Schamlos

Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.

Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.

NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.

1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 11.02.2019 | Archivierungsdatum 30.06.2019

Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #Schamlos #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Für Mädchen ab 12 Jahren. Und für alle Interessierten und Toleranten, die sich mit anderen Kulturen beschäftigen wollen.

Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: Wie fühlt es sich an, ständig zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ihrem Selbstverständnis, als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergerissen zu sein? Sie haben Diskussionen angeregt, Tabu-Themen öffentlich gemacht und zahlreiche sehr persönliche Geschichten gesammelt. Dabei ist ein bemerkenswertes Buch entstanden, ein mutiges Buch.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!

Für Mädchen ab 12 Jahren. Und für alle Interessierten und Toleranten, die sich mit anderen Kulturen beschäftigen wollen.

Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783522305211
PREIS 15,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein tolles Buch, das mir die Möglichkeit gegeben hat, ein Problem unserer Zeit kennenzulernen und zu verstehen, mit dem ich mich vorher noch nicht befasst habe. Ich konnte mich gut in die Mädchen hinein versetzen und bin jetzt viel aufmerksamer und bewusster für das Problem.

War diese Rezension hilfreich?

Einfach nur WOW! Ein Buch, das in jeder Bibliothek stehen müsste...es erzählt in einfühlsamer Art und Weise die Geschichte und Lebensstil dreier Mädchen, die in verschiedenen Realitäten aufwachsen. Es widerspiegelt den Tenor der Zeit und macht uns auf die Verschiedenheiten unserer Gesellschaft aufmerksam. Das Buch liest sich flüssig und ist auch für uns Erwachsene eine z. T. verblüffende Lektüre.

War diese Rezension hilfreich?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es Themen anspricht, die nicht sehr oft diskutiert werden oder verdrängt. Ich fande es toll mehr durch dieses Buch lernen zu können.

War diese Rezension hilfreich?

Allein schon aufgrund des wichtigen Themas werde ich das Buch in meiner Buchhandlung platzieren. Allerdings weiss ich noch nicht, ob und wieviele Mädchen bei uns im Geschäft damit erreicht werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die, die es am meisten betrifft womöglich gar keine Kenntnis davon haben, dass es so ein Buch gibt ist groß. Dennoch finde ich es wichtig und richtig! Ein tolles Buch, welches sich vielschichtig mit der Thematik auseinandersetzt.

War diese Rezension hilfreich?

Drei junge Frauen, Amina, Sofia und Nancy, alle Muslimas sprechen in diesem Sachbuch über die Scham.
Scham dazu zu stehen, was sie fühlen, was sie gerne möchten, was für sie im Leben wichtig ist. Scham selber über die eigene Zukunft entscheiden zu dürfen.
Von klein auf werden Mädchen Werte beigebracht. Über Ehre, über Anstand, über ihren Platz in der Gesellschaft, ihren Platz als Mädchen und als Frau. Immer steht die Ehre der Familie an ersters Stelle, diese ist heilig und muss unter allen Umständen geschützt werden.
Amina, Sofia und Nancy erzählen uns Leserinnen anhand von vielen Beispielen und Geschichten die an die drei Mädchen von anderen Mädchen herangetragen wurden, wie es ist, wenn man mit Scham aufwächst, wie es ist wenn man als kleines Mädchen schon lernen muss, sich als Mensch unterzuordnen, als Teenager die Ehre der Familie auf den Schultern trägt und als Frau, alleine gar nicht mehr existieren zu dürfen.
Scham, sich selbst die Kleider auszusuchen, Scham in der Öffentlichkeit einen Jungen zu treffen, Scham zu haben, einfach Teenager zu sein.
Diese drei jungen Frauen haben mich wirklich sehr beeindruckt! Das sie die Stimme erhoben haben und sich zu diesem mutigen Schritt, zu diesem Buch entschieden haben.
Ich finde es nicht nur wichtig das dieses Sachbuch eschienen ist, ich finde auch, das es eine Ehre sein wird, dieses zu empfehlen und so meinen Beitrag an die zukünftige "Schamlosigkeit" beizutragen.

War diese Rezension hilfreich?

Interessant, fesselnd, enthüllend, aufklärend -
ein unbedingt empfehlenswerter Titel von und über junge Muslimas. Was wissen wir schon über die Lebensbedingungen junger Frauen, die zwischen den unterschiedlichen Gesellschaftsformen stehen, was wissen wir von dem Druck, dem sie ausgesetzt sind? Und gleichzeitig: wieviel Mut und Ideen sind dahinter verborgen.
Sehr empfehlenswert!

War diese Rezension hilfreich?

Drei junge norwegische Bloggerinnen und Feministinnen gehen engagiert und sehr heutig das Thema "negative soziale Kontrolle" an. Die Beispiele und persönlichen Diskussionen der drei behandeln das Leben als Muslima - aber die Grundeinstellung ist lehrreich für alle.
Ob Hidschab oder Bademode - die Antworten sind persönlich, laden zur Diskussion ein und zeigen, wie schwierig es ist, frei zu sein. "Frei sein" heißt hier, man selbst sein zu dürfen. Eine Lebensaufgabe.

Ein wunderschön gestaltetes Buch für Menschen ab 12 Jahren, das wir nicht nur für jedes Klassenzimmer empfehlen.

War diese Rezension hilfreich?

Erstmal danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es hat mich sehr gefreut, ein Buch von drei solch bemerkenswerten jungen Frauen lesen zu dürfen.
Es kostet sicher eine Menge Mut, so ehrlich und, ja, auch schamlos zu sein.

Machen wir uns nichts vor: der Islam ist, wie alle Religionen, zutiefst patriarchal. Dennoch ist der Glaube für viele Frauen auf der Welt enorm wichtig und ich finde es gut, dass Dinge von der jüngeren Generation hinterfragt oder anders interpretiert werden.
Dass sich Glaube und Emanzipation nicht ausschließen müssen gefällt mir, auch wenn ich nicht religiös bin.

Eines der heißen Pflaster im Feminismus ist ja das Bedecken des Kopfes, es geht also um Kleidungsstücke wie den Hidschab.
Klar werden Frauen in bestimmten Ländern dazu gezwungen, sich zu bedecken. Die Lösung kann aber nicht sein, es Frauen zu verbieten, die es freiwillig tun, denn das ist eben auch nicht besser.
Im Buch wird ein Tweet von Omar Sakr zitiert, der mir dazu richtig gut gefällt und den ich hier unbedingt nochmal stehen haben will:

Women in the Middle East attacked
for not wearing hijab
Women in the West attacked
for wearing hijab
It's almost like women aren't the problem.

Ich finde, das trifft es ziemlich gut.
Mich bedrücken Geschichten von Frauen, die den Hidschab ablegen und dafür eingesperrt werden genauso sehr, wie die Geschichte vom Mädchen, dem eine Horde Jungs versuchen die Bedeckung vom Kopf zu reißen.
Beides ist widerlich, beides ist übergriffig, beides ist beschränkend, beides ist frauenfeindlich!
Ich finde die Position der drei Autorinnen hier übrigens super.
Sie sagen "hey, trag was dir gefällt und auch den Hidschab wenn du möchtest, aber bedenke, dass dich das nicht zum makellosen Engel oder Unschuldslamm macht und du dadurch auch nicht besser bist, als Nicht-Hidschabis".
Und es wird klar und deutlich gesagt, dass es nicht vor Übergriffen und Vergewaltigungen schützt, sich zu bedecken, denn natürlich passieren diese schlimmen Dinge überall und können jeden Menschen treffen - ganz unabhängig davon, wieviel Stoff man grade am Körper trägt.

Beeindruckend finde ich außerdem, dass die Autorinnen ziemlich reflektiert wirken und ehrlich zu sich selbst sind. Sie ignorieren ihre Sozialisierung nicht und geben offen zu, dass ihnen Dinge wie beispielsweise im Bikini schwimmen oder ohne Kopfbedeckung aus dem Haus gehen schwer fallen - trotz Feminismus und trotz ihrer lauten Forderung nach Frauenrechten.

Angefeindet werden sie bei allem interessanterweise von zwei Seiten:
Die einen rufen, sie sollen sich in ihr Land verpissen, die anderen, sie wären zu verwestlicht und keine anständigen Muslimas.
"Für die einen sind wir zu norwegisch, für die anderen nicht norwegisch genug."
Ich kann mir dieses fürchterliche Gefühl nirgends richtig dazuzugehören nur vorstellen, aber es muss schrecklich sein.

Spannend war für mich, dass wir trotz aller Unterschiede ähnliche Erfahrungen in der Jugend gemacht haben, zum Beispiel beim Schwimmen. Auch ich habe irgendwann angefangen Shorts zu tragen und mit T-Shirt ins Wasser zu gehen, allerdings nicht, weil mich jemand attraktiv finden könnte und ich nicht die Aufmerksamkeit einer männlichen Person erregen wollte, sondern weil ich Angst hatte, nicht attraktiv genug zu sein.
Diese Phase ging irgendwann vorbei, trotzdem zeigt sie mir bis heute, dass wir alle unsere Fesseln haben, auf die eine oder andere Weise.

Ein bisschen mit Bauchschmerzen habe ich die Stellen über Familie und die Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen gelesen.
Bei "uns" im Westen gibt es noch eine Light-Version davon. Auch hier haben Söhne mehr Möglichkeiten, als Töchter.
Wörter wie "Schlampe", "Nutte" und "Hure", die einen deutlichen Bezug zu Sexualität und damit verknüpfter "Ehre" haben, sind auch bei uns (trotz eigentlichem generischen Maskulinum) feminin und werden fast ausschließlich für Frauen und Mädchen benutzt.
Für Jungs und Männer gibt es nichts Vergleichbares, die beliebteste Beleidigung ist "Hurensohn" - wobei da auch wieder eine Frau, die Mutter des Angesprochenen, als Hure beleidigt wird.
Dennoch beschreiben die drei Autorinnen auch Einschränkungen für Jungs und generell scheint die Kontrolle in muslimischen (oder vermutlich allgemein stark religiösen) Familien wahnsinnig hoch zu sein.
"Das ist eine ziemlich harte Macho-Kultur.", heißt es da. "Da ist nicht viel Raum für Gefühle und so was."
Ich persönlich wäre an so einem Teenie-Leben mit starken Einschränkungen, engen Regeln und einem völlig diffusen Ehrbegriff kaputt gegangen.

Ein großer Nachteil bei Religionen scheint die Abkehr von Wissenschaft zu sein. Psychische Erkrankungen werden z.B. mit "bete einfach mehr" abgetan, Depressionen mit Faulheit erklärt. Homosexualität, völlig normal im Menschen- und Tierreich, wird zur Sünde.
Aufklärung läuft komplett falsch, Jungfräulichkeit wird glorifiziert, Biologie wird nicht beachtet.
(Schönes Zitat hierzu:
"Heute weiß ich, dass das Jungfernhäutchen einfach eine elastische Schleimhautfalte ist, die noch nicht einmal alle Frauen haben, und niemand kann beweisen, dass ein Mädchen keine »Jungfrau« mehr ist, nicht einmal ein Arzt.")
Das ist schrecklich und ich kann bis heute nicht begreifen, wie man bewiesene Tatsachen ignorieren oder gar leugnen kann, um dann an etwas unbewiesenes und so abstraktes wie einen Gott zu glauben.

Abgesehen vom Inhalt hat das Buch auch eine sehr schöne Aufmachung. Es gibt neben den Gesprächen und Geschichten jede Menge Fotos, Zeichnungen und kleine Briefe, die die Autorinnen an ihr jüngeres Ich schreiben.
Mir hat alles ausgesprochen gut gefallen, einiges war mal wieder ein kleiner Augenöffner. Klare Leseempfehlung!

(Übrigens wundert es mich gar nicht, dass die norwegische Kultserie SKAM so oft erwähnt wird. Die ist ja auch toll und hat wahnsinnig starke Charaktere - nicht nur die Muslima Sana, sondern alle! (Die deutsche Adaption der Serie ist leider nicht so geil, das ist aber mein persönlicher Geschmack))

War diese Rezension hilfreich?

Dieses Buch der norwegischen Bloggerinnen Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz richtet sich an Mädchen ab 12 Jahren. Der Titel des Buches ist Programm. Es gibt so viele Regeln, an die muslimische Mädchen und junge Frauen sich zu halten haben und sie gelten als schamlos, wenn sie es nicht tun. Doch wenn sie sich schamlos verhalten, ist es eine Sache der ganzen Familie, es beschmutzt die Ehre.
Die Autorinnen sind ausnahmslos Muslimas und Feministinnen, die mit dem Blogg und diesem Buch aufrütteln wollen. Es geht um Themen wie Religion, Familie, Ehre, Aufklärung, Sex, Kopfbedeckung für Frauen…
Das Buch zeigt jungen Frauen, dass sie nicht alleine sind in ihrer Unsicherheit, wie sie sich verhalten sollen. Sie leben in westlichen Ländern und sollen doch die Erwartungen gemäß ihrer kulturellen Herkunft erfüllen. Die Religion ist allesbestimmend, aber wie sie ausgelegt wird, war schon immer eine patriarchalische Sache. Mädchen und junge Frauen stecken daher in einem ständigen Zwiespalt.
Es ist ein interessantes und mutiges Buch, das die Autorinnen geschrieben haben. Darin plädieren sie für Freiheit und Selbstbestimmung. Dabei beziehen sie sich auf reale Begebenheiten, in der Mädchen und junge Frauen durch Tabus beeinflusst wurden. Die soziale Kontrolle ihres Umfeldes macht es ihnen unmöglich, sich frei und ohne Scham zu entwickeln. Dabei spielen die eigenen Erfahrungen der Autorinnen eine große Rolle. Aber auch die Erfahrungen, die an sie herangetragen wurden, sind berücksichtigt.
Es ist nicht nur ein mutiges Buch, nein, es ist ein Mutmach-Buch, das aufzeigt, dass man nicht alleine ist mit diesen Themen und dass man seinen eigenen Weg suchen sollte, um ihn dann auch zu gehen.
Empfehlenswert!

War diese Rezension hilfreich?

Heute möchte ich ein Sachbuch für Jugendliche vorstellen, nämlich "Schamlos" von Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz.
Die 3 Autorinnen sind norwegische Bloggerinnen, Muslimas und Feministinnen, die gemeinsam dieses Buch für junge Mädchen geschrieben haben. Im Buch erzählen sie erstens
selbst von ihren Erfahrungen darüber wie es ist als muslimisches Mädchen "mit Migrationshintergrund" in einem westlichen Land wie Norwegen aufzuwachsen, gleichzeitig haben sie aber auch einige anonyme Geschichten (bzw. eher Kurzberichte) von anderen Mädchen aus ihren Communities aufgenommen.

Abgerundet wird das Buch mit einigen Fotos aus dem Leben der Autorinnen, sehr sehr hübschen Illustrationen sowie durch Diskussionen zwischen den Dreien über Politik, Gesellschaft, "negative soziale Kontrolle" und die sonstigen im Buch behandelnden Themen. Diese Diskussionen sind im Buch durch pinke Blasen abgebildet, was das Schriftbild sehr schön auflockert und das Gefühl eines spontanen Chats vermittelt. Generell ist das Buch sehr hübsch und und leicht lesbar gestaltet und hat mit ca. 150 Seiten eine angenehme Länge, die es sehr kurzweilig macht und sicher für die angepeilte Zielgruppe junger Mädchen auch sehr zugänglich. Ein paar wenige Geschichten waren nicht auf Anhieb verständlich wenn man nicht aus Norwegen kommt (so geht es in einem Artikel um eine norwegisches Abi-Tradition, von der ich noch nie gehört hatte - nicht sehr überraschend ist viel Alkohol involviert :-P - und einmal um eine norwegische Fernsehserie für Teenager, diese werden aber in den Fußnoten am Ende des Buches erklärt.)

Die Geschichten und Diskussionen behandeln alle möglichen Themen wie Religion, Familienleben, Sex/Aufklärung, Mobbing, Rassismus, das Verhältnis zwischen muslimischen jugendlichen und ihren Eltern, Schule und Politik. Viele schwierige Themen mit Zündstoff also, die im Buch aber sehr direkt und locker rübergebracht werden, so dass man nie das Gefühl hat ein "schweres" Buch zu lesen, sondern ein sehr lebendiges und sympathisches Buch das zum Nachdenken und Debattieren anregen will und außerdem eine Anlaufstelle für junge Mädchen sein will, die niemanden haben mit dem sie über solche Themen reden können.

Ich finde das Buch ist absolut lesenswert und vor allem für jeden geeignet, der sich seine Meinungen über das Leben anderer Menschen gerne anhand derer eigener Erzählungen und Erfahrungen bildet und nicht anhand seiner eigenen festgefahrenen Meinungen und Vorurteile. Von dem her ist es sicher auch ein Buch das möglichst viele erwachsene Politiker, Lehrer und sonstige Menschen lesen sollten um nicht immer nur "über" andere Personengruppen zu diskutieren sondern mit ihnen.

War diese Rezension hilfreich?

Inhalt
Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: Wie fühlt es sich an, ständig zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ihrem Selbstverständnis, als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergerissen zu sein? Sie haben Diskussionen angeregt, Tabu-Themen öffentlich gemacht und zahlreiche sehr persönliche Geschichten gesammelt. Dabei ist ein bemerkenswertes Buch entstanden, ein mutiges Buch.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!


Meine Meinung
Normalerweise schaue ich, wie viele Seiten ein Buch hat bevor ich mich auf ein Rezensionsexemplar bewerbe. Meiner bisherigen Erfahrung nach gefallen mir Romane oft nicht, wenn sie weniger als 300 Seiten haben.
Bei diesem Buch habe ich nicht geschaut, weil es sich auch nicht um einen Roman handelt, und war daher etwas überrascht, als ich festgestellt habe, dass es recht wenig Seiten hat. Das ist jedoch kein Kritikpunkt, sondern eine Feststellung.
Ich habe mich für das Buch entschieden, weil ich das Thema Gleichberechtigung und andere Kulturen interessant finde. Aufmerksam wurde ich durch einen Kurzfilm auf Instagram mit den drei Autorinnen.

Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig, da das Buch zum Teil aus Geschichten anderer Frauen besteht, zum Teil aus persönlichen Einblicken und zum Teil aus Unterhaltungen zwischen den Autorinnen. Dieser Unterhaltungscharakter oder Interviewcharakter ohne Interviewer hat mir nicht ganz so gut gefallen. Zu Beginn dachte ich, dass es nur eine Einführung in diesem Stil wird, aber das zieht sich durch das gesamte Buch.
Ich finde sehr gut, dass dieses Thema aus eigener Erfahrung und Berichten anderer Frauen oder Mädchen aufgegriffen wird. Es ist nicht schön zu lesen, wie sie in ihrer Kultur gefangen und unterdrückt werden. Stichwort negative soziale Kontrolle - immer wieder wird den Mädchen gesagt, was sie nicht dürfen oder sollen, weil das angeblich nicht richtig ist, oder ihre Ehre oder die der Familie beschmutzen würde. Es ist bedrückend wie beschränkt diese Sicht ist und welche Folgen das für die Mädchen und Frauen haben kann.

Ich würde sagen, dass das Buch interessant ist und zum Nachdenken anregt. Dass es relativ wenig Seiten hat, kam mir in dem Fall entgegen, da ich den Schreibstil leider nicht so mochte.

War diese Rezension hilfreich?

"Schamlos" ist ein äußerst inspirierendes Jugendbuch, das auch Erwachsene lesen sollten. Die relativ kurzen Kapitel bestehen aus Erlebnisberichten, Diskussionen der Autorinnen untereinander, Pro/Contra-Listen, Briefen der Autorinnen an ihr jüngeres Ich und vielem mehr. Dieses abwechslungsreiche Format sorgt dafür, dass teils komplexe Themen wie Sexualität, Pubertät, Schamgefühle, Rassismus und ähnliches leicht verständlich, kurzweilig und von mehreren Seiten beleuchtet dargestellt werden. Die Sprache ist für Teenager altersgerecht. Selbst als Erwachsene empfand ich das Buch sehr inspirierend. Neben universellen Themen werden eben auch Themen wie das Hidschab oder Auswirkungen der Religion auf Alltäglichkeiten wie den Schwimmunterricht aufgegriffen. So erhält die Leserin einen interessanten und wichtigen Einblick in andere Kulturen und deren Erfahrungen. Als Muslimas teilen die Autorinnen hier wichtige persönliche Erfahrungen.

War diese Rezension hilfreich?

"Liebe Schwester, die nicht frei sein darf. Dieses Buch ist für dich."

Schamlos ist eine feministsche Sammlung von Unterhaltungen, Erzählungen und Essays drei junger, norwegischer Muslimas. Es ist ein mutmachendes und lautes Buch - eine Kampfansage an eine rassistische, islamophobische und frauenfeindliche Gesellschaft. Es ist diese Art von Buch die marginalisierten Personen eine Stimme gibt. Und wo Frauen und Mädchen sich gegen ein System auflehen, das sie nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sonder auch aufgrund ihrer Herkunft und ihres Glaubens benachteiligt, verdienen sie alle Unterstützung und jede mögliche Plattform die es gibt.

Ich hab mir von Schamlos starke und tiefsinnige Unterhaltungen erwartet - und zusätzliche habe ich gehofft, darüber aufgeklärt zu werden, wie es sich als junge muslimische Frau in einer so westlichen Gesellschaft lebt, was die positiven und negativen Seiten sind.
Meine Erwartungen wurden jedoch nur halbwegs erfüllt. Mein größtes Problem ist, dass Schamlos leider nicht tief greift. Die Ansätze klingen schön, die feministische Message ermutigend, aber die Unterhaltungen haben sich durchgehend im Kreis gedreht. Das liegt mitunter auch daran, dass das Zielpublikum des Buchs ein sehr junges ist. Dann wiederum wird mit Worten wie intersektionaler Feminismus und Stigmatisierung um sich geworfen, was mir für solch ein junges Publikum schon wieder etwas zu komplex erscheint.
Zusätzlich hab ich das Gefühl, dass der Islam nicht sonderlich gut wegkommt. Einerseits ganz verständlich. Wie die Autorinnen erklären, wird der Körper eines jungen muslimischen Mädchens frühzeitig sexualisiert (weit mehr als der eines sowieso schon auf ihr Geschlecht reduziertes westlichen/weißen Mädchens). Mädchen erfahren viel mehr Kontrolle und Diskriminierung als Jungen, sie müssen sich anderen Erwartungen stellen und leider stärker unter den Geschlechterollen als ihre männlichen Counterparts. Dass mit diesem veralteten Frauenbild abgerechnet wird, ist selbstredend. Aber ich habe mir auch eine positive und gefühlvolle Darstellung des Islams erhofft und bis auf eine Liste mit Gründen, die sich für das Tragen des Hijab aussprechen, blieb diese aus. Noch dazu ist der Schreibstil, bzw. die Formulierungen einfach extrem holprig, was jedoch auch an der Übesetzung liegen könnte.

So schön wie das Buch ist - die Illustrationen und das Design sind umwerfend - hat es mich einfach nicht mitreißen können. Empfehlen kann ich es trotzdem. Es ist mutig, es lässt sich nicht einschüchtern, es kämpft für die Liberalisierung der Frau und speziell der Muslima. Und je mehr Stimmen es gibt, die diese Bewegung unterstützen, desto besser.

War diese Rezension hilfreich?

Super interessant und wichtig.

Ich denke, dass das Buch wirklich wichtig ist. Nicht nur für junge Mädchen, sondern wirklich für alle, die ihren Horizont erweitern wollen. Ich finde, dass ist in jedem Alter wichtig.

Ich mochte unheimlich wie das Buch aufgebaut war. Ich mochte wie die Geschichten erzählt wurden und wie alle drei Mädels über die verschiedenen Dinge diskutiert haben. Es hat sich wie ein Podcast in Leseform angefühlt und hat das ganze einfach unheimlich lebendig gemacht.

Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen.

War diese Rezension hilfreich?

Leider habe ich keinen Zugang zu dem Buch gefunden. Das Thema interessiert mich, aber ich bin nicht weiter als zum ersten drittel gekommen.

War diese Rezension hilfreich?

Sehr gutes Meinungsbildung verschiedener Frauen. Empfehlenswert für junge Menschen und Ihre Eltern, besonders auch für die Väter. Für Mädchen eine Anregung sich unterschiedliche Wege im Leben vorstellen zu können und neue Vorbilder zu entdecken

War diese Rezension hilfreich?

Meiner Meinung mal vorausgestellt: Ich gehöre sicher nicht zur Zielgruppe, die sich die Autorinnen erhofft haben. Allein schon vom Alter her nicht. Und das spürte ich leider sehr deutlich. Zum Beispiel wurden während den Gesprächen oft einfach englische Ausdrücke eingebaut. Das kenne ich von meinen Nachhilfeschülern - die in diesem Alter sind - nur allzu gut, ich selbst würde es aber nie tun, da es auf mich zu bemüht und einfach nicht authentisch wirkt. Auch am Stil spürte ich das: Das ganze Buch war als ein langes Gespräch (mit kurzen Unterbrechungen für Geschichten und Listen und so weiter) aufgebaut. Wie bei einem Theaterstück sprechen die Autorinnen miteinander, versprechen sich, unterbrechen sich, reden durcheinander. Das wirkte auf mich stellenweise eher verwirrend und leider so, als wäre dieser Text nur eine Rohversion, die noch nicht überarbeitet wurde. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch Fehler in der Formatierung und der Rechtschreibung. Zwar waren diese Gott sei Dank nicht so häufig, dass sie wirklich den Lesefluss beeinträchtigen würden, aber doch häufig genug, um mir aufzufallen.

Ich hätte manchmal eine Erklärung für bestimmte Ausdrücke und Themen gebraucht. Zum Beispiel wusste ich die ganze Zeit nicht, was "Astagfhirullah" bedeutet (Es handelt sich um ein arabisches Schimpfwort) oder was es mit den "Russenhosen" auf sich hat (Brauch von norwegischen Abiturienten). Zwar wurde das alles am Ende des Buches erklärt, aber da ich an einem Tolino las, war es sehr kompliziert immer nach vorne und nach hinten zu blättern. Es wäre vielleicht gut gewesen, zusätzlich bei der ersten Erwähnung eine kurze Erklärung einzubauen. Aber, wie gesagt: Ich gehöre nicht ganz zur Zielgruppe. Das mit den "Russenhosen" wissen zwar wahrscheinlich die meisten muslimischen Mädchen ab 12 Jahren in Österreich oder Deutschland auch nicht, aber wahrscheinlich wissen die eher, was die arabischen Ausdrücke bedeuten.

Auf mich wirkten viele der besprochenen Themen sehr befremdlich. Von dieser Seite aus bin ich also total froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, denn von vielen Themen wusste ich nicht, dass diese Themen überhaupt noch Thema sein können. Familienehre, die durch eine Vergewaltigung zerstört wird? Kein Verlieben vor der Ehe? Sei unbedingt ein ehrbares Mädchen? Gibt es irgendwelche Muslimas, die meinen Blog lesen, und die mich aufklären können, ob sie von diesen Themen auch betroffen sind? Das würde mich wirklich interessieren. Zwar werden viele dieser Themen immer wieder von Medien und (vor allem von rechts-orientierten) politischen Parteien aufgegriffen, aber ich hatte das ganze trotzdem immer für Randphänomene gehalten. Oder sind das Randphänomene und sie wirken hier nur deswegen so präsent, da das Buch an Mädchen aus solchen Familien gerichtet ist? Ich bin verwirrt!
Von dem her war es also wirklich gut, dass die Themen hier angesprochen wurden. Nur so kann man Aufmerksamkeit auf solche Probleme ziehen. Gerade für Schul- und andere Bibliotheken wäre dieses Buch eine super Anschaffung. Dieses Buch sollte an allen Orten stehen, wo Mädchen, die in solchen Familien feststecken, möglichst sicher und unbemerkt von diesen Problemen lesen können, damit sie merken, dass sie nicht alleine sind und, dass es Möglichkeiten gibt, diesem Teufelskreis zu entkommen.

Das Buch ist von der farblichen Gestaltung total süß gemacht. Viele bunte Zeichnungen, viel Pink und Rosa und Rot. Total süß, ich kann mir vorstellen, dass das vielen Mädchen gefallen könnte.

Zuletzt möchte ich noch ein totales Lob an die Marketingabteilung aussprechen. Wie in meinem letzten Eintrag schon erwähnt: Dieses Buch schien mich zu verfolgen. Es war einfach überall! Im Bus, an der Uni, in jedem einzelnen Buchladen. Nicht mal im Internet entkam ich der Werbung, auf jedem zweiten Buchblog wurde über dieses Buch berichtet. Ich war wirklich neugierig auf dieses Buch.

Haben sich meine Erwartungen erfüllt? Nein. Das Buch war ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass dieses Buch vielen Mädchen gefallen könnte.

War diese Rezension hilfreich?

Mit Schamlos haben die drei jungen Frauen Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz ein sowohl inhaltlich als auch optisch überaus gelungenes Buch geschrieben, das zur Aufklärung über verschiedene Probleme in der heutigen Gesellschaft beitragen und mit diversen Vorurteilen aufräumen soll.

In dem Buch wurden diverse Texte zu unterschiedlichen Themen zusammengestellt, die im Endeffekt aber alle mehr oder weniger die gleiche Botschaft vermitteln bzw. dasselbe Ziel anstreben, nämlich die Freiheit, man selbst zu sein. Eines der wiederkehrenden Themen ist beispielsweise negative soziale Kontrolle, wobei die Bedeutung dieses Terminus eingangs genauer erläutert wird. Man muss keine Scheu haben, wenn man mit dem Begriff anfangs noch nichts anfangen kann; die Probleme, die damit gemeint sind, kennt jeder wenigstens zum Teil und viele dürften etwas Ähnliches schon selbst erlebt haben.

Die drei Autorinnen sind Muslimas mit Migrationshintergrund und schildern vor allem viele Konflikte, die mit ihrer Kultur zusammenhängen bzw. mit den Unterschieden zwischen den Kulturen des Landes, in dem sie leben, sowie des Landes, aus dem ihre Eltern stammen. Es ist sehr interessant etwas über die damit verbundenen Schwierigkeiten zu erfahren und diesbezüglich sensibilisiert zu werden, auch wenn man vielleicht nicht selbst betroffen ist, da es sich um gesellschaftliche Problematiken handelt, die jeden etwas angehen und nur gelöst werden können, wenn man überhaupt Kenntnis davon hat. Besonders aufschlussreich ist insofern der Abschnitt über den Hidschab oder das Kopftuch, wie man es hierzulande meist nennt. Es werden sowohl die Vorteile als auch die Nachteile aufgezeigt und am Ende gelangt man zu der Erkenntnis, dass es genauso bevormundend ist Frauen das Tragen des Hidschabs in der Öffentlichkeit zu verbieten wie sie dazu zu zwingen. Kulturelle Unterschiede werden vielfach als Bedrohung angesehen, dabei kann diese Vielfalt das Leben enorm bereichern.

Es geht allerdings nicht ausschließlich um Rassismus oder Islamfeindlichkeit, sondern ebenso um Sexismus; einschließlich Slut Shaming und Victim Blaming, und den bekommt man als Frau unabhängig von der Herkunft zu spüren. Geschlechterdiskriminierung ist nach wie vor ein weltweites Problem, obschon es in den verschiedenen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt ist bzw. Frauen in manchen Ländern deutlich schlimmer diskriminiert werden als beispielsweise hier in Europa. Wenn man sich in dieser Hinsicht eine Veränderung wünscht, muss man dazu beitragen diese herbeizuführen, denn das passiert nicht einfach von allein, wie manche denken. Auch in Deutschland mussten Frauen sich beispielsweise das Wahlrecht hart erkämpfen. Diese Rechte werden einem nämlich leider nicht geschenkt, doch sich dafür einzusetzen lohnt sich.

Die zahlreichen in dem Buch enthaltenen Alltagsgeschichten verschiedener Frauen beschreiben dabei teils Situationen, die die Autorinnen selbst erlebt haben, und teils solche, die ihnen von anderen erzählt wurden, bei denen die Betroffenen aus unterschiedlichen Gründen jedoch anonym bleiben wollen. Es ist traurig bis erschütternd, was einige Frauen erlebt haben und andere noch immer durchmachen müssen. Permanente Kontrolle durch andere, die damit einhergehende Paranoia und der Mangel an Freiraum oder Privatsphäre sind nur einige der harmloseren Beispiele.

Die vielen strengen, unzeitgemäßen Regeln mit Doppelmoral - ein Mann, der mit zahlreichen Frauen geschlafen hat, ist in der Regel ein beneideter Frauenheld, wohingegen eine Frau, die mit zahlreichen Männern geschlafen hat, von vielen als Schlampe betrachtet wird - führen oftmals zu einem Doppelleben, das die Psyche junger Menschen stark belastet. Zudem haben diese Frauen oftmals niemanden, mit dem sie über ihre Sorgen und Ängste sprechen können. Aus Angst vor den meist unweigerlichen Schuldzuweisungen können sie sich nicht einmal ihren eigenen Eltern anvertrauen, wenn ihnen Gewalt angetan wurde.

Darüber hinaus enthält das Buch neben einigen, wundervollen Illustrationen von Esra Røise und den Photos der Autorinnen mehrere Gespräche zwischen den drei jungen Frauen untereinander über die entsprechenden Themen sowie eine Liste ungewollter Ratschläge, die man als Frau im Laufe des Lebens so zu hören bekommt. Den einen oder anderen davon kennt man womöglich sogar aus eigener Erfahrung, sodass sich wahrscheinlich jede Frau in dem Buch wiederfinden wird.

Man kann Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz wirklich nur dafür bewundern, dass sie schon in so jungen Jahren den Mut aufbringen offen über diese Dinge zu sprechen und trotz all der Anfeindungen auch vor vermeintlichen Tabus nicht zurückschrecken. Viele ihrer Aussagen und Botschaften sind allgemeingültig, es spielt also keine Rolle, welcher Religion man angehört oder wo man herkommt. So betonen sie beispielsweise, dass auch psychische Leiden ernst zu nehmende Krankheiten sind, bei denen ein Gang zum Arzt sinnvoller ist als der Rat oder vielmehr der Vorwurf man solle mehr beten. Zweifelhaft sind allerdings die abgedruckten Behauptungen eines Arztes über das Jungfernhäutchen, das aber, insoweit herrscht wiederum Einigkeit, ohnehin völlig überbewertet wird.

War diese Rezension hilfreich?

Schamlos von Amina Bile, Sofia Nesrine Srour, Nancy Herz

Für Mädchen ab 12 Jahren. Und für alle Interessierten und Toleranten, die sich mit anderen Kulturen beschäftigen wollen.

Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: Wie fühlt es sich an, ständig zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ih-rem Selbstverständnis, als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergeris-sen zu sein? Sie haben Diskussionen angeregt, Tabu-Themen öffentlich gemacht und zahlrei-che sehr persönliche Geschichten gesammelt. Dabei ist ein bemerkenswertes Buch entstan-den, ein mutiges Buch.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!

eBook: 10,99 €
Print: 15,00 €
168 Seiten
Gabriel in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Erschienen am 11. Februar 2019
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre


Meine Meinung

Für mich ist dieses Buch schon so etwas wie eine Premiere. Solche Geschichten sind eigent-lich nicht ganz mein Beuteschema. Aber das Cover und der Klappentext haben mich wirklich neugierig gemacht und ich hab mich gerne ans Lesen gewagt. Ich war wirklich gespannt wie dieses Buch, die Geschichte dieser Frauen, umgesetzt wurden.

Dieses Buch wurde von 3 Bloggerinnen, die sowohl Muslima als auch Feministinnen sind, ver-fasst. Sie haben dieses Buch gemeinsam erfasst, um Ihre Welt jungen Mädchen zu zeigen und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Sie scheinen streng gläubig erzogen worden zu sein und müssen ihren Weg in Europa erst einmal finden. Sie erzählen ihre Geschiche aber auch ano-nyme Erfahrungen von anderen Mädchen.

Diese Geschichte wirken extrem. Ich muss gestehen, ich habe keine Muslima in meinem Freundeskreis, doch glaube ich, dass diese Erfahrungen eher das Extreme dieser Welt zeigen. Aufgepeppt wurde dies noch durch Fotos aus dem Leben der 3 Autorinnen, durch Illustratio-nen sowie einige Debatten zwischen den dreien, an denen wir als Leser teilhaben dürfen.
Das Buch wurde ansprechend gestaltet und hat eine angenehme Länge.

In diesem Buch werden viele gegenwärtige Themen bearbeitet. Mobbing. Sex. Religion. Ras-sismus. Brandaktuelle Themen die man nicht verachten sollte. Ich fand dieses Buch wirklich interessant und ich denke auch, dass es wirklich gelungene Eindrücke gibt. Auch wenn diese wirklich das Extreme hergeben. Trotzdem würde ich das Buch immer weiterempfehlen, da diese Ansichten und Erfahrungen nicht allgegenwärtig sind und man vieles neues erfährt.

Fazit:
Für mich ein wirklich gelungenes Buch. Ich finde immer noch, dass die Geschichte extreme Erfahrungen beinhaltet und trotzdem konnte es mich begeistern. Ich hoffe es wird auch viele andere Menschen begeistern, ohne Vorurteile zu schüren oder ein falsches Bildnis zu zeich-nen.

War diese Rezension hilfreich?

Unglaublich faszinierendes Buch. Ein Thema, über das ich mir selbst noch nie Gedanken gemacht habe. Auch wenn ich selbst keine Muslima bin, fallen mir Parallelen zu meinem Leben auch, was Kommentare von fremden Menschen angeht. Unbedingt zu lesen und danach Zeit nehmen und über das Gelesene nachdenken!

War diese Rezension hilfreich?

Das Buch richtet sich vor allem an Mädchen, die wie die Autorinnen auch in einer westlichen Gesellschaft groß werden, von der Familie aber ihre ursprüngliche muslimische Kultur vermittelt bekommen. Ich selber bin als weiße deutsche Frau also nicht unbedingt die Zielgruppe dieses Buchs gewesen Trotzdem konnte ich den Ursprung mancher Klischees verstehen und durch das Lesen einen Schritt aus meiner kulturellen Blase machen. Ich denke auch, dass die Autorinnen sich auch LeserInnen wie mich wünschen, die offen für die Probleme von Mädchen sind, die täglich im Zwiespalt zweier Kulturen leben.

Eine zentrale Rolle in den Geschichten spielt der Begriff "Ehre": Wie hat sich ein "ehrbares" Mädchen zu verhalten und zu kleiden? Begeht man Sünde, wenn man sich der westlichen Kultur anpasst? Natürlich war mir schon bekannt, dass in der Erziehung muslimischer Mädchen diese Fragen von Bedeutung sind, aber ich hatte nie so nahen Kontakt mit einem muslimischen Mädchen, dass ich mich mit ihr darüber hätte austauschen und direkt etwas erfahren können. Ich fühle mich jetzt daher zumindest etwas aufgeklärter, was die Thematik angeht, da ich nicht nur Unterschiede, sondern auch Parallelen zum Aufwachsen als westliches Mädchen sehen konnte.
Auch der Feminismus wird in diesem Buch ausgiebig diskutiert. Außer Frage steht, dass eine gesellschaftliche Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht wurde - auch nicht in der westlichen Welt - und vor allem auch nicht wird, solange nicht-weiße Frauen anders behandelt werden. Allerdings muss ich anmerken, dass bei diesem Thema die Aussagen teilweise recht aggressiv waren. Ich kann die Wut, die dahintersteht, sehr gut nachvollziehen und denke auch nicht dass sie ungerechtfertigt ist. Allerdings finde dies trotzdem bedenklich in einem Buch, dass sich vor allem an junge LeserInnen wendet, die vielleicht noch sehr beeinflussbar sind.

Mir fehlte auch etwas Hintergrundwissen zu der "Schamlose Mädchen"-Bewegung, die die Autorinnen in Norwegen ins Leben gerufen haben. Zumindest ein kurzes Kapitel hierzu, insbesondere in welcher Weise die Autorinnen arbeiten, hätte ich hilfreich gefunden. Mir fehlten außerdem Informationen dazu, inwieweit es sich bei den Geschichten und besonders schwere Einzelschicksale, oder eben auch nicht handelt. Etwas mehr Sachlichkeit hätte man einbeziehen können, ohne dass es gleich zu einem Sachbuch wird. Durch die sehr subjektive Erzählweise fehlt mir als Außenstehende einfach ein kleines Verbindungselement.

Letztendlich war das Buch aber kurzweilig und informativ und hat auch sehr viel fürs Herz mitgebracht. Ich hoffe die Autorinnen machen weiter mit ihrer Arbeit!

War diese Rezension hilfreich?

Obwohl ich nicht zu einer Minderheit gehöre, hat mich "Schamlos" direkt angesprochen. Etwas über andere Kulturen und Religionen zu erfahren, finde ich spannend - und in einer multikulturellen Welt wie unserer auch wichtig. Ich muss gestehen, dass ich "Schamlos" zunächst für "ganz nett für zwischendurch" hielt und keine großen Erwartungen daran hatte, doch die drei Autorinnen haben mich wirklich überrascht.

Anschaulich, unterhaltsam und mit vielen Beispielen erzählen die drei jungen Frauen, wie sie ihre Kindheit und Jugend als Muslima erlebt haben, welche Werte in ihrer Religion und ihren Familien eine Rolle spielen und warum, und wie sie es geschafft haben, ihre eigene Freiheit zu finden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ich als "weiße Frau der Mittelschicht" habe beim Lesen gemerkt, wie ich plötzlich ein tieferes Verständnis für diese andere Kultur, die ja auch in Deutschland eine große Präsenz hat, entwickelt habe. Ich habe sogar gemerkt, dass ich nun anders durch die Straßen laufe, Mädchen und Frauen mit Kopftuch nun viel offener begegne, weil ich durch "Schamlos" das Gefühl bekommen habe, sie ein Stück weit mehr verstehen zu können.

Für aufgeklärte, emanzipierte Frauen wie mich ist es teils erschreckend zu lesen, wie das Leben in muslimischen Familien oft (aber bei weitem nicht immer!) aussieht und kann daher dem Klappentext nur zustimmen, dass dies ein mutiges Buch ist, das die drei Autorinnen hier herausgegeben haben. Ihrer Stimme Gehör zu verleihen, sich dafür einzusetzen, dass jede Muslima ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben führen DARF und SOLLTE, das erfordert viel Courage, insbesondere, wenn man noch so jung ist.

Daher war es für mich eine Offenbarung so unterschiedliche Geschichten zu lesen und auch unterschiedliche Perspektiven auf die Lebensrealität von Muslima zu bekommen. Wie die Autorinnen selbst auch schon schreiben, ist es eben nicht nur ein Buch für Muslima, sondern auch für Männer und Frauen aller anderen Kulturen und Religionen, die toleranter und offener gegenüber ihren Mitmenschen sein wollen. Bücher wie "Schamlos" können in unserer Gesellschaft etwas verändern.

War diese Rezension hilfreich?

Ein super wichtiges Buch mit so ein wichtigen Thema!
Das Buch werde ich auf jedenfalls allem meinen Freunden in die Handdrucken und weiterempfehlen!
Es gibt so viele „tabu“ Themen die es eigentlich nicht mehr sein sollten in unserer Gesellschaft!

War diese Rezension hilfreich?

Obwohl als Leseempfehlung für Mädchen ab 12 Jahren, ist dieses Buch auch für Erwachsene lesenswert und fördert das multikulturelle Leben miteinander. Berührende Geschichten, die eine Vielzahl an Gefühlen (Wut, Anerkennung ...) wach rufen und manchmal sprachlos sprachlos zurück lassen.

War diese Rezension hilfreich?

Bei diesem Buch hat mich zunächst das Cover sehr angesprochen. Sehr schön gestaltet, was beim EBook gar nicht so zu sehen ist, der untere Teil ist abnehmbar und dahinter verbirgt sich das gesamte Gesicht. Das ist schon mal sehr gelungen.

Gelungen finde ich auch, wie das Buch aufgebaut ist:
Die drei Autorinnen im Gespräch über die Themen, die sie interessieren und für die sie berühmt sind. Dazwischen gibt es Einschübe zu anderen, passenden Themen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem muslimischen Mädchen in der westlichen Welt, wie es den Spagat zwischen Familie (teilweise sehr streng) und der offenen, aber leider manchmal auch vorurteilsbelasteten Gesellschaft schaffen soll, bzw. schaffen kann.
Ein Buch, das mich zum Denken animiert hat und das sicherlich einer Menge junger Muslimas helfen kann, ihren Weg zu finden.

War diese Rezension hilfreich?

Als feministisches Buch junger Muslima setzt Schamlos genau an diesem Problem an. Die drei jungen Frauen, die in Norwegen Die „schamlosen Mädchen“ gestartet haben, wissen aus eigener Erfahrung, was es heißt, jung, feministisch und muslimisch zu sein. In ihrem Buch haben sie Own Voices gesammelt, junge Frauen, die anonym erzählen, was sie erlebt haben. Sexismus- und Rassismuserfahrungen kommen dabei Hand in Hand und jede*r noch so vom weißen Patriachat geprägte Leser*in wird dabei klar, was doppelte Marginalisierung bedeutet.
In den Berichten potenziert sich das jugendliche Gefühl, nirgends wirklich dazu zu gehören, denn die jungen Frauen leben teilweise zwischen zwei Welten. Die Stigmatisierungen sorgen auf allen Seiten für Ausgrenzung und dem stetigen Druck sich anzupassen. In erster Linie soll Schamlos anderen junge muslimischen Frauen helfen, zu erkennen, dass sie Gleichgesinnte haben, dass sie ein Recht auf ihre Selbstverwirklichung haben und damit nicht allein sind. An diesem Punkt kann Schamlos perfekt ansetzen und sowohl Leserinnen, die sich zum ersten Mal mit Feminismus beschäftigen, als auch bereits solche, die sich schon länger damit beschäftigen erreichen, da auch die Ebene des Rassismus Beachtung findet.

War diese Rezension hilfreich?

In diesem Buch geht es um mehr als um Feminismus und Religion. Es werden auch andere wichtige Themen wie Selbstreflexion, Familienleben, Sex/Aufklärung, Mobbing, Rassismus, das Verhältnis zwischen muslimischen jugendlichen und ihren Eltern, Schule, Politik und vieles mehr angesprochen.
Natürlich geht es auch um Feminismus. Wichtig ist an dieser Stelle jedoch das Thema Selbstreflexion. Denn viele Frauen tendieren dazu, Männern die Schuld an irgendetwas zu geben und verlieren dabei den Sinn und das Ziel des Feminismus aus den Augen.

Die drei Autorinnen erzählen ihre eigenen Geschichten und auch anonyme Geschichte vieler anderer Frauen mit Migrationshintergrund. Sie wollen Vorurteile ausräumen und Klarheit schaffen. Dabei ist der Schreibstil eher einfach gehalten und voller Humor.

Wer sich für die Themen Feminismus und Religion (und was beides miteinander zu tun hat) interessiert, sollte dieses Buch lesen. Aber Achtung: es verändert und regt zum Nachdenken und Diskutieren an.

War diese Rezension hilfreich?

Ein tolles Buch das die Erfahrungen junger Frauen mit religiöser und ethnischer Identität beschreibt. Sie erzählen wie es ist mit Migrationshintergrund aufzuwachsen und wie Ihr Umfeld auf Entscheidungen reagiert. Ein tolles Buch für alle jungen Mädchen, nicht nur mit Migrationshintergrund.

War diese Rezension hilfreich?

Dieses Buch ist unfassbar wichtig für uns alle.Endlich bekommen wir mal exklusive Einblicke von muslimischen Frauen wie das Leben mit Kopftuch ist.
Dieses Buch sollte jeder mal gelesen haben und sollte jeden mal zum nachdenken anregen!!

War diese Rezension hilfreich?

Ich habe mich sehr lange mit dem Buch aufgehalten:

Zum Einen, weil das Thema sehr viel her gibt und ich mich parallel zum Buch und en angesprochenen Beispielen dann weiter beschäftig habe. Und dies mit im Absatz teilweise.

Soll heissen, dass dieses Buch ein Anreizwerk zum weiter Recherchieren ist. Man wird nicht von Vorne bis Hinter aufgeklärt über jeden Belang, der noch in der Welt existiert- aber der Anfang um sich zu beschäftigen ist mit diesem Buch und en Frauen definitiv gemacht.

Daher alle Daumen hoch für dieses Buch. Lest es, und googlet, fragt und redet darüber. Es gibt eine Menge zu wissen.

War diese Rezension hilfreich?

Diese Buch handelt von Feminismus, Antirassismus und sozialer Kontrolle. Drei norwegische, muslimische Mädchen reden über ihre Erfahrungen und die Erfahrungen anderer, was es bedeutet Muslima zu sein.
Der Aufbau des Buches ist ziemlich simpel. Es beginnt meist mit einem Beispiel beziehungsweise einer Beispielgeschichte. Darauf folgt ein Gespräch der drei Mädchen abgedruckt. Zwischendrin gibt es dann noch „Lebensläufe“, in denen die Mädchen erzählen, in welcher Phase ihres Lebens sie es am besten oder schlechtesten hatten. Außerdem ist das Buch illustriert und mit tollen Bildern geschmückt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn Feminismus ist eines der Themen, das ich sehr ernst nehme und für wichtig halte. Dazu zählt auch soziale Kontrolle besonders über Mädchen. Jedoch war es mir an manchen Stellen zu sachlich und die Gespräche fand ich auch teilweise langweilig.

Dennoch wurde gut erklärt, was das Problem ist und warum die Lebensrealität junger Muslima so unbekannt ist. Auch Lösungen wurden beigetragen und das hat mir sehr gut gefallen.

Ich kann das Buch JEDEM empfehlen. Auch Menschen, die sich mit dem Thema noch nie beschäftigt haben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, es zu verstehen oder vielleicht sogar, um die eigene Meinung zu diesem Thema zu ändern.

Marilena

War diese Rezension hilfreich?

Ein interessantes Buch, mit Themen, die bestimmt viele junge Mädchen beschäftigen und denen dieses Buch weiterhelfen kann.

War diese Rezension hilfreich?

Ein klasse Sachbuch für Jugendliche zum Thema Toleranz, Feminismus und Erwachsen werden. Eine absolute Empfehlung für junge Leserinnen.

War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: