Without Worlds

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Erscheinungstermin 31.03.2017 | Archivierungsdatum 07.04.2017
Carlsen Verlag | Dark Diamonds

Zum Inhalt

**Die Liebe stirbt zuletzt…**

Die 21-jährige Clara ist eine der wenigen Überlebenden einer untergegangenen Welt. Zusammen mit dem letzten Rest der Bevölkerung lebt sie im einzigen Gebäude, das nach der großen Erderschütterung stehen blieb: ein ehemaliges Luxushotel, das einsam in den Himmel hinaufragt und von todbringenden Kreaturen umzingelt ist. Als »roter Engel« ist es ihre trostlose Aufgabe, regelmäßig das Bett mit einem ihr zugewiesenen Mann zu teilen und dessen Nachkommen auszutragen. Bis eines Tages ein neuer Überlebender zum Teil der Gemeinschaft wird und ihr Leben eine Kehrtwendung nimmt…​

//Dies ist ein Roman aus dem neuen Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.//

**Die Liebe stirbt zuletzt…**

Die 21-jährige Clara ist eine der wenigen Überlebenden einer untergegangenen Welt. Zusammen mit dem letzten Rest der Bevölkerung lebt sie im einzigen Gebäude, das nach...


Eine Anmerkung des Verlags

ACHTUNG: Bitte keine Rezensionen bis vier Tage vor dem Erscheinungstermin!

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE E-Book
ISBN 9783646300215
PREIS 4,99 € (EUR)
SEITEN 350

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Inhalt
Nachdem die Welt wortwörtlich auseinandergebrochen ist, haben sich die einzigen Überlebenden in einem ehemaligen Luxushotel verschanzt, wo sie vor den Kreaturen, die die Welt hervorgebracht hat, sicher sind. Eine von ihnen ist Clara. Nachdem sie alles verloren hat, was sie einst liebte, hat sie sich den Roten Engeln angeschlossen - jungen Frauen, die den Kämpfern, welche die Kreaturen vernichten sollen, ein möglichst schönes Leben bescheren sollen. Was romantisch und heldenhaft klingt, ist in Wahrheit ein schreckliches Schicksal, denn die jungen Frauen dienen lediglich den körperlichen Freuden der Kämpfer und sollen ihnen Kinder gebären. Clara hat bereits alle Hoffnung verloren, doch dann taucht ein Fremder aus der Aussenwelt auf - Kian - und für die junge Frau ändert sich plötzlich alles...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin und erst war ich zugegebenermassen etwas skeptisch. Rein vom Klappentext klingt die Geschichte nämlich ziemlich ähnlich wie "Das Juwel" von Amy Ewing. Wer ähnliche Zweifel hat, dem sei hier gesagt: Ist es nicht!

Nun gut, der Schreibstil ist angenehm zu lesen und schafft es, zu fesseln. Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen, ja regelrecht durchgesuchtet. Zwischendurch habe ich mich etwas gewundert, weil ich nicht sicher war, welche Intentionen die Autorin hat, aber bis zum Schluss hat sich alles geklärt. Einzig ein paar komische Kommasetzungen und Einschübe haben mich zwischendurch im Lesefluss unterbrochen, aber eigentlich sind die nicht der Rede wert.

Die Story beginnt mit einem Prolog, einem Vorher, und gewährt einen kleinen Einblick in die letzten Tage, als die Welt noch in Ordnung war. Wir lernen Clara kennen, ein junges Mädchen mit einer verbotenen Liebe zu ihrem älteren Bruder und damit mit einem kleinen - grossen? - Problem. Doch was folgt ist ein viel grösseres Problem - die Welt bricht auseinander, Kreaturen kraxeln aus den Rissen und die Menschheit, wie es sie mal gab, existiert nicht mehr. Neun Jahre später beginnt die eigentliche Geschichte und schlägt den Leser gleich mal mitten ins Gesicht. Denn die erste Szene in der Zuflucht der Menschen ist alles andere als schön; sie begleitet Clara in ihrem neuen "Job" als Roter Engel, wie sie sich gerade einem der auserwählten Kämpfer hingeben muss. Clara hat alles verloren, ihre Familie und Freunde leben nicht mehr und genauso wenig hat ihr Kampfgeist überlebt. Sie ist abgestumpft und seucht nur noch vor sich hin. Doch dann taucht Kian auf - ein junger Mann, der offenbar trotz der tödlichen Kreaturen überlebt hat. Sofort fühlt sie eine Verbindung zu ihm und von nun an hegt sie wieder Hoffnung, denn für sie soll alles ändern.

Ich habe die Geschichte als ziemlich komplex empfunden, dies vor allem weil Clara eine sehr besondere Protagonistin ist. Schon als Kind erfährt sie, dass ihre Gefühle nicht sein sollen, weil sie sich in den Bruder verliebt hat. Als Erwachsene leidet sie unter ihrem Verlust, sie ist apathisch und hat jeglichen Lebenswillen verloren. Und als Kian auftaucht entwickelt sie eine Besessenheit, die ihresgleichen sucht. Sie ist also nicht nur eine Protagonistin, der viel Leid widerfahren ist, sondern auch eine, von der man sagen kann, dass sie definitiv psychische Probleme hat. Ich konnte also nicht immer nachvollziehen, was gerade in ihrem Kopf vorgegangen ist. Und dennoch wird sie mir wohl gerade deswegen lange in Erinnerung bleiben.

Die Dystopie, welche die Autorin hier geschaffen hat, ist eine ausgesprochen düstere und brutale. Die Probleme, mit denen die Menschen zu kämpfen haben sind mannigfaltig und gut durchdacht. Das Worldbuilding hat mich hier auf voller Länge überzeugen und fesseln können. Die Thematik ist auch abgesehen von den dystopischen Elementen und dem Leid nicht ohne, denn Clara wird als Roter Engel öfters missbraucht. Für sie ist Sex verständlicherweise etwas Ekliges und Schlimmes. Dieses Thema wird während dem Verlauf immer wieder aufgegriffen und macht einen wichtigen Teil der Entwicklung der Protagonistin aus.

Das Ende hat mich dann unerwartet gepackt und lässt mich atemlos, mit rasendem Herz und einem schweren Stein auf eben diesem zurück. Schon lange hat mich kein Buch mehr so fesseln, gleichzeitig abstossen und doch begeistern können. Trotz der eher wenigen Seiten für einen solchen Roman werden in der Geschichte viele Themen aufgefasst und wieder gelöst und das Buch ist einfach rundum gelungen.

Setting
"Without Worlds" spielt in einer dystopischen Zukunft. Die Welt ist aufgerissen, Kreaturen sind aus dem Inneren entflohen und haben die Menschheit arg dezimiert.

Die wenigen Überlebenden haben sich in einem noch stehenden Luxushotel neu arrangiert; es gibt die Herrschenden, also die Oberschicht, die Resistenten (das normale Fussvolk) und die Opferkämpfer. Opferkämpfer sind junge Männer, die ausgebildet werden, um so viele Kreaturen wie möglich abzuschlachten. Damit die Männer vor ihrer "Mission" noch ein wenig Lebensqualität haben, werden ihnen Rote Engel zugeteilt. Einst waren sie gedacht, die Wunden der Kämpfer zu versorgen und ihnen Mut zu machen, doch da nie ein Opferkämpfer zurückgekehrt ist, ist ihre Aufgabe nun eine völlig andere...

Damals, bevor die Welt auseinandergebrochen ist, gab es für Mädchen wie mich einen anderen Namen. Einen Namen, den heute niemand mehr wagt auszusprechen. [...]
Huren.
Wir sind Huren und Gebärmaschinen.
(S. 15)

Das Worldbuilding kann hier vollkommen überzeugen. Das System im Luxushotel ist gut durchdacht, die Menschen essen nur noch Kalorien-Pillen, Nahrung gibt es keine mehr, Wasser ist knapp. Respekt haben die Menschen voreinander schon lange nicht mehr und obwohl sie alle zusammenleben, lebt doch jeder nur noch für sich. Der Alltag der Protagonistin und auch der anderen Menschen ist schrecklich und wird dem Leser hier bedrückend real dargestellt.

Charaktere
Clara, 21 Jahre alt, ist ein Roter Engel. Sie hasst ihre Aufgabe, hat aber keinen Willen mehr, etwas daran zu ändern. Die Menschen sind ihr egal und sie ist ihnen egal, von den meisten wird sie wie eine Ausgestossene behandelt. Ihr Verhalten ist sonderbar, sie wirkt lethargisch, apathisch - kurz, sie ist gebrochen. Sie entwickelt eine ausgewachsene Besessenheit, als Kian auftaucht, und obschon sie sich dessen selber bewusst ist, ist er alles, was sie am Leben hält. Clara ist eine sehr interessante Protagonistin und eine wie sie habe ich bisher definitiv noch nie erlebt. Man hat Mitleid mit ihr und doch habe ich persönlich sie nur mit einer gewissen Distanz wahrgenommen - was definitiv an ihrer psychische Verfassung liegt.

Kian kommt von ausserhalb der Zuflucht und über ihn erfährt man lange nichts. Clara macht sich ein Bild von dem jungen Mann und als Leser erfährt man nur bruchstückhaft, inwiefern dieses stimmt. Ich habe mich aber mit der Zeit ein wenig in ihn verlieben können und ich würde gerne noch mehr über ihn erfahren.

Die Protagonistin der Geschichte - Clara - ist sehr tiefgründig und detailliert ausgearbeitet, dennoch sind ein paar von den anderen Darstellern nicht wirklich greifbar. Ob die schöne Sahar oder Leonidas, Sohn einer der herrschenden Männer, oder die Barkeeperin Vicky - sie alle sind mir nah gegangen und gleichzeitig stellt Clara sie total in den Schatten.

Fazit
"Without Worlds" ist eine unglaublich gelungene Dystopie, düster, schrecklich, bedrückend und sie fühlt sich sehr real an. Ich habe mitgelitten und mitgefiebert und die Geschichte regelrecht inhaliert. Mit einem wahnsinnig tollen Worldbuilding und einer Protagonistin, die wirklich sagenhaft ausgearbeitet ist, mit dem rasanten Schreibstil und der andauernden Spannung überzeugt die Geschichte auf voller Linie.

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Kurzbeschreibung
**Die Liebe stirbt zuletzt…**
Die 21-jährige Clara ist eine der wenigen Überlebenden einer untergegangenen Welt. Zusammen mit dem letzten Rest der Bevölkerung lebt sie im einzigen Gebäude, das nach der großen Erderschütterung stehen blieb: ein ehemaliges Luxushotel, das einsam in den Himmel hinaufragt und von todbringenden Kreaturen umzingelt ist. Als »roter Engel« ist es ihre trostlose Aufgabe, regelmäßig das Bett mit einem ihr zugewiesenen Mann zu teilen und dessen Nachkommen auszutragen. Bis eines Tages ein neuer Überlebender zum Teil der Gemeinschaft wird und ihr Leben eine Kehrtwendung nimmt…
(Quelle: Dark Diamonds)

Meine Meinung
Von Kerstin Ruhkieck kenne ich bereits andere Geschichten. Nun ist ihr neuestes Werk „Without Worlds“ im Carlsen Imprint Dark Diamonds erschienen und ich war sehr neugierig auf dieses Buch. Der Klappentext versprach mit ungewöhnliche und spannende Lesestunden und auch das Cover weckte große Erwartung in mir.

Die hier vorkommenden Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, dass sie lebendig werden, sie sind sehr gut beschrieben.
Clara übt ihren Job als „Roter Engel“ aus. Allerdings ist es für sie nicht gerade eine Freude, sie muss immer wieder mit sich kämpfen um sich hinzugeben. Bereits als Kind hat sie erfahren, dass Gefühle nicht gut sind, als sie bemerkt, dass ihr Bruder ihr nicht egal ist. So stumpft Clara ab. Auf mich wirkte sie zudem als hätte sie keinen Lebenswillen mehr. Alles ist unwichtig für sie. Ihre Psyche ist sehr angeknackst. Clara ist richtig gut gezeichnet, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.
Kian macht auf Anhieb viel Eindruck auf Clara. Er ist es der sie am Leben hält, der sie verändert. Er hat überlebt, kommt von außerhalb der Zuflucht. Woher ist aber nicht bekannt. Leider erfährt man auch sonst nicht so viel über Kian, daher ist es sehr schwierig sich eine konkrete Meinung über ihn zu bilden.

Es gibt noch andere Charaktere im Geschehen. Manch einer von ihnen ist interessant, andere wiederum nicht so besonders. Es gibt leider nicht viele Informationen, was man aber mitbekommt ist sehr spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und fesselnd. Ich wurde, je weiter ich vorankam, immer mehr in den Bann des Geschehens gezogen. Kerstin Ruhkieck schreibt flüssig und gut lesbar.
Die Handlung ist sehr dystopisch und ja sie ist anders. Anders als alles was ich bisher gelesen habe. Die Autorin hat alles sehr gut durchdacht, es wirkt komplex aber nicht unübersichtlich. Im Gegenteil, ich war richtig gehend fasziniert von dem was ich da gelesen habe.
Die Menschheit wurde hier arg verringert, es gibt eine Zuflucht, wo es klare Regeln gibt. Und eine klare Struktur innerhalb der restlichen Bewohner. Diese Struktur ist interessant aber auch beängstigend.
Das Setting ist sehr bedrückend und das gesamte Geschehen ist sehr spannend aufgebaut. Ich musste hier unbedingt erfahren wie es weitergeht.

Das Ende dieser Geschichte ist richtig spannend. Es hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. In meinen Augen passt es super und gibt der Geschichte letztlich nochmals den „Kick“.

Fazit
Zusammengefasst gesagt ist „Without Worlds“ von Kerstin Ruhkieck ein packender dystopischer Roman, der mich gefesselt hat.
Vorstellbar gestaltete Charaktere, ein mitreißender Stil der Autorin und eine Handlung, die ziemlich ungewöhnlich und sehr spannend gehalten ist, haben mich wunderbar unterhalten und mehr als überzeugt.
Sehr zu empfehlen!

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