Henny & Ponger

Kennt ihr das? Ihr lest einen Klappentext, habt eine gewisse Erwartung an das Buch (oder auch nicht). Dann lest ihr die Geschichte, klappt die Buchdeckel zu und ein zartes Lächeln auf den Lippen? Weil das, was ihr da gelesen habt, eure Erwartungen nicht nur erfüllt hat, nein, es konnte euch überraschen. Regelrecht umhauen. Begeistern. Und zwar restlos!

Von der zeitgemäßen, etwas anspruchsvolleren Sprache mal abgesehen, ist der Stil an sich recht locker und klassisch, aber durchweg angenehm. Man kommt nicht ins Holpern, muss nichts nachschlagen und wird auch sonst nicht aus dem Lesefluss getrieben. Davor hatte ich ob der Beschreibung etwas Angst. Im Grunde kann man allerdings, sofern die Zeit vorhanden ist, das Buch in einem Rutsch verschlingen. Die Spannungsmomente, damit dies gelingt, sind definitiv da. Es muss einem klar sein, welches Genre hier bedient wird. Es geht eben nicht Knall auf Fall, sondern dümpelt passagenweise vor sich hin. Was hier jedoch gut gewählt wurde, denn so punkten die Aha-Momente einfach viel besser. Wenn man ahnt, dass gleich etwas passiert, wappnet man sich entsprechend. Ahnt man nichts, wird man fast überrollt. Ist klar, was ich meine, oder? Henny und Ponger haben mich komplett an sich gebunden und mich mit ihrem Denken und Tun überzeugt - auch wenn ich nicht mit allem konform ging.

Zudem mochte ich den unterschwelligen Humor, der sich wie eine zweite Storyline durchzieht und den Leser begleitet. Genau richtig dosiert.

Insgesamt ein raffiniert konstruierter Roman, den ich gerne weiterempfehle.

Fazit: Beim Betrachten des Covers habe ich etwas Utopie herausgelesen. Beim Lesen fragt man sich, was für eine Liebesgeschichte lese ich hier. In der U-Bahn begegnen sich Henny und Ponger. Sie beide sind in das gleiche Buch vertieft. Als plötzlich alles sehr schnell sich abspielt. Notbremsung, Verfolgung. Es beginnt eine Reise mit einem Buick und einem Wohnwagen. Sie stranden auf der Insel Amrum. Ponger ist überzeugt, dass es eine Liebesgeschichte ist. Henny ist überzeugt nur so in ihr altes Leben zurück zu kommen. Beginnt man mit Lesen, so wird man von der Geschichte gefesselt. Was besonders auffällt beim Lesen ist, dass man sich bis fast zum Schluss keine Vorstellung machen kann wie es ausgeht. Das habe ich spannend und sehr gut gemacht empfunden. Es kam mir fast so vor, wie man auf einem anderen Planeten gelandet sei. Das Lesen ist spannend und für fast jedes Alter gedacht. Das Buch erhält von mir eine super Empfehlung.

„Henny & Ponger“ von Nils Mohr
„Es passiert mehr Gutes als Schlechtes auf der Welt.“, sagt Pörl zu Ponger in diesem Buch. Allein dieser einfache Satz macht es lohnend, das Buch zu lesen. Es ist ein Jugendbuch, aber auch Erwachsene werden es gerne lesen. Sehr selten gebe ich fünf Sterne, diesmal hätte ich sogar sechs gegeben.
Die junge Frau Henny sitzt in der S-Bahn. Sie liest exakt dasselbe Buch, wie Ponger es gerade liest. Das ist selten und dann kommt hinzu, dass Henny etwas ganz Besonderes hat, irgendwie strahlt sie silbern oder so.
Ponger ist verliebt, aber Henny meint, das wäre das Schlimmste und dürfe ihr nicht passieren. Ihr machen Liebesgeschichten Angst. Henny gehört nicht in die Welt, wo sie Ponger, Pörl und andere Menschen trifft. Sie muss da weg, warum zeigt sich später.
Und Pörl ist eine pensionierte Bibliothekarin mit einem besonders schönen Buick-Oldtimer. Sie hat Ponger aufgenommen, der nicht weiß, woher er kommt. Das klingt etwas seltsam, aber entwickelt sich ganz logisch weiter. So nach und nach kommen einem beim Lesen die Eingebungen und man versteht alles genau zur richtigen Zeit.
Ein wunderbares Buch, das Jede und Jeder lesen sollte ob jung oder alt.

Eine spannende Konstellation
Ponger, 15 Jahre alt, arbeitet in einer Werkstatt, in der alte Flipper-Automaten repariert werden. Er hat, obwohl ohne Ausbildung, einen siebten Sinn dafür, wo in der Elektronik der Automaten ein Fehler steckt. Während einer Zugfahrt lernt er Henny kennen, die das gleiche Buch liest, wie er selbst. Zufall?
Mit Henny zusammen gerät er in eine abenteuerliche Geschichte, bei der die beiden sich merkwürdigen Verfolgern entziehen müssen. Und nicht nur das: Ponger verliebt sich Henny. Aber verliebt sich Henny auch in Ponger?
Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten und sie bleibt bis zum Schluss offen. Henny braucht die besonderen Fähigkeiten, um in ihr altes Leben zurückkehren zu können, dann aber ohne Ponger. Will sie das? Hier wird deutlich, dass es neben der Liebesgeschichte eben auch um die eigene Identitätsfindung geht. Denn auch Ponger muss sich die Frage stellen, wer er eigentlich ist.
Mohl erzählt die Geschichte in 202 Kapiteln, die dementsprechend oft sehr kurz sind. Dadurch entsteht ein hohes Erzähltempo und kommt vielleicht auch den Sehgewohnheiten heutiger Jugendlicher entgegen.
Dann aber ist der Roman auf gewisse Weise altmodisch. Flipper-Automaten - kennen Jugendliche noch diese Spielgeräte mit ihren oft galaktischen Tönen und den schrillen Displays?? Und dann der Handlungsort Amrum mit seinem Kniepstrand - ein Ort der Sehnsucht für Jugendliche?
Ich bin nicht sicher, ob sich Jugendliche von dem Roman begeistern lassen. Ich habe ihn gerne gelesen, bin aber wohl kaum ein Kriterium.

Henny und Ponger verbindet mehr als nur ein Buch und das erste Kribbeln im Bauch. Ponger weiß das noch nicht, Henny schon. Und Pörl auch. Spannend, schön - man möchte sofort nach Amrum und den Sand fühlen. Und danach noch weiterfliegen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Sehr süße Geschichte. Super Schreibstil, der den Leser gefangen nimmt.

Eine Kollegin empfahl mir das Buch für Zwischendurch, weil sie unglaublich begeistert war. Bis zu einem gewissen Grad kann ich ihre Begeisterung teilen. Die Geschichte ist interessant, die alten Flipperautomaten sind ein tolles Gimmick, wenn man es so nennen kann, die Figuren - allem voran die Frauen der Geschichte - sind sehr süß konstruiert (Henny fand ich allerdings sehr nervig, was vermutlich so gewollt ist).
Mein Problem war ein wenig, dass die Geschichte sehr vorhersehbar war. Ich frage mich allerdings auch, wie vorhersehbar die Story ist, wenn man sie im Alter der Zielgruppe liest. Ich mochte hingegen das offene Ende. Und was ich an diesem Buch das Beste finde, ist, dass es endlich mal eine Erste-Liebe-Geschichte ist, die man bedenkenlos Jungs in die Hand drücken kann. So oft gibt es (teils überkitschte) Geschichten für Mädchen. Für Jungs gibt es da sehr wenig. Die Verwirrtheit Pongers bezüglich Henny und der Gefühle für sie, wirken absolut nachvollziehbar und ich kann mir vorstellen, dass ein solches Buch in genau dieser Phase der Pubertät helfen kann, ein wenig an Klarheit zu gewinnen.

Toll, toll, toll. Sehr lange weiss man eigentlich gar nicht genau um was es geht, trotzdem liest man gebannt weiter. Der Autor hat so eine schöne Ausdrucksweise, dass er mich sofort eingelullt hat in seinen Worten. Ein fast schon ein bisschen poetisches Buch über die Begegnung zweier junger Menschen, oder doch nicht....?

Jugend liest! Ein Roadmovie zwischen Hamburg und Amrum als Buch. Und zwei Teenager, die das gleiche Buch lesen und ineinander stürzen. Ponger wird Hennys "sechster Sinn auf der Zunge" und man merkt beim Lesen schon, dass Nils Mohl Poet ist. Mit einem Abo seiner Montagsgedichte wird jeder Wochenanfang ein bisschen spannender. Der größte Reiz des atemlosen Plots besteht für mich in der Montage von ganz präzisen reellen Orten und abgedreht Phantastischem. Das ist jetzt nicht für jeden Teenie in jeder Phase etwas (daher vier statt fünf Sterne), aber gerade wenn Sie den Verdacht haben, dass sich jemand gerade verknallt hat, jubeln Sie ihm oder ihr dieses Buch unter :-)

Anfangs hat mich die Geschichte und das Thema sehr interessiert und Amrum als Handlungsort ohnehin. Aber leider musste ich feststellen, dass ich einfach nicht hineinkam in diese Geschichte und sie nach etwas einem Drittel abgebrochen habe.

Als der scheue Ponger die forsche Henny das erste Mal in der Bahn sieht, lesen sie beide das gleiche Buch. Er kann seinen Blick nicht von ihr abwenden, doch sie scheint ihn gar nicht wahrzunehmen. Umso überraschter ist er, als ihm klar wird, dass sie ihn gesucht hat. Sie braucht seine Hilfe, doch irgendwie ist Henny in ihrem Verhalten seltsam pragmatisch und direkt und zugleich macht sie aus sich ein großes Geheimnis. Zudem wird sie offensichtlich von der Regierung verfolgt und Ponger weiss nicht so richtig, was er ihr eigentlich glauben kann.
Es beginnt ein Roadtrip gemeinsam mit Pörl, der Frau, die Ponger einst bei sich aufgenommen und ihn groß gezogen hat.
Auf Amrum soll Ponger Henny bei einer wichtigen Sache helfen, doch Pongers Gefühle für Henny machen es ihm nicht leicht.

Ein tolles Buch! Sorgsam ausgearbeitete Charaktere und eine rätselhafte Story, die den Lesenden immer neugieriger macht.
Ein absolut stimmiger Plot, viel Gefühl und eine außergewöhnliche Geschichte.

Ein unbedingter Lesetipp!
.

#gelesen

Nils Mohl - Henny & Ponger, erschienen am 20. Juli 2022 im Mixtvision Verlag, Hardcover, 18€

»Fünf Geschmacksrichtungen kennt die Zunge – süß, sauer, salzig, bitter, umami.« Henny streicht ihm über die Wange. »Und du, du bist meine sechste, Ponger.« S. 140

Dieses Buch, gerade erst auf der Liste der Nominierten für den Deutschen Jungendbuchpreis gelandet, ist ein absoluter Volltreffer ins Herz. Nils Mohl hat einen schönen, rasanten aber auch sehr sprachbegabten Roman geschrieben.

Es bleiben Henny & Ponger nicht viel Zeit. Nur fünf Tage oder auch 30 Leberflecke... Henny scheint nicht von dieser Welt. Diesen Eindruck hat Ponger als er das Mädchen das. 1. Mal in der S-Bahn trifft. Sie ist barfuß & liest das gleiche Buch wie er. Dies kann doch kein Zufall sein! Als Henny ihn anspricht ahnt Ponger nicht, dass er von jetzt auf gleich in das größte Abenteuer seines Lebens rast. Henny muss in ihre Heimat zurückkehren. Dafür braucht sie Pongers Hilfe & sie setzt alles in Bewegung, dass sie diese auch erhält. Die dabei aufkeimenden Gefühle von beiden, machen die Sachen jedoch nicht einfacher.

Schon lange habe ich kein Jugendbuch mehr gelesen, dass ich dermaßen ungewöhnlich, poetisch und spannend zugleich fand. Nils Mohls Art zu schreiben zeugt von einem feinsinnigen Gespür für Worte. Ich bin in diese Geschichte regelrecht versunken wie schon lange mehr. Henny & Ponger ist ein Roadtrip-Roman mit SiFi-Elementen und einer Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen. Die Kapitel sind kurz & knackig geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Aber machte es auch das Pausieren schwierig, weil man immer wieder dachte:"Ach ein Kapitel geht ja noch."

Sowohl Henny als auch Ponger sind spannende Charaktere, die beide ein Geheimnis mit sich herumtragen. Die Herkunft beider ist lange ungeklärt. Aber es macht unglaublich viel Spaß zu rätseln, wer sie sind.

Für mich ist Henny & Ponger eine wunderschöne Geschichte, die so ungewöhnlich ist, dass man nicht gleich weiß, wie sie enden wird. Sie hat viel mehr Aufmerksamkeit verdient & ich drücke dem Autor die Daumen, dass sein Buch diese auch erhält. Vollste von Herzen kommende Leseempfehlung!

Ein wirklich sehr bizarres SciFi Abenteuer mit einem Spritzer Lovestory, welches man eventuell noch wegen des Erzählart und des Humors wegen mit Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxie" vergleichen, bzw. in die selbe Kategorie skurriler Literatur setzen könnte.
Unterhaltsam, erfrischend anders, gut. Für Fans von Douglas Adams und Neal Stephenson.

Ponger ist Waise und ein begabter Schrauber. Er kann die Probleme in Mechaniken praktisch "erfühlen". In er Bahn fällt ihm Henny auf, die dasselbe Buch liest wie er. Sie ist auf der Flucht vor den Behörden und bittet Ponger später um Hilfe. Sie hat eine Bruchlandung auf der Erde auf einer Nordseeinsel gemacht, und er soll bitte ihr Raumschiff reparieren. Ponger glaubt zwar kein Wort, aber da er ein bisschen verliebt ist, begleitet er sie trotzdem. Ein unmöglicher Roadtrip beginnt.
Das Buch liest sich zumeist wie ein Teenager-Roman. Beide Figuren sind zwar ungewöhnlich und fühlen sich fremd - wie quasi alle pubertierenden Teenager, sie sind aber sehr zurückhaltend, sofern die Umstände es zulassen. Dass sie zum Beispiel, um das Raumschiff zu erreichen, in eine militärische Sperrzone eindringen müssen, ist für beide kein aufregendes Abenteuer, sondern eine als völlig absurd empfundene Aufgabe. Dadurch bleibt die Stimmung trotz der Alien-Thematik seltsam bodenständig und realistisch, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die Orte sehr gut beschrieben sind; insbesondere das "Gefühl" von Hamburg ist sehr treffend eingefangen.