Die Blechtrommel
Konzertlesung nach Günter Grass
von Günter Grass
Gesprochen von Devid Striesow
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Erscheinungstermin 12.06.2021 | Archivierungsdatum 01.02.2022
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Zum Inhalt
Bei der Konzertlesung Die Blechtrommel verschmilzt Günter Grass‘ Jahrhundertroman aus dem Jahr 1959 mit klassischer Schlagwerkmusik. Ausgewählte Szenen des Buches werden musikalisch untermalt; dabei bekommen die vielfältigen Schlaginstrumente auch ihren solistischen Platz.
Sprache und Musik erzählen das Leben Oskar Matzeraths, der mit drei Jahren sein Wachstum einstellt und aus scheinbarer Kinderperspektive die Welt der Erwachsenen erlebt. Eine Lebensgeschichte – von der Geburt 1924 in Danzig bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. So wie Oskar seine Stimme zum Trommelspiel erhebt, kombinieren Devid Striesow und Stefan Weinzierl die Ausdruckskraft von Grass‘ Roman mit den facettenreichen Klangfarben von Vibraphon, Marimba, Percussion und Elektronik – ein einzigartiges, intensives Text-Musik-Erlebnis.
Bei der Konzertlesung Die Blechtrommel verschmilzt Günter Grass‘ Jahrhundertroman aus dem Jahr 1959 mit klassischer Schlagwerkmusik. Ausgewählte Szenen des Buches werden musikalisch untermalt; dabei...
Eine Anmerkung des Verlags
Bitte habt ein bisschen Geduld - alle Anfragen werden erst mit Erscheinen am 12. Juni bearbeitet.
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hörbuch |
ISBN | 9783868475982 |
PREIS | 18,00 € (EUR) |
DAUER | 1 Stunden, 38 Minuten |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Meine erste Konzertlesung. Ich war skeptisch, „Die Blechtrommel“ mit Musik im Schnelldurchlauf? Wie soll das gehen. Das Stück dauert nur eine Stunde und 38 Minuten, das ist ein Theaterbesuch ohne Pause, ok, warum nicht?
Der Vorhang geht auf. Eine eindringliche Herrenstimme philosophiert über Romanhelden. Steht das in der Blechtrommel? Ich weiß es nicht mehr, es ist zu lange her. Egal. Es ist klug, es ist witzig, ein bisschen zynisch, poetisch, ein Text, der fast wie ein Gedicht dargeboten wird.
Kling, Klong, ein paar rhytmisch-sphärische Percussion-Klänge begrüßen den Zuhörer. Es steigert sich, wird dramatisch, hat aber auch einen Hauch Ironie, … es geht los. Aufregend und spaßig!
Ich weiß nicht, wie viel man von der Handlung versteht, wenn man „Die Blechtrommel“ nicht kennt. Man bekommt hier Fragmente, ausgesuchte Szenen, die das Geschehen andeuten, manchmal auch lautmalerisch-atmosphärisch einen Eindruck vermitteln, poetisch, intensiv, humorvoll, immer wieder begleitet von Klängen, die einfühlsam die Szene unterstützen. Die Trommelwirbel zum SS Hinrichtungskommando machen eine schreckliche Szene zum eindrucksvollen Todestanz.
Viel zu schnell ist es vorbei. Ich hätte noch stundenlang weiterhören können.
Diese Konzertlesung lässt einen ein bekanntes Buch auf ganz neue Art erleben. Ein eindrucksvoller Spaß und ein Erlebnis, mehr davon!
Ganz an den Anfang muss ich eine persönliche Beichte stellen: Ich habe einen Heidenrespekt vor Günter Grass. Dieser hat sich vermutlich über die Jahre wie eine kleine literarische Phobie aufgebaut, denn obwohl ich seit frühester Jugend wie besessen sowohl „Anspruchsvolles“ als auch „Unterhaltsames“ lese und obwohl ich mich im Studium mit vergleichender Literaturwissenschaft beschäftigt habe, gibt es natürlich auch in meinem (Lese)Leben ein paar Autoren, um die ich mich bisher erfolgreich herumgeschummelt habe. Und einer davon ist eben dieser Günter Grass. Ich habe ihn vor vielen Jahren bei einer Lesung erlebt, als er Teile aus „Mein Jahrhundert“ gelesen hat – und zwar meisterlich. Es ist selten, dass ein Autor seine Werke selbst so herausragend vortragen kann. Grass konnte es, aber schon damals hatte ich den Eindruck, dass Zuhören bei ihm wohl leichter sei als selbst lesen.
Bei dieser Einschätzung blieb es und der einzige Roman, den ich von ihm besitze, blieb ungelesen im Regal. Bis heute. Doch als ich dann die „Konzertlesung“ der „Blechtrommel“ entdeckte, packte mich der Mut. Einfach mal probieren! Ausgewählte Szenen aus dem Roman werden vom Schauspieler Devid Striesow vorgelesen, dazu gibt es musikalische Interpretationen des Perkussionisten (logo) Stefan Weinzierl. Das Ganze in nur einer Stunde und vierzig Minuten. Was kann da schon schiefgehen? Selbst, wenn es schlecht ist, hat man nicht viel Lebenszeit investiert. Und wenn es gut ist, ist es vielleicht ein kleiner Schritt auf dem Weg, die Grass-Phobie abzubauen.
Und es ist gut, das kann ich schon einmal sagen. Für die Lesung wurden Szenen aus einem Roman ausgewählt, der selbst ja mit über 800 Seiten zu Buche schlägt. Klar, dass die Konzertlesung nur Schlaglichter werfen kann – mehr will sie auch gar nicht leisten. Natürlich weiß ich, worum es so ungefähr in dem Roman geht: Oskar Matzerath, der nicht wächst, und seine Trommel, das Danzig vor und nach dem Krieg. Wenn man mehr nicht weiß, wird auch die Konzertlesung diese Bildungslücken nicht füllen. Man darf sich also nicht einbilden, hier Cliff Notes vor sich zu haben, nach deren gehörter Lektüre man auf magische Art und Weise plötzlich schlauer ist als zuvor. Das leistet dieses Projekt nicht, will es auch nicht. Stattdessen werden einzelne Szenen vorgetragen (die jeweils für sich stehen können und keines Kontextes bedürfen), die entweder durch Percussion untermalt oder umrahmt werden. Dabei bekommt man allerhand Schlaginstrumente zu hören, von denen man vermutlich die wenigsten tatsächlich benennen kann. Das Zusammenspiel von Sprache und Klang jedenfalls ist ein sehr bereicherndes. Mit sind die knapp zwei Stunden keinesfalls lang geworden!
Die Auszüge aus der Blechtrommel haben mir noch einmal vor Augen geführt, was für ein großartiger literarischer Handwerker Günter Grass doch ist. Da steht jedes Wort am rechten Platz, die Beschreibungen sind gleichermaßen plastisch wie originell. Gerade, wenn es um das Körperliche geht, wird er sehr eindrücklich. Das ist sowohl eklig als auch faszinierend – eine wahrliche Gratwanderung. Erneut hatte ich den Eindruck, dass man diese bis ins kleinste ausgearbeiteten Sätze hören muss, weil man beim Lesen wohl die Hälfte der Kniffe schlicht übersieht. Devid Striesow liest pointiert und genau – man bekommt also genug Gelegenheit, den Grass-Sound zu genießen. Gepaart mit Stefan Weinzierls „Soundtrack“ ergibt sich so ein Gesamtkunstwerk, dem ich gern gelauscht habe.
Für Grass-Unbeleckte wie mich ist diese Konzertlesung sicherlich ein „niedrigschwelliger“ Einstieg. Für Grass-Kenner kann er eine Bereicherung ihrer bisherigen Lektüre sein, die neue Schlaglichter auf bestimmte Szenen wirft. Wo auch immer man als Leser steht – diese Konzertlesung bietet Vergnügen auf den verschiedensten Ebenen. Und wer beim Hören denkt: Das muss man doch live erleben, der hat recht. Devid Striesow und Stefan Weinzierl sind mit diesem Projekt auch auf deutschen Bühnen unterwegs. Ein paar Termine kann man auf der Website http://www.dieblechtrommel.de schon sehen – so Corona will, kommen sicherlich weitere hinzu. Und sollte es sie mal in den Osten der Republik verschlagen, bin ich auch gern dabei.
Oskar Matzerath beschließt als Dreijähriger, nicht weiter zu wachsen. Scheinbar aus der Perspektive eines Kindes erlebt Oskar die Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs in Danzig. Oskars Erlebnisse und Sichtweisen werden durch das nutzen der Trommel, seine schrille Stimme und seine Kleinwüchsigkeit besonders dargestellt. In diesem Hörbuch werden Ereignisse und Stimmungen durch den Einsatz verschiedener Musikinstrumente begleitet und auf eine sehr angenehme und eindringliche Weise belebt. Es ist geradezu ein Luxus, diese Kombination zu hören. Ich empfand es als einen Genuss. Schade ist, dass der Text nur teilweise den Inhalt des Buches enthält und der Hörgenuss viel zu schnell vorbei war. Meine Empfehlung bekommt das Hörbuch unbedingt.
Sehr beeindruckend gemacht, mit den Musikeinlagen. Gut Percussion ist ja immer eher sphörischer Natur als wirkliche "Mit-Pfeif-Musik", aber es passte sehr gut zu der bedrückenden Stimmung. Wenn Herr Grass den Literaturnobelpreis nicht schon hätte, für diese Inszenierung hätte er ihn auf jeden Fall verdient. Ich könnte mir dieses Hörbuch auch sehr gut im schulischen Kontext vorstellen, da diese große Literatur so viel leichter verdaulich ist. Gerne mehr davon.
Episodenhaft wird Grass Blechtrommel vorgestellt und mit Percussion untermalt. Sehr modern, sehr innovativ, sehr eindrucksvoll.
Sinnvoll ist, mit dem Jahrhundertwerk vertraut zu sein. Es macht definitiv Lust, sich wieder mit dem Werk zu beschäftigen!
WOW! Die Blechtrommel von Günter Grass dieses Mal ganz neu, dieses Mal atemberaubender denn je! Einfach ein Erlebnis diese Konzertlesung vom einmaligen Devid Striesow! Jedes Wort in Harmonie mit allen Tönen und emotional greifender als jede visuelle Darstellung des Blechtrommels. Ich hatte diesen Klassiker bereits gelesen; die Handlung ist wohl bekannt, allerdings erreicht die Botschaft des Romans den Leser eigentlich mit dieser Konzertlesung meines Erachtens. Devid Striesow macht hier einen unglaublich tollen Job und ich will mehr von ihm hören! Vielen Dank für dieses einmalige Erlebnis, meine erste Konzertlesung, die mich sofort in ihren Bann ziehen konnte!
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