Bühlerhöhe

Roman

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Erscheinungstermin 12.08.2016 | Archivierungsdatum N/A

Zum Inhalt

Deutschland, 1952: Zwei Frauen mit Vergangenheit, ein geheimer Auftrag
Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Rosa ist in den dreißiger Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und für den gesellschaftlichen Aufstieg alles geben würde. Rosa und Sophie wissen, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will. Beide verfolgen ihre eigenen Pläne.

Vor dem Hintergrund der jungen Bundesrepublik erzählt Brigitte Glaser eine spannende Geschichte, die auf wahren historischen Ereignissen beruht.

"Selten wurde so spannend und sprachlich präzise über die Gründungszeit der Bundesrepublik geschrieben." Verena Carl, Barbara

„Fazit: Eine gute Mischung aus Politthriller, Krimi, Frauenbuch und historischem Roman.“ Gesine Reichstein, Radio Bremen, Prod. 2016, mit freundlicher Genehmigung

 

Deutschland, 1952: Zwei Frauen mit Vergangenheit, ein geheimer Auftrag
Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783471351260
PREIS 20,00 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Im Sommer 1952 wird Rosa Silbermann, die mit ihrer Schwester dem Naziregime entfliehen konnte und sich im Kibbuz ein neues Leben aufbauen wollte, zurück nach Deutschland geschickt. Als Gast getarnt soll sie im Hotel Bühlerhöhe dabei helfen, einen Anschlag auf den Bundeskanzler zu verhindern. Adenauer, der dort Urlaub machen will und sich einer Frischzellenkur unterziehen. Es heißt, der Israelisch Irgun wolle das geplante Wiedergutmachungsgesetz durch diesen Anschlag verhindern. Und so soll Rosa als jüdische Agentin den deutschen Kanzler vor einem jüdischen Attentäter schützen helfen. Wie eine Gegenspielerin Rosas wirkt die Hausdame Sophie Reisacher, die aber ganz eigene Ziele verfolgt und dabei vor keiner Bespitzelung halt macht.

Zwei Frauen wie sie kaum unterschiedlicher sein könnten. Sophie Reisacher, beruflich mitten im Leben stehend hat sie sich nach dem Krieg eine Position geschaffen. Als Hausdame führt sie das Regiment über die Bühlerhöhe. Ihr Ziel ist es, ihre Existenz zu sichern. Eine gute Heirat darf es gerne sein. Rosa Silbermann, die durch die Nazis außer ihrer geliebten Schwester alles verloren hat, möchte von Deutschland nichts mehr wissen. Als Kind allerdings hat sie die Ferien hier verbracht und ihre Ortskenntnis soll dem weiteren Agenten dienlich sein, auf den sie wartet. Viel lieber wäre Rosa allerdings in Israel geblieben, um beim Aufbau dieses jungen Staates ihre Frau zu stehen.

Vor der Kulisse des Schwarzwaldes ist es Brigitte Glaser gelungen, ein beeindruckendes Bild der frühen 1950er Jahre in Deutschland zu zeichnen. Der Krieg ist vorbei und die schwersten Nachkriegsjahre sind überstanden. Die Kriegsgeschehnisse und die unsäglichen Greueltaten, die man den jüdischen Mitbürgern angetan hat, werden am liebsten verdrängt. Das Wiedergutmachungsgesetz findet keine ungeteilte Zustimmung. Und nun soll der Kanzler ausgerechnet von jüdischen Agenten beschützt werden. Wunderbar vielschichtig wird den handelnden Personen Leben eingehaucht. Da sind die einzelnen Schicksale, da ist die Stimmung im Lande, die Kleinbürgerlichkeit und auch die erste kleine Rebellion, die kleinen Genüsse der noch neuen Meinungsfreiheit. Die Vergangenheit ist noch längst nicht überwunden und dennoch will und muss man in die Zukunft schauen.

Das alles verpackt in einen geschichtlichen Spannungsroman, genau die richtige Mischung aus Agententhriller und Darstellung des Zeitgeschehens. Ausgesprochen lesenswert.

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Vorzüglich recherchierter, in die reale Situation eingebetteter Kriminalroman.
Das historische Umfeld wird im Nachwort der Autorin gut erläutert.

Sehr gelungen ist die Darstellung der innereren Zerrissenheit der Holocaust-Überlebenden und welch verschiedene Haltungen sie Deutschland gegenüber einnehmen.

Spannende Unterhaltung mit Niveau! Kann breit eingesetzt und empfohlen werden!

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Rosa Silbermann ist Jüdin, geboren in Deutschland, in den Dreißigern zusammen mit ihrer Schwester nach Palästina emigriert. Sie war damals gerade 14, ihre Schwester Rachel zwei Jahre älter. Die Nazis haben alle anderen Mitglieder ihrer Familie ermordet. Niemals wollte sie nach Deutschland zurück, zu sehr quälen sie die Erinnerungen, und doch kehrt sie zurück auf Forderung des israelischen Geheimdienstes. Es ist 1952, nur wenige Jahre nach dem Krieg, und Adenauer will Wiedergutmachung in Form von Geld für Israel leisten. Das geht nicht nur den alten Naziseilschaften gegen den Strich, sondern auch Radikalen Juden, die keinen einzigen "blutigen" Pfennig des Landes annehmen wollen, das für den Mord an ihrem Volk verantwortlich zeichnet. Ein Attentat auf Adenauer ist geplant, während seines Aufenthalts auf der Bühlerhöhe, einem Luxushotel im Schwarzwald. Rosa, die dort aufgewachsen ist, soll dem Agenten Ari als kenntnisreiche Begleitung dienen, doch schon bei ihrer Ankunft geht alles schief.

Manchmal kommen einem Romane unter, denen man nicht annähernd zutraut, was sie zu bieten haben. Bühlerhöhe ist einer davon. Er ist kein actionreicher Thriller, kein Agentenroman á la James Bond, trotz oder gerade deshalb ist er viel mehr. Anhand von drei Frauenschicksalen (klingt jetzt kitschig nach Frauenroman, ist es aber nicht!), gelingt es Glaser, in einer ruhigen und intensiven Erzählweise das Nachkriegsdeutschland sowie die jüdische Lebensweise in einem Kibbuzim auferstehen zu lassen, mit einer Eindringlichkeit, die geradezu filmreif ist. Nicht einmal habe ich an den Ereignissen oder Erlebnissen gezweifelt oder irgendwas hinterfragt, ganz im Gegenteil. Für mich hätte alles so stattfinden können, jede einzelne Minute, jede einzelne Person war authentisch und menschlich, ganz egal, ob ich diese Person mochte oder nicht. Es gab extrem kluge Gedanken, die hier und da eingestreut wurden, wie zum Beispiel Rachel, die mit einem jüngeren Araber zusammenlebt - etwas, das tabu, verpönt war, doch sie sagt selbst: Haben die Nazis nicht schon genug Rassentrennung geschaffen? Oder zum Schluss, als ein Katholike, ein Protestant und ein Jude gemeinsam (und als Freunde) vor dem Kanzler musizieren; geradezu die Ringparabel in Reinform. Der Schluss mehr bitter als süß und perfekt auf die Grundstimmung des Buches abgestimmt, einfach nur genial. Absolute Leseempfehlung.

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An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was sich verändert hat und wie der Zweite Weltkrieg sich auf das Leben in den Jahren danach ausgewirkt hat. Der Autorin ist es dabei gelungen, alles sehr eindringlich zu beschreiben, sodass man sich das vom Krieg gebeutelte Deutschland gut vorstellen konnte. Angemerkt werden sollte, dass einige Charaktere gelegentlich im Dialekt sprechen, aber es sind meistens Kleinigkeiten wie "isch" statt "ist" und aus dem Kontext ist immer verständlich, worum es geht.

Die Geschichte spielt im Jahr 1952, zu dem Zeitpunkt, als das Wiedergutmachungsgesetzt diskutiert wurde. Dieses Gesetz war sehr umstritten, sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite, und eigentlich alle Positionen werden in diesem Roman vertreten. Es gibt extreme Zionisten, die kein deutsches Blutgeld wollen und Deutsche, die Juden nach wie vor ablehnen, aber auch Demonstrationen gegen Antisemitismus und Menschen, die Reue zeigen. Die verschiedenen Positionen werden dabei authentisch dargestellt und diese Mischung schien mir sehr realistisch zu sein, gerade die mehr oder weniger unterschwellige Einstellung des Antisemitismus, der so kurz nach dem Krieg bei vielen noch präsent war.
Die Protagonisten sind Rosa Silbermann, die sehr stolz auf Israel ist und nicht verstehen kann, wieso nicht alle Juden dort leben wollen, und Sophie Reisacher, die weltgewandte Männer bevorzugt, dem Hotel entkommen möchte und gewisse Vorurteile hegt. Beide Charaktere (und auch die Nebenfiguren) sind gut ausgearbeitet und haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften; mir selbst war Rosa sympathischer, aber auch sie hat sehr unangenehme Charakterzüge, während ich stellenweise durchaus Mitleid mit Sophie Reisacher empfunden habe. Die Autorin hat beide Frauen glaubhaft geschrieben und so, dass sie menschlich und echt wirken.

Die Geschichte um das geplante Attentat auf den Kanzler (das laut Anmerkung der Autorin in dieser Form nie stattgefunden hat) war sehr interessant und obwohl es kein Krimi ist, war es interessant zu überlegen, wer wohl hinter dem Plan stecken könnte. Die Auflösung war überzeugend und passend, aber für mich nicht überraschend, da ich diesen Verdacht schon vorher hatte. Dennoch gab es durchaus mehrere Kandidaten, die ihre verschiedenen Motive gehabt hätten, und auch ein paar gute falsche Fährten, sodass die Lektüre unterhaltsam und recht spannend war.

Fazit:
"Bühlerhöhe" ist ein guter Roman, der historische Fakten gut mit einer erfundenen, aber spannenden und interessanten Geschichte um ein Attentat auf den Kanzler kombiniert. Die damalige Zeit ist gut und überzeugend dargestellt, sodass man auch einen kleinen Einblick in die Nachkriegszeit und die Debatte um das Wiedergutmachungsgesetz bekommt.

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Deutschland 1952: Die Nachwehen des Krieges sind überall zu spüren, als Bundeskanzler Adenauer im Schwarzwälder Nobelhotel „Bühlerhöhe“ erwartet wird. Die nach Israel emigrierte junge Kibbuzim Rosa Silbermann soll ihn für den Mossad schützen. Die gleichaltrige, extrem misstrauische Hotel-Hausdame Sophie Reisacher kümmert sich weniger um die Weltpolitik als um ihren persönlichen Aufstieg. Den sieht sie durch viele Dinge mit einem Mal in echter Gefahr. Vor dem Hintergrund der jungen Bundesrepublik erzählt Brigitte Glasner eine spannende, historisch plausible Geschichte. Eine intelligente Mischung aus Politthriller, Liebesroman und Gesellschaftsanalyse. Meiner Meinung nach das beste Buch dieses Jahres im Bereich Belletristik!

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