Unangepasst
Künstlerinnen und ihre Kleider
von Ursel Braun
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Erscheinungstermin 22.03.2023 | Archivierungsdatum 14.07.2023
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Zum Inhalt
Avantgardistisch, rebellisch, leidenschaftlich!
Josephine Baker, Helen Hessel, Georgia O’Keeffe, Frida Kahlo, Tamara de Lempicka, Louise Nevelson und Sophie Taeuber-Arp – ihre Biografien werden hier einmal anders erzählt. Im Mittelpunkt stehen Kleider und Accessoires, die sie in Schlüsselmomenten ihres Lebens trugen und die zu einem differenzierten Zeichensystem wurden: Sie enthüllen, wie diese Künstlerinnen lebten und liebten, wie sie sich nach außen darstellen wollten und was sie im Innersten ausmachte. Jede von ihnen verließ weibliche Rollenmuster und setzte sich in einem von Männern dominierten beruflichen Umfeld durch. Sie forderten für sich die gleichen Freiheiten, wie Männer sie hatten. Sie standen offen zu ihrer Weiblichkeit und Sexualität und fanden heraus, dass sie die Männer nicht mehr brauchten. Ihre Garderobe spiegelt ihr außergewöhnliches Leben wider. Sie orientierte sich nicht an Moden, sondern war wie die Trägerinnen selbst: eigenwillig, frei, weltläufig, avantgardistisch und unangepasst.
Die Autorin Ursel Braun in sechs Accessoires und Kleidungsstücken: * Zopfspangen mit Plastikblümchen * gestreiftes Minikleid, gekauft vom ersten selbst verdienten Geld * Vintage-Kleider, immer in Schwarz, aus der Brockensammlung Bethel, mit denen sie als Studentin durch die Nächte zog * rotes Hemdblusenkleid zum 2. Staatsexamen * dunkelblauer Issey Miyake-Mantel zum Preis einer Einbauküche. Die allerbeste Investition, denn seit vielen Jahren wohnt sie darin * weite Hosen aus Kaschmir – Barbara Vinken nennt sie »writers’ pants«. Bei ihr heißen sie auf gut ostwestfälisch »Buchxen«.
Mit zahlreichen s/w-Abbildungen.
»Von allen Menschen, die mir begegnet sind, ist ihre physische Gegenwart am beeindruckendsten.« Ansel Adams über Georgia O’Keeffe
»Jedes Mal, wenn ich etwas anziehe, schaffe ich ein Bild, ein lebendes Bild, für mich selbst.« Louise Nevelson
Noch mehr zum Buch finden Sie auf dem Blog der Autorin, stylerebelles.com
Avantgardistisch, rebellisch, leidenschaftlich!
Josephine Baker, Helen Hessel, Georgia O’Keeffe, Frida Kahlo, Tamara de Lempicka, Louise Nevelson und Sophie Taeuber-Arp – ihre Biografien werden hier...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783869152776 |
PREIS | 20,00 € (EUR) |
SEITEN | 144 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
"Kleider machen Leute", dieses alte Sprichwort ist mehr als wahr. Mit unserer Kleidung können wir uns nicht nur ein neues Aussehen, sondern auch ein neues Image geben. Aber was passiert, wenn wir die Kleider bekannter Persönlichkeiten genauer betrachten? Werden wir sie in einem anderen Licht sehen?
Ursel Braun erzählt in ihrem Buch die Geschichte von sieben berühmtem Frauen auf eine neue Art und Weise, sie erzählt sie mit oder durch ihre Kleidung. Josephine Baker wurde durch ihr Bananenröckchen berühmt, aber Ursel Braun zeigt auch die Frau außerhalb der Auftritte im Kostüm und was Kleidung im Allgemeinen für sie bedeutete.
Genauso wie für Frieda Kahlo, die hinter ihrer ihren farbenprächtigen Aufmachung einen zerbrechlichen Körper verbarg. Oder Georgia O'Keefe, deren Kleidung sich im Lauf der Jahre gemeinsam mit ihrer Persönlichkeit veränderte.
Ich kannte nicht alle Frauen, die Ursel Braun mir in ihrem Buch vorgestellt hat. Aber die Autorin hat es mit ihren kleinen Erzählungen geschafft, mir jede von ihnen nahe zu bringen. Vielleicht oder gerade durch die Wahl ihrer Kleidung zu bestimmten Zeiten, die so vieles war: Statement, Schutzschild, Sicherheit oder manchmal auch einfach etwas, in dem diese Frau sich wohl fühlte. Vielleicht machen Kleider also doch ein bisschen die Leute, genauso wie die Leute die Kleider machen.
Unangepasst
Was für ein herrlicher Titel für ein Buch über Frauen, Frauen, die über ihre Art sich zu kleiden, auch ihre „Unangepasstheit“ in einer von Männern dominierten Welt zum Ausdruck brachten. Mit ihrer Garderobe wollten sie auch ihre Unabhängigkeit, frei von der jeweiligen Mode zum Ausdruck bringen.
Josephine Bakers Geschichte ist geprägt durch Armut.
Bereits als Kind verheiratet, verlässt sie ihre Heimat und beginnt Auftritte als Künstlerin. Sie wird bekannt durch Freizügigkeit: viel nackte Haut, viel Strass, viel Glitter, Perlenketten und Straußenfedern sowie ihr „Bananenröckchen“.
Helene Hessel wird Deutschlands erste deutsche Modejournalistin und beeinflusst mit ihrem Stil die Modewelt.
Sie trägt Hosen, was zu der Zeit als anstößig gilt, weil sie zu viel von dem weiblichen Körper zeigen. Sie zeigt sich gern nackt, lässt sich auch so fotografieren und besteht auf ihrer sexuellen Freiheit.
Georgia O´Keefe, die Malerin, tritt mit dem Galeristen Alfred Stieglitz 1919 durch die Ausstellung ihrer Werk an die New Yorker Öffentlichkeit. Stieglitz fertigt ungewöhnliche Fotos von ihr an. „Man sieht Großaufnahmen ihres Mundes, ihres Halses, ihrer Augen, ihrer nackten Brüste, ihrer Hüften und immer und immer wieder: ihrer Hände mit den unendlich langen Fingern.“ Die Fotos werden zur künstlerischen Sensation, als sie ausgestellt werden.
Sie kleidet sich schwarz, weil sie es praktisch findet. „Wenn sie morgens überlegen müsse, welche Farbe sie tragen wolle, habe sie keine Zeit mehr zum Malen.“ Viele ihrer Kleidungsstücke näht sie selber und versieht sie mit besonderen Details.
Frida Kahlo, rebelliert mit „exzentrischer Zurschaustellung von Opulenz“.
Sie wird bekannt für ihre femininen Looks mit viel Schmuck und bunten, farbenprächtigen Kleidern. Die Kleidung verbirgt aber auch ihre Verletzungen und erleichtert ihr das Tragen der orthopädischen Korsetts, die sie nach einem schweren Unfall tragen muss.
Louise Nevelson erlebt ihren Ruhm als Künstlerin erst in ihrem späten Jahren.
Sie lebt auch modisch ihre Kunstideen aus. So wie sie mit „gesammeltem“ Holz Kunst herstellt, kleidet sie sich auch gern mit Kleidung vom Flohmarkt und kombiniert ungewöhnliche Kleidungsstücke.
Sie schreibt: „Mein Leben ist eine einzige große Collage. Jedes Mal, wenn ich etwas anziehe, schaffe ich ein Bild, ein lebendes Bild, für mich selbst.“.
Tamara de Lempicka ist bereits nach ihrer ersten Ausstellung 1925 erfolgreich und die russische Emigrantin in New York lernt, sich gut zu vermarkten. Sie belohnt sich für jedes 2. verkaufte Gemälde „mit einem juwelenbesetzten Armband, so lange, bis die kostbaren Schmuckstücke ihr vom Handgelenk bis zur Schulter reichen.“
Ihr Look: rotblonder Bob, rote Lippen, Perlenkette und Smoking wird sogar von Sängerin Madonna kopiert.
Aber sie kleidet sich auch gern mondän in Haute Couture-Mode, bringt ihren Status zum Ausdruck.
Sophie Taeuber-Arp ist eher durch ihren reduzierten, schlichten, eleganten Kleidungsstil bekannt geworden. „Ihre Distinktion bestand darin, augenfällig nicht ins Auge zu fallen.“
Als Textilkünstlerin fertigt sie allerdings auch viele besondere Accessoires, die ihrer Kleidung eine besondere Note verleihen. Und sie trägt gern Hüte.
Sie entwirft Kleidung als „Kunstwerk“, diese Idee beeinflusst spätere Modedesigner. Mit der Designerin Sonia Delaunay präsentiert sie avantgardistische Bademode mit knappen Badeanzügen und kurzen Bademänteln. Ein Tabubruch in der Zeit.
Ich war fasziniert, über das Leben dieser Frauen zu lesen, ihre Freiheitsliebe, ihre Provokation, die Konsequenz, wie sie ihr Leben gelebt haben und die sie auch durch ihre Kleidung zum Ausdruck brachten. Die Autorin hat ausführlich recherchiert und beschreibt aufgrund von Biographien und Fotografien die einzelnen Frauen und ihre Kleidungsstile in liebevoller, detaillierter Weise. Dieses Buch hat bisher gefehlt!
Was wäre ein Star ohne seine Kleidung, seine Accessoires oder seinen allgemeines Auftreten ziemlich wenig oder? Das gilt noch mehr für Frauen als für Männer, in ihrem neuen Buch befasst sich Ursel Braun genau mit diesem Thema, anhand von ihren Kleidungen führt uns die Autorin das Leben sieben faszinierend Künstlerin vor Augen. Sie hat sich dafür Kleidungsstücke und Accessoires rausgesucht die die Künstlerinnen in entscheidenden Schlüsselmomenten ihres Lebens trugen um damit sowohl ihre Ansichten und Meinungen aber auch ihren eigenen Stil zu vertreten. So erfahren wir z.b was Josephine Parker bei ihrem ersten Auftritt in Paris trug oder halt nicht, was was Helen Hessel bei ihrem ersten Besuch in London trug, das Georgias O'Keeffes bevorzugte Farbe in sache Kleidung schwarz war, im vollen Bewusstsein wie sie auf ihr Umfeld wirkt oder ganz bewusst wie sie auf ihre Umfeld wirken möchte. Und das ist nur ein Bruchteil was Sie in diesem wirklich spannenden Buch erfahren. Ich hoffe ihr habt beim Lesen genauso viel Spaß und erfahrt so viel über diese faszinierenden Frauen wie ich.
Anhand von Kleidung präsentiert uns Ursel Braun das Leben von 7 faszinierenden Frauen/Künstlerinnen, wir erfahren was über ihr Leben und ihr Wirken, ein absolut faszinierender Einblick in das Leben dieser Frauen.
Frauenpower
„Unangepasst“. Schon dieser Titel zieht mich magisch an. Denn mit Unangepasst sein verbinde ich etwas. Wenn dann noch Frida Kahlo dazukommt, dann gibt es für mich kein Halten mehr. Denn Fridas Unangepasst sein in ihrer Tehuana-Kleidung, aber ebenso in ihrer Lebensweise zieht mich magisch an.
Nun kommen hier noch andere Frauen ins Spiel, eine kannte ich, die anderen konnte ich neu entdecken, wobei mir einige Namen etwas sagen, allerdings verbinde ich sie mit keiner konkreten Person, oder ich verbinde einen Namen mit anderen Personen.
Josephine Baker, eine 1906 geborene Tänzerin, Sängerin und Résistance-Mitglied, Helen Hessel, eine 1886 geborene Modejournalistin, Georgia O’Keefe, eine 1887 geborene Malerin, Frida Kahlo, eine 1907 geborene Malerin, Tamara de Lempicka, eine 1898 geborene Malerin, Louise Nevelson, eine 1899 geborene Malerin und Bildhauerin und Sophie Taeuber-Arp, eine 1889 geborene Malerin, Bildhauerin, Textil-Gestalterin, Architektin und Tänzerin. Eine Sammlung extrovertierter Menschen mit einem unangepassten Kleidungsstil. Ein Sammelsurium der Exzentrik und auch der Theatralik. In einer gewissen Weise zumindest. Denn diese Frauen konnten sich selbst darstellen und zentrieren. Diese Auflistung zeigt eine Gruppe sehr starker und absolut interessanter Frauen. Und wieder wird mir bewusst, dass die 20er Jahre eine interessante Zeit waren, dass es mir da denke ich gefallen hätte, wenn der nötige Zaster vorhanden wäre, dies natürlich unbedingt vorausgesetzt.
Ein interessantes Buch, ein informatives Buch, ein Zeitdokument, welches eine Zeit wieder aufleben lässt, die fasziniert, aber die auch eine besondere Sorte Frauen gebiert, starke Frauen, zentral stehende Frauen, die den Männern in nichts unterlegen scheinen. Frauen, die Männern gewiss Angst gemacht haben. Und das finde ich interessant. Denn dieses Klischee verorte ich eher im Jetzt. Aber nein. Ursel Braun zeigt mit ihrem Buch der Leserschaft, dass es einige Frauen in der damaligen Zeit gab, die durch einen exzentrischen und unangepassten Kleidungsstil aus der Masse heraus leuchteten, aber auch in ihrer Lebensweise recht ungewöhnlich waren. Sicher bedingt sich das gegenseitig.
Ein interessantes Buch! Lesetipp!
Obwohl ich nicht mit allen Frauen vertraut war, die Ursel Braun in ihrem Buch vorstellte, gelang es der Autorin durch ihre kleinen Geschichten, mir jede von ihnen nahe zu bringen. Die Wahl ihrer Kleidung zu bestimmten Zeiten spielte dabei eine wichtige Rolle, denn sie konnte ein Statement setzen, als Schutzschild dienen, Sicherheit bieten oder einfach nur einen Ausdruck von Wohlbefinden darstellen. Vielleicht ist es also tatsächlich so, dass Kleider die Leute ein Stück weit formen, genauso wie die Leute die Kleider formen.
LeserInnen dieses Buches mochten auch:
Madeleine Alizadeh (dariadaria); Teresa Bücker; Kübra Gümüşay; Friederike Otto; Kristina Lunz; Emilia Roig; Kenza Ait Si Abbou; Ise Bosch; Olaolu Fajembola; Tebogo Nimindé-Dundadengar; Laura Gehlhaar; Linus Giese; Lena Marbacher; Margret Rasfeld
Sachbuch
Ireti Amojo; Melina Borčak; Yassamin-Sophia Boussaoud; Miriam Davoudvandi; Anne Dittmann; Karin Hartmann; Asha Hedayati; Mandy Mangler; Rebecca Maskos; Saboura Naqshband; Nicole Seifert
Politik & Zeitgeschehen, Ratgeber, Sachbuch