Geschwister im Gegenlicht

Erschreckende Vergangenheit

Die Schriftstellerin Sabine Bode ist eine Expertin über Kriegsfolgen.

Geschwister im Gegenlicht, ist ein Familienroman über Kinder, die nach dem Krieg geboren wurden.

Sonja ist 65 Jahre alt, eine Lehrerin im Ruhestand und Witwe.
Ihr Bruder meldet sich, er hat Dokumente seiner Eltern gefunden.
Eltern, die eine SS Vergangenheit haben, und die auch gerne erzählen, sind für Kinder eine Katastrophe.
Erschreckend wie man von solchen Eltern erwachsen werden kann.

Die Beiden hatten kein richtiges Verhältnis. Ihre Eltern hatten sie eigenartig erzogen. Erst jetzt lernen sie das gegenseitige Erlebnis kennen.

Die Autorin versteht es gut diese Situation genau zu schildern.
Der Roman konnte mich fesseln.

„Geschwister im Gegenlicht“ ist ein Buch über ein tragisches Familiendrama, das mich sehr traurig gemacht hat. Ich denke, die Story wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Es war mein erstes Buch von der Autorin, sie hat eine packende Schreibweise, die mich tief ins Buch eintauchen ließ.

Erzählt wird die Geschichte von Rolf und Sonja, die in der Nachkriegszeit geboren wurden und keine gute Kindheit hatten. Rolf war der Liebling ihrer Mutter, während Sonja Schläge und andere Grausamkeiten zu spüren bekam.
Schnell zog sie sich von ihrer Familie zurück und auch zu ihrem Bruder brach der Kontakt ab.
Als Sonjas Mann stirbt, gerät sie in eine kleine Lebenskrise und mietet sich in einem Ferienhaus am Meer ein, um zu sich zu finden.
Da nimmt ihr Bruder Kontakt zu ihr auf, seine 13jährige Tochter Nina möchte ihre Tante kennen lernen.
Zögernd stimmt Sonja zu, denn ihr Bruder möchte mehr aus der Vergangenheit wissen. Auch über ihre Eltern, aber damit möchte Sonja nichts zu tun haben. Eine spannende Zeitreise beginnt, in der sich Rolf und Sonja wieder näher kommen.

Fazit:

Ein Buch, das mir sehr an die Nieren gegangen ist. Es ist nur eine Story, aber solche Eltern gibt es leider….
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

Anderer Blickwinkel;
Mir hat gut gefallen, dass mit der Kindheit der Geschwister in einem ganz speziellen Elternhaus ein anderer, wenig beleuchteter Blickwinkel auf die NS-Zeit und ihren Hinterlassenschaften dargestellt wurde. Die (teilweise Nicht-)Beziehung der Geschwister fand ich glaubwürdig erzählt, auch ihr Zusammenfinden im fortgeschrittenen Alter und dem Bedürfnis und der Suche nach Klarheit. Für meinen Geschmack hätte die Erzählung etwas besser strukturiert werden können, da sich manche Informationen über das Buch verteilen und man als Leser die Personen nicht sofort wieder richtig einordnen kann. Auch sind die Enthüllungen irgendwie zerrissen, es gibt keine richtige Entwicklung oder einen Höhepunkt. Dennoch ist es interessant und gut geschrieben und lässt sich gut lesen. Der Erzählaufbau hätte für mich besser sein können.

Sonja Lebensmotto ist, Familie nein danke. Bis jetzt ist sie damit gut gefahren. Bis ihr Bruder auftaucht und in der Familiengeschichte zu graben beginnt. Rolfs Familiendrang ist gross. Er will seine Schwester zur gemeinsamen Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte anstiften. Damit hat sie einige Mühe. Als ihre Nichte Nina sie um Hilfe bittet macht sie sich mit ihrem Bruder auf die Reise an die Orte ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Diese Geschichte der beiden hat ihren Ursprung in der NS-Zeit. Hier wird die Geschichte eines Geschwisterpaares erzählt die nach dem Krieg geboren wurden. Für mich als Leser kam heraus, dass es für Kinder deren Eltern eine SS-Vergangenheit haben schwer war. Für mich fast nicht nachvollziehbar, wie man damit erwachsen werden konnte. Meine Erkenntnis nach dem Lesen dieses Buches war, dass sich die beiden erst jetzt richtig kennengelernt haben. Zum Lesen ist diese Geschichte sehr ergreifend. Ich war gefesselt von dieser Geschichte und empfehle das Buch gerne weiter.

Der Roman Geschwister im Gegenlicht von Sabine Bode hat mir sehr gut gefallen.
Familie war für Sonja eigentlich ein Greuel, die Erinnerung daran nicht schön- Als plötzlich ihr Bruder Rolf wieder in ihrem Leben auftaucht, ist sie anfangs gar nicht begeistert. Aber zusammen die Vergangenheit zu verarbeiten, die bis in die NS-Zeit zurückreicht, hilft den Geschwistern und besonders Sonja.
Mein Fazit: Sehr empfehlenswert!!!

Mein erstes Buch von Sabine Bode und das hat mich sofort mitgenommen. Wie sie den Konflikt der Geschwister, aber auch den Konflikt mit ihrer Vergangenheit beschreibt ist wirklich einfühlsam. Sehr gutes Buch!

Sonja hat den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen, das Verhältnis zu ihrem Bruder ist angespannt und vor allem distanziert.
Nach einer krisengeschüttelten Jugend heiratet sie schließlich Karl, der ihr Halt gibt.
Als Karl dann nach vielen guten Jahren an Krebs stirbt ist, fällt es Sonja schwer, ihre Trauer zu bewältigen.
Sie zieht sich in eine Ferienwohnung an der Ostsee zurück.

Völlig überraschend kündigt sich dort ihr Bruder Rolf mit Tochter Nina an…
Nach und nach kommen die Probleme der beiden ans Licht: Rolfs Ehe steht vor dem Aus, Nina ist von der Schule geflogen.
Vor allem aber spricht Rolf immer wieder ihre Kindheit , das grausame und oft rätselhafte Verhalten der Eltern und deren Nazivergangenheit an.
Alles Dinge, von denen Sonja nichts hören will…

Es beginnt ein langer Weg der Wiederannäherung, des Aufdeckens und schließlich der Heilung und Hoffnung!

Sabine Bode („vergessene Kinder“) erzählt in ihrem Roman „Geschwister im Gegenlicht“ die Geschichte einer schrecklichen Kindheit in der Nachkriegszeit, die bis in das Erwachsenenleben hinein toxische Auswirkungen hat, und von dem Weg, das Schweigen darüber zu brechen.
Wie kann man überleben, wenn man entdeckt, dass die eigenen Eltern Monster sind?
Gut zu lesen und packend!

Bruder und Schwester tragen ein Leben lang an der Schuld der Eltern. Jeder für sich allein. Es dauert Jahrzehnte, bis es zu einer Annährung kommt. An manchen Stellen blitzt die Sachbuchautorin durch die Zeilen, trotzdem ist dieses Buch sehr lesenswert.

Ein schwieriges Thema wunderbar in Romanform verarbeitet. Eine dysfunktionale Familie wird durch äußere Umstände gezwungen sich mit sich selbst und der Geschichte zu beschäftigen. Ein steiniger Weg, verbunden mit vielen Verletzungen, die notwendig für eine Heilung scheinen. Liest man dieses Buch, denkt man über die eigene Herkunftsfamilie nach, findet die eine oder andere Parallele und beginnt selbst Familie aufzuarbeiten.
Eine unbedingte Empfehlung!

Ich habe ihre Bücher, die sich mit dem kindlichen Kriegstraumata befassen, mit großem Interesse gelesen. Dementsprechend war es für mich ein Muss ihren Roman über die Traumata eines Geschwisterpaares , die ihren Ursprung in der NS-Zeit haben, zu lesen. Und Sabine Bode hat mich nicht enttäuscht: Einfühlsam beschreibt sie die unterschiedliche Herangehensweise und den Umgang mit der eigenen Familiengeschichte. Ein interessantes und wichtiges Buch, gerade heute!!