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Herrliche Zeiten - Die Himmelsstürmer
Roman
von Peter Prange
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Erscheinungstermin 09.10.2024 | Archivierungsdatum 08.12.2024
Zum Inhalt
Eine Geschichte von Liebe und Freundschaft über alle Grenzen hinweg. In einem Europa, das es einmal gab, bevor es sich selbst zerstörte. Karlsbad, 1871. Die Zeit der Kriege scheint für immer vorbei...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783651001084 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 672 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Zum Inhalt:
In Karlsbad im Jahr 1871 treffen Vicky, Paul und Auguste auf eineinander. Alle drei haben Träume, was die Zukunft angeht, sei es der Bau einer Prachtstraße in Berlin oder auch der größte Koch der Welt zu werden. Allen dreien ist der Glaube daran, dass es herrliche Zeiten werden, starten sie in die Zukunft, nicht ahnend, was noch auf sie zukommen wird.
Meine Meinung:
Was mir bei dem Autoren immer wieder aufs Neue gefällt ist die Kombination aus historischen Fakten und fiktiver Erzählung, die einen einfach mitnimmt. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven wird das Buch trotz der enormen Länge auch nicht langweilig, sondern eher das Gegenteil, weil man dann auch wieder von den anderen Protagonisten mehr erfahren will. Es tauchen auch immer wieder historischen Persönlichkeiten und Ereignisse eingeflochten und das macht die Geschichte nochmal interessanter. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin gespannt auf den nächsten Teil.
Fazit:
Guter historischer Mix
Karlsbad im Jahr 1871. Es ist ein Eldorado für Singles und alle, die Anschluss suchen. Die Kriege gehören der Vergangenheit an. Das Leben wartet. Es darf getanzt und gelacht werden. Vicky ist überglücklich. Kann sie doch zwischendurch immer mal wieder den strengen Blicken ihrer Mutter entwischen. Ohne Aufpasser flanieren, welch ein Glück. Und prompt lernt sie zwei junge Männer kennen. Paul, ein Deutscher und Auguste, ein Franzose. Sie schließen Freundschaft und diese bewährt sich über Jahrzehnte. In „Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ begleiten wir sie auf ihre Lebensweg.
Drei Hauptpersonen sind es, deren Vita von Peter Prange lebendig und unterhaltsam erzählt wird. Die Schauplätze wechseln von Berlin nach Frankreich und nach London. Ich schreibe Frankreich, weil Auguste nicht an einem Ort blieb, sondern immer mal wieder umzog. Wir erfahren, dass es schon damals Ambitionen gab, den Ärmelkanal zu untertunneln. Das aus dem Vorhaben ein fertiges Objekt wurde, dauerte aber noch einige Jahrzehnte. Und der Werdegang der Gedächtniskirche in Berlin. Welch ein spannendes Unterfangen, genauso wie die Gestaltung des Kurfürstendamms.
Viele Fakten aus der Geschichte dieser drei Nationen gibt der Autor zum besten. Obwohl ich sehr viel lese, stoße ich immer wieder auf Informationen, die mir neu sind. Die Story um die drei jungen Leute geht über Jahrzehnte und ist mit einigen Überraschungen ausgestattet. Die typischen Ärgernisse zwischen Frankreich und Deutschland werden ausführlich dargelegt. Das Buch ist dick aber durch die vielen Wendungen auch spannend. Es lässt sich gut lesen und bekommt von mir auch eine Empfehlung. #NetGalleyDE
In Karlsbad treffen durch Zufall 1871 die drei Hauptprotagonisten Vicky, Paul und Auguste aufeinander. Die Stimmung ist ausgelassen und die beiden jungen Männer sind von Vicky fasziniert. Diese kokettiert mit beiden so unterschiedlichen Männern. Während der deutsche Paul aus einer betuchten und angesehenen Ingenieursfamilie aus Berlin stammt, ist Auguste ein französischer Koch, im Waisenhaus aufgewachsen und durch die harte Schule des Küchenlehrlings gegangen. Vicky dagegen, eine behütete und reiche Unternehmerstochter aus England darf eigentlich selbständig keine Männerbekanntschaften machen. Vereint durch dieses eine gemeinsame Erlebnis entspinnt sich die Geschichte in drei Handlungsstränge, in denen sich die Vicky, Auguste und Paul immer wieder begegnen, dazwischen wird auch die Geschichte der drei Personen in ihrem Lebensumfeld/ Familie weiter erzählt. Während Paul am Bau der Wiener Weltausstellung beteiligt ist, hat sich Auguste in den Kopf gesetzt ein berühmter Koch und sein eigener Herr in der Küche zu werden, er verfolgt dieses Ziel sehr konsequent. Vicky möchte nicht standesgemäß heiraten, soll dieses aber, wie in dieser Zeit üblich. Sie hat ihren eigenen Kopf und begehrt dagegen auf, wird aber durch ihre konsequente und sehr erfolgreiche Mutter in der Technik-und Baubranche, die ein Unternehmen erfolgreich in London leitet, bisweilen gebremst.
Die Geschichte, beginnend in Karlsbad, entfaltet sich über 30 Jahre wie ein Fächer, jedoch werden einzelne Handlungsstränge immer wieder geschickt miteinander verwoben im Laufe der Zeit. Durch die kurzen Kapitel, bisweilen auch mit einem kleinen Cliffhanger versehen, geht es fortlaufend mit einer der drei Personen weiter. Mich hat diese Erzählweise sehr stark an das Buch gefesselt, wollte ich immer wissen, wie es nun weitergeht. Ich habe daher in jeder freien Minute zum Buch gegriffen. Zwar ist die Geschichte fiktiv, jedoch eingebettet in einen brillant recherchierten historischen Kontext. Auch hatte ich das Bedürfnis noch weiter in die historischen Details einzusteigen, so dass ich beispw. Einzelheiten und Bilder zur Wiener Weltausstellung gegoogelt habe, von der ich vorher so noch nichts gehört hatte. Ebenfalls vermittelt der Autor das Gefühl mitten in dem Zeitalter der neuen Techniken und deren Entwicklung dabei zu sein. Zwar geht es in der Geschichte nicht um ein bestimmtes historisches Ereignis, das man durch ellenlange Seiten begleitet, vielmehr sind sie eher Beiwerk der Hauptgeschichte um die drei Protagonisten, sie verleihen dem Roman ihre Tiefe. Mich hat die Geschichte an einigen Stellen emotional sehr berührt und ich musste auch einmal ein Tränchen zerdrücken. Ich habe mit den Protagonisten mitgelitten, das Ende fand ich großartig, ein kleiner Cliffhanger war für mich bereits erkennbar und ich bin unheimlich auf die Fortsetzung gespannt, die leider erst im nächsten Jahr kommen soll. Mir hat der Roman so viele wunderbare Lesestunden bereitet, ich bin total begeistert und kann zu Recht sagen, dass es eines meiner Jahreshighlights war. Daher eine ganz klare Leseempfehlung von mir.
1871 der Deutsch-Französische Krieg ist vorbei. Vicky, die Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, belauscht Paul und Auguste, wie sie sich über den vergangenen Krieg streiten. Sie verdonnert die beiden zu einem Picknick am Juliusturm. Der Beginn einer Freundschaft über Jahre und Grenzen hinaus. Auguste der kreative Koch, möchte sich einen Namen in der gehobenen Küche erarbeiten. Paul und seine Familie träumen von einer Prachtstraße namens Kurfürstendamm, an der sie mitwirken möchten. Vickys Familie möchte den Bau des Ärmelkanals vorantreiben und unterstützen.
Die drei Protagonisten werden sehr genau beschrieben und wir begleiten sie über 25 Jahre, in denen sie immer wieder aufeinander treffen. Parallel dazu werden die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse sehr genau geschildert und eingewoben. Auch die technischen Neuerungen, wie das Automobil oder die Erfindung des Telefons bescheren uns eine beeindruckende Zeitreise.
Wir schreiben das Jahr 1871 als sich in Karlsbad drei junge Leute begegnen, deren Leben fortan miteinander verbunden sein wird. Die junge Engländerin Vicky, für die die Reise auf den Kontinent eine Freiheit erlaubt, die ihr in London unter den strengen Augen ihrer Mutter nicht möglich wäre. Der junge deutsche Bauingenieur Paul, der dort ein Projekt betreut und der Franzose Auguste, ein leidenschaftlicher Koch.
Nach der Rückkehr in ihre Heimat müssen sie sich den Erfordernissen ihres jeweiligen Lebens anpassen. Paul steht nach dem plötzlichen Tod seines Vaters vor der Aufgabe, sich um die Firma zu kümmern. Auguste bekommt ein verlockendes Jobangebot aus England, Vicky soll einen reichen Industriellen heiraten.
Höhen und Tiefen jeglicher Art müssen ebenso überwunden werden wie die politischen Spannungen zwischen den Ländern, Nationalismus und Antisemitismus bestimmen das Leben.
Aus den drei jungen Leuten werden Erwachsene, die aus den Erfahrungen ihres Lebens lernen müssen.
Peter Prange beschreibt dreissig Jahre europäischer Geschichte mit ihren Neuerungen und Herausforderungen anhand von drei Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Gesellschaftsschicht. So wird die Vergangenheit lebendig und verständliche.
Ein bereicherndes Lesevergnügen.
Drei Freunde in bewegten Zeiten - kurzweilige, interessante Geschichtslektion in Romanform
„Ist es nicht wunderbar“, fragte sie stattdessen, „wenn die Menschen, statt sich gegenseitig nach dem Leben zu trachten, zu einem solchen Völkerfest zusammenkommen? Um all der Wunderwerke zu feiern, die der Fortschritt hervorgebracht hat? Ich glaube, wir wissen gar nicht, in was für herrlichen Zeiten wir leben.“
1871 treffen in einem Karlsbader Hotel die britische Unternehmertochter Vicky Paxton, der deutsche Ingenieur Paul Biermann und der französische Koch Auguste Escoffier aufeinander.
Allen dreien stehen aufregende, herausfordernde Zeiten bevor. Sie ahnen dabei noch nicht, dass ihre Schicksale auf eine besondere Weise für immer miteinander verbunden sein werden.
Abwechselnd wird aus der Perspektive der Hauptfiguren in der dritten Person Vergangenheit erzählt. Auch der Schauplatz ändert sich regelmäßig. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sie enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Der Schreibstil ist klar, schnörkellos und gut verständlich.
Alle drei Protagonisten haben große Träume und Visionen. Victoria, Vicky stammt aus einer einflussreichen Familie. Ihr Großvater entwarf und plante einst für die Weltausstellung in London den berühmten Kristallpalast. Nun hat ihre Familie das nächste monumentale Projekt im Blick: eine Tunnelverbindung Englands mit dem Festland. Vicky träumt von Freiheit, sie möchte das Leben in vollen Zügen genießen, auskosten und spüren, ihm einen Sinn geben.
Auch Paul Biermann hofft als Ingenieur, ambitionierte Projekte verwirklichen zu können und arbeitet später am Bau der Berliner Prachtstraße Kurfürstendamm mit.
Für den französische Koch Auguste ist Kochen Kunst. Er verfolgt das ehrgeizige Ziel, als Koch Berühmtheit zu erlangen.
Drei sehr interessante Hauptfiguren werden - wie für den Autor typisch- eher nüchtern und wenig emotional dargestellt. Anhand ihrer persönlichen Schicksale wird Geschichte erzählt.
Ob sich Vicky, Paul und Auguste ihre Träume erfüllen können? Peter Prange schreibt von bewegten Zeiten und bewegten Leben. Vermeintliche langweilige, historische Ereignisse bekommen durch das Buch eine besondere Bedeutung, ein persönliches Gesicht. Sie werden lebendig, weil sie die Romanfiguren direkt beeinflussen. Durch die unterschiedlichen Nationalitäten und gesellschaftlichen Situationen der Figuren nimmt man beim Lesen verschiedene Perspektiven ein, bekommt einen ganzheitlichen Blick auf historische Entwicklungen. Es wird anschaulich und eindrücklich gezeigt, dass verschiedene Ereignisse ganz unterschiedlich wahrgenommen werden, auf unterschiedliche Menschen ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. „Herrliche Zeiten- Die Himmelsstürmer“ nimmt immer wieder Bezug auf Peter Pranges früheren Roman „Miss Emily Paxton“, der von Vickys Familie, hauptsächlich ihrer Mutter erzählt.
Für mich ist Himmelsstürmer eine lebendige, sehr unterhaltsame, mitreißende Geschichtslektion. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Schöne Erzählung mit historischem Hintergrund
In Karlsbad im Jahr 1871 begegnen sich drei junge Menschen. Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, die die Ambition hat, den Ärmelkanal untertunneln zu wollen. Vicky selbst will die Welt mit allen Sinnen entdecken. Dann Paul, ein Ingenieur aus Berlin, möchte den Kurfürstendamm mitbauen, doch die Familienfirma erleidet einen schweren Schlag. Die dritte Person ist Auguste Escoffier, seines Zeichens Koch, will als Meisterkoch aus Paris die französische Küche entscheidend prägen. Noch werden seine Künste nicht gewürdigt. Diese drei glauben fest an zukünftige herrliche Zeiten, obwohl dunkle Wolken über Europa aufziehen. Sie ahnen nicht, dass politische Umbrüche den Frieden erschüttern und auch ihr Leben verändern werden. Das Schicksal von drei Menschen, eine Welt in der ein offenes Europa möglich zu sein scheint, bis es sich selbst zerstörte.
Dies ist der erste Band einer Duologie über die Jahrhundertwende.
Meine Meinung
Das Buch ließ sich wieder leicht und flüssig lesen, so wie ich es von dem Autor gewohnt bin. In die Geschichte bin ich gut hineingekommen. Zu Anfang erschien es mir etwas langatmig. Drei junge Menschen, zwei männliche eine weibliche Person. Werden zwei davon irgendwie zusammenfinden? Mit Fortschreiten der Erzählung wurde es dann doch zunehmend spannender. An einer Stelle war ich etwas enttäuscht, denn es gab ein Zeitbruch bei Vicky von ein paar Jahren und man konnte zwar etwas vermuten, doch die Gewissheit bekam man erst viel später. Weiter kann ich dazu nichts schreiben sonst spoilere ich. Dann das Tunnelprojekt, gab es das damals wirklich schon? Ja laut Wikipedia gab es das damals schon, wieder was gelernt. Doch ich musste dies bei Wiki nachlesen, ich hätte mich gefreut, darüber im Nachwort etwas zu lesen. Dass es den Meisterkoch Auguste Escoffier tatsächlich gab, das wusste ich schon aus einem anderen Buch. Alles in Allem war die Geschichte der drei betroffenen Personen sehr schön geschrieben und bar auch einiges an Spannung. Auch hat mir der Ausgang sehr gut gefallen und ich bin auf den zweiten Band, der ja im Hebst nächsten Jahres erschienen soll, sehr gespannt. Es gibt auch ein Personenregister, dabei sind die historischen Personen mit einem Stern versehen. Von mir trotz der winzigen Mängel fünf Sterne und eine Leseempfehlung.
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