Wir sehen uns am Meer

Roman

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Erscheinungstermin 11.08.2016 | Archivierungsdatum 15.03.2025

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Zum Inhalt

Romeo und Julia heute: Von der unmöglichen Liebe zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser

Die Tel Aviverin Liat lernt in New York den Maler Chilmi kennen, der aus Ramallah stammt. Die beiden verlieben sich, wohl wissend, dass ihre Liebe keine Zukunft hat: Wenn die Zeit in New York vorbei ist, wird auch die Beziehung, die eigentlich nicht sein darf, zu Ende gehen. Doch Liat und Chilmi haben die Rechnung ohne ihre Gefühle gemacht …

In der Heimat hätten sie sich nie kennengelernt, aber durch einen Zufall treffen die Israelin Liat und der Palästinenser Chilmi in New York aufeinander und verlieben sich. Liat kämpft mit sich, denn weder ihre Eltern noch ihre jüdischen New Yorker Freunde dürfen von der Beziehung erfahren, die ein klares Enddatum hat: Wenn Liat zurück nach Israel geht, ist Schluss. Doch Gefühle lassen sich nicht einfach abstellen, und die Herkunft der beiden sowie die Perspektivlosigkeit belasten ihre Gegenwart – eine Zukunft scheint unmöglich. Gibt es einen Ausweg, oder ist das private Glück vor dem Hintergrund des Konflikts der beiden Völker unmöglich?

Ein Roman, der mit großer Wucht und in einer bildreichen, emotionalen Sprache von einer aussichtslosen Liebe erzählt. Das Buch wurde von der israelischen Erziehungsministerin im Januar dieses Jahres von der Lektüreliste der Oberstufe gestrichen, was auch in Deutschland ein starkes Presseecho hervorrief.

Romeo und Julia heute: Von der unmöglichen Liebe zwischen einer Jüdin und einem Palästinenser

Die Tel Aviverin Liat lernt in New York den Maler Chilmi kennen, der aus Ramallah stammt. Die beiden...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783462048612
PREIS 19,99 € (EUR)
SEITEN 384

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Liebe mit einem Verfallsdatum
Die problematische Liebesgeschichte zwischen einer Israelin und einem Palästinenser beginnt 2003 in New York, zwei Jahre nach 9/11. In drei Teilen entsprechend den Jahreszeiten Herbst bis Frühling beschreibt die Israelin Liat ihr Leben in N.Y. mit Rückblenden zu ihrer Familie und ihrem bisherigen Leben in Tel Aviv. Ihr Visum läuft zum 20. Mai 2003 aus. Durch Zufall lernt sie den Maler Chimra aus Ramallah, Westjordanien kennen, der seit 1999 in N.Y. lebt. Die politische Brisanz zwischen diesen beiden Ländern wird mit simplen Methapern mit Symbolgehalt angerissen.
Im zweiten Teil zur sehr kalten, anhaltenden Winterzeit trösten sich beide ineinander geschmiegt und liebessatt gegen Kälte und Einsamkeit, ohne dass Eltern und Freunde im Heimatland in ihre politisch untersagte Beziehung eingeweiht werden. Beide genießen nicht nur Gefühle der Freiheit und Unabhängigkeit weit ab von der reglementierten Heimat, sondern auch z.B. in U-Bahnen unterwegs in N.Y. fehlt besonders Liat der Mut vor Israelis, zu ihrer Beziehung mit ihrem heimlichen, arabischen Geliebten zu stehen. Chilmi und seine Familie werden mit Rückblenden und mittels einer DVD vorgestellt. Sein älterer Bruder Wassim entfacht mit Liat einen politischen Streit um einen zukünftigen binationalen Staat.
Im dritten Teil fliegt Liat zurück nach Tel Aviv nach Ablauf ihres Visums. Auch Chimli kehrt für zwei Monate heim nach Ramallah. Per Telefon halten beide weiterhin Kontakt und richten sich getrennt neu ein. Doch schließlich passiert ein Unglück!
Der Sprachstil gefällt, auch wenn der Satzbau etwas ungewöhnlich ist durch Aneinanderreihung unvollständiger Sätze. Die bildliche Wortwahl und die detaillierte Erzählweise lassen die Atmosphäre an den jeweiligen Standorten lebendig werden. Die politische Brisanz in dieser persönlichen Liebesbeziehung ist klar heraus gearbeitet.

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Durch Zufall lernen sich die Israelin Liat und der Palästinenser Chilmi in New York kennen. In ihrer Heimat hätten sich die beiden nie getroffen. Liat weiss, dass ihre Eltern und ihre New Yorker Freunde von dieser Liaison nicht wissen dürfen. Es gibt ein klares Enddatum, wenn Liat zurück nach Israel geht, ist Schluss. Doch Gefühle lassen sich nicht einfach so abstellen. Ein Roman, der mit grosser Wucht und in einer bildreichen, emotionalen Sprache von einer aussichtslosen Liebe erzählt. Dorit Rabinyan schildert die Liebe zwischen den beiden auf sehr beeindruckende Art. Geschildert wird die Zeit der beiden in New York, auch die grossen nicht zu überwindenden Hindernisse auf ihre Herkunft dem Konflikt zwischen Isrealis und Palästinensern sowie die aktuelle Lage der verfeindeten Länder. Nach Ende des Buches musste ich mich zuerst einmal sammeln und Nachdenken. Der Roman über die Liebe einer Israelin und eines Palästinensers ist eine treffende Beschreibung der israelischen Gesellschaft, eine wunderbare und zugleich traurige Geschichte. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen.

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Was für eine schöne, aber furchtbar traurige Liebesgeschichte, das Ende geht wirklich zu Herzen. Leider gibt es seit dem Erscheinen des Buches keinen Grund zur Hoffnung, die Lage hat sich eher verschlechtert. Entsetzlich ist auch die Vorstellung, das man auch außerhalb von Israel und den Palästinensergebieten, seine Liebe verstecken muss. Ich wünsche dem Buch viele Leser, jeder, der über die Situation ins Grübeln kommt, ist wichtig.

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Durch einen Zufall lernt Liat in einem Café Chilmi kennen. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen und verlieben sich. Hier in New York scheint alles so viel einfacher als zuhause in Israel. In Amerika fragt niemand danach, ob Chilmi aus Palästina stammt und Liat Jüdin ist. Doch der Konflikt in ihrer Heimat steht unausgesprochen zwischen ihnen und flammt selbst in normalen Unterhaltungen blitzartig auf. Trennt sie wie eine Mauer. Liat nimmt sich ganz fest vor, die Beziehung zu Chilmi zu beenden, wenn sie in ein paar Monaten wieder nach Hause zurückkehrt. Doch was so intuitiv begann, lässt sich leider nicht einfach abschalten. Die Liebe scheint stärker zu sein als die Vernunft und ein Ausweg ist nicht in Sicht...
Dorit Rabinyan zeigt die menschliche Seite eines Jahrzehnte andauernden Kampfes. Was auf den ersten Blick so einfach scheint, scheitert oft an den Herausforderungen des Alltages und den Erwartungen des sozialen Umfeldes. Nachdenklich!

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Bei diesem Buch musste ich mehr als einmal schlucken. Es geht um Liebe zwischen einer Jüdin, Liat, und einem Palästiner, Chilmi. Doch eigentlich darf es diese Liebe nicht geben. Die beiden treffen sich in New York, verlieben sich sofort ineinander und wissen schon in diesem Moment, dass diese Liebe unmöglich ist. Liat geht in einem halben Jahr zurück nach Israel. Dort wird sie Chilmi nicht treffen dürfen. Also beschließt sie, die Beziehung dann zu beenden. Doch so einfach ist das nicht. Einfach ist ja nicht einmal ihre gemeinsame Zeit. Keiner ihrer Verwandten und Freunde darf von ihrer Liebe erfahren, was natürlich belastend ist. Als Liat wieder in Israel ist, geht Chilmi auch für eine begrenzte Zeit nach Hause. Geographisch trennen sie nun wenige Kilometer, doch ein Treffen erscheint unmöglich. Das Ende ist sooo traurig, und trotzdem ist das Buch sehr lesenswert.

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Manchmal stößt man auf ein Buch, das einen von der ersten Seite an begeistert – und dieses Werk gehört definitiv dazu! Mit einer meisterhaften Mischung aus fesselnder Handlung, klugem Humor und tiefgründigen Themen schafft es die Autorin die Leser:innen vollkommen in den Bann zu ziehen. Ein echtes Highlight!

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Es ist für beide eine ganz große Liebe - aber eine Liebe mit Verfallsdatum und ohne Perspektiven: Die israelische Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Liat ist mit einem Stipendium ein halbes Jahr in New York. Hier lernt sie über einen gemeinsamen Bekannten den Maler Chilmi kennen, der schon seit ein paar Jahren in der Stadt lebt.

Die beiden verlieben sich Hals über Kopf und voller Leidenschaft. Dabei wissen sie, ihre Beziehung ist auf den Zeitrahmen von Liats Visum beschränkt. Denn Chilmi ist Palästinenser aus Ramallah. Angesichts der politischen Verhältnisse in der Heimat des Paares, angesichts Besatzun, Siedlungsbau und Intifada hat die Beziehung keine Chance, in Israel zu überleben, auch wenn Chilmi, etwas romantischer und vielleicht auch realitätsferner als Liat, diese Möglichkeit in Gesprächen manchmal in den Raum stellt. Der Besuch von Chilmis in Berlin lebendem Bruder öffnet aber auch ihm die Augen über den Widerstand, auf den die Beziehung selbst in der eigenen Familie stößt.

Dorit Rabinyans Roman "Wir sehen uns am Meer" ist bereits 2016 erschienen und aktueller denn je. Denn Menschen verlieben sich, wenn sie die Chance haben, einander ohne den Ballast von Geschichte und Politik zu begegnen, auch über Grenzen hinweg, die sie zu einem modernen Romeo und Julia-Paar werden lässt. Und heute wäre diese israelisch-palästinensische Liebesgeschichte angesichts der Kluft, die der Hamas-Angriff vom 7. Oktober und der Gaza-Krieg weiter aufgerissen haben, vermutlich noch viel, viel schwieriger.

Rabinyan erzählt vor allem aus der Sicht Liats, die zwischen Herz und Verstand hin- und hergerissen ist, die darunter leidet, ihre Gefühle vor der eigenen Familie, vor jüdischen Freunden in New York, geheimhalten zu müssen und stets in der Angst vor einem Ende des Versteckspiels lebt. Israel ist schließlich klein, und zahlreiche Israelis haben Freunde oder Angehörige in der jüdischen Diaspora in New York. Da ist die Gefahr, einem Bekannten über den Weg zu laufen, auch in einer Millionenstadt nicht unerheblich.

Die Politik spielt in den Gesprächen des Paares nur eine Nebenrolle - unterschiedliche Erfahrungen sind zwar durchaus ein Thema, aber Liat und Chilmi suchen das Verbindende. Ein emotionales Buch, das seinen Protagonisten mit Wärme und Sensibilität folgt, Probleme nicht verschweigt, aber dennoch Ausdruck einer Hoffnung ist, dass eine Liebe wie die von Liat und Chilmi eines Tages nicht von vornherein chancenlos ist.

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