Ich?

Roman

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Erscheinungstermin 29.11.2023 | Archivierungsdatum 28.01.2024

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Zum Inhalt

Wer bin ich, wenn meine Erlebnisse mich zu einem anderen gemacht haben?


Hans, ein anerkannter Chirurg, kehrt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs nach Hause zurück – oder vielmehr zurück in das, was als sein »Zuhause« gilt. Denn das Erlebte hat seine Gewissheiten zerschlagen, nur eine unauslöschliche Fremdheit ist zurückgeblieben. Seine Frau Grete und seine Freunde erkennen ihn, auch seine Arbeit erledigt er zuverlässig, nur sein Hund wittert Verdacht. Ist er durch den Krieg zu einem anderen geworden? Oder ist er eigentlich ein anderer, der sich in Hans’ Leben eingeschlichen hat?

In einem atemlosen Selbstgespräch, das die Selbstzweifel des Protagonisten Hans zum Vorschein bringt und existenzielle Fragen stellt, lässt Peter Flamm die Lektüre dieses schmalen, kraftvollen Romans »Ich?«, der 1926 als sein Romandebüt bei S. Fischer erschienen ist, zu einem mitreißenden Erlebnis werden.


»Ein Buch, von dem in jedem Sinne das Wort gilt: magisch hinreißend.«
Das Tage-Buch, 1926

»Schriftsteller oder nicht, jeder ist verdammt – oder gesegnet –, die spukhaften Blasen, die aus den dunkel brodelnden Wassern seines Unbewussten steigen, zu bekämpfen.«
Peter Flamm

Wer bin ich, wenn meine Erlebnisse mich zu einem anderen gemacht haben?


Hans, ein anerkannter Chirurg, kehrt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs nach Hause zurück – oder vielmehr zurück in...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783103975635
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 160

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die Frage der Identität

Das Besondere an dem packenden Roman ist, dass man als Leser von Anfang an dicht an der Figur und seinen Gedanken ist. Seine Perspektive dominiert das ganze Buch.
Er ist ein Kriegsheimkehrer, der an der Front die Papiere eines Gefallenen nimmt und dessen Identität annimmt. Aber ist das wirklich so? Bei seiner Heimkehr wird er von Frau, Freunden und Mutter sofort akzeptiert. Es gibt keinen Zweifel an seiner Identität, nur der Hund erkennt ihn nicht.
Der Protagonist ist traumatisiert und hoch verwirrt. Als Leser ist man sich nicht sicher, was jetzt stimmt.Das ist das Spannungsfeld.

Der Roman ist 1926 geschrieben. Die psychologische Note und die Dichte lassen ihn aber modern erscheinen. An der Art wie geredet wird, erkennt man dann aber doch das zeitbezogene, aber auch das ist interessant.

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Ich muss zugeben – Peter Flamms Debütroman "Ich?" aus dem Jahre 1926 lässt mich etwas ratlos zurück. Kehrt der Arzt und Chirurg Hans tatsächlich als Hans aus dem Krieg zurück? Oder ist er ein anderer geworden? Seine Frau und sein persönliches und berufliches Umfeld erkennen ihn wieder, er selbst ist jedoch voller Selbstzweifel.

In Form eines Selbstgesprächs lässt Flamm den Leser an seiner inneren Zerrissenheit teilhaben. Immer wieder reflektiert er über die Grauen des Krieges und findet sich am Ende selbst nicht wieder.

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Zerrissen

Aus dem Ersten Weltkrieg kommt der Arzt Hans Stern zurück, seine Familie freut sich, hat man doch schon von seinem Tod gesprochen. Allein Hund Nero wird wild und wittert einen Fremden in der Gestalt des Heimkehrers. Hat nicht der Bäcker Wilhelm Bettuch Sterns Pass aus den Taschen einer Leiche entwendet und dessen Identität angenommen?

Als flammender Monolog zu seiner eigenen Verteidigung ist dieser Roman konzipiert. Aneinanderreihungen von Satzfragmenten dominieren den überhasteten Schreibstil, welcher die Flucht des Protagonisten außerordentlich gut widerspiegelt. Das Tempo ist hoch, als wäre er immer noch auf der Flucht, auf der Flucht vor dem Feind, auf der Flucht vor den Granaten, auf der Flucht vor sich selbst. Glaubt man als Leser zu Beginn noch an einen Identitätswechsel von Bettuch zu Stern, so wird man selbst bald verwirrt von den ineinanderfließenden Gestalten. Ähnlich wie die Hauptfigur im Roman irrt der Leser im Nebel und weiß nicht mehr, was glauben. „Ich war immer auseinandergerissen“ (kindle, Pos. 1378) ist perfekt dargestellt anhand Sterns Gedanken, welche er mit uns teilt. Er ist nicht er selbst, er sehnt sich nach dem Tod, wandelt in Gedanken immer noch zwischen Särgen und Granaten. Den Krieg kann er nicht abstreifen wie ein Gewand, das Erlebte haftet wie Pech an ihm.

Verwirrend und doch genial vom Schreibstil her präsentiert sich dieser Roman, der einen zwiegespalten zurücklässt: von wem ist hier tatsächlich die Rede? Wer ist den Grauen des Ersten Weltkriegs entkommen? Ist es Stern? Ist es Bettuch? Auf schattenhafte Weise kreuzen einander die Wege der beiden Familien, im Nebel bleibt die Wahrheit.

Fazit: ein spannendes Buch über das Trauma, welches wohl viele Kriegsheimkehrer heimgesucht hat. Für Interpretationen bleibt ausreichend Spielraum.


Titel Ich
Autor Peter Flamm
ASIN B0C26Q4QF3
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (160 Seiten)
Erscheinungsdatum 29. November 2023
Verlag S. Fischer

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Unter dem Pseudonym Peter Flamm schrieb der Jüdische Arzt und Schriftsteller Erich Mosse dieses erschütternde Werk. 1933 muss er aus Deutschland in die USA emigrierte. Ich? Bettuch oder Stern. Ich kann nicht entscheiden,was Traum, was Trauma, was wirklich ist und worin das Gericht besteht. Mosse entscheidet: weiterleben in die Zukunft, nicht urteilen, sondern zuhören. Ich finde es für jeden so wichtig, nicht nur für die damalige Zeit

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Ich habe in drei Anläufen versucht, mich in den Text einzufinden. Leider vergeblich. Dennoch habe ich es schon verkauft, denn das Thema ist zu wichtig, als dass persönliche Lesegewohnheiten eine Empfehlung ausschließen.

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Sehr interessant. Ein Buch, was einen voller Gedanken zurücklässt. Der Text löst seine Fäden nicht auf, was spannend ist und sich so schön gegen die heutigen Leseerwartungen auflehnt.
Eine definitve Empfehlung.

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