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Carmilla
Der weibliche Vampir
von Sheridan Le Fanu
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Erscheinungstermin 19.10.2024 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Ein Klassiker der Vampire-Romance – so unsterblich wie Carmilla selbst.
»Carmilla« gilt als einer der ersten und gleichzeitig besten Vampir-Romane überhaupt. Eine junge Frau namens Laura lebt mit ihrem Vater auf dessen österreichischen Landsitz, dem Schloss Karnstein, in der Steiermark. Doch Lauras friedliches Leben gerät schnell ins Wanken, als sie auf die rätselhafte und schöne Carmilla trifft.
In einem abgelegenen Schloss tief in den österreichischen Wäldern führt Laura ein einsames Leben mit ihrem kranken Vater als einzigem Gefährten. Bis in einer mondhellen Nacht eine Pferdekutsche vorfährt, die einen unerwarteten Gast an Bord hat – die schöne Carmilla. Schnell beginnt eine fiebrige, an Besessenheit grenzende Freundschaft zwischen Laura und ihrer geheimnisvollen, bezaubernden Begleiterin. Doch während Carmilla immer seltsamer und unberechenbarer wird und zu unheimlichen nächtlichen Streifzügen neigt, plagen Laura eckzähnige Albträume und sie wird von Tag zu Tag schwächer...
Sechsundzwanzig Jahre vor »Dracula« ist »Carmilla« die ursprüngliche Vampirgeschichte, durchdrungen von sexueller Spannung und Gothic-Romantik, die ihresgleichen sucht.
Ein Klassiker der Vampire-Romance – so unsterblich wie Carmilla selbst.
»Carmilla« gilt als einer der ersten und gleichzeitig besten Vampir-Romane überhaupt. Eine junge Frau namens Laura lebt mit...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783608988208 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 144 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Düstere und verführerische Vampirgeschichte der viktorianischen Ära
Carmilla von Sheridan Le Fanu ist eine faszinierende und düster-romantische Geschichte, die lange vor Bram Stokers Dracula einen weiblichen Vampir ins Zentrum einer finsteren Erzählung stellte. Geschrieben in der viktorianischen Ära, entfaltet der kurze Roman eine fesselnde Atmosphäre, die sich zwischen Schauermärchen und geheimnisvoller Anziehung bewegt.
Der Roman beeindruckt durch die subtile, aber ständige Spannung und die düstere Bildsprache, die Le Fanu meisterhaft entwickelt. Die Geschichte dreht sich um Laura, die durch die unerwartete Ankunft der geheimnisvollen Carmilla in ihrer abgeschiedenen Heimat in einen Bann aus Faszination und Angst gerät. Dabei versteht es der Autor, die gruselige Stimmung mit unterschwelligen Themen wie Freundschaft, Liebe und der geheimen Bedrohung zu verweben. Carmillas geheimnisvolles Verhalten und Lauras schrittweises Erkennen ihrer Gefahr wirken beängstigend und zugleich faszinierend, wodurch eine bemerkenswerte Mischung aus Horror und Romantik entsteht. Die Sprache ist typisch für das 19. Jahrhundert und kann stellenweise herausfordernd sein, doch der poetische Stil und die kunstvolle Erzählweise fesseln auf ihre eigene Weise. Die Themen von Verlangen, Kontrolle und Macht werden subtil vermittelt und bieten viel Raum zur Interpretation – besonders für Leser, die sich für die sozialen Zwänge und Normen der viktorianischen Gesellschaft interessieren.
Für Fans von klassischen Schauerromanen und frühen Vampirgeschichten ist Carmilla ein echter Geheimtipp. Le Fanu gelingt es, Horror und Erotik in einem außergewöhnlichen Mix zu vereinen, der zeitlos und zugleich ein Spiegelbild seiner Entstehungszeit ist.
Camilla ist eine großartige Geschichte besonders wenn man berücksichtigt zu welcher Zeit dieser Roman geschrieben wurde. Obwohl es ein Klassiker ist, ist der Schreibstil richtig toll und lässt sich locker flockig lesen. Die Geschichte ist zu Beginn etwas mysteriös und man weiß nicht so genau was da so alles vor sich geht, nimmt aber dann zunehmend an fahrt auf. Besonders das letzte Drittel hat mir sehr gut gefallen. Der Spannungsbogen war wirklich super.
Carmilla ist ein sehr extravaganter und toxischer Charakter und das nicht nur weil sie ein Vampir ist, was sie um so interessanter macht. Die Geschichte wird von Laura unserer Hauptprotagonistin erzählt. Laura ist die Tochter eines Adeligen und man könnte sagen sie ist etwas Naiv villeicht. Alles in allem ein großartiges Buch mit vielen kleinen Details die man einfach lieben muss. Ich finde ihn für einen Klassiker wirklich sehr zu empfehlen da er wirklich leicht zu lesen ist und großen Spaß macht. Das neue Desing ist super schön und passt auch von den Farben super zu der Geschichte die beim lesen in meinem Kopf entstanden ist.
Das Cover:
Ist wirklich gelungen, es verrät nicht zu viel, macht aber dennoch einen tollen Eindruck. Die Farben passen dabei sehr gut zum Inhalt.
Meine Meinung:
Dies ist ein Klassiker. Er wurde bereits 1872 veröffentlicht und das sollte man beim Lesen beachten.
Der Schreibstil ist dabei meistens leicht zu verstehen, die Andeutungen und Umschreibungen machen es leicht sich in der Geschichte zu verlieren.
Die Novelle hat etwas über 100 Seiten und damit deutlich weniger, als das später erschienende Buch Dracula.
Beide Geschichten haben jedoch eines gemeinsam: eine Atmosphäre, die durch die Seiten sickert.
Mein Fazit:
Wer sich drauf einlassen kann und die eigene Fantasie benutzt, den namenlosen Schrecken und der Faszination gleichermaßen nachgeben wil, der wird hier seine Freude haben.
Bei diesem Büchlein muss man sich bewusst sein, was den Leser erwartet. Das Buch wurde 1872 in Briefform geschrieben, heißt die Sprache und die Form ist natürlich nicht zeitgemäß. Für die nur 144 Seiten habe ich lange gebraucht, da der Schreibstil doch fordernd ist und ich lange nicht wusste, wer die Briefe denn nun eigentlich schreibt. Danach ging es ganz gut zu lesen und ich habe mich im Nachgang auch noch etwas über die Bedeutung dieses Buches schlau gemacht. Es gibt einige Parallelen zu Dracula und einige Unterschiede, so dass man "Carmilla" als als ersten Vampirroman titulieren könnte, die inzwischen etablierten Vampireigenschaften hat Carmilla zwar noch nicht alle, aber ich kann diesen Gedankengang nachvollziehen. Die Geschichte ist düster und atmosphärisch, die Spannung hat sich für mich leider in Grenzen gehalten. Fasziniert hat mich die Beziehung zwischen Carmilla und Laura, hier ist man ständig im Ungewissen, ob es noch eine Freundschaft oder schon mehr ist. Bezogen auf das Alter der Geschichte fand ich das sehr interessant und hat dem Buch für mich das gewisse Etwas gegeben. ich werde mich bezüglich der geschichtlichen Einordnung noch weiter schlau machen. Für begeisterte Dracula Leser lohnt sich sicherlich ein näherer Blich in diesen Briefroman und wer sich von der altertümlichen Sprachform nicht abschrecken lässt ebenfalls.
Ein absoluter Klassiker in wunderschöner Neuauflage!
Die Geschichte von Carmilla gilt als eine der ersten Vampirgeschichte und wurde sogar vor Dracula geschrieben. Diese ursprünglichen Ideen von Vampirismus und die Umsetzung in einer Zeit vor 200 Jahre zu lesen war wirklich interessant. Natürlich ist der Schreibstil für unsere heutige Zeit sehr gewöhnungsbedürftig, sodass ich trotz der kürze des Buchs relativ lange gelesen habe. Besonders die tragische Liebesgeschichte, die die Grundlage für diese mit Vampiranteilen gefüllte Gothic Novel bildet, fand ich in diesem historischen Roman sehr passend umgesetzt. Wenn man sich in die Leser vor 180 Jahren hineinversetzt, waren sicherlich Szenen, die wir heute als selbstverständlich lesen, absolut schockieren.
Jeder, der heute gern Vampirgeschichten liest, sollte sich einmal mit den Grundzügen des Genres beschäftigen. Absolute Empfehlung.
„Carmilla- Der weibliche Vampir“ ist eine 1872 erschienene Novelle des irischen Autors Sheridan Le Fanu. Diese ursprüngliche Vampirgeschichte ist 26 Jahre vor Bram Stokers Dracula erschienen und hat einige interessante Einflüsse auf die Geschichte hinterlassen. Doch auch für sich ist „Carmilla“ ein toller Vampir-Klassiker.
Laura lebt mit ihrem Vater auf dem Landsitz Schloss Karnstein, in der Steiermark. Doch ihr Vater ist krank und sie fühlt sich einsam. Doch eines nachts verunglückt eine Kutsche mit Mutter und Tochter, wobei die Tochter Camilla verletzt scheint und sie nun drei Monate bei der Familie im Schloss bleiben soll. Die beiden jungen Frauen finden Gemeinsamkeiten und bauen eine einige Freundschaft auf. Doch es treten auch Ungereimtheiten auf und Laura beginnt Albträume über eine Katze zu haben, die sie in die Brust beißt und sie wird dabei von Tag und Tag schwächer.
Der Schreibstil ist sprachlich typisch für das 19. Jahrhundert und umfasst viele Briefe die Laura geschrieben hat. So erfahren wir immer mehr aus der Sicht von Laura und die Handlung schreitet in einem Art Bericht voran, den Laura als Brief an Dr. Hesselius schreibt.
Mir sind einige Parallelen aber auch viele Unterschiede zu Dracula aufgefallen, aber dennoch scheint sich durch die Sprache, die Geschichten zu ähneln. Einen großen Unterschied liegt sicherlich in Carmilla, die ein weiblicher Vampir ist. Auch wenn nicht explizit von einem gleichgeschlechtlichen Liebespaar gesprochen wird, sagt die Dynamik etwas ganz anderes und Carmillas romantische Neigung zu Laura werden immer wieder deutlich. Dazu kommt, dass Carmilla nicht nur Nachtaktiv ist, sondern sie kann sich auch tagsüber bewegen auch wenn sie die Nacht bevorzugt.
Letztendlich sollte sich jeder selbst ein Bild von diesem Klassiker machen und ich kann mir vorstellen, dass Dracula- Fans auch dieses Buch interessant finden werden. Immerhin sind dies die ersten Schritte und Grundpfeiler für unsere heutigen Vampir-Romane. Die 144 Seiten sind schnell durchgelesen und ich empfand die Geschichte als großen Mehrwert für mein Wissen über die literarischen Vampire und deren Anfänge.
Eine ebenso simple wie eindrucksvolle Erzählung. Carmilla ist ein faszinierendes Buch, irgendwo zwischen geschichtlich und Aberglauben.
Insgesamt eine sehr kurzweilige, aber auch num nachdenken anregende Geschichte.
Carmilla von Joseph Sheridan Le Fanu, erstmals 1872 veröffentlicht, gilt als ein Meisterwerk der Gothic-Fiction und wurde mehr als zwanzig Jahre vor Bram Stokers Dracula geschrieben. Obwohl letzteres häufig als das bekannteste Beispiel des Vampirromans angesehen wird, steht Carmilla ihm in ihrer Intensität und Faszination in nichts nach. Le Fanu gelingt es, die Tradition der Vampirgeschichte mit einer finsteren, fast magischen Anziehungskraft zwischen den Figuren zu verschmelzen, was Carmilla zu einem Werk macht, das auch nach Jahren noch fasziniert.
Die Geschichte spielt in einem abgelegenen Schloss in der Steiermark, wo die junge Laura mit ihrem Vater lebt. Als nach einem Kutschenunfall die geheimnisvolle Carmilla bei ihnen einzieht, entwickelt sich eine unheimliche und gleichzeitig faszinierende Beziehung zwischen den beiden. Laura fühlt sich zunehmend zu Carmilla hingezogen, obwohl sie eine spürbare Angst vor ihr hat.
Die düstere, bedrohliche Atmosphäre im Schloss, umgeben von geheimen Gängen und dunklen Wäldern, verstärkt das Gefühl der Bedrohung. Gleichzeitig häufen sich im Dorf mysteriöse Todesfälle und eine seltsame Krankheit, die mit Carmilla in Verbindung zu stehen scheint. Doch nicht nur die äußere Bedrohung durch den Tod, sondern auch die immer stärkere, fast hypnotische Anziehung zwischen den beiden Frauen trägt zur Spannung bei. Diese Beziehung ist von einer unheimlichen Mischung aus Zuneigung und Abstoßung geprägt, was den psychologischen Horror der Geschichte verstärkt.
Le Fanu versteht es, den klassischen Vampirhorror mit einer dichten, atmosphärischen Spannung zu verbinden. „Carmilla“ ist kein typischer Vampirroman, sondern eine fesselnde, gotische Lektüre, die den Leser in seine geheimnisvolle und unheimliche Welt entführt. Die subtile Darstellung von Macht und Verführung sowie die unaufhaltsame Bedrohung durch Carmillas übernatürliche Kräfte machen das Werk zu einem Muss für Fans von Gothic Horror.
Zeitlos und antiquiert zugleich;
Es ist erstaunlich, wie gut sich dieser alte Text lesen lässt. Natürlich gibt es die ein oder andere überholte Vokabel und auch Sitten und Moral sind nicht mehr aktuell, dennoch fehlen einem beim Lesen die modernen Errungenschaften im Text nicht, da sich die Handlung auf einem einsamen Landsitz abspielt und es wenig Beschreibungen gibt, die die Geschichte zeitlich verankern. Die Handlung ist interessant und bringt einen gewissen Gruseleffekt mit, der damals sicher anders und viel intensiver gewirkt hat als heutzutage, da man ganz andere Dinge gewohnt ist. Das Vampir-Thema wird sehr sanft angegangen, es gibt keine Gewaltszenen oder ähnliches. Der Spannungsbogen hätte etwas besser sein dürfen und die Handlung schneller Fahrt aufnehmen können. Es gibt einige Wiederholungen in der Geschichte, aber sie lässt sich sehr gut lesen. Mit heutigem Maßstab betrachtet gebe ich dem kurzen Roman vier Sterne.
Bram Stokers „Dracula“ gilt als einer der bekannteste Vampirromane der Literaturgeschichte und ist vielen Leserinnen und Lesern ein Begriff. Weniger bekannt ist hingegen „Carmilla“, das weibliche Pendant zu diesem Werk, geschrieben von Sheridan Le Fanu und bereits Jahrzehnte vor „Dracula“ veröffentlicht. Obwohl der Roman auch in Deutschland mehrfach übersetzt wurde und bei verschiedenen Verlagen erschien, blieb er lange im Schatten seines berühmten Nachfolgers. Mit der aktuellen Ausgabe des Klett-Cotta Verlags bietet sich die Gelegenheit, dieses Frühwerk der Schauerliteratur neu zu entdecken und seine literarische Qualität sowie seine Bedeutung für das Genre zu beurteilen.
Das Setting von „Carmilla“ ist wie aus dem Lehrbuch des viktorianischen Gruselromans: Laura, die junge Protagonistin, lebt mit ihrem Vater abgeschieden auf einem Schloss in den österreichischen Wäldern. Bereits diese Kulisse ruft ein Gefühl der Einsamkeit und Melancholie hervor, unterstützt durch spärliche, aber effektive Beschreibungen, die die Atmosphäre von Isolation und unterschwelliger Bedrohung intensivieren. Zwar mag das Bild des gotischen Schlosses für heutige Leser vertraut bis klischeehaft wirken, doch in der Entstehungszeit des Romans war diese Bühne sicherlich weniger ausgelaugt als heutzutage.
Diese Inszenierung des Settings, so schlicht sie auch wirken mag, entfaltet durch ihren Minimalismus eine außerordentliche Wirkkraft. Das Schloss wird zu einer Art Mikrokosmos, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fantastik verschwimmen – ein Element, das den Grundstein für die düstere Stimmung des gesamten Romans legt.
Mit dem Eintreffen von Carmilla, dem titelgebenden Charakter, nimmt die Handlung ihren Lauf. Le Fanu gelingt es, diese rätselhafte Figur von Beginn an ambivalent zu zeichnen. Auf der einen Seite fasziniert Carmilla mit ihrer Schönheit und Höflichkeit, die besonders Laura in den Bann zieht. Auf der anderen Seite umweht sie ein Hauch von Gefahr, der dem Leser schnell klar macht, dass sie mehr ist als nur eine charmante Besucherin.
Die Darstellung von Carmilla als Vampir unterscheidet sich erheblich vom später etablierten Bild, das durch Figuren wie Dracula geprägt wurde. Sie agiert weniger als physische Bedrohung und mehr als psychologische Manipulatorin, die ihre Opfer wie eine Sirene in der Mythologie mit Charme und Verführung umgarnt. Dieses Konzept der Vampirfigur ist in „Carmilla“ durchgehend präsent und daher die hauptsächliche Triebkraft der Geschichte. Besonders in der Interaktion mit der naiven Laura entfaltet sich dieser Aspekt in einer Mischung aus psychologischem Terror und unterschwelliger Schwärmerei, die für die damalige Zeit bemerkenswert war.
Jedoch ist der Handlungsverlauf von „Carmilla“ geprägt von einer gewissen Vorhersehbarkeit. Die nächtlichen Besuche schattenhafter Gestalten und die schleichende Offenbarung von Carmillas wahrem Wesen folgen einer klaren Linie, die moderne Leser kaum überraschen dürfte. Die Dialoge sind aufs Wesentliche reduziert und wirken mitunter etwas banal. Dennoch bleibt die Geschichte aufgrund ihrer dichten Atmosphäre und ihres altertümlichen Flairs fesselnd.
Einen großen Anteil daran hat auch die Übersetzung von Eike Schönfeld. Sie bewahrt den nostalgischen Stil des Originals, ohne dabei antiquiert zu wirken. Der Text trägt moderne Züge, die einen leichten Zugang ermöglichen, wahrt jedoch gleichzeitig den historischen Charakter des Romans. Damit vermeidet Schönfeld die meinerseits oft kritisierte vollständigen Anpassung klassischer Werke an zeitgenössische Lesererwartungen, was der Authentizität zugutekommt.
Als literarischer Vorläufer von „Dracula“ zeigt „Carmilla“ interessante Ansätze, insbesondere in der psychologischen Darstellung des Vampirs und der Thematisierung weiblicher Verführungskraft. Diese Aspekte machen den Roman auch heute noch lesenswert, besonders für Liebhaber klassischer Schauerliteratur. Gleichzeitig zeigt sich dem Werk aber auch sein Alter. Der Plot ist wenig komplex, die Figurenzeichnung bleibt oberflächlich, und sprachlich wie psychologisch fehlt es an Raffinesse, die man von moderner Literatur gewohnt ist.
Dennoch: Als kurze, atmosphärische Lektüre bietet „Carmilla“ einen faszinierenden Einblick in die Ursprünge der Vampirliteratur und überrascht durch eine unerwartete zwischenmenschliche Beziehung seiner Protagonistinnen.
Die Novelle Carmilla des irischen Autors Sheridan Le Fanu gehört zu den Klassikern der Schauerliteratur und diente unter anderem Bram Stoker als Vorbild. Als großer Fan des Dracula Originals war ich daher sehr gespannt, denn Carmilla war mir bis dahin unbekannt. Worum geht es? Die junge Laura lebt zurückgezogen mit ihrem Vater in der Steiermark und berichtet von den Erlebnissen mit einem jungen, schönen Gast und dem dramatischen Finale. Der Stil wurde nicht modernisiert und ist dementsprechend für heutige Lesende ungewohnt, aber ich persönlich empfand es als gut lesbar. Natürlich sind sämtliche Elemente des bekannten Vampirmythos vorhanden, wenn auch hier aus weiblicher Sicht sowohl bei der Erzählenden als auch des Vampirs. Für mich eine tolle (Wieder-)Entdeckung eines Klassikers, der jetzt in der dunklen Jahreszeit für schauriges Lesevergnügen sorgt.
Toller Roman über die Ursprünge der Vampirromane und Inspiration für den wohl bekanntesten Vampirroman "Dracula". Sehr kurzweilig aber dafür nicht wenig fesselnd und atmosphärisch.
Auf einem abgelegenen Schloss in der Steiermark erhält Laura mit ihrem Vater unerwartet Besuch. Eine junge Dame wird von ihrer Mutter, die in Eile weiterreist, zur Obhut bei ihnen gelassen. Laura ist begeistert über die Abwechslung in der Abgeschiedenheit und erschreckt furchtbar, als sie das Mädchen wiedererkennt. Ihr Gesicht gleicht dem der Erscheinung, die sie vor zwölf Jahren mitten in der Nacht in ihrem Schlafzimmer hatte. Auch das Mädchen, sie nennt sich Carmilla, berichtet von einem ähnlichen Traum. Seit diesem Moment sind die beiden unzertrennlich, obgleich Laura hin und wieder irritiert, ja sogar abgestossen von Carmillas Äußerungen und Handlungen ist. Sie kann sich die Ambivalenz ihrer Gefühle kaum erklären. Bis sie erneut nächtlichen Besuch erhält und sie ist nicht die Einzige...
Joseph Thomas Sheridan Le Fanu ist ein Meister subtil erdrückender Spannung. Je weiter man in Lauras Tagebuch vordringt, desto mehr wird man von ihren Stimmungen erfasst. Schauerlich schön!