»Man lebt sein Leben nur einmal«

Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque – die Geschichte einer grenzenlosen Leidenschaft

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Erscheinungstermin 05.09.2024 | Archivierungsdatum 04.07.2025

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Zum Inhalt

September 1937. Die Filmfestspiele von Venedig sind gerade zu Ende gegangen. Auf der Terrasse des Hotels Excelsior am Lido sitzt die Hollywood-Diva Marlene Dietrich mit Josef von Sternberg, der sie als Regisseur von »Der blaue Engel« zum Weltstar gemacht hat. Dann tritt ein ganz anderer Ausnahmekünstler an den Tisch, stellt sich vor und beginnt einen charmanten Smalltalk: der deutsche Schriftsteller Erich Maria Remarque, der mit seinem Antikriegsroman »Im Westen nichts Neues« Weltruhm erlangt hat.

In diesem Moment beginnt eine der wildesten Liebesaffären des 20. Jahrhunderts, eine Amour fou, die nur wenige Jahre dauert und beide fast täglich an ihre emotionalen Grenzen führt. Eine Liebesgeschichte voller Vergnügungen und Ekstasen, voller Enttäuschungen und Neuanfängen auf dem Hintergrund der heraufziehenden Menschheitskatastrophe des Zweiten Weltkriegs. Beide sind wie Zehntausende auf der Flucht vor dem Terrorsystem der Nazis in ihrem Heimatland, beide stecken in schmerzhaften Schaffens- und Karrierekrisen. Beide pendeln zwischen Paris, Cap d‘Antibes, Ancona, Sankt Moritz und New York, Beverly Hills, zwischen der alten und der neuen Welt - getrieben von Zukunftsängsten und Selbstzweifeln, aber auch auf der ständigen Suche nach Ruhm und Anerkennung für ihre Arbeit. Auf der Basis von Tagebüchern, Briefwechseln und Erinnerungen vieler Begleiter und Zeitgenossen erzählt Thomas Hüetlin im Stil einer fesselnden Reportage die Geschichte einer Jahrhundertliebe zweier Lichtgestalten der deutschen Kultur im Angesicht des heraufziehenden Schreckens.

September 1937. Die Filmfestspiele von Venedig sind gerade zu Ende gegangen. Auf der Terrasse des Hotels Excelsior am Lido sitzt die Hollywood-Diva Marlene Dietrich mit Josef von Sternberg, der sie...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462005899
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 352

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Gemeinsames Schlafatmen oder sanfte Hölle?

Als sich Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque 1937 kennenlernen, sind sie beide berühmt, sie die Filmdiva aus Der blaue Engel, er der Schriftsteller von Im Westen nichts Neues. Vorerst bestehen keine Geldsorgen, aber andere Sorgen gibt es ohne Ende.
Remarque hat nach Hitlers Machtergreifung Deutschland fluchtartig verlassen und im Tessin ein neues Zuhause errichtet, die Dietrich war mit Joseph Sternberg, dem Regisseur des Blauen Engels schon vorher in Richtung Hollywood weggegangen. Beiden fehlt das Zuhause, das deutsche Essen hat die Dietrich jedenfalls über die Grenze gerettet, sie bekocht mehr oder weniger leidenschaftlich ihre zahlreichen, wechselnden Liebhaber mit deutscher Hausmannskost. Davon bekommt auch Remarque etwas ab, er hat sich eingereiht die illustre Menge der Verehrer, die ab und zu mit der Diva das Bett teilen und beköstigt werden.
Warum sie recht schnell vom Remarque den Spitznamen Puma bekommt, kann man in diesem Buch bestens nachvollziehen. Hinterhältig und einschmeichelnd, liebeshungrig und bös kratzend, die Dietrich ist ein Raubtier. Der Poet, nein, ein armer Poet ist er nicht, aber ein armer Tropf in Hinsicht auf diese Liebesaffäre. Denn die kann man im Buch minutiös nachvollziehen. Ob man als Zuschauer immer gern so nah dran ist, dass man die Krallen spürt, den Alkoholdunst, die Liebe und die Eifersucht, das weiß ich nicht so genau. Es ist schon ein sehr privates Buch, dass Thomas Hüetlin da geschrieben hat.
Um hin und wieder den Abstand zu vergrößern, flicht er gekonnt politische Zustandsbeschreibungen mit ein, die Nationalsozialisten liefern ausreichend Futter in den beschriebenen Jahren 1937 bis 1939. Dann springt der Autor über die ersten Kriegsjahre ins Jahr 1942 und beschreibt den Wechsel der Dietrich vom fallengelassenen, nicht mehr sonderlich beachteten Filmstar zur Frontsängerin. Das bringt ihr Erfolg und Medienaufmerksamkeit. Man kennt diese Geschichte.
Die Lebens- und Liebesgeschichten von Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque werden auch in der Rückschau erzählt, beide haben ein „Eigenleben“ das zum anderen aber überhaupt nicht passen will. Remarque fühlt sich wie im Luxusknast und ist überfordert von der „Komplexität des Affärenreigens“ der Dietrich, sie findet ihn provinziell und bürgerlich. So heißt es denn auch an einer Stelle, „Nicht bürgerlich zu sein – so richtig einfach war das nicht.“ Auf gut Deutsch, er kann ihr in Sachen Exaltiertheit, Arroganz, Narzissmus und Borniertheit nicht das Wasser reichen. Was er dagegen hält, ist Geld. Das wirkt beim Puma wie frisch gerissenes Fleisch.
Die Orte der Handlung wechseln je nach Laune oder Großweltlage, Frankreich, die USA, mal in Paris mit Eifersucht und Drama, mal am Mittelmeer mit Alkohol und Streit, Hollywood, Beverly Hills, nirgends wird es besser. Die Dietrich auf der ständigen Suche nach Anerkennung und neuen Opfern, der Poet hinterdrein, fügt sich, um Schlimmeres zu vermeiden. Fast täte er mir leid, aber er hat kein richtiges Kreuz und keine Entscheidungskraft, da muss er es eben aushalten. Dass er sogar einknickt, als die Dietrich veranlasst, dass seine Ehefrau nicht in die USA einreisen darf, ist nur das Krönchen. Was ansonsten in dieser Beziehung und in beider Leben noch geschieht, will ich natürlich nicht beschreiben. Überraschungsmomente birgt das Buch jedenfalls noch reichlich.
Zu Beginn fand ich das Buch eher langatmig, aber im Laufe des Hineinlesens und Hineinfindens wurde es doch eine ereignisreiche Lesezeit. Der Anhang mit Quellen und Literatur sollte nicht überlesen werden, da fand ich recht viele, noch ungelesene Bücher, die zusätzliche Erkenntnisse bringen würden. Verwundert hat mich, dass der Roman Ascona von Edgar Rai gar nicht erwähnt wird, denn der bot einen tieferen Einblick in Remarques erste Jahre im Exil.
Der Schreibstil passt sich sehr den Brief- und Tagebuchfragmenten an, dadurch liest sich alles manchmal etwas gewollt, auch holprig, in den rein historischen Kapiteln jedoch wird es bisweilen etwas trocken, besonders im ersten Teil des Buches. Insgesamt ist das Ganze gut lesbar und manchmal sogar erheiternd. Meine Sympathien gehen mehr zu Remarque als zur Dietrich, sie ist mir dann doch zu abgehoben von der Szenerie, egal wo sie gerade ist. Aber das ist absolut subjektiv.
Fazit: Ich kann das Buch empfehlen, als Ergänzung zu schon zahlreich erschienenen Biografien und Abhandlungen über beide Protagonisten. Der historischen Bestandsaufnahmen hätte ich in der Ausführlichkeit nicht bedurft, aber sie bringen oft Gelesenes wieder in Erinnerung. Gute vier Sterne vergebe ich gern.

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Die Filmfestspiele im September 1937 in Venedig sind zu Ende. Im Hotel Excelsior auf der Terrasse sitzen die Hollywood-Diva Marlene Dietrich und der Regisseur Josef von Sternberg zusammen. Nun tritt ein weiterer Ausnahmekünstler an ihren Tisch Es ist Schriftsteller Erich Maria Remarque. Ab jetzt beginnt eine der wildesten Liebesaffären des 20. Jahrhunderts, eine Amour fou. Es ist eine Liebesgeschichte voller Vergnügungen und Ekstasen, voller Enttäuschungen und Neuanfängen. Dies alles vor der sich anbahnenden Menschheitskatastrophe des Zweiten Weltkrieges. Thomas Hüetlin erzählt eine sehr bewegende Geschichte einer Jahrhundertliebe zweier Personen. Die Erzählung basiert auf Tagebüchern, Briefen und vielen Erinnerungen von Zeitgenossen. Man liest von persönlichen Kämpfen und Triumphen dieser beiden ikonischen Figuren. Das Buch ist auch ein Porträt einer Gesellschaft die kurz vor dem Unheil steht. Um alles bestens zu verstehen, muss man dieses Buch lesen. Dieses Buch empfehle ich vielen Lesern gerne weiter.

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Hüetlin beschreibt die etwas komplizierte Liebesgeschichte zwischen Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich. Eine Beziehung, die keinesfalls einfach war, aufgrund der sehr unterschiedlichen Temperamente. Marlene, die eine glamouröse Diva mit diversen Allüren und Affären war, deren erfolgreichste Zeit in Hollywood sich dem Ende zu neigte und Remarque, der schon in die Schweiz emigriert war und mit seinen Büchern zu Ruhm gekommen war. Verbunden hat sie auf jeden Fall eine Abneigung gegen den kleinen Österreicher, der immer mehr die Herrschaft über Deutschland und Europa anstrebte.
Als Quellen bediente sich Hüetlin an der umfangreichen Korrespondenz zwischen Remarque und Marlene Dietrich. Manche Zitate aus den Briefen regen durchaus zum Schmunzeln an.
Gut und stimmig eingebunden in die Liebesgeschichte, hat der Autor auch die historischen Abläufe während des Zweiten Weltkrieges.
Gelungen fand ich auch die biografischen Rückblicke auf die Entwicklung der beiden Personen, was einiges Verhalten in späteren Jahren durchaus besser verständlich machte.
Für mich war es eine gelungene Biografie!

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Eine raffiniert und faszinierend erzählte Geschichte einer so gar nicht alltäglichen Beziehung. Besonders gut gefallen hat mir der Erzählstil des Autors: So wurden nicht nur die verschiedenen Lebensabschnitte beleuchtet. sondern auch noch der historische Kontext erläutert, so dass ein wirklich lebendiges Bild der damaligen Zeit entstand.

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