
Seitensprünge
Warum Untreue nicht zur Trennung führen muss
von Stephanie Katerle
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Erscheinungstermin 10.03.2018 | Archivierungsdatum 02.05.2018
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Zum Inhalt
Der Seitensprung ist die Sollbruchstelle aller Beziehungen. Die Absicht des Buches ist es, diese Sollbruchstelle zu entschärfen. Die Autorin reflektiert den gesellschaftlichen Konsens zur Verknüpfung...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608962185 |
PREIS | 18,00 € (EUR) |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Dieses Buch zu erfassen, das fällt mir schwer. Denn es handelt sich überwiegend um ÜBERLEGUNGEN im Bereich Soziologie, Ökonomie, Moral und Psychologie, der Schwerpunkt liegt auf Monogamie und Ökonomie. Der Text enthält nur sehr wenige praktische Tipps. Ich kann mir vorstellen, dass das einigen Lesern sehr gefällt, andere werden damit Probleme haben. Der Text wirft überwiegend Gedanken auf und wertet sie selten - er wertet nicht aus, wie effektiv die geschilderten Denkmuster bei der Aufarbeitung eines Seitensprunges helfen. Er bewertet aber auch nicht den Seitensprung als total schlecht ab, sondern er bewertet das Beziehungsmodell, auf dessen Grundlage Seitensprünge zu Trennungen führen.
Ein Text, der einem Fachbuch ähnelt.
Aufbau
Meine 199 Seiten sind in 57 (!) Unterkapitel unterteilt. Eine inhaltliche Abgrenzung konnte ich nur selten erkennen, ganz im Gegenteil: Da die Autorin ständig um Monogamie und Ökonomie kreist, kam ich nur langsam voran, ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu treten, weil kein Thema abgeschlossen wird.
Es gibt ein Interview mit dem Betrieber von JoyClub, das sehr praxisnah war und ein Praxisbeispiel, das jedoch nicht weiter ausgeführt wird. Auch die Sichtweisen einer betrogenen, einer betrügenden und einer Person, mit der man betrügt, gehen unter.
Das Highlight waren neben der stimmigen Formatierung, die ich aus "Sex - die wahre Geschichte" kannte, die Kästchen, die den Satz "Untreue muss nicht zur Trennung führen, wenn ..." weiterführen. Sie gaben interessante Anregungen und ich fand die meist greifbar.
Welche Gedanken habe ich mitgenommen?
Ökonomie: Mit einer Ehe regelt man, was passiert, wenn die Ehe scheitert - diesen Gedanken fand ich treffend. Mir hat das Buch bewusst gemacht, wie stark man in einer Beziehung miteinander verflochten sein kann - emotional, aber auch finanziell. Dass die Industrie an Seitensprüngen verdient, fand ich nicht so interessant.
Druck: Durch das Buch wurde mir bewusst, wie stark der Druck ist, eine perfekte Beziehung zu führen und dass man viele Dinge tut, weil man denkt, einem Ideal, einer gesellschaftlichen Norm, entsprechen zu müssen. Ich denke, man kann eine Situation entspannen, indem man sich des Drucks bewusst ist und ein Stück davon loslässt. Lustig fand ich auch das Bild, das die Medien von dem Betrogenen erschaffen - dass man den Partner rachsüchtig aus dem Haus jagt. Die Frage ist, ob die Medien einen "richtigen" Umgang mit der Situation zeigen.
Außerdem wirkt das Buch, als seinen Gefühle, die man nicht steuern kann, normal.
Was gefiel mir nicht?
Dass die Konstrukte, die die Autorin entwirft, abstrakt klingen und nicht gezeigt wird, wie man sie praktisch anwendet. Was macht man, wenn man über seine Bedürfnisse sprechen will, aber der Partner nicht? Was macht man, wenn man erkennt, dass man die Bedürfnisse des Partners nicht akzeptieren will? Auf mich wirkte das Buch, als ob der Vertrauensbruch das Schlimmste ist. Aber ich denke, es ist das Bewusstsein, dass man dem Partner nicht geben kann, was er möchte.
Schwierig finde ich auch den Gedanken, dass Polyamorie und ähnliche Konstrukte eine einfache Lösung sind. Später wird das relativiert. Aber warum sollte es für manche Menschen nicht eine Lösung sein? Denn es bedingt einen Kampf mit seinen Gefühlen, mit seinen Partnern, mit Eifersucht, manchmal.
Mein Gefühl ist, dass der Text ÜBER den Seitensprung spricht, ihn aber nicht konkret betrachtet. Ursachen, Lösungswege usw.
Außerdem nervte mich, ähnlich wie in "Sex ...", dass ständig angekündigt wird, etwas beweisen zu wollen. Diese Beweise fehlen mir. Übrigens trotz vielen Fußnoten und Zitate.
Die Literaturtipps finde ich jedoch toll :-)
Der Schreibstil
Das Buch wirkt wissenschaftlich - nicht wie eine Facharbeit, aber stellenweise komplex zu lesen. Es gibt einige Gedanken, die man hätte einfacher und schlanker ausdrücken können.
Fazit
Mir hat das Buch wenig gebracht und ich würde es nur Menschen empfehlen, die diesen gedanken-schweren Ansatz mögen. Menschen mit einem akuten Problem nicht.