Der Geruch von verbranntem Eukalyptus
Über Herkunft, Sprache und Zugehörigkeit
von Ennatu Domingo
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Erscheinungstermin 18.09.2024 | Archivierungsdatum 07.10.2024
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Zum Inhalt
Dieses beeindruckende und mutige Buch lässt uns über Herkunft, Mehrfach-Identitäten, Ungleichheit, Feminismus und Rassismus neu nachdenken. Und auch darüber, welche Rolle Sprachen spielen, wenn wir wissen wollen, wer wir sind.
In »Der Geruch von verbranntem Eukalyptus« erzählt Ennatu Domingo aus ihrem Leben als Mädchen im ländlichen Äthiopien, ehe sie nach dem Tod der Mutter und des Bruders als Siebenjährige Anfang der 2000er-Jahre von einer katalanischen Familie adoptiert wird. Als Erwachsene lässt ihr die Frage nach den Ursachen für das Elend der äthiopischen Landbevölkerung, vor allem der Frauen, keine Ruhe. Zugleich ergründet sie für sich, wie es ist, mit mehr als einer Identität zu leben, und was es bedeutet, die Sprache der eigenen Kindheit zu verlieren und zurückzugewinnen. Ihr Text hilft, die immer noch vorherrschenden bevormundenden und eurozentrischen Haltungen gegenüber Afrika abzubauen. Die Autorin zeigt uns, was eine nomadische Existenz bedeutet, und nimmt uns mit auf eine Reise durch verschiedene, ineinander verwobene Erzählebenen.
»Der Geruch von verbranntem Eukalyptus« ist nicht nur eine packende Lektüre, sondern ein notwendiger, unverzichtbarer Text, um unsere Welt zu verstehen.
»Wir sollten uns Gesellschaften wünschen, die miteinander verbunden sind durch Menschen, die in verschiedenen Kulturen aufgewachsen sind und Brücken bauen können: zwischen den Kulturen, den Sprachen, den Ideologien.« Ennatu Domingo
»Der Geruch von verbranntem Eukalyptus lässt sich nicht so einfach in eine literarische Kategorie einordnen. Es ist gleichzeitig eine Liebesgeschichte und ein Schlachtruf, ein Klagegedicht und eine Hymne. Es ist eine fesselnde Pflichtlektüre, die vor Zärtlichkeit strotzt und kompromisslos in ihren Einschätzungen und Erkenntnissen bleibt.« Maaza Mengiste
Dieses beeindruckende und mutige Buch lässt uns über Herkunft, Mehrfach-Identitäten, Ungleichheit, Feminismus und...
Vorab-Besprechungen
»Der Geruch von verbranntem Eukalyptus lässt sich nicht so einfach in eine literarische Kategorie einordnen. Es ist gleichzeitig eine Liebesgeschichte und ein Schlachtruf, ein Klagegedicht und eine Hymne. Es ist eine fesselnde Pflichtlektüre, die vor Zärtlichkeit strotzt und kompromisslos in ihren Einschätzungen und Erkenntnissen bleibt.« Maaza Mengiste
»Der Geruch von verbranntem Eukalyptus lässt sich nicht so einfach in eine literarische Kategorie einordnen. Es ist gleichzeitig eine Liebesgeschichte und ein Schlachtruf, ein Klagegedicht und eine...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783949545634 |
PREIS | 21,00 € (EUR) |
SEITEN | 152 |
Links
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Herkunft und Zugehörigkeit
Die aus Äthiopien stammende und in Katalanin aufgewachsene Ennatu Domingo lässt uns in ihrer Geschichte,
Der Duft von verbranntem Eukalyptus, an ihren Erinnerungen und Emotionen teilnehmen.
Ihre Mutter war Nomadin und arbeitete als Landarbeiterin.
Als Ennatu 7 Jahre alt ist, sterben ihre Mutter und ihr kleiner Bruder. Sie wird von einem katalanischen Ehepaar adoptiert und wuchs in Barcelona auf.
Jetzt , als Erwachsene berichtet sie von ihren Empfindungen.
Die Erzählung hat mich sehr gefesselt und hat es verdient, das alle es lesen.
In "Der Geruch von verbranntem Eukalyptus" schildert Ennatu Domingo ihre eindrucksvolle Lebensgeschichte, die von ihren Wurzeln in Äthiopien und ihrer Adoption durch eine katalanische Familie geprägt ist. Domingo, geboren 1996 in Äthiopien, hat sich mit ihrer fundierten Ausbildung in Politikwissenschaft und internationaler Konfliktforschung eine breite Perspektive erarbeitet, die sie in diesem autobiografischen Werk in Form von persönlichen Erlebnissen und Reflexionen präsentiert.
Worum geht's genau?
In ihrem Buch erzählt Domingo von ihrer Kindheit im ländlichen Äthiopien, wo sie mit der tiefen Ungleichheit und den Herausforderungen des Lebens konfrontiert wurde. Nach dem Verlust ihrer Mutter und ihres Bruders wird sie im Alter von sieben Jahren von einer katalanischen Familie adoptiert. Die Autorin thematisiert auf eindringliche Weise Fragen der Identität, der Mehrfachzugehörigkeit und der gesellschaftlichen Ungleichheit, die sie als Erwachsene weiterhin beschäftigen. Sie reflektiert auch über den Verlust ihrer Muttersprache und die Bedeutung von Sprache für das Verständnis ihrer eigenen Identität. Durch ihre Erzählungen wird der Leser eingeladen, über die eurozentrische Perspektive auf Afrika nachzudenken und die komplexen Schichten von Heimat, Verwurzelung, Rassismus und Feminismus zu erkunden.
Meine Meinung
Obwohl das Cover des Buches mich nicht sofort angesprochen hat, hat mich der Klappentext umso mehr neugierig gemacht. Das Buch, das die Geschichte der äthiopisch-spanischen Autorin Ennatu Domingo thematisiert, bietet eine intensive Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von relevanten Themen wie Heimat, Identität, Armut, Sprache, Krieg, Politik, Verwurzelung, Rassismus und Fremdheit. Schon beim Lesen fiel mir auf, wie einnehmend der Schreibstil ist; ich konnte das Buch kaum weglegen. Mit knapp 150 Seiten ist es zudem ein Werk, das sich gut in einem Rutsch lesen lässt, wobei es sich lohnt, immer wieder innezuhalten und über die kraftvollen Aussagen nachzudenken.
Dank des Buches durfte ich einiges über die Geschichte Äthiopiens und die Situation der dort lebenden Bevölkerung, insbesondere von Frauen, lernen. Diese Einblicke waren für mich sehr bereichernd. Allerdings stieß ich in meiner E-Book-Version auf einige Wortzusammensetzungsfehler wie „Fahrzeugtrafen“ oder „dassernichteinmal“, die meinen Lesefluss etwas störten. Trotz dieser kleinen Mängel schätze ich die eindringliche Erzählweise der Autorin sehr. Besonders gefallen hat mir, dass sie immer wieder das Amharische in ihre Texte einfließen lässt. Dies verleiht der Erzählung eine zusätzliche Dimension und ermöglicht es, einen Zugang zu ihrer wiederentdeckten Muttersprache zu finden. Ein Glossar am Ende des Buches erklärt die Amharischen Wörter, was ich als sehr hilfreich empfand.
Insgesamt hat mich das Buch tief bewegt und zum Nachdenken angeregt. Es bietet einen wertvollen Perspektivwechsel und ist für alle, die sich für Themen wie Identität und kulturelle Zugehörigkeit interessieren, absolut empfehlenswert.
Fazit
Mit einer Bewertung von 5 von 5 Sternen kann ich "Der Geruch von verbranntem Eukalyptus" nur wärmstens empfehlen. Ennatu Domingo hat es geschafft, ihre persönliche Geschichte mit gesellschaftlich relevanten Themen zu verweben und die Leser:innenschaft auf eine eindrucksvolle Reise durch Identität und Herkunft mitzunehmen. Dieses Buch hat mich inspiriert und dazu angeregt, die eigene Perspektive auf die Welt zu hinterfragen.
Wieder einmal bin ich dank des Orlanda-Verlags in ein Land gereist, über das ich noch nicht viel wusste oder welches in der schulischen Bildung zu kurz kam.
Diesmal Äthiopien, hier vor allem aus der besonderen Sicht einer starken Frau, die in ihrer Kindheit viele Widrigkeiten überlebt hat, dann von einem katalanischem Ehepaar adoptiert wurde und somit die Chance auf eine schulische Bildung bis hin zum Studium bekam.
In ihrem Text beschäftigt sie sich mit den Themen Kultur, (Doppel-)Identität und Sprache. Aber es geht ihr auch darum, das Land zu beschreiben, wie es in ihrer Kindheit war: Armut, Mangel an Bildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen, Gewalt und Ungerechtigkeit, Frauen, die wie Objekte behandelt wurden und unzählige an AIDS verstorbene Menschen (darunter auch ihre leibliche Mutter) gehörten zur Normalität.
Ein eindringlicher Text, der wieder einmal verdeutlicht, wie wichtig Bildung sowohl für die persönliche Entwicklung aber auch für die Entwicklung eines Landes ist!