Wie Treibgut im Fluss

Nachdem mich das Buch Jahresringe von Andreas Wagner schon begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Buch und bin nicht enttäuscht worden. Wieder macht der Autor einen geschichtlichen Sprung und wir landen im 18. Jahrhundert im Hunsrück. Von Anwerbern werden die Bewohner zum Auswandern nach Amerika überredet, stranden aber durch die Umstände bereits an der holländischen Grenze. Über mehrere Generationen begleiten wir mehrere Familien bis zur Gegenwart. Besonders ist dabei die Geschichte der beiden Mädchen Änni und Josephine die mehr als nur Freundschaft für einander empfinden.

Wie Treibgut im Fluss: der Titel passt. Es passt zur Geschichte der protestantischen Auswanderer vor 250 Jahren aus dem Hunsrück, die an der niederländischen Grenze scheitern und sich nun dort im katholischen Gebiet niederlassen (müssen). Er passt zur heutigen Geschichte von Niklas, der sich verloren fühlt in seinen Lebensentscheidungen und er passt zur Geschichte seiner Großmutter Josephine, der er auf den Grund gehen möchte. Einzig und allein Änni, das Kind vom Nachbarhof, mit dem Josephine nicht spielen durfte, da es evangelisch war, geht seinen eigenen Weg. Unglaublich, wie lange sich Vorurteile und Rivalitäten von Katholiken und Protestanten hielten.
Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehlen und verkaufen werde.