Und am Ende die Freiheit

Dieses Buch handelt von Helene, die in den 1920er Jahren als eine der ersten Frauen in Berlin Jura studiert hat. Trotz der herrschenden Konventionen kämpft sie um ihr Studium. Als sie später Ehefrau, Mutter und Hausfrau wird, ist es mit der Karriere vorbei. In der Nachkriegszeit sind ihre Kinder erwachsen und sie ist sehr unzufrieden mit ihrem Leben. Sie kämpft eine weiteres Mal um ihre Freiheit.

Ich konnte mich gut in die Wünsche und Träume der Protagonistin hineinversetzten. Sie ist überzeugend und realistisch konstruiert.

Das Buch ist eine nette Geschichte über den Kampf einer selbständigen Frau. Leider ist das Hörbuch in sehr automatisierter Sprache vorgelesen. Es wirkt zum Teil, als wurde als Sprecherin künstliche Intelligenz verwendet, weil es wie mein GPS klingt.

Helene studiert in den 1920er Jahren Jura, was für Frauen in dieser Zeit ungewöhnlich ist. Aber sie geht ihren Weg. Unterstützung findet sie in ihren jüdischen Freund Julius und dessen Familie. Als dann 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kommen, ändert sich alles. Auch für Helene, sie heiratet Helmut und zieht im Laufe des 2. Weltkrieges von Berlin nach Hamburg. 1957: die Kinder von Helene und Helmut sind erwachsen und gehen eigene Wege. Helene ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie will kein Hausmütterchen sein, schließlich hat sie promoviert und würde gerne arbeiten, aber Helmut ist sehr konservativ eingestellt und lässt keine Veränderungen zu. Da tut sich für Helene plötzlich eine Tür zum Glück auf.
„Und am Ende die Freiheit“ von Verena Rabe ist eines meiner Bücherhighlights in diesem Jahr. Allerdings liebe ich auch Bücher aus diesem Genre. Die Zeitebenen wechseln zwischen dem Leben der jungen Helene und dem Leben der reifen Helene. Dadurch bleibt es kontinuierlich spannend und verleitet zum Weiterlesen bzw. Weiterhören. Ich habe dieses Buch als Hörbuch regelrecht aufgesogen und konnte der Hörbuchsprecherin gut folgen. Zu Beginn empfand ich die Stimmer als kühl und distanziert, nach einiger Zeit hatte ich mich aber reingehört. Der Stil der Autorin gefällt mir sehr gut, er ist modern, flüssig und klar. Auch wenn die Geschichte teilweise vorhersehbar ist, so habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt. Mit Helene hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen. Tatsächlich könnte ich mir sogar eine Fortsetzung vorstellen.
Von mir gibt es 5 Sterne Weiterempfehlung.