Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
Roman
von Peter Prange
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Erscheinungstermin 09.10.2024 | Archivierungsdatum 08.12.2024
Zum Inhalt
Eine Geschichte von Liebe und Freundschaft über alle Grenzen hinweg. In einem Europa, das es einmal gab, bevor es sich selbst zerstörte. Karlsbad, 1871. Die Zeit der Kriege scheint für immer vorbei...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783651001084 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 672 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Zum Inhalt:
In Karlsbad im Jahr 1871 treffen Vicky, Paul und Auguste auf eineinander. Alle drei haben Träume, was die Zukunft angeht, sei es der Bau einer Prachtstraße in Berlin oder auch der größte Koch der Welt zu werden. Allen dreien ist der Glaube daran, dass es herrliche Zeiten werden, starten sie in die Zukunft, nicht ahnend, was noch auf sie zukommen wird.
Meine Meinung:
Was mir bei dem Autoren immer wieder aufs Neue gefällt ist die Kombination aus historischen Fakten und fiktiver Erzählung, die einen einfach mitnimmt. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven wird das Buch trotz der enormen Länge auch nicht langweilig, sondern eher das Gegenteil, weil man dann auch wieder von den anderen Protagonisten mehr erfahren will. Es tauchen auch immer wieder historischen Persönlichkeiten und Ereignisse eingeflochten und das macht die Geschichte nochmal interessanter. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin gespannt auf den nächsten Teil.
Fazit:
Guter historischer Mix
Karlsbad im Jahr 1871. Es ist ein Eldorado für Singles und alle, die Anschluss suchen. Die Kriege gehören der Vergangenheit an. Das Leben wartet. Es darf getanzt und gelacht werden. Vicky ist überglücklich. Kann sie doch zwischendurch immer mal wieder den strengen Blicken ihrer Mutter entwischen. Ohne Aufpasser flanieren, welch ein Glück. Und prompt lernt sie zwei junge Männer kennen. Paul, ein Deutscher und Auguste, ein Franzose. Sie schließen Freundschaft und diese bewährt sich über Jahrzehnte. In „Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ begleiten wir sie auf ihre Lebensweg.
Drei Hauptpersonen sind es, deren Vita von Peter Prange lebendig und unterhaltsam erzählt wird. Die Schauplätze wechseln von Berlin nach Frankreich und nach London. Ich schreibe Frankreich, weil Auguste nicht an einem Ort blieb, sondern immer mal wieder umzog. Wir erfahren, dass es schon damals Ambitionen gab, den Ärmelkanal zu untertunneln. Das aus dem Vorhaben ein fertiges Objekt wurde, dauerte aber noch einige Jahrzehnte. Und der Werdegang der Gedächtniskirche in Berlin. Welch ein spannendes Unterfangen, genauso wie die Gestaltung des Kurfürstendamms.
Viele Fakten aus der Geschichte dieser drei Nationen gibt der Autor zum besten. Obwohl ich sehr viel lese, stoße ich immer wieder auf Informationen, die mir neu sind. Die Story um die drei jungen Leute geht über Jahrzehnte und ist mit einigen Überraschungen ausgestattet. Die typischen Ärgernisse zwischen Frankreich und Deutschland werden ausführlich dargelegt. Das Buch ist dick aber durch die vielen Wendungen auch spannend. Es lässt sich gut lesen und bekommt von mir auch eine Empfehlung. #NetGalleyDE
In Karlsbad treffen durch Zufall 1871 die drei Hauptprotagonisten Vicky, Paul und Auguste aufeinander. Die Stimmung ist ausgelassen und die beiden jungen Männer sind von Vicky fasziniert. Diese kokettiert mit beiden so unterschiedlichen Männern. Während der deutsche Paul aus einer betuchten und angesehenen Ingenieursfamilie aus Berlin stammt, ist Auguste ein französischer Koch, im Waisenhaus aufgewachsen und durch die harte Schule des Küchenlehrlings gegangen. Vicky dagegen, eine behütete und reiche Unternehmerstochter aus England darf eigentlich selbständig keine Männerbekanntschaften machen. Vereint durch dieses eine gemeinsame Erlebnis entspinnt sich die Geschichte in drei Handlungsstränge, in denen sich die Vicky, Auguste und Paul immer wieder begegnen, dazwischen wird auch die Geschichte der drei Personen in ihrem Lebensumfeld/ Familie weiter erzählt. Während Paul am Bau der Wiener Weltausstellung beteiligt ist, hat sich Auguste in den Kopf gesetzt ein berühmter Koch und sein eigener Herr in der Küche zu werden, er verfolgt dieses Ziel sehr konsequent. Vicky möchte nicht standesgemäß heiraten, soll dieses aber, wie in dieser Zeit üblich. Sie hat ihren eigenen Kopf und begehrt dagegen auf, wird aber durch ihre konsequente und sehr erfolgreiche Mutter in der Technik-und Baubranche, die ein Unternehmen erfolgreich in London leitet, bisweilen gebremst.
Die Geschichte, beginnend in Karlsbad, entfaltet sich über 30 Jahre wie ein Fächer, jedoch werden einzelne Handlungsstränge immer wieder geschickt miteinander verwoben im Laufe der Zeit. Durch die kurzen Kapitel, bisweilen auch mit einem kleinen Cliffhanger versehen, geht es fortlaufend mit einer der drei Personen weiter. Mich hat diese Erzählweise sehr stark an das Buch gefesselt, wollte ich immer wissen, wie es nun weitergeht. Ich habe daher in jeder freien Minute zum Buch gegriffen. Zwar ist die Geschichte fiktiv, jedoch eingebettet in einen brillant recherchierten historischen Kontext. Auch hatte ich das Bedürfnis noch weiter in die historischen Details einzusteigen, so dass ich beispw. Einzelheiten und Bilder zur Wiener Weltausstellung gegoogelt habe, von der ich vorher so noch nichts gehört hatte. Ebenfalls vermittelt der Autor das Gefühl mitten in dem Zeitalter der neuen Techniken und deren Entwicklung dabei zu sein. Zwar geht es in der Geschichte nicht um ein bestimmtes historisches Ereignis, das man durch ellenlange Seiten begleitet, vielmehr sind sie eher Beiwerk der Hauptgeschichte um die drei Protagonisten, sie verleihen dem Roman ihre Tiefe. Mich hat die Geschichte an einigen Stellen emotional sehr berührt und ich musste auch einmal ein Tränchen zerdrücken. Ich habe mit den Protagonisten mitgelitten, das Ende fand ich großartig, ein kleiner Cliffhanger war für mich bereits erkennbar und ich bin unheimlich auf die Fortsetzung gespannt, die leider erst im nächsten Jahr kommen soll. Mir hat der Roman so viele wunderbare Lesestunden bereitet, ich bin total begeistert und kann zu Recht sagen, dass es eines meiner Jahreshighlights war. Daher eine ganz klare Leseempfehlung von mir.
1871 der Deutsch-Französische Krieg ist vorbei. Vicky, die Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, belauscht Paul und Auguste, wie sie sich über den vergangenen Krieg streiten. Sie verdonnert die beiden zu einem Picknick am Juliusturm. Der Beginn einer Freundschaft über Jahre und Grenzen hinaus. Auguste der kreative Koch, möchte sich einen Namen in der gehobenen Küche erarbeiten. Paul und seine Familie träumen von einer Prachtstraße namens Kurfürstendamm, an der sie mitwirken möchten. Vickys Familie möchte den Bau des Ärmelkanals vorantreiben und unterstützen.
Die drei Protagonisten werden sehr genau beschrieben und wir begleiten sie über 25 Jahre, in denen sie immer wieder aufeinander treffen. Parallel dazu werden die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse sehr genau geschildert und eingewoben. Auch die technischen Neuerungen, wie das Automobil oder die Erfindung des Telefons bescheren uns eine beeindruckende Zeitreise.
Wir schreiben das Jahr 1871 als sich in Karlsbad drei junge Leute begegnen, deren Leben fortan miteinander verbunden sein wird. Die junge Engländerin Vicky, für die die Reise auf den Kontinent eine Freiheit erlaubt, die ihr in London unter den strengen Augen ihrer Mutter nicht möglich wäre. Der junge deutsche Bauingenieur Paul, der dort ein Projekt betreut und der Franzose Auguste, ein leidenschaftlicher Koch.
Nach der Rückkehr in ihre Heimat müssen sie sich den Erfordernissen ihres jeweiligen Lebens anpassen. Paul steht nach dem plötzlichen Tod seines Vaters vor der Aufgabe, sich um die Firma zu kümmern. Auguste bekommt ein verlockendes Jobangebot aus England, Vicky soll einen reichen Industriellen heiraten.
Höhen und Tiefen jeglicher Art müssen ebenso überwunden werden wie die politischen Spannungen zwischen den Ländern, Nationalismus und Antisemitismus bestimmen das Leben.
Aus den drei jungen Leuten werden Erwachsene, die aus den Erfahrungen ihres Lebens lernen müssen.
Peter Prange beschreibt dreissig Jahre europäischer Geschichte mit ihren Neuerungen und Herausforderungen anhand von drei Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Gesellschaftsschicht. So wird die Vergangenheit lebendig und verständliche.
Ein bereicherndes Lesevergnügen.
Drei Freunde in bewegten Zeiten - kurzweilige, interessante Geschichtslektion in Romanform
„Ist es nicht wunderbar“, fragte sie stattdessen, „wenn die Menschen, statt sich gegenseitig nach dem Leben zu trachten, zu einem solchen Völkerfest zusammenkommen? Um all der Wunderwerke zu feiern, die der Fortschritt hervorgebracht hat? Ich glaube, wir wissen gar nicht, in was für herrlichen Zeiten wir leben.“
1871 treffen in einem Karlsbader Hotel die britische Unternehmertochter Vicky Paxton, der deutsche Ingenieur Paul Biermann und der französische Koch Auguste Escoffier aufeinander.
Allen dreien stehen aufregende, herausfordernde Zeiten bevor. Sie ahnen dabei noch nicht, dass ihre Schicksale auf eine besondere Weise für immer miteinander verbunden sein werden.
Abwechselnd wird aus der Perspektive der Hauptfiguren in der dritten Person Vergangenheit erzählt. Auch der Schauplatz ändert sich regelmäßig. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sie enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Der Schreibstil ist klar, schnörkellos und gut verständlich.
Alle drei Protagonisten haben große Träume und Visionen. Victoria, Vicky stammt aus einer einflussreichen Familie. Ihr Großvater entwarf und plante einst für die Weltausstellung in London den berühmten Kristallpalast. Nun hat ihre Familie das nächste monumentale Projekt im Blick: eine Tunnelverbindung Englands mit dem Festland. Vicky träumt von Freiheit, sie möchte das Leben in vollen Zügen genießen, auskosten und spüren, ihm einen Sinn geben.
Auch Paul Biermann hofft als Ingenieur, ambitionierte Projekte verwirklichen zu können und arbeitet später am Bau der Berliner Prachtstraße Kurfürstendamm mit.
Für den französische Koch Auguste ist Kochen Kunst. Er verfolgt das ehrgeizige Ziel, als Koch Berühmtheit zu erlangen.
Drei sehr interessante Hauptfiguren werden - wie für den Autor typisch- eher nüchtern und wenig emotional dargestellt. Anhand ihrer persönlichen Schicksale wird Geschichte erzählt.
Ob sich Vicky, Paul und Auguste ihre Träume erfüllen können? Peter Prange schreibt von bewegten Zeiten und bewegten Leben. Vermeintliche langweilige, historische Ereignisse bekommen durch das Buch eine besondere Bedeutung, ein persönliches Gesicht. Sie werden lebendig, weil sie die Romanfiguren direkt beeinflussen. Durch die unterschiedlichen Nationalitäten und gesellschaftlichen Situationen der Figuren nimmt man beim Lesen verschiedene Perspektiven ein, bekommt einen ganzheitlichen Blick auf historische Entwicklungen. Es wird anschaulich und eindrücklich gezeigt, dass verschiedene Ereignisse ganz unterschiedlich wahrgenommen werden, auf unterschiedliche Menschen ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. „Herrliche Zeiten- Die Himmelsstürmer“ nimmt immer wieder Bezug auf Peter Pranges früheren Roman „Miss Emily Paxton“, der von Vickys Familie, hauptsächlich ihrer Mutter erzählt.
Für mich ist Himmelsstürmer eine lebendige, sehr unterhaltsame, mitreißende Geschichtslektion. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Schöne Erzählung mit historischem Hintergrund
In Karlsbad im Jahr 1871 begegnen sich drei junge Menschen. Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, die die Ambition hat, den Ärmelkanal untertunneln zu wollen. Vicky selbst will die Welt mit allen Sinnen entdecken. Dann Paul, ein Ingenieur aus Berlin, möchte den Kurfürstendamm mitbauen, doch die Familienfirma erleidet einen schweren Schlag. Die dritte Person ist Auguste Escoffier, seines Zeichens Koch, will als Meisterkoch aus Paris die französische Küche entscheidend prägen. Noch werden seine Künste nicht gewürdigt. Diese drei glauben fest an zukünftige herrliche Zeiten, obwohl dunkle Wolken über Europa aufziehen. Sie ahnen nicht, dass politische Umbrüche den Frieden erschüttern und auch ihr Leben verändern werden. Das Schicksal von drei Menschen, eine Welt in der ein offenes Europa möglich zu sein scheint, bis es sich selbst zerstörte.
Dies ist der erste Band einer Duologie über die Jahrhundertwende.
Meine Meinung
Das Buch ließ sich wieder leicht und flüssig lesen, so wie ich es von dem Autor gewohnt bin. In die Geschichte bin ich gut hineingekommen. Zu Anfang erschien es mir etwas langatmig. Drei junge Menschen, zwei männliche eine weibliche Person. Werden zwei davon irgendwie zusammenfinden? Mit Fortschreiten der Erzählung wurde es dann doch zunehmend spannender. An einer Stelle war ich etwas enttäuscht, denn es gab ein Zeitbruch bei Vicky von ein paar Jahren und man konnte zwar etwas vermuten, doch die Gewissheit bekam man erst viel später. Weiter kann ich dazu nichts schreiben sonst spoilere ich. Dann das Tunnelprojekt, gab es das damals wirklich schon? Ja laut Wikipedia gab es das damals schon, wieder was gelernt. Doch ich musste dies bei Wiki nachlesen, ich hätte mich gefreut, darüber im Nachwort etwas zu lesen. Dass es den Meisterkoch Auguste Escoffier tatsächlich gab, das wusste ich schon aus einem anderen Buch. Alles in Allem war die Geschichte der drei betroffenen Personen sehr schön geschrieben und bar auch einiges an Spannung. Auch hat mir der Ausgang sehr gut gefallen und ich bin auf den zweiten Band, der ja im Hebst nächsten Jahres erschienen soll, sehr gespannt. Es gibt auch ein Personenregister, dabei sind die historischen Personen mit einem Stern versehen. Von mir trotz der winzigen Mängel fünf Sterne und eine Leseempfehlung.
Karlsbad, 1871. Der Krieg mit Frankreich ist beendet und im bömischen Kurort suchen die Menschen wieder Zerstreuung und wollen sich amüsieren. Vicky ist mit ihrer Mutter und ihrer Gouvernante dort. Ihr Vater arbeitet zu Hause an Plänen, einen Tunnel unter dem Ärmelkanal zu graben. Sie lernt Paul kennen. Der Bauingenieur hofft darauf, am Bau des Kurfürstendamms in Berlin mitwirken zu können. Auch Auguste Escoffier ist mit dabei. Seine Leidenschaft ist das Kochen. In diesem Jahr beginnt ihre langjährige Freundschaft mit Höhen und Tiefen.
Peter Prange beginnt mit Die Himmelsstürmer den Auftakt eines Zweiteilers. Vordergründig geht es um drei Freunde, denen man rund ein Vierteljahrhundert folgt. Aus den jungen Leuten werden Erwachsene, die ihren Lebensweg einschlagen, Zweifel und Wünsche haben, Gelegenheiten nutzen und immer wieder träumen. Sie bleiben sich seit dem nächtlichen Picknick in Karlsbad verbunden. Europa scheint nur ein kleiner Platz zu sein. Es war eine Zeit, in der die technische Entwicklung rasante Fortschritte machte und man sich Weltkriege noch nicht vorstellen konnte. Prange zeichnet die Gesellschaft so lebendig nach, dass man beim Lesen die Figuren förmlich agieren sieht. Besonders authentisch wird es, wenn historische Persönlichkeiten mit den fiktiven Charakteren die Handlung bestimmen. So fließt die Kolonialpolitik Bismarcks ebenso mit ein, wie die Pläne für die Anbindung an den Kontinent für England.
Politik, Historie und Gesellschaft
Die Zusammenstellung der Handlungsorte ist unterschiedlich genug, um einen Überblick über die Geschehnisse Anfang des 20. Jahrhunderts zu bekommen. Karlsbad war seinerzeit ein Ort, in dem die Gesellschaft zur Erholung kam und gesehen werden wollte. Der fiktiven Geschichte ermöglicht dieser Ort das Zusammentreffen einer behüteten Tochter, eines Bauingenieurs und eines ambitionierten Kochs. Kurze Zeit später kehren sie in die Städte zurück, in denen damals die großen Entscheidungen getroffen wurden. So geht es dann um den Bau des Kurfürstendamms in Berlin, um die Idee eines Tunnels zwischen England und Frankreich und immer wieder über kulinarische Spezialitäten des Meisterkochs, der später die Arbeit in den Küchen des Savoys und Ritz revolutionierte. Die drei Freunde haben immer wieder Gelegenheit, zusammenzutreffen. Nebenbei entwickeln sich auch romantische Verstrickungen.
Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer ist der erste von zwei Bänden über die Jahrhundertwende in Europa. Die Umbruchszeit bietet eine Menge Konflikte, die die drei Freunde spätestens im Jahr 1914 auf verschiedenen Seiten stehen lässt. Politik, Historie und Gesellschaft bilden dabei eine wunderbare Kulisse für die Schicksale der Figuren. Die Zeit wird atmosphärisch dicht geschildert mit Figuren, die Empathie wecken. Der historische Roman ist ein echter Pageturner und Lesetipp.
Ein tolles Buch mit vielen wahren geschichtlichen Inhalten! Sehr lesenswert!
Den Einstieg ins Buch fand ich allerdings schwierig, da die 3 Hauptpersonen zu Beginn in verschiedenen Ländern und dort auch noch an verschiedenen Orten auftauchten. Es hat ein bisschen gedauert, bis mir die Handlung klar war und ich alles richtig zuordnen konnte.
Großartig und beeindruckend
Auch in diesem Buch führt der Autor den Leser in die Vergangenheit. Im Jahr 1871 reisen im eleganten und angesagten Kurort Karlsbad die verschiedensten Gäste an. Es sind die Tochter einer einflussreichen Londoner Unternehmerfamilie Vicky Paxton, der französische Koch Auguste Escoffier sowie Paul Biermann, ein Berliner Ingenieur. Sie alle haben ihre Träume. Vicky will den Ärmelkanal bauen, Paul beim Bau des Kurfürstendamms mitwirken und Auguste in Paris ein eigenes Gourmetrestaurant eröffnen, das weltweit bekannt werden soll. Alle drei sind von einer großen Zukunft überzeugt, in der ihre Träume zur Realität werden. Doch schon bald wendet sich das Blatt. Über Europa türmen sich dunkle Wolken auf, die den Frieden wie auch das Glück der Protagonisten bedrohen.
Angelehnt an historische Fakten hat Peter Prange die Geschichte spannend mit Fiktion verwoben und die einzelnen Charaktere vielschichtig angelegt und ausgearbeitet. Das Buch besteht aus drei Teilen, die jeweils kurze bis sehr kurze Kapitel enthalten. In diesen wechselt die Perspektive regelmäßig zwischen den drei Protagonisten. Mit einer flüssigen Schreibweise führt der Autor durch die abwechslungsreiche und unvorhersehbare Handlung. Dadurch fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Nun heißt es bis zum Herbst 2025 auf die Fortsetzung zu warten.
Historisch interessierten Lesern kann ich dieses Buch unbedingt ans Herz legen. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Sehr gut geschrieben. Es nimmt einen mit in eine auch politisch spannende Zeit und erzählt sehr gut die Probleme Europas nach 1871. Aber auch die Geschichte um die drei Hauptpersonen spiegelt die Zeitgeschichte mit Kolonialismus, innereuropäischen Konflikten, Industrialisierung, Sozialismus, Bismark Ära... sehr gut wieder.
Endlich mal wieder ein spannender, historischer Roman mit allem drum und dran. - Herrliche Zeiten, die Himmelsstürmer - Eine Collage an Bildern des ausgehenden 19. Jahrhunderts anhand dreier Familien aus England, Frankreich und Deutschland tut sich auf. Der Roman beginnt mit 3 jungen Menschen, die sich in Karlsbad das erste mal treffen. Paul ist ein junger Ingenieur, Auguste noch ein Hilfskoch, der große Träume hat und Vicky ein englisches Fräulein aus gutem Hause, die in Karlsbad Ferien macht. Beide Männer verlieben sich sofort in Vicky. Doch zunächst trennen sich die Wege der drei wieder. Paris, Berlin und London die wichtigsten Zentren Europas. Politik, Wissenschaft, Kultur, alles kommt in diesen Roman zusammen. Der Autor hat wirklich das große Ganze im Blick. Und so treten wir Leser ein in ein Panorama des ausgehenden Jahrhunderts mit all seinen technischen Erfindungen aber auch den politischen Problemen der einzelnen Länder. Das Abschotten Großbritanniens vom Kontinent, das Aufrüsten der Armee in Deutschland, der schlimmer werdende Antisemitismus. Und schon wird das alles auch sehr aktuell. So wie es aussieht wird es einen zweiten Teil geben, denn der erste endet genau am 31.12.1899. Ich freue mich darauf, denn Herr Prange verfügt über sehr viel Wissen, Liebe zum Detail, Humor und einem Augenzwinkern für seine Protagonisten. Alle 3 Hauptfiguren bleiben in dieser Geschichte miteinander verbunden und werden immer wieder neu gefordert.
Von grenzenloser Freundschaft und noch sehr viel mehr
Peter Prange hat mit „Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ den ersten Band seiner neuen Duologie vorgelegt. Er lässt neben der fiktiven Geschichte um Liebe und Freundschaft viel Historisches mit einfließen.
Vicky hat zu ihrem siebzehnten Geburtstag eine Europareise geschenkt bekommen. Wir schreiben das Jahr 1871. Sie, die junge Londonerin, trifft in Karlsbad auf zwei charmante junge Männer, wenngleich die beiden sich zunächst ganz schön angiften. Nun gut, die drei verabreden sich zum Picknick und natürlich lässt es sich Auguste Escoffier, ein französischer Koch aus Leidenschaft, nicht nehmen, seine neu gewonnen Freunde, zu denen neben Vicky auch der deutsche Ingenieur Paul Biermann zählt, mit den köstlichsten Speisen zu verwöhnen. Den gelungenen Tag lässt Vicky mit je einem Glückspenny ausklingen, damit ihre Träume sich erfüllen mögen.
Von 1871 bis zur Jahrhundertwende 1900 begleiten wir die drei jungen Leute, deren Lebensweg neben den familiären Einflüssen und Zwängen auch geprägt wird vom gesellschaftlichen Leben, von Politik und dem technischen Fortschritt dieser Zeit. Die Idee zur Untertunnelung des Ärmelkanals geht auf diese Jahre zurück, auch wenn er – wie allseits bekannt - erst sehr viel später verwirklicht wird. Auch nimmt Bismarcks Gedanke, den Berlinern eine Prachtstraße zu hinterlassen, Gestalt an - der Kurfürstendamm soll vor allem die Überlegenheit des Kaiserreichs demonstrieren. Paul Biermann ist in beide Projekte involviert. Der technische Forstschritt schreitet voran, Telegrafen verbreiten Nachrichten um die Welt und das in Windeseile, das Automobil verdrängt bald die Pferdekutsche, es ist eine Epoche des Aufbruchs.
Daneben tauchen wir ein in den Kolonialismus und die damalige Denkweise darüber, wir begegnen Karl Marx, nehmen unsere vorzüglichen, von Auguste Escoffier kreierten Köstlichkeiten in den besten Lokalen Frankreichs und Englands (in denen, nebenbei bemerkt, August als Chefkoch brilliert) zumindest gedanklich zu uns, César Ritz spielt dabei ganz vorne mit. Zu Gast sind viele Berühmtheiten wie etwa die gefeierte Schauspielerin Sarah Bernhardt, auch der lebensfrohe Bertie, der damals noch Prince of Wales war, war gern gesehen. Oscar Wild reiht sich mit ein wie viele andere, alle sind sie uns heute noch mehr oder auch mal weniger ein Begriff.
Peter Prange lässt auch hier Geschichte lebendig werden. Eingebettet in den historischen Hintergrund erzählt er die Lebenswege von Vicky, Paul und Auguste, die sich nie ganz aus den Augen verlieren. Ihre weit verzweigten Familiengeschichten haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich einfach weiterlesen musste. Die kurzen Kapitel, die wechselseitig von den dreien erzählen, sind so mitreißend, so spannend, ihre Wünsche, ihre Träume und ihr unbedingter Wille zum Durchhalten absolut nachvollziehbar. Der so einnehmende Schreibstil und die so nahbaren Hauptakteure - und nicht nur diese, auch die anderen so vielschichtig beschriebenen Charaktere - machen das Lesen zu einem ganz besonderen Genuss.
Ein wunderbares Buch ist ausgelesen, am liebsten möchte ich sofort weiterlesen, der zweiten Band der Duologie erscheint jedoch erst im Herbst 2025 – ich freu mich schon drauf und schwelge einstweilen in „Herrlichen Zeiten“.
Lebensträume
Peter Prange nimmt seine Leser mit dieser historischen Geschichte mit nach Karlsbad ins Jahr 1871.
Vicky aus London, Paul aus Berlin und der legendäre Koch Auguste Escoffier aus Paris haben sich dort durch Zufall getroffen.
Alle drei haben große Träume.
Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, möchte den Ärmelkanal untertunneln, um England mit dem Kontinent zu verbinden. Paul, ein Berliner Ingenieur, hofft, am Bau einer Prachtstraße namens Kurfürstendamm mitzuwirken. Auguste Escoffier, angehender Meisterkoch aus Paris, lebt für seine Leidenschaft.
Der historische Hintergrund der alle drei verbindet ist sehr interessant. Prange versteht es wunderbar Fiktion mit Realität zu verbinden und seine Leser mit auf eine spannende Zeitreise zu nehmen!
Seine Charaktere sind beeindruckend und vielschichtig und spiegeln den Zeitgeist sehr gut wieder.
Der Autor hat ihnen auch hier wieder viel Zeit und Raum gegeben, was jede Menge Stunden Lesegenuss verspricht!1871.
Wie gewohnt, ist auch dieser Roman von Peter Prange hervorragend recherchiert und intelligent erzählt. Wenn man diesen Autor noch nicht kennt, lohnt es sich seine Werke kennenzulernen. In diesem Roman geht es um drei junge Leute, die sich 1871 im böhmischen Kurort treffen. Vicky, geboren in einer Londoner Industriellenfamilie, deutscher Ingenieur Paul und der französische Koch Auguste Escoffier sind die Hauptdarsteller dieser Geschichte, die übrigens aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird. Alle drei haben ihre Träume und Wünsche, die unterschiedlicher nicht sein können. Doch sie verstehen sich gut und schließen Freundschaft. Auch wenn die Träume sich nicht so gestalten lassen, wie die Drei es sich vorstellen, bleibt ihre Verbindung zueinander. Das Leben dieser Drei ist in die historischen Gegebenheiten eingebunden, und Peter Prange wäre nicht Peter Prange, wenn es sich nicht ein spannender historischer Roman daraus ergeben würde. So auch hier ist eine vielschichtige, komplexe, historische Geschichte entstanden, über die Träume, Freundschaft und Wandeln der Welt. Der Roman ist leichtfüßig erzählt, und lässt sich wunderbar lesen. Eine unbedingte Empfehlung von mir.
Ich habe schon einige Bücher von Peter Prange gelesen und alle haben mich begeistert.
Bei diesem war ich erst skeptisch, die Kaiserzeit lese ich eigentlich nicht so gerne. Aber ich wurde eines besseren belehrt, das Buch hat mich einfach umgehauen.
Die Schreibweise des Autors ist äußerst interessant und spannend, ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Die Beschreibung der Charaktere ist authentisch und so gut gelungen, so dass ich mich in jeden einzelnen rein versetzen konnte. Dabei waren mir einige mehr und andere weniger sympathisch.
Die Story spielt in den Jahren 1871-1900 und hat mir interessante Einblicke in die damalige Zeit gegeben.
Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, der deutsche Ingenieur Paul und der Franzose Auguste, der Meisterkoch werden will, lernen sich in dem böhmischen Kurort Karlsbad kennen.
Sie verbringen eine schöne Zeit dort, doch dann trennen sich ihre Wege.
Jeder lebt sein Leben in seinem Land, sie heiraten und machen Karriere. Doch ihre Freundschaft bleibt bestehen und immer wieder treffen sich ihre Wege.
Leider legt ihnen die politische Lage so manche Steine in den Weg, aber immer wieder finden sie den Weg zueinander.
Die Leben der Freunde entwickelt sich gut, aber sie haben auch mit Trauer, Macht und Gier zu kämpfen.
Fazit:
Wow, dieses Buch ist mein Platz1 meiner Jahreshighlights, die Story hat mich total fasziniert.Von der ersten Seite an, hat mich die Story gefangen, ein wundervoll geschriebenes Buch.
Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung geben.
Ein Manko gibt es allerdings, ich muss jetzt ein Jahr auf den nächsten Teil warten, dabei hat dieser so spannend geendet.
Dieser Roman ist wie alle Bücher von Peter Prange akribisch recherchiert und sicher auch historisch korrekt.
Dieses Buch ist angenehm zu lesen und erzählt eine bemerkenswerte Zeit- und Familiengeschichte
Die Protagonisten sind realistisch dargestellt.
Die Mädels Vicky, Auguste und der Ingenieur Paul treffen in Karlsbad aufeiander.
Auch der bekannte Koch Auguste Escoffier ist dabei
Auch nach dem Urlaub verloren sie sich nicht aus den Augen.
Zahlreiche geschichtliche Begebenheiten werden miteinander verknüpft.
Die Frauenbewegung ist im Entstehen begriffen und die Juden sind nicht wirklich beliebt
Ich war begeistert von dieser Geschichte und empfehle sie gern
Große Pläne
Sie lernen sich 1871 in Karlsbad kennen, die wohlhabende, lebenslustige Vicky und die ehrgeizigen jungen Männer Paul und Auguste. Beide haben große Pläne, alle träumen von einer aufregenden Zukunft.
Auch die interessant beschriebene Weltaustellung 1873 wird für sie bedeutsam. Ein erneutes Treffen des erfolgreichen Bauingenieurs und des inzwischen renommierten Chefkochs steht bevor. Aber wie oft geht das Leben eigene Wege, die Zukunftspläne ändern sich. Rückschläge häufen sich. Immer wieder kreuzen sich die Wege der drei, ihre Freundschaft bleibt bestehen. Und ein interessanter Hintergrund für die Entwicklungen in den drei Ländern England, Frankreich und Deutschland wird eingeblendet. Egal, ob es um den Bau des Ku’damms oder des Ärmelkanals geht, es wird spannend dargelegt. Jedoch: die häufigen Sprünge nach dem kurzen Abschnitten stören den Lesefluss ein wenig.
All das erzählt Peter Prange gewohnt unterhaltsam, abwechslungsreich und schildert die persönlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen in den verschiedenen Ländern.
Ein klug konstruierter Pageturner mit viel Faktenwissen angereichert und fantasievoll in Szene gesetzt. Interessant, vielseitig und mit Liebe garniert - sehr empfehlenswert!
Mit "Herrliche Zeiten - Himmelstürmer" entführt Peter Prange die Lesenden in das Europa, ganz speziell in das mondäne Karlsbad, des endenden neunzehnten Jahrhunderts und erzählt eine fiktionale Geschichte über Liebe und Freundschaft im Schatten des Krieges, verflochten mit historischen Fakten.
Es ist die Geschichte von Vicky, der Tochter einer angesehenen Industriellenfamilie aus London, Paul, einem Berliner Ingenieur und Auguste Escoffier, einem angehenden Pariser Meisterkoch mit hohen Zielen.
Ein Streit im Hotelgarten führt das ungleiche Trio zusammen.
Peter Prange hat gründlich recherchiert und es wieder einmal geschafft, mich mit seinem flüssigen, angenehmen Schreibstil völlig an das Buch zu fesseln.
Seine Charaktere sind wie immer authentisch und nachvollziehbar, besonders die vor Lebenslust sprühende Vicky, die immer wieder mit dem Korsett der damaligen Generation hadert.
Besonders gut haben mir die Erklärungen und Erläuterungen am Ende des Buches gefallen.
Da es sich um eine Duologie handelt, freue ich mich heute schon auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.
Ein sehr langer aber sehr spannender Roman! Mir haben die historische detaillierte Beschreibungen von Paris, Wien, Berlin und London gefallen. Die Charaktere illustrierten ganz genau die Zeiten und die Gesellschaft der verschiedenen Ländern. Allerdings waren manche dieser Charakteren nicht sehr fein geschildert, sondern ein bisschen zu klischeenhaft. Trotzdem, ich möchte unbedingt das zweite Buch lesen!
Ich habe eine digitale Kopie dieses Buches von NetGalley bekommen und ich habe freiwillig eine ehrliche Rezension geschrieben.
Das Cover hat mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht😍
Ein ganz toll geschriebener Roman, mit wundervollen Protagonisten.
Der Hintergrund mit London und dem Kurfürstendamm war super beschrieben und toll dargestellt.
Der Autor sorgt dafür, dass man jede Minute, jede Situation und jedes Jahr mit den Charakteren mit erlebt.
Es ist ein herrlicher leichter und flüssiger Schreibstil, der mich sofort für sich eingenommen hat❤️
Das war mein erster Roman des Autors, aber bestimmt nicht der letzte
Berlin - London - Paris
Im Jahre 1871 herrscht Frieden, im böhmischen Kurort Karlsbad trifft man Gäste aus ganz Europa. Im legendären Hotel Pupp lernen sich drei junge Menschen kennen: Vicky aus London, die interessiert ist an der Untertunnelung des Ärmelkanals, Paul Biermann, ein Ingenieur, der nach dem Vorbild der Champs-Elysees einen Prachtboulevard namens Kurfürstendamm in Berlin errichten möchte und schließlich Auguste Escoffier, ein Pariser Meisterkoch, der die französische Küche weit über seine Heimat hinaus in die Welt tragen will.
Nach dem Einstieg in Karlsbad vergehen einige Jahre, bevor Vicky, Paul und Auguste wieder aufeinandertreffen. In sehr kurz gehaltenen Kapiteln begleiten wir die Lebenswege der drei Hauptfiguren, wobei der Wechsel zwischen den Szenen fast zu rasch erfolgt, sodass man kaum an einem Schauplatz verweilen und sich in die Szene vertiefen kann. So dauert es eine gewisse Zeit, bis man richtig ins Geschehen eintaucht und einem roten Faden folgt, der im Laufe der Jahre aber an Spannung zunimmt und die engen Verstrickungen zwischen den Personen immer deutlicher zum Vorschein bringt.
Peter Pranges an die Zeit angepasster Sprachschatz lässt die Handlung angenehm dahinfließen und die Atmosphäre des ausklingenden 19. Jahrhunderts erwachen. Bildhaft nimmt der Leser teil am Leben der Tochter einer englischen Industriellenfamilie, erfährt von den Schwierigkeiten auf Berlins Baustellen und begleitet einen Küchenjungen auf seinem Weg zum umjubelten Meister. Bestens verknüpft Prange seine fiktive Geschichte mit historischen Gegebenheiten und historisch verbürgten Personen, sodass die Grenzen glaubhaft verschwimmen zu einem Roman, der wie aus dem wahren Leben erzählt.
Ein interessantes Buch, das durch Eloquenz und Detailgenauigkeit ebenso überzeugt wie durch sehr wirklichkeitsnahe Figuren. Ich habe die Zickzack-Reise quer durch Europa jedenfalls genossen.
Titel Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
Autor Peter Prange
ASIN B0D1WDTRKW
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Geb. Buch (672 Seiten) und Hörbuch
Erscheinungsdatum 9. Oktober 2024
Verlag Fischer
Wie kaum ein anderer Schriftsteller versteht es Peter Prange immer wieder, Geschichte mit Fiktion derart miteinander zu verweben, dass man wirklich glaubt, die Fiktion habe sich genauso zugetragen. Hier gibt es nun also eine neue Geschichte, angesiedelt dieses Mal in Europa zum Ende des 19.Jahrhunderts. Hauptsächlich spielt die Geschichte in Berlin, London und Frankreich. Die meiste Zeit hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass dieser Roman aber genauso in der Jetztzeit spielen könnte. Und das ist ein großer Pluspunkt dieses Romans. Trotz des historischen Rahmens ist dieser Roman, ob gewollt oder nicht, aktueller denn je.
Die drei Protagonisten, welche sich in Karlsbad treffen und deren Schicksal dann miteinander verwoben ist, stehen jeweils für ein Land. Victoria für England, Paul für Frankreich und Paul für Deutschland. Eine Lady, ein Koch und ein Ingenieur. Gut, manch einem mag das zu viel Klischee sein, aber es passt zur Geschichte und in die Geschichte. Immerhin handelt es sich hier nicht so sehr um die hohe Literatur, sondern eher um sehr gute und dennoch intelligente Unterhaltung.
Zuviel spoilern möchte ich nicht, allein die Konstellation macht deutlich, dass es selbstverständlich auch um die Liebe geht.
Das Buch verschlingt man förmlich, wieder ein Pluspunkt für den Autor. Selbst mehr als 500 Seiten sind rasend schnell gelesen. Vieles davon wird an der Aufteilung der Kapitel liegen. Man wird förmlich gezwungen, immer weiterzulesen, ein Kapitel geht noch und dann noch eins und so weiter. Natürlich steht und fällt auch vieles mit den Protagonisten und der Erzählung an sich. Prange versteht es, dass beim Lesen förmlich die Bilder nur so aufploppen. Wie ein innerer Film, der beim Lesen abgespielt wird. Der Schreibstil ist sehr bildreich, manchmal haarscharf am Kitsch vorbei, aber das ist verzeihlich, solange es der Geschichte dienlich ist. Der personale Erzähler ist immer dicht an seinen Protagonisten, die sehr gut gezeichnet sind. Und auch die Sprache nimmt mich als Leser mit. Sie überfordert nicht, ohne aber zu einfach und billig zu wirken. Und der Zeit angepasst. Auch das ganze Umfeld der Geschichte, da ist eine Menge Recherchearbeit geleistet worden.
Einfach lesen, es ist perfekte Unterhaltung. Warum da Punkte abziehen? Ich freue mich schon sehr auf den neuen Roman und hoffe noch auf viele weitere des Autors.
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