Banana Bottom

"Banana Bottom" von Claude McKay ist ein facettenreicher Genremix, der alle Leser und Leserinnen einerseits wunderbar unterhält, aber vor allem auch Einblick in eine uns unbekannte Epoche gewährt, die Jahre um 1910 herum. Es lädt regelrecht zum Weiterlesen ein, aufgrund des tollen Szenarios (insbesondere die Karibik) aber auch aufgrund des Humors gepaart mit ernstem Unterton.

In meinen Augen ist das Buchcover eines der schönsten des Jahres. Es fängt die Stimmung des Buches wunderbar auf. Eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

Das Leseerlebnis war erfrischend und strahlend wie die Sonne, es besticht auch durch die Ehrlichkeit und eine besondere Art von Witz. Auch zwischen den Zeilen ist es möglich die ständige Frage nach Rasse und Hautfarbe zu hinterfragen und zu überdenken, dabei schafft es Claude McKay die Stimmung nicht ständig in die Tiefe sinken zu lassen. Man hat die Farben und Gerüche vor Augen, und ich fand es großartig wie viel Stoff in den ungefähr 300 Seiten erzählt wurde und wie vielen verschiedenen Charaktere Leben eingehaucht wurde. Den Abschluss des Buches fand ich zwar nicht so stark wie den Anfang, aber trotzdem war es eine lesenswerte Geschichte. Man darf nicht vergessen, dass dieses Buch in 1933 herausgegeben wurde; es ist ein faszinierendes Buch, was sich auch in der heutigen Zeit gut lesen lässt und unterhalten kann.

Bita Plant kehrt nach Jahren der Ausbildung in England zurück in ihre Heimat Jamaika. Dort wartet bereits ein Ehemann und eine Zukunft auf sie - Bita soll die missionarische Arbeit ihrer religiösen Gönner weiterführen.
Doch Bita kann sich nicht einfach so in dieses Leben fügen. Zu sehr fühlt sie sich angezogen von ihren jamaikanischen Wurzeln, auch wenn die Zeit in England sie von ihrer Heimat entfremdet hat.
"Banana Bottom" erzählt die Geschichte einer jungen Frau zwischen den Welten, die sich selbst finden muss um ihre Zukunft zu entscheiden. Es ist eine literarische Erzählung des Kolonialismus und des Schadens, den dieser im Menschen und in seinem Umfeld anrichtet. McKay erzählt teils sehr emotional distanziert, aber dennoch eindrücklich, so dass dem Leser die Figur der Bita und ihre Suche nach ihrer Identität nie fremd erscheint.