Goethe und die Frauen
Inszenierungen der Liebe
von Sophia Mott
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Erscheinungstermin 20.03.2024 | Archivierungsdatum 26.07.2024
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Zum Inhalt
Der Dichterfürst und die Frauen – leidenschaftliche Liebe oder ewige Inszenierung?
Zum Goethe-Jubiläum: 275. Geburtstag am 28. 8. 2024
Naturkind oder verwandter Geist, naive Schönheit oder hochgebildete Intellektuelle – die Frauen, die Goethe für sich wählt, stehen, wie er selbst, in einem gegensätzlichen Spannungsfeld. Doch ist es ihm jemals wirklich gelungen, jemand anderen als sich selbst zu lieben, überhaupt zu lieben? Sind nicht alle Frauen Spiegelungen eines Traumbildes? Unter diesem Blickwinkel beleuchtet Sophia Mott ebenso kenntnisreich wie kurzweilig die Rolle der wichtigsten Frauen im Leben des Dichterfürsten. Neben Goethes Mutter Katharina Elisabeth und seiner Schwester Cornelia treten u. a. auf: Kätchen Schönkopf, Friederike Brion, Charlotte Buff, Lili Schönemann, Charlotte von Stein, Christiane Vulpius, Marianne von Willemer und Ulrike Levetzow.
Warum gabst du uns die tiefen Blicke, Unsre Zukunft ahndungsvoll zu schaun, Unsrer Liebe, unserm Erdenglücke Wähnend selig nimmer hinzutraun? Warum gabst uns, Schicksal, die Gefühle, Uns einander in das Herz zu sehn, Um durch all die seltenen Gewühle Unser wahr Verhältnis auszuspähn? […] Johann Wolfgang v. Goethe, »An Charlotte von Stein«, 14. April 1776
Der Dichterfürst und die Frauen – leidenschaftliche Liebe oder ewige Inszenierung?
Zum Goethe-Jubiläum: 275. Geburtstag am 28. 8. 2024
Naturkind oder verwandter...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783869152967 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 144 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
"Goethe und die Frauen" ist genau das Buch, das ich gesucht habe. Nicht nur bietet es noch einmal einen zeitlichen Durchlauf durch Goethes Schaffensphase/Biographie, es gestaltet auch narrativ die einzelnen Frauenepisoden in seinem Leben aus. Dabei hat mir auch imponiert, dass die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt. Hier gibt es keine Beschönigungen, wie tief doch Goethe geliebt habe. Sie arbeitet seinen doch auch zum Rande des Narzissmus neigenden Charakter heraus, ohne ihn direkt zu psychologisieren. Diese Problematisierung ist für den Unterricht wertvoll, aber auch für alle Literaturinteressierten.
Das Werk bietet eine neue Perspektive auf Goethes Schaffen und Goethe als Person. Dass seine Werke an sein Leben angelehnt sind, ist bekannt, aber hier findet eine neue und intensivere Verknüpfung statt. Die Frauen in Goethes Leben hatten einen großen Anteil an seinem Werk, was anschaulich hervorgehoben wird.
Zum 275. Geburtstag des wohl bekanntesten Dichters und Universalgenies Deutschlands am 28. August 2024 erscheint dieses Buch von Sophia Mott.
„Die Überlegenheit des männlichen Genies ist dagegen eine Selbstverständlichkeit.“
Sophia Mott geht in dem Phänomen Johann Wolfgang von Goethe mit ein wenig Augenzwinkern nach, wie schon der Untertitel „Inszenierungen der Liebe“ andeutet, nach.
Ist die Liebe an sich, nicht nur eine Inszenierung?
Sophia Mott stellt uns nun die wichtigsten (?) Frauen, die in Goethes Leben eine Rolle spielen vor - diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Angeblich sollen es 44 Frauen gewesen sein, mit denen er eine Beziehung, welcher Art auch immer, gepflegt haben soll.
Katharina Elisabeth Goethe (Mutter, 1731-1801)
Cornelia Schlosser geb. Goethe (Schwester, 1750-1777)
Käthchen Schönkopf (1746-1810)
Friederike Brion (1752-1813)
Charlotte Buff (1753-1828)
Lili Schönemann (1758-1817)
Charlotte von Stein (1742-1827)
Christiane Vulpius (1765-1816)
Marianne von Willemer (1784-1860)
Ulrike Levetzow (1804-1899)
Wer ist seine größte Liebe gewesen? Vermutlich er selbst.
Meine Meinung:
Der alte Geheimrat Goethe gilt als Womanizer seiner Zeit. Doch ist er das wirklich? Braucht er nicht vielmehr die Bewunderung der anderen, um sich bestätigt zu fühlen? Sind die echten oder angedichteten Amouren nicht nur Spiegelungen seiner Selbst?
Ich will ja auch nicht in die Kerbe „die Mütter sind an allem schuld“ stoßen, doch welchen Anteil an seiner Persönlichkeit die intensive Beziehung zu seiner Mutter - als erste Frau in seinem Leben - hat, kann man nach 275 Jahren nur mutmaßen.
Goethe ist ein mächtiger und vermögender Mann und kann es sich richten. Das macht ihn ein wenig unsympathisch. Doch wie sagt schon sein Faust? “Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust“ - auch Goethe ist zwiegespalten. Er setzt sich über alle Konventionen hinweg, als er mit Christiane Vulpius lange Zeit ohne Segen der Kirche zusammenlebt.
Macht macht erotisch und deshalb wirkt Goethe auch noch im Alter auf zahlreiche Frauen anziehend. Er, der arme, schwache Mann muss sich den Frauen natürlich hingeben.
Sophia Motts Schreibstil ist kurzweilig und durchaus humorvoll, wenn sie uns jene Frauen präsentiert, die in Goethes Leben eine Rolle gespielt haben.
Ergänzt werden die ansprechenden Texte von Abbildungen der jeweiligen Frau. Dazu gibt es zahlreiche Zitate aus Briefen. Vervollständigt wird das Buch durch das Register der Frauen in Goethes Leben in alphabetischer Reihenfolge von Anna Amalia bis hin zu Luise von Ziegler.
Fazit:
Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk zum 275. Wiegenfest. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
Goethe wäre dieses Jahr 275 Jahre alt geworden. Sophia Mott nimmt diesen Geburtstag zum Anlass, einen Blick auf die Frauen zu werfen, die Goethe begleitet, inspiriert, geliebt haben.
Wir beginnen mit der letzten Liebe, Maria Szymanskowa, bevor wir uns an die erste Liebe und von dort an chronologisch durcharbeiten. Die erste Liebe eines Mannes, die Mutter, wie hat sie ihn beeinflusst? Wie hat sie sein Frauenbild beeinflusst? Eins wird klar, sie liebte ihren Hätschelhans sehr und er sie. Doch auch die Schwester liebte er sehr und ich finde es wichtig und richtig, diesen beiden Frauen jeweils ein Kapitel zu widmen.
Schnell wird klar, dass Goethe nicht wirklich das war, was Frauen wollen. Er war ein schwieriger Partner, was, wenn man an die Zahl seiner Liebschaften denkt, auch nicht verwundern sollte. Dieses Buch schafft es, den Liebhaber Goethe zu beschreiben und Sympathie für die Frauen zu wecken, die ich allesamt als interessante Persönlichkeiten erachte. Jedes Frauenportrait wird durch ein Bild ergänzt, um die Frauen noch nahbarer zu machen.
Ein wirklich interessantes Buch, welches mir gut gefallen hat. Es war nur irgendwie gerade nicht das richtige Buch für mich und konnte mich nicht so überzeugen, wie ich gedacht hatte. Dennoch empfehle ich es gerne an alle, die sich für diesen Aspekt aus Goethes Leben interessieren.
Goethe und die Frauen. Ein Thema, oder in diesem Fall, ein Buch für sich.
Goethe ist für viele Dinge bekannt: Seine Werke, seine Tätigkeit als Geheimrat, seine Farbenlehre, seine Freundschaft mit Schiller und eben: seine Frauen.
Dabei dürften einige Frauen, wie Charlotte von Stein oder Christiane Vulpius, manchen Lesern schon bekannt sein, während seine frühen oder auch seine letzten Liebschaften gerne von den jeweiligen Familien unter den Teppich gekehrt wurden.
Denn so groß der Dichter wurde, zu Anfang war nur ein Jurastudent, der sich im Studium gehen ließ und sich nicht dem Arbeitseifer seines Vaters hingab. Und zuletzt? Mit jenseits der siebzig mit einer Siebzehnjährigen anbandeln, war auch nicht eine seiner besseren Ideen.
Und dazwischen? Goethe hatte viele Frauen. Die Autorin widmet dreizehn Kapitel den unterschiedlichsten Frauen in seinem Leben. Einige, wie seine Schwester und seine Mutter, tauchen in mehreren Abschnitten auf, doch die meisten der Liebschaften enden eher mit dem Frust der Frauen. Denn Goethe hatte den Drang wegzulaufen, und das nicht nur einmal ...
Natürlich wird parallel zu den Frauen auch Goethes Lebensgeschichte angerissen. Wie wurde er Autor und Geheimrat, wie lernte er Schiller kennen?
Mit seinen 144 Seiten ist dies ein wirklich kompaktes Buch über Goethe und doch hat es mir einige neue Einblicke in sein Leben verschafft.
Die Autorin bemüht sich in dem Sachbuch, trotz vielfacher Möglichkeiten, um eine neutrale, nicht wertende Sprache, was es sehr angenehm macht, das Buch zu lesen und sich ein eigenes Bild zu schaffen.
Als Einstieg in Goethes Leben oder auch zur Wiederauffrischung sehr gut geeignet.
5 von 5 Liebschaften
Im Anhang ihres Buch listet Sophia Mott 25 Frauen auf, die im Leben von Goethe eine wichtige Rolle gespielt haben. Die erste und wichtigste: Cornelia, die jüngere Schwester. Mit ihr entdeckt er die Literatur, das Theaterspielen und, vielleicht, auch ein bisschen das andere Geschlecht. Die letzte: Maria Szymanowska, Pianistin und Komponistin, eine der ersten Musikerinnen, die von ihrem Beruf leben konnten. Goethe hat sich in Marienbad von ihrer Musik überwältigen lassen, und auch ein wenig von ihrer Person. Dazwischen hat Goethe sein Herz unter anderen an Kätchen Schönkopf, Friederike Brion, Charlotte Buff, Lili Schönemann, Charlotte von Stein und Ulrike Levetzow verschenkt – und er hat Christiane Vulpius geheiratet. Aber hat er je wirklich geliebt? Diese Frage versucht Sophia Mott ebenso kenntnisreich wie unterhaltsam zu beantworten.
Der junge Goethe ist umgeben von weiblicher Nachsicht und Aufopferungsbereitschaft – Eigenschaften, die er im Laufe seines Lebens immer wieder bei Frauen suchen wird. Doch mit der Liebe tut er sich schwer. Die Frauen, die er trifft, wollen seinem Idealtypus nicht entsprechen. Er versucht, Abhilfe zu schaffen, mit dem, was er am besten kann – seiner Fähigkeit zu fabulieren: Er dichtet den Frauen an, was sie nicht haben, erfindet Liebesgeschichten, die manchmal keine sind, manchmal keine werden können. Seine Imagination ist stärker als die Realität. Erst mit fast vierzig Jahren verliebt er sich gegen Vernunft und Konvention in die reine Wirklichkeit von Christiane Vulpius. Doch nichts ist von Dauer, auch die Wirklichkeit nicht, und so beginnt er als alter Mann von Neuem mit seinen kleineren und grösseren Inszenierungen der Liebe.
Sicher ist: Goethe hat jede Wallung seines Herzens in Literatur verwandelt, die uns bis heute bewegt. Bei vielen Frauen hat Goethe Nachsicht und Aufopferungsbereitschaft gesucht – und sich dabei nicht um den Schaden gekümmert, den er bei seinen Geliebten angerichtet hat. Doch bei biografischen Bezügen gilt es, Vorsicht walten zu lassen. So manche Liebesgeschichte dürfte stark ausgeschmückt sein. Denn Goethes Wahrheit ist die Dichtung.