Der Schlüssel zum Mord

*Unterhaltsamer Hygge-Krimi mit der dänischen Miss Marple*
„Der Schlüssel zum Mord“ von der bekannten dänischen Krimiautorin Anna Grue ist bereits der dritte Band einer neuen dänischen Hygge-Krimi-Reihe.
Mich konnte dieser Wohlfühlkrimi mit seinem spannenden, nicht leicht zu durchschauenden Kriminalfall und dem lebendigen, humorvollen Erzählstil der Autorin wieder gut unterhalten.
Im Mittelpunkt steht erneut die ältere, etwas übergewichtige und sehr eigenwillige Frühruheständlerin Anne-Maj Mortensen mit ihrem treuen Dackel Mortensen dem Dritten, die sich allzu gern als Hobby-Ermittlerin betätigt – sehr zum Leidwesen der örtlichen Polizei, die ihre Besserwisserei und permanente Einmischung in laufende Ermittlungen keineswegs zu schätzen weiß. Auch in ihrem neuen Fall kann die gewitzte Miss-Marple aus der dänischen Provinz mal wieder ihre untrügliche Intuition, ihre rasche Auffassung und geniale Kombinationsgabe unter Beweis stellen…
Nachdem Anne-Maj ihren Ex-Mann im Whirlpool seiner Luxuswohnung mit aufgeschnittenen Pulsadern auffindet und ihre gemeinsame Tochter Iben auf einem raschen Verkauf besteht, bleibt ihr zu ihrem Ärger nichts anderes übrig, als einen Immobilienmakler einzuschalten. Als Anne-Maj kurze Zeit später in dem leer stehenden Objekt ein Pärchen inflagranti erwischt, das sich mit einem Schlüssel Zutritt zur Wohnung verschafft hatte, wird sie natürlich misstrauisch und verdächtigt die Immobilienfirma in der mysteriösen Schlüsselweitergabe involviert zu sein. Da die Polizei vor Ort nur halbherzig Ermittlungen anstellt und ihren Verdacht nicht ernst nimmt, beginnt sie eigene Nachforschungen anzustellen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Als dann noch ein Mord an dem jungen Mädchen geschieht, das sie zuvor in der Wohnung ihres Ex-Manns erwischt hatte, ist ihr unfehlbarer kriminalistischer Spürsinn endgültig erwacht.
Auch wenn es diesmal nicht ganz so beschaulich und unblutig zugeht, hat sich Anna Grue wieder einen sehr fesselnden Krimi-Plot einfallen lassen, in dem sie geschickt auch aktuelle gesellschaftliche Missstände thematisiert. Die nachdenklich stimmenden Aspekte der Geschichte fügen sich aber perfekt in die mit viel Wortwitz und flotten Dialogen durchsetzte Handlung ein.
Der Krimi lebt vor allem von seinen lebendig gezeichneten Charakteren, die mit ihren Eigenarten, Hintergrundgeschichten und Geheimnissen für jede Menge Abwechslung und Unterhaltung sorgen. Ein besonderes Highlight ist natürlich die äußerst liebenswerte Protagonistin Anne-Maj, die ihre Freizeit vor allem dem Kochen und Genießen, ihrer Familie und ihren Hobby-Ermittlungen widmet. Trotz ihrer bisweilen schrulligen Eigenheiten, ihren vorgefertigten Meinungen zu vielen Themen und ihrer etwas überheblich wirkenden Art ist diese clevere und sehr resolute ältere Dame voller Lebensenergie, so dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Mir hat es wieder großen Spaß gemacht, der vorwitzigen Miss Marple bei ihren oft unorthodoxen Ermittlungsmethoden über die Schulter zu blicken und zugleich eigene Vermutungen zum möglichen Täter und den Hintergründen anzustellen.
Beharrlich geht Anne-Maj ihren Verdachtsmomenten nach, deckt brisante Geheimnisse auf und verbündet sich sogar mit der gefürchteten Lokalreporterin, so dass sie der Polizei immer eine Nasenlänge voraus ist und so schließlich auf die richtige Spur kommt. Obwohl der eigentliche Kriminalfall erst allmählich in Gang kommt, baut sich schrittweise ein schöner Spannungsbogen auf, der in einem fesselnden Finale gipfelt.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser netten Hygge Krimi-Reihe und freue mich auf ein Wiedersehen mit der liebgewonnenen Anne-Maj, ihrer cleveren Enkelin Didi und ihrem treuen Dackel Mortensen!

ZUM HÖRBUCH
Mit ihrer angenehmen Stimmlage hat die Sprecherin Sabine Fischer diesen netten Hygge-Krimi erneut sehr gelungen eingelesen. Ob nun die anheimelnde Wohlfühlatmosphäre, fesselnde Passagen oder humorvolle Episoden - die sehr unterschiedlichen Stimmungen versteht sie mit der passenden Variation von Sprechtempo und Betonung abwechslungsreich umzusetzen. Hervorragend hat mir gefallen, wie sie in die Rolle der gewitzten dänischen „Miss Marple“ Anne-Maj schlüpft und diese mit ihrem unverwechselbaren Charakter und kleinen Schrullen zum Leben erweckt.
Erneut eine gelungene unterhaltsame Lesung!

FAZIT
Eine abwechslungsreiche Fortsetzung dieser humorvollen Hygge Krimi-Reihe aus Dänemark rund um die gewitzte dänische Miss Marple Anne-Maj - mit einem spannenden neuen Fall, bei der aber deutlich ernstere Töne angeschlagen werden!

Das Hörbuch Der Schlüssel zum Mord, Anna Crue, dauert 14h und spannende 13min.Dieser Hygge Krimi erschien im SAGA audio Verlag, toll gesprochen von Sabine Fischer.
Anne -Maj Mortensen , eine geschiedene Mittsechzigerin, Mutter, Oma und Frauchen eines Dackels, findet in ihrem dritten Fall, der sie diesmal persönlich betrifft, ihren EX-Mann tot in der Badewanne.Selbstmord!
Die Eigentumswohnung erbt, ihre Tochter und Anne-Maj, wird durch Zufall in die Verwicklungen um einen Suga-Daddy-Ring verwickelt.
In einer spritzigen Geschichte, mit sehr viel Humor, schafft Anne-Maj, zum Leidwesen der Polizei, erstaunliche Erfolge, unterstützt von der Sensationsreporterin und ihrer unorthodoxen Art und ihrem Bauchgefühl, ist dies ein sehr unterhaltsamer und temporeicher Krimi.
Sabine Fischer, bringt den Hygge Krimi, mit ihren tollen Sprachstörungen, hervorragend rüber.
Ich danke NetGalley und Saga Egmont Verlag, das ich hören durfte!

Anne-Maj Mortensen ist eigentlich nie erfreut, wenn sie ihr Ex-Ehemann Per anruft. Dieses Mal teilt er ihr sogar mit, dass er vorhabe, sich umzubringen. Irgendwas rührt die Rentnerin aber doch und sie fährt zu seinem Haus. Tatsächlich findet sie dort nur noch seine Leiche. Es bleibt also nur, den Nachlass zu regeln. Ihre gemeinsame Tochter Iben wird das Haus erben und möglichst schnell verkaufen. Als sie ein paar Tage später wieder in das Haus kommt, überrascht Anne-Maj ein Paar inflagranti. Sofort fällt ihr der große Altersunterschied auf. Als sie sich mit ihrem Dackel auf die Suche nach der Wahrheit macht, entdeckt sie mehr als sie je wissen wollte.

Anna Grue lässt in dieser Krimiserie die pensionierte Arzthelferin Anne-Maj Mortensen über Mordfälle stolpern. Gemeinsam mit Dackel Mortensen dem Dritten wohnt sie in einem Haus in Nykøbing auf Seeland. Tochter Iben und Enkelin Didi wohnen nicht weit entfernt. Aus den beiden vorherigen Bänden ist Ex-Mann Per schon bekannt und dass Anne-Maj ihn lieber von hinten als von vorne sieht. Im dritten Band der Hygge-Krimiserie erfahren wir mehr über ihn und auch eine Erklärung, wieso er sich bereits vor Ibens Geburt aus dem Staub gemacht hat. Die dänische Autorin spricht in diesem Band ein Thema an, das derzeit immer größere Beachtung findet: Sugardaddys und Sugarbabes. Keiner der beiden möchte, dass die Beziehung öffentlich wird, sodass sie gleich noch eine Möglichkeit überlegt hat, wie eine derartige Organisation funktionieren könnte.

Der Krimi ist mit einer komplexen Handlung ausgestattet, die relativ wenig Aktion erfordert. Es sind eher die Gespräche und Ermittlungserkenntnisse, die den Leser dabeibleiben lassen. Die Meinungen der Teenager und der älteren Generation lassen die Parteien glaubhaft Konflikte austragen. Während man bei Per einen Selbstmord mit einer plausiblen Erklärung annehmen kann, ist die zweite Leiche eindeutig Mord. Je nach Blickwinkel kommen verschiedene Verdächtige in Frage. Es bleibt also spannend, wer tatsächlich zu einem Kapitalverbrechen fähig war.

Das Hörbuch wurde von Sabine Fischer eingesprochen. Ihre warme Altstimme passt zur älteren Protagonistin. Besonders bemerkenswert ist die einwandfreie Aussprache der dänischen Eigennamen, die zur deutschen Sprache gravierende Unterschiede zur Klangmelodie aufweist. Etwas mehr als 14 Stunden kann man dem Krimi lauschen. Souverän spricht Fischer die Figuren mit unterschiedlicher Klangfärbung, sodass sie lebendig wirken.

Der Schlüssel zum Mord von Anna Grue ist ein leiser Krimi mit einer weitreichenden Handlung. Die Figuren sind so detailreich wie nötig ausgearbeitet. Mit der Psychologie der Figuren hat sich die Autorin allerdings intensiv auseinandergesetzt. Man kann jede Handlung nachvollziehen und hat sogar für die unethischen Taten eine Erklärung. Der Krimi ist zwar ruhig, aber alles andere als hygge (dänisch für gemütlich), sondern behandelt ein aufwühlendes Thema.

Anne-Maj Mortensen in ihrem dritten Fall:
Diesmal ist sie persönlich betroffen, denn sie findet ihren Ex-Mann tot auf. Definitiv Selbstmord! Aber beim Verkauf von seiner Eigentumswohnung wird Anne-Maj in haarsträubende Verwicklungen rund um einen Sugar-Daddy-Ring verwickelt. Natürlich gibt es auch diesmal mehr als nur einen Mord, in den sie erfolgreich ihre Nase stecken muss. Sehr zum Leidwesen der ermittelnden Polizei.
Anne-Maj Mortensen ist eine bemerkenswerte Kunstfigur aus der Feder der Bestsellerautorin Anna Grue. Sie ist eine rundliche Mittsechzigerin, Besitzerin eines lustigen Dackels, gute Köchin, leidenschaftliche Mutter und Oma, pedantische Hausfrau und begnadete Gärtnerin. Diese gemütliche Person buttert munter und unerschrocken die ermittelnden Kommissare unter, und in Zusammenarbeit mit einer gefürchteten Sensationsreporterin kann sie erstaunliche Erfolge vorweisen. Ihre Vorgehensweise ist unorthodox, doch ihre Intuition ist ihr ein guter Ratgeber. All das wird sehr lebhaft mit einer fein gewürzten Prise Humor geschildert. Natürlich ist die Handlung absurd realitätsfremd, denn die Polizei lässt sich nicht dermaßen ins Handwerk pfuschen, aber der Unterhaltungs- und der Spannungsfaktor sind groß.
Das Tüpfelchen auf dem i ist dann die grandiose Sprecherin Sabine Fischer mit ihrer markanten Stimme und dem lebendigen Vortrag.

Meine Meinung:
Dies ist nun der dritte Fall, in dem Anne-Maj Mortensen mitmischt. Im ersten Buch habe ich sie kennen gelernt, dort hat sie in einem Trödelladen den Bereich der Bücher übernommen. Diesmal hätte sie sich wahrscheinlich nicht eingemischt, aber es kam anders, denn sie fand ihren Ex-Mann tot im Whirlpool. Es kam ihr schon merkwürdig vor, außerdem gab es Beobachtungen und Begebenheiten, wo sie sich gezwungen sah, sich einzuschalten. Was sie da alles aufdeckt, gehört meiner Meinung gar nicht mehr zu der Hygge-Variante.
Es begann im Grunde ganz harmlos, wenn ich jetzt mal außer Acht lasse, dass sich der Ex-Mann umgebracht haben soll. Anne-Majs Tochter erbt das Haus ihres Vaters und bevor es zum Verkauf angeboten werden kann, muss es ja leer geräumt werden. Anne-Maj will ihr helfen und als sie das Haus betritt, befinden sich dort zwei Personen, die dort nicht hingehören. Mangelnde Bekleidung und das Verhalten kommen ihr sehr merkwürdig vor. Keiner hätte geahnt, was Anne-Maj danach alles entdecken wird.
Natürlich sind Tochter Iden und Enkelin Didi mit von der Partie, auch der Dackel Mortensen der Dritte mischt so richtig mit. Was alles aufgedeckt wird, ist haarsträubend, aber ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen, weil ich dann zuviel verraten müsste. Wahre Begebenheiten wurden mit fiktiven verknüpft und was wir als schlimm empfinden, wird von vielen als ganz harmlos betrachtet. Die Gefahr dabei will niemand so recht sehen.
Begeistert hat mich die Sprecherin Sabine Fischer. Sie hat alles wunderbar lebendig vorgelesen und jeder Person einen anderen Klang gegeben, so konnte ich alle bestens auseinander halten.


Fazit:
Das Thema ist sehr aktuell und wurde zu einem spannenden Krimi. Gerne gebe ich in diesem Fall die Hörempfehlung.