Frau Shibatas geniale Idee
Roman
von Emi Yagi
Gesprochen von Maren Ulrich
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Erscheinungstermin 28.09.2021 | Archivierungsdatum 01.10.2021
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Zum Inhalt
Frau Shibata ist vierunddreißig und arbeitet als Angestellte in einer Firma in Tokyo, in der Männer das Sagen haben. Ständig wird sie herumgeschubst, schlecht behandelt und soll Kaffee kochen. Doch dann hat sie eine geniale Idee: Sie behauptet, schwanger zu sein – und plötzlich wird sie rücksichtsvoll behandelt. Doch wie weit lässt sich dieses Spiel treiben? Frau Shibata geht aufs Ganze, stopft sich die Kleidung aus und ‚erlebt‘ die gesamte Schwangerschaft. Bis schließlich unausweichlich der Moment der Wahrheit naht – und die sieht anders aus, als gedacht.
Frau Shibatas geniale Idee ist eine kluge, moderne und feministische Antwort auf tief verankerte patriarchalische Strukturen in der japanischen Gesellschaft – und zugleich ein fulminantes Hörvergnügen!
Emi Yagi wurde 1988 geboren und Frau Shibates geniale Idee ist ihr erster Roman. Sie hat bereits vor der Veröffentlichung in Japan den wichtigen Dazai Osamu Prize mit dem Titel gewonnen.
Frau Shibata ist vierunddreißig und arbeitet als Angestellte in einer Firma in Tokyo, in der Männer das Sagen haben. Ständig wird sie herumgeschubst, schlecht behandelt und soll Kaffee kochen. Doch...
Eine Anmerkung des Verlags
Das Buch erscheint zeitgleich bei Atlantik.
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hörbuch, Ungekürzt |
ISBN | 9788726984286 |
PREIS | 20,99 € (EUR) |
DAUER | 4 Stunden, 30 Minuten |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
„Ein Kind zu bekommen, ist die Hölle. Keins zu bekommen ebenso.“
Mithilfe einer erfundenen Schwangerschaft kann sich die titelgebende Hauptperson in ihrem Arbeitsumfeld endlich den ihr zugewiesenen, degradierenden Aufgaben entziehen. Doch mit der Zeit hat diese Lüge einen immer stärkeren Einfluss auf ihr Privatleben.
Gekonnt und provokant wirft Emi Yagi in ihrem Debütroman einen bitterbösen Blick auf eine Gesellschaft, die stets hohe Ansprüche und unrealistische Erwartungshaltungen an Frauen stellt und zeigt auf, welche vermeintlichen Pflichten sie ihnen dadurch aufbürdet. Trotz der Kürze mutete die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmig an, im Großen und Ganzen allerdings ein sehr packender Roman, der besonders als Debüt beeindruckend mutig ist.
Maren Ulrichs abwechslungsreiche Lesung harmoniert mit der Sprache und dem Ton des Romans.
Frau Shibata arbeitet in einer Firma, in der sie als einzige Frau der Abteilung wie selbstverständlich für Kaffee kochen, Büroküche in Ordnung halten, besprechungsraum aufräumen etc. zuständig ist. Nur reicht es ihr eines Tages und sie behauptet, schwanger zu sein. Plötzlich sind alle fürsorglich, sie darf pünktlich Feierabend machen, hat mehr Zeit für sich und findet Freundinnen.
Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich das Hörbuch an einem Tag durchgehört habe. Es gibt zwar Unstimmigkeiten (warum fragt keiner nach dem Mutterpass oder einem Attest?), und gegen Ende wird es wirklich seltsam, aber es ist so gut geschrieben dass ich es uneingeschränkt weiterempfehle!
Bizarr
Frau Shibata hat keine Lust mehr, in der Firma, in der sie als einzige Frau arbeitet, als glorifzierte Zugehfrau behandelt zu werden, also verkündet sie, schwanger zu sein. Bis dahin hätte es gut eine Filmkomödie sein können mit Beanie Feldman oder Reese Witherspoon oder Shelley Long oder wer immer zum Zeitpunkt des Films gerade passend gewesen wäre.
Allerdings entwickelt sich das Buch neben einigen Betrachtungen zum allgemeinen Thema Schwangerschaft in unerwartet surreale Richtungen, und ich finde es teilweise schwierig, jeden Schritt des Buchs mitzugehen. Was ich hingegen sehr mag, ist, dass das Buch keine sehr moralische Linie verfolgt. Frau Shibatas Beziehungsstatus ist nicht das dringendste Thema, das ihr Umfeld interessiert.
Ich finde das Buch definitiv unterhaltsam und den Versuch wert, falls man Literatur mag, die sich von der totalen Realität verabschiedet - auf dem Niveau von etwa "Picknick im Dunkeln" ist es aber nicht.
In "Frau Shibatas geniale Idee" gelingt es, viele gesellschaftliche Themen, von Leistungsdruck und Diskriminierung im Arbeitsalltag bis hin zu den Stigmatisierungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen, zu behandeln.
Außerdem ergeben sich ein Einblicke in das japanische Alltags- und Arbeitsleben, die dem deutschen Leser dennoch in ihrer Kernthematik nicht fremd sind.
Insgesamt ein gelungenes Horbach mit angenehmer Erzählerinnenstimme und einigen unerwarteten Wendungen.
FRAU SHIBATAS GENIALE IDEE
Erzähl-Literatur
Frau Shibata hat eines Tages genug davon ihre Kollegen mit Kaffee zu versorgen, ihnen hinterherzuräumen und sich alleine um alle Büroarbeiten zu kümmern. Sie behauptet von einen Tag auf den anderen einfach, sie sei schwanger. Und plötzlich achten Ihre Kollegen auf sie, nehmen Rücksicht und lassen sie pünktlich nach Hause gehen, manchmal sogar früher. Nach und nach wird Frau Shibata aber klar, was ihre Behauptung für Folgen hat: Sie stopft sich die Kleidung aus, lädt sich eine Schwangerschafts-App aufs Handy, sucht einen Namen für das Ungeborene aus und beantwortet jede Menge Fragen. Doch wie lange geht das wirklich gut?
Die Autorin, Emi Yagi erschuf mit diesem Roman eine sehr einsame Frau, die niemandem hat, dem sie sich anvertrauen kann und mit dem sie reden kann. Sie lebt mehr und mehr in einer Traumwelt, lernt „Gleichgesinnte“ (also wirklich Schwangere) kennen und meint, dass sie wirklich schwanger ist. Sie achtet auf ihre Ernährung, sie badet regelmäßig und achtet auf sich.
Trotzdem kam mir Frau Shibata mit Ihrem Handeln und Denken sehr kindlich vor. Sie lebt nur in den Moment hinein und denkt nicht an Folgen ihrer Taten. Zum Beispiel Denkt sie garnicht daran, dass der Bauch bei einer Schwangerschaft wegen des größer werdenden Kindes wächst. Erst als ihre Kollegen verstohlen auf ihren Bauch schauen, wird ihr dies bewusst und sie stopft ihn aus. Diese Kindlichkeit wurde durch die ruhige, leicht einschläfernde Stimme von Maren Ulrich, der Leserin verstärkt. Diese passte perfekt zu der Protagonistin und dem Buch!
Der Humor dieses Buches hat mir unglaublich gut gefallen, die ganze Geschichte um Frau Shibata (die übrigens während des gesamten Buches nur so angesprochen wird. Oder auch mit einer Verniedlichung desselbigen) ist wirklich genial und sehr real.
Die Einsamkeit von Frau Shibata wird zum Jahreswechsel besonders klar, denn da besucht sie ihre Eltern in deren Haus und nächtigt bei Ihnen. Die kühle, desinteressierte und gleichgültige Art, mit der sich die Familie umgibt ist wirklich erschreckend.
Insgesamt eine ganz klare Hörempfehlung an alle, die einen amüsanten Roman hören wollen.
Daten:
Autorin: Emi Yagi
Verlag: Saga
ISBN: 9788726984286
Sprecherin: Maren Ulrich
Frau Shibata ist vierunddreißig und arbeitet als Angestellte in einer Firma in Tokyo, in der Männer das Sagen haben. Ständig wird sie herumgeschubst, schlecht behandelt und soll Kaffee kochen. Doch dann hat sie eine geniale Idee: Sie behauptet, schwanger zu sein – und plötzlich wird sie rücksichtsvoll behandelt. Doch wie weit lässt sich dieses Spiel treiben? Frau Shibata geht aufs Ganze, stopft sich die Kleidung aus und ‚erlebt‘ die gesamte Schwangerschaft. Bis schließlich unausweichlich der Moment der Wahrheit naht – und die sieht anders aus, als gedacht.
Ich weiß, dass mich viele Menschen verurteilen, die von meiner Geschichte erfahren, jedoch weiß ich ebenso, dass es Menschen gibt, die mein überstürtztes Handeln nachvollziehen können. Ich bin Frau Shibata und arbeite in einer Firma in Tokyo. Männer haben das Sagen, lassen mich das täglich spüren. Eines Tages ist mir der Geduldsfaden geplatzt und ich habe angefangen eine Schwangerschaft vorzutäuschen. Mein Leben ist seitdem das reinste Paradies. Ich werde rücksichtsvoll behandelt und ich darf pünktlich in den Feierabend. Dadurch habe ich etwas mehr Freizeit und so kann ich mir Sachen gönnen, die sonst durch meine Müdigkeit zu kurz kommen. Du wirst lachen, jedoch spreche ich hauptsächlich von einem täglichen Bad oder das Ergattern von erstklassigen Gemüse. Ich möchte keinen Rückzieher machen, wie sehe das denn aus ?, treibe die Schwangerschaft voran. Ich durchforschte das Internet nach Verhaltensmustern und stopfe meine Kleidung aus. Die Frage ist nur, wann ich die Wahrheit offenbaren und in mein tristes Leben zurückkehren muss.
Die Synchronstimme von Maren Ulrich passt perfekt zur Protagonistin. Ihre Stimme haucht dem Hörbuch Leben ein.
Als Fan japanischer Literatur habe ich mich sehr gefreut auf dieses Hörbuch, gesprochen von Maren Ulrich. Und auch die Idee der Frau Shibata, eine Schwangerschaft vorzutäuschen und so den Gehässigkeiten an ihrem Arbeitsplatz ein Ende zu bereiten versprach einiges.
Leider aber war das Ganze für mich dann durchwachsen. Zum einen kann ich Maren Ulrich leider nicht gut zuhören (was jedoch nichts mit ihrer guten Arbeit zu tun hat) und zum anderen habe ich nach einem Dreiviertel des Romans noch immer auf die "moderne und feministische Antwort auf tief verankerte patriarchalische Strukturen in der japanischen Gesellschaft" gewartet und stattdessen nur eine Abfolge ebenjener Strukturen gefunden. Das Ende dann setzt der Sache noch die Krone auf und lässt mich einigermaßen ratlos zurück.
Fazit: Idee gut, inhaltliche Umsetzung eher mau.
Das Buch hat einen etwas zwiespältigen Eindruck bei mir hinterlassen - etwas bissigere Satire wäre mir lieber gewesen. Die Idee Frau Shibatas, eine Schwangerschaft vorzutäuschen, ist genial, aber gegen Ende hin verlief sich das Buch etwas. An "Mit Staunen und Zittern" von Amélie Nothomb kommt es leider nicht heran.