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The Wilderness of Girls
Einst waren wir die Wildnis, doch dann versuchten sie uns zu zähmen. Packender Roman, der unter die Haut geht!
von Madeline Claire Franklin
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Erscheinungstermin 30.10.2024 | Archivierungsdatum 29.12.2024
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Zum Inhalt
Einst waren wir die Wildnis, doch dann versuchten sie, uns zu zähmen
Als Rhi im Morgengrauen durch die Wälder im Happy Valley streift, öffnet sich auf der anderen Seite der Lichtung das Unterholz. Heraus treten vier offenbar »wilde« Mädchen, bewacht von zwei ausgewachsenen Wölfen. Eines der Mädchen ist schwer verletzt und braucht dringend medizinische Hilfe. Rhi tut, was jede und jeder von uns tun würde: Sie bringt die Mädchen ins Krankenhaus, wo sie sofort für Aufsehen und landesweites mediales Interesse sorgen. So beginnt die »Zähmung« der Wolfsmädchen, und Rhi ist bald nicht mehr sicher, ob sie das Richtige getan hat.
In ihrem atemberaubenden Debüt zeigt Madeline Claire Franklin, wie unsere Gesellschaft jungen Mädchen beibringt, ihre eigene Wildheit zu zähmen - und was passiert, wenn sie sich selbst befreien.
Einst waren wir die Wildnis, doch dann versuchten sie, uns zu zähmen
Als Rhi im Morgengrauen durch die Wälder im Happy Valley streift, öffnet sich auf der anderen Seite der Lichtung das Unterholz...
Eine Anmerkung des Verlags
Wir freuen uns auf Ihre Rezension und die entsprechenden Beleg-Links. Bitte beachten Sie den Erscheinungstermin und veröffentlichen Sie Ihre Besprechung nicht vor diesem Termin.
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783737373104 |
PREIS | 19,90 € (EUR) |
SEITEN | 432 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Inhalt: Eines Morgens begegnet Rhi im Wald vier offenbar wilden Mädchen, von denen eine verletzt ist. Rhi holt Hilfe und tritt damit ein Medieninteresse ohnegleichen los. Doch während es den Mädchen körperlich immer besser geht und sie sich der Gesellschaft immer mehr anpassen müssen, fragt sich Rhi unweigerlich, ob sie das Richtige getan hat.
Meinung: „The Wilderness of Girls“ ist ein gut gemachter Roman über den Druck, der heutzutage auf das weibliche Geschlecht ausgeübt wird. Von den Erwartungen, die die Gesellschaft und auch wir selbst an uns haben.
Außerdem geht es um Freundschaft, Selbstfindung, Trauer und noch einige andere wichtige Themen, die ich hier allerdings nicht spoilern möchte.
Im Mittelpunkt seht Rhi, die hofft bei ihrem Onkel ein neues Leben anfangen zu können. Rhi ist ruhig, empathisch, mitfühlend und zurückhaltend. Aufgrund ihrer Vergangenheit fällt es ihr schwer, Menschen zu vertrauen und sich in ihrer neuen Schule einzufügen.
Zum Glück hat sie mit Onkel Jimmy ein freundliches, liebes und rücksichtsvolles Vormund gefunden, das ich sofort mochte.
Doch auch zu den wilden Mädchen spürt sie sofort eine tiefere Verbindung und fühlt sich in ihrer Gegenwart einfach wohl. Durch die Unangepasstheit der vier werden Umgangsformen und Regeln aus einem ganz anderen Licht beleuchtet. Denn die Mädchen kennen die Erwartungen nicht, wie Mädchen angeblich zu sein haben. Und natürlich ist dies einer der Gründe, aus denen sie es in unserer angeblich so zivilisierten Welt alles andere als einfach haben und Rhi sich fragt, ob es richtig war, sie aus dem Wald zu holen.
Die Geschichte ist gut gemacht und bringt dem Leser unweigerlich über die Rolle der Frau heutzutage zum Nachdenken. Außerdem behandelt sie noch andere wichtige Themen, was mir gut gefallen hat. Ebenso wie die Figuren und die Beleuchtung der Hintergründe.
Mir hat das Buch gut gefallen und so kann ich es nur empfehlen.
Fazit: Ein gut gemachtes Buch, das ernste Themen behandelt. Sehr zu empfehlen.
Madeline Claire Franklin ist mit ihrem Buch "The Wilderness of Girls" ein wahnsinnig tolles und auch wichtiges Buch gelungen.
Die Autorin erzählt in ihrem Roman die Geschichte von mehreren Mädchen bzw. jungen Frauen. Zum einen hat man Rhi, die ihre Vergangenheit am liebsten vergessen möchte und von der man auch als LeserIn nur Bruchstücke erfährt zu Beginn.
Dann hat man die vier "Wilden Mädchen", wie sie genannt werden - Sunder, Oblivienne, Epiphanie und Verity. Sie sind in der Wildnis aufgewachsen, fern jeder Zivilisation. Ein Mann, der sich selbst Mutter nannte, hat die Mädchen erzogen. Sie lebten bisher nach ihren Instinkten und folgten ihren Gefühlen ohne sich je für etwas zu schämen oder schlecht zu fühlen. Ein Unfall führt die Mädchen jedoch in die Zivilisation und zu Rhi, die sich sofort mit ihnen verbunden fühlt.
Was dann folgt ist unvermeidbar und bricht einem als LeserIn fast das Herz - eine Eingliederung in die Gesellschaft. In eine Gesellschaft, die Mädchen sagt wie sie sein müssen, sich verhalten, müssen, was sie denken dürfen und was nicht.
Dieses Buch hat mich sehr begeistert und auch traurig gemacht. Denn die Autorin führt gekonnt ins Bewusstsein wie die Gesellschaft Mädchen und Frauen (immer noch) behandelt, manipuliert und demütig. Und doch ist dieses Buch auch zutiefst hoffnungsvoll. Es zeigt tiefe Verbundenheit, Zusammenhalt, Liebe fern der Verwandtschaft.
Es ist nicht die leichteste Lektüre. Es werden einige Themen angeschnitten, die sensible Leser und Leserinnen erschüttern können (die Autorin weist direkt vor Beginn des Romanes auch darauf hin) und dennoch empfehle ich es von Herzen. Dieses Jugendbuch ist nicht nur wahnsinnig spannend und unterhaltsam, sondern es regt zum Denken an. Dieses Buch wird man nicht so leicht vergessen und das zu recht!
Das Wilde in uns
Cover & Klappentext
Das Cover wird auf den ersten Blick durch den Titel geprägt, aber der Wald im Hintergrund drängt nach vorne. Somit passt es genau genommen perfekt. Der Klappentext wiederum macht neugierig auf mehr. Trotzdem war ich mir anfangs nicht sicher, ob mir das Buch zusagen würde. Es ist gewissermaßen eine Abzweigung vom bekannten Weg. Doch obwohl ich damit vorgreife, ich habe es keineswegs bereut.
Meinung
Ich bin erstaunt, wie gut dieses Debüt gelungen ist. Einerseits ist es mutig, ein solches Thema anzusprechen, und birgt ein gewisses Risiko, weil es gesellschaftskritisch ist und viele dazu neigen, in ihrer kleinen Blase zu bleiben – fernab der großen Welt. Andererseits rüttelt es auch wach und wird diejenigen erreichen, die sich gelegentlich aus ihrem Schneckenhaus wagen.
Mir fällt es schwer, dieses Buch zu bewerten, weil ich immer noch darin gefangen bin. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber gewiss nicht, dass ich so mitgerissen werde.
Den Anfang bildet Rhi, aus deren Sicht die Story beginnt. Ich war erstaunt aufgrund des lockeren, frischen Schreibstils, der so gar nicht zu der resignierten Rhi passen will. Aber genau dieser vermeintliche Gegensatz hat mir sehr gefallen, denn es erleichtert den Einstieg ungemein. Im Verlauf passt sich der Schreibstil an die Mädchen an, die Rhi im Wald entdeckt, da auch sie ihre Sichten erhalten. Allerdings ist das alles fließend.
Unterbrochen wird die Hauptstory durch Szenen, als die sogenannten Wilden Mädchen noch im Wald lebten, beschützt von zwei Wölfen. Diese Ruhe im Wald, im Einklang mit der Natur, der Zauber, den man spürt … Das ist etwas, was ich auch so empfinde bei meinen Streifzügen durch Wälder. Allerdings täuscht das Gefühl, denn ich kann jederzeit in die Zivilisation zurückkehren, die Sicherheit verspricht beziehungsweise manchmal auch nur vorgaukelt.
In die von Regeln dominierte Welt, wo man in eine Form gepresst wird, sodass man sich unter Umständen selbst verliert, bis zur kompletten Selbstaufgabe. Wo Freiheit nur eine Illusion ist. Wo alles Andersartige abgelehnt wird. Für viele mag das in Ordnung sein. Man arrangiert sich, schließlich kennt man es nicht anders. Doch am Beispiel dieser Mädchen, die das Wilde in Reinkultur verkörpern, funktioniert es nicht so einfach, was zu Problemen führt. Rhi, die sich für die vier verantwortlich fühlt, ist natürlich eine Hilfe, aber es sind auch die Mädchen, die ihr helfen, das Wilde in sich zu entdecken. Es wieder zum Leben zu erwecken, sodass sie für sich selbst einstehen kann.
Dieses Buch hat mich richtiggehend in seinen Bann gezogen. Angefangen von der Thematik über die Darstellung der Charaktere, ihre Entwicklung, ihr Zweifeln. Und obwohl deutlich gezeigt wird, wie junge Mädchen in eine Rolle gezwängt werden, vermittelt diese Geschichte auch Hoffnung. Denn es gibt sie: diejenigen, die sich nicht komplett gefügt haben.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser sanft an die Hand nimmt und durch die Geschichte führt, es hin und wieder ruhiger angehen lässt, damit die Eindrücke sich setzen können, mal den Augenmerk auf bestimmte Situationen lenkt, ohne jemals langatmig zu wirken. Diese Story schreit nicht nach Aufmerksamkeit, sie ist aber auch nicht still und leise. Sie birgt eine Ernsthaftigkeit, die nicht erdrückend wirkt. Und sie bildet einen guten Abschluss, in der sich der Kreis schließt. Denn so locker und leicht der Schreibstil am Anfang war, so ist er es auch wieder am Ende.
Fazit
The Wilderness of Girls ist außergewöhnlich, eindringlich, mit dem gewissen Nachhall. Anfangs wusste ich nicht, ob dieses Buch etwas für mich ist, da aufgrund des Klappentextes natürlich nicht so deutlich wird, wohin die Reise geht, aber ich habe die Entscheidung, es zu lesen, keine Sekunde bereut. Deshalb vergebe ich seltene fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.
Ein Thema, das unter die Haut geht. Im Wald, in der Nähe eines kleinen Dorfes Happy Valley, praktisch in der Wildnis, wurden wilde Mädchen entdeckt. Die Entdeckerin war ein junges Mädchen Eden, neuerdings Rhi. Die Geschichte beginnt dramatisch und fesselnd, es wird über Rhi berichtet, über ihr unglückliches und problematisches Leben in der Familie. Als es niemand mehr da ist, der die Fürsorge für Rhi tragen kann, kommt sie zu ihrem Onkel in die Pflege. Für sie bedeutet es einen Neuanfang. Sie ist fleißig und findet großes Gefallen an der Arbeit als Ranger. Doch die Ruhe währt nicht lange. Eines Tages tief im Wald entdeckt sie vier wilde Mädchen, mit Wölfen zusammen. Ein Mädchen ist schwer verletzt. Die Situation ist angespannt und beängstigend, doch Rhi schafft es, die Mädchen zu beruhigen und Hilfe zu holen. Ab da geht es turbulent, die Mädchen werden in die Klinik gebracht, anschließend in der Psychiatrie untergebracht, um sie zu beobachten, und ihre Familien zu finden. Die einzige, der die Mädchen vertrauen, ist Rhi. Ein schwerer Weg des Kennenlernens und Forschens beginnt.
Die Thematik, Kinder, die mit Tieren in der Wildnis zusammenleben oder aufwachsen, ist nicht neu, aber immer sensationell und außergewöhnlich. Als Leser möchte man wissen, was vorgefallen ist, und ich muss gestehen, dass ich reichlich ungeduldig auf die Antworten warten musste, da diese Story sich ab diesen Punkt recht langsam entwickelt, und leider mich auch emotional nicht erreicht hat. Dabei werden eine Reihe von schweren Themen angesprochen: Sexuelle Gewalt, geistige und körperliche Misshandlung, Kindermisshandlung, sogar Kannibalismus kommt in dem Roman vor. So kann man sich gut vorstellen, dass der Roman keine leichte Kost manchmal ist.
Mich lässt die Geschichte unschlüssig zurück, es gab reichlich Momente, die ich sehr gerne gelesen habe. Ganz besonders über Rhi zu Anfang der Geschichte, ihr Schicksal hat mich sehr angesprochen. Auch die Entwicklung von wilden Mädchen habe ich gerne verfolgt, allerdings ein etwas höheres Erzähltempo hätte dem Roman an dieser Stelle gutgetan. Manche Aspekte der Geschichte bleiben bis zum Ende im Verborgenen, und nicht jeder Leser mag es, mit offenen Fragen zurückzubleiben. Doch Liebhaber der freien Interpretation werden Gefallen an diesem Roman finden. Weiteren interessanten Aspekt der Geschichte macht die Magie aus, in diesem Fall die innige und tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur, magischer Realismus.
Ich würde das Buch weiterempfehlen. Für mich war diese Geschichte wertvoll, weil die Thematik, die sonst selten in Literatur einen Anklang findet, mich sehr interessiert. Danke an Fischer Verlag, es ist tatsächlich ein interessantes Debüt und lesenswerter Roman.
Madeleine Claire Franklin gelingt mit ihrem Debüt ein gesellschaftskritisches Highlight über die Rolle der Frau.
Vier junge Frauen,die bisher nach ihren ganz eigenen Regeln gelebt haben treffen auf die Zivilisation und haben es denkbar schwer sich anzupassen. Die Autorin hält einem damit unweigerlich vor Augen,was selbst heutzutage von der Rolle der Frau erwartet wird und wie unangepasstes Verhalten von der Allgemeinheit nicht toleriert wird. Eigentlich ein schon fast trauriges Thema für die heutige Zeit. Es werden aber auch andere Werte in den Fokus gerückt, die doch sehr berühren.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und konnte mit seinem kontroversen Thema absolut überzeugen.
Mich hat die Story über die fünf Mädchen sehr beeindruckt und nachdenklich gemacht. Besonders die Entwicklung von Rhi und ihr Schicksal hat mich tief berührt.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung. Die Spannung bleibt bist zum Ende!
Die 16jährige Eden Chase ist immer hungrig, weil ihr Körper nicht den klischeegeleiteten Anforderungen ihrer Stiefmutter entspricht und sie eine strenge Diät einzuhalten hat. Als Vater Lawrence Chase wegen mehrerer Tatbestände verhaftet wird, packt seine Frau Vera ihre Koffer und verschwindet. Eden wird vom Jugendamt übergangsweise bei James/Jimmy, ihrem Onkel mütterlicherseits untergebracht, der im Happy Valley Wildreservat arbeitet. Hier gibt es nur Wald, Campingplatz und Heimwerkerläden. Der Wechsel aus einer feudalen Villa in eine einfache Zwei-Raum-Hütte, von der kostspieligen Privatschule in die öffentliche Schule für Jedermensch klingt krass. Eden jedoch beginnt den neuen Lebensabschnitt mit dem neuen Namen Rhi/Rhiannon und arbeitet durch James Vermittlung als angestellte Kontrolleurin der Wanderwege im Reservat. Auf ihrem Kontrollgang trifft Rhi auf eine Gruppe verwilderter Mädchen, von denen eins offenbar in ein rostiges Tellereisen getreten ist. Rhi will spontan helfen, spürt jedoch sofort, dass Oblivienne, Sunder, Epiphanie und Verity in der Welt nicht sie selbst bleiben können, die Rhi gerade verlassen hat. Die schiere Menschenmenge und dass man in einem Krankenhaus Befehle erhält, die nicht als Vorschläge gedacht sind, befremdet dann prompt das kleine Rudel, das zuvor mit einer männlich gelesenen Person lebte, die sich „Mutter“ nannte. Mutter hat die Gruppe offenbar für ein Leben in Freiheit ausgebildet, in der es für junge Frauen jene Zwänge durch Rollenzuschreibungen nicht gibt, unter denen Rhi zuvor gelitten hat. Voller Selbstvorwürfe grübelt Rhi, ob die verletzte Sunder hätte überleben können, ohne das Geheimnis des „Wilden Schlosses“ zu verraten, des hohlen Baumriesen, in dem Mutter mit dem Rudel lebte. Seine Erziehungsziele kleidete der sonderbare Naturbursche in eine fantastische Geschichte der fünf Prinzessinnen, die nur gemeinsam durch ein Portal das Land Leutheria betreten würden. Sollte Rhi die fünfte Prinzessin sein?
Die Erzählstimme, die rückblickenden „Erinnerungen der Mädchen von Happy Valley“ und Obliviennes Tagebucheinträge wechseln ab mit Mails, die Rhi verfasst, ohne sie abzuschicken. Sie verschließt bisher offenbar ein Geschehen aus ihrer Vergangenheit, für das ihr noch ein vertrauenswürdiger Gesprächspartner fehlt. Nur von einer der Rudelmädels werden Angehörige gefunden, die drei anderen sind derweil in Pflegefamilien mit Versuchen konfrontiert, sie zu zähmen und ihnen ihr waldschratmäßiges Auftreten abzuerziehen. Das Verhältnis in und zwischen den Klein-Gruppen (Waldmädchen und Rhi, Rhis Angehörige, Pflegeeltern und -kinder) entpuppt sich in der modernen Welt als unerwartet konfliktreich, obwohl die Psychiaterin Dr. Ibanez die Mädchen mit großer Empathie betreut. Schließlich wird ein äußerst kritischer Blick nötig, wer aus dem Thema Waldmädchen Profit zu schlagen versucht. Neben der Heldin Rhi konnten mich besonders James und Dr Ibanez berühren, während weiteren Figuren ein kritischerer Blick auf ihre Motive gutgetan hätte …
Fazit
Madeline Claire Franklin will mit ihrem spannenden, deutlich feministischen Waldabenteuer beinahe zu vieles: es geht u.a. um Rollenzuschreibungen, Bodypositivity, Stieffamilien, Gewalterfahrungen, Märchen, Wölfe und Unterstützerpersonen für Jugendliche in Krisensituationen. Konzentration auf weniger Themen hätte dem Roman gutgetan, ebenfalls ein selbstkritischer Blick auf Franklins eigene Klischees (Stieffamilienmitglieder sind offenbar immer böse). Klischees wie dieses sind häufig das Fundament für Victimblaming und konterkarieren Franklins gute Absicht.
4 1/2 Sterne
"The Wilderness of Girls" von Claire Franklin ist ein ganz einzigartiges Buch, das noch lange nachklingen wird.
Der (deutsche) Klappentext lässt vielleicht etwas anderes vermuten, erhält die Geschichte doch recht bald einen eher mystischen oder auch magischen Touch. Hier tritt die Realität zu Gunsten einer sehr starken Symbolik oftmal in den Hindergrund. Es wir von Kraft, Macht, Abhängigkeit, einer Wildheit und dem Versuch, diese zu brechen und von Gewalt erzählt.
Die Fragen: "Was ist Freiheit?" und "Was ist Freisein?", ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Es ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss. Erwartet man "zu viel" Realität, könnte dies schwierig werden. Gelingt es aber, wird man dieses Buch, wie bereits erwähnt, lange nicht vergessen.
Man bekommt die ganze Bandbreite, von emotionaler Vernachlässigung, Kannibalismus und häuslicher Gewalt bis hin zu Suizid und sexuellem Missbrauch durch Familienmitglieder ist alles dabei.
Wenn solche Themen aber nicht schrecken wird begeistert sein, denn "The wilderness of girls" ist einfach genial.
Vielschichtige und komplexe weibliche Figuren, die alle nicht das sind, wonach sie im ersten Moment scheinen.
Meine Leseempfehlung geht aber vor allem auch an ältere Leser als die angegeben Zielgruppe von 14 Jahren (für einige 14 Jährige könnte das noch ein bisschen zu hart sein).
Fazit: ich kann es nicht erwarten, dass das Buch im Oktober erscheint.
Mitreissend, berührend und sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die Verzweiflung und Trauer, die in den 'wilden' Mädchen vom Wald aufkommen, sobald sie sich unseren rigiden, einengenden Gesellschaftsregeln unterwerfen müssen und jeglichen Anspruch auf Freiheit abgeben müssen. Die Autorin vergisst nur, dass es den Männern genauso geht und wir alle es sind, die die Gesellschaft ausmachen. Diese Geschichte liefert wichtige Denkanstösse.
Das Mädchen Rhi kommt aus schwierigen familiären Verhältnissen und lebt bei ihrem Onkel, der als Ranger arbeitet. Eines morgens erscheinen am Waldrand vier 'wilde' Mädchen, die von Wölfen begleitet werden. Ein Mädchen ist verletzt und so bringt Rhi sie ins Krankenhaus. Dort erfahren sie große mediale Aufmerksamkeit. In Rückblenden erfährt man, dass die Mädchen als Kleinkinder entführt wurden, wer sie im Wald versorgt hat und wie sie aufgewachsen sind - alles sehr mystisch.
Nur zu einem Mädchen kann die richtige Familie gefunden werden. Die anderen kommen in Pflegefamilien. Dort läuft es mehr oder weniger gut. Eine große Verbundenheit besteht zwischen den Mädchen und Rhi. Außerdem haben die vier eine 'Mission' zu erfüllen....
Was für eine ungewöhnliche und bewegende Geschichte. Auch der Schreibstil hat mir gefallen.
Unbedingt lesenswert!
THE WILDERNESS OF GIRLS - MADELINE CLAIRE FRANKLIN
456 Seiten/ Fischer Sauerländer / 30.10.24 / @NetgalleyDE
Merkst du auch, wie sehr wir Mädchen und Frauen in ein Korsett aus Benehmen und Fügung stecken, obwohl wir das bei männlichen Personen nie machen würden?
Merkst du auch, wie falsch das ist?
Dieses Buch. Ich weiß gar nicht wie ich die Reise mit Rhi / Eden beschreiben soll. Denn zuerst lernst du Eden kennen, ihr Zuhause, ihre Welt, bis diese zerbricht.
Dann reisen wir mit Rhiannon weiter und retten die Wolfsmädchen, die mit Mutter im Schloss gelebt haben. Immer wieder lesen wir Auszüge aus deren Leben im Schloss.
Wir lernen etwas über Verzweiflung, die uns einholt, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Wir lernen etwas über Schmerz, der uns trifft, wenn wir uns verstellen müssen, um zu bestehen, um zu überleben.
Wir lernen einiges über Psychologie.
Über die Anforderungen der Gesellschaft an FLINTA, über die Macht der männlichen Menschen, über die Möglichkeit uns die Macht zurück zu holen, ohne unseren Körper zu verraten.
In dem Moment wird das Buch super.
Was ich bemängele ist erneut die fehlende Inhaltswarnung.
Und weil ich möchte, dass du dieses Buch genießen kannst und deine eigenen Schlüsse ziehen kannst, werde ich die wichtigsten Punkte nennen.
Alles in allem habe ich dieses Debüt gerne gelesen. Der Stil ist toll, das englische Cover cooler 🤷🏻♀️ und es wäre spannend ein Spin Off zu lesen, wenn es eines gibt.
☆☆☆☆
Bis bald
Eva
INHALTSWARNUNG⬇️
Psychische Misshandlung, physische Gewalt, Alkohol, sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, Vergewaltigung, Alkoholkonsum, Suizid, Suizidgedanken
Beschreibung:
Einst waren wir die Wildnis, doch dann versuchten sie, uns zu zähmen
Als Rhi im Morgengrauen durch die Wälder im Happy Vally streift, öffnet sich auf der anderen Seite der Lichtung das Unterholz. Heraus treten vier offenbar »wilde« Mädchen, bewacht von zwei ausgewachsenen Wölfen. Eines der Mädchen ist schwer verletzt und braucht dringend medizinische Hilfe. Rhi tut, was jede und jeder von uns tun würde: Sie bringt die Mädchen ins Krankenhaus, wo sie sofort für Aufsehen und landesweites mediales Interesse sorgen. So beginnt die »Zähmung« der Wolfsmädchen, und Rhi ist bald nicht mehr sicher, ob sie das Richtige getan hat.
In ihrem atemberaubenden Debüt zeigt Madeline Claire Franklin, wie unsere Gesellschaft jungen Mädchen beibringt, ihre eigene Wildheit zu zähmen - und was passiert, wenn sie sich selbst befreien.
Ein Buch bei dem man zwischen den Zeilen lesen muss. Ich hätte nicht gedacht, dass mich der Titel so sehr mitnimmt beim lesen.
Im Morgengrauen streift Rhi wie viele Male durch die Wälder von Happy Vally. Diesmal öffnet sich auf der Lichtung das Unterholz. Vier offenbar wilde Mädchen treten heraus. Diese werden von zwei ausgewachsenen Wölfen bewacht. Eines der Mädchen braucht dringend medizinischer Hilfe. Rhi bringt die Mädchen in ein Spital, wo sie Aufsehen und für mediales Interesse sorgen. Bald ist sich Rhi nicht mehr sicher, ob sie das richtige für sie getan hat. In diesem Debütroman zeigt uns Madeline Claire Franklin auf, wie unsere Gesellschaft tickt. Das Lesen dieses aussergewöhnlichen Buches hat mich sofort gepackt. Die in der Geschichte erwähnten Mädchen wurden von einem Mann aufgezogen, den sie Mutter nannten. Beim Lesen spürte ich an einigen Stellen, dass ich diese Mädchen umarmen sollte. Im Buch werden viele Themen toll behandelt und sehr gut geschildert. Obwohl das Buch ein Märchen ist, ist es sehr real und ehrlich. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.
Mit “The Wilderness of Girls” gelingt Madeline Claire Franklin ein kraftvolles Debüt, in dem sie beschreibt, wie vier aus der Wildnis gerettete Mädchen plötzlich wieder den Zwängen der Gesellschaft und ihren starren Geschlechterrollen ausgeliefert sind. Gerade die unterschwellig-subtilen Erwartungen an junge Frauen haben es ihr angetan. Weil diese Verhaltensmuster so fest im alltäglichen Denken und Handeln verankert sind, dass wir sie kaum mehr bemerken. Und so kollidieren die unkonventionellen Handlungsweisen der jungen Frauen schmerzhaft mit den althergebrachten Vorstellungen ihrer neuen Umgebung. Und legen deren patriarchale Struktur schonungslos bloß. Franklin zeigt aber auch Wege, aus diesen vorgezeichneten Rollen auszubrechen, indem sie Themen wie toxische Männlichkeit und vergiftete Beziehungen, Missbrauch und alltäglichen Sexismus deutlich anspricht. So ist “The Wilderness of Girls” von Madeline Claire Franklin ein starker feministischer Beitrag, der sich leidenschaftlich für die Rechte junger Frauen und Mädchen einsetzt.
Ich hätte so viel zu ‚The Wilderness of Girls‘ von Madeline Claire Franklin, übersetzt von Maren Illinger, zu sagen, doch irgendwie finde ich die Worte dazu nicht. Es ist eine Geschichte, die man gelesen haben muss, um ihre Kraft und Ausstrahlung zu erfassen.
Schon der Anfang ist dabei bezeichnend und zeigt, in welche Richtung wir uns bewegen. Eden wächst in einer Familie auf, die keineswegs von Liebe geprägt ist. Ihr Vater ignoriert sie, ihre Stiefmutter hält sie dauerhaft auf Diät, erlaubt ihr nur bestimmte Mengen an Kalorien und lässt sie Wein trinken, um ihren Appetit zu zügeln. Alles nur, um schlank zu bleiben, ganz egal, ob Eden deshalb dauerhaft Hunger hat oder nicht. Ihr Stiefbruder, der mittlerweile im Ausland studiert, scheint der einzige zu sein, der sie liebt und beschützt.. Als Eden jedoch im Wald auf vier Mädchen trifft, die offenbar von Wölfen groß gezogen wurden, ändert sich ihr Leben und ihre Sichtweise darauf grundlegend.
Die Wildheit der Mädchen kann als Metapher für die Wildheit verstanden werden, die in jeder Frau schlummert. Das Streben nach Freiheit, nach Selbstverwirklichung, nach Erfolg, Liebe und Geborgenheit. Und wie eine von Männern und patriarchalischen Strukturen durchdrungene Gesellschaft versucht, Frauen diese Wildheit zu nehmen, sie zu zähmen und gefügig zu machen. Sie in ihre vorgesehene Rolle zu drücken und wegzusperren. Ist es besser für mich, aufzubegehren oder das Spiel so lange mitzuspielen, bis niemand mehr hinschaut? Dadurch gibt es natürlich viele schmerzhafte Szenen in dieser Geschichte, körperliche wie seelische.
Franklins Schreibstil ist dabei sehr intensiv und teilweise richtig poetisch, vor allem bei den Beschreibungen der Wäldern oder den magischen Elementen, die Teil der Geschichte sind und bei denen man nie vollends herausfinden kann, ob sie nun tatsächlich existieren oder eine Art Flucht vor der Realität sind.
‚The Wilderness of Girls‘ ist aber auch eine Geschichte über Freundschaft und Loyalität, über Schwesternschaft und Verbundenheit und zeigt auf, was Frauen alles erreichen können, wenn sie zusammenhalten. Sich nicht im Stich lassen und vielmehr gegenseitig unterstützen und dabei die internalisierte Misogynie hinter sich lassen, die Eifersucht und den Neid. Es geht aber auch darum, den Halt im Leben zu verlieren, egal was der Auslöser ist. Sich neu ordnen zu müssen, neu anzufangen und dabei das alte Leben in Frage zu stellen. Und dabei nie zu vergessen, wer man ist. Sich selbst treu zu bleiben und sich nicht aufzugeben. Unglaublich berührend und unglaublich tiefgehend. Eine kraftvolle und intensive Geschichte, die ich nur empfehlen kann.
Wilde Mädchen und ihre Kraft
Die Hilfsrangerin Rhi findet bei einem Kotrollgang vier verwilderte Mädchen in Begleitung von Wölfen. Da eines der Mädchen verletzt ist, ruft Rhi Unterstützung. Die Mädchen werden ins Krankenhaus gebracht und sorgen für großes Medieninteresse, vor allem als herauskommt, dass mindestens eines der Mädchen schon als Kleinkind entführt worden ist. Während die Mädchen zivilisiert“ werden, zweifelt Rhi immer mehr daran, sie in diese Welt gebracht zu haben. Auf der anderen Seite helfen die Mädchen Rhi sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen.
Die Autorin stellt sehr einfühlend und detailliert dar, wie unsere Gesellschaft diese freiheitsliebenden Mädchen mit ihren Erwartungen überschüttet und sie nach ihren Vorstellungen zu formen versucht. Auch die Unsicherheiten und die Verzweiflung der Mädchen über all das, was sie bisher für wahr und richtig gehalten haben und was nun als falsch dargestellt wird, wird sehr eindrucksvoll vermittelt.
Für mich ist dies ein sehr wichtiges Buch, denn es zeigt, wie wichtig es ist für sich selbst einzustehen. Und es zeigt, dass man in einer Freundschaft nicht immer die gleichen Ansichten haben muss, aber man immer füreinander da sein muss.
Ich würde das Buch weiterempfehlen. Für mich war diese Geschichte wertvoll, weil die Thematik, die sonst selten in Literatur einen Anklang findet, mich sehr interessiert. Danke an Fischer Verlag, es ist tatsächlich ein interessantes Debüt und lesenswerter Roman.