttelt den Kopf, nein, nein, so kann man doch nicht machen, oh gott! Immer düster wird die Landschaft, aber auch das Innenleben des Protagonisten, man hat Mitleid mit ihm, aber auch Unverständnis. Klar, es kann nicht gut ausgehen.
Nur zwei Sachen: das mit der Mutter war ja von Anfang an klar. Und da sind leider nich alle Fäden zusammen gekommen, daher Punktabzug.