Q

In dieser Welt ist Perfektion alles - Roman

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Erscheinungstermin 27.10.2021 | Archivierungsdatum 27.12.2021

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Zum Inhalt

Der neue fesselnde dystopische Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin von »Vox«: In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?

Der neue fesselnde dystopische Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin von »Vox«: In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783596704538
PREIS 16,99 € (EUR)
SEITEN 384

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Wieder ein Knaller von Christina Dalcher. Sie schafft es eine Atmosphäre zu schaffen, die einen den Atem anhalten lässt. Großartig.

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Wie wichtig ist Intelligenz für die Gesellschaft? Sind weniger intelligente Menschen weniger wertvoll?
Ich habe mir einige Gedanken über die Bildung, die Intelligenz und dessen Stellenwert in der Gesellschaft gemacht. Es ist erschreckend, wie leicht sich Menschen manipulieren lassen und vieles akzeptieren, ohne es zu hinterfragen.
Das Buch hat mich einfach sprachlos gemacht!

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In den USA wurde ein neues Bewertungssystem eingeführt, das Erwachsene und Kinder nach verschiedenen Kriterien beurteilt. Daraus ergibt sich der Quotient Q. Beurteilt werden u.a. Intelligenz, Familienstand, Einkommen, Anzahl der Urlaubstage u.v.a.m. Jeder wird einmal monatlich einem Test unterzogen, bei dem der Q-Wert evaluiert wird.
Christina Dalcher stellt die Familie Fairchild in den Mittelpunkt ihres Romans, eine Vorzeigefamilie: der Vater Malcolm ist stellvertretender Bildungsminister, die Mutter Elena Lehrerin an einer Schule für Kinder mit hohen Q Werten, zwei Töchter – Anne und Freddie. Anne ist Musterschülerin, Freddie ist weniger erfolgreich. Schließlich scheitert sie an der monatlichen Prüfung und wird auf eine staatliche Schule, ein Internat in einem entlegenen Bundesstaat Amerikas geschickt, abgeschnitten von ihrer Familie. Elena manipuliert ihre eigenen Testergebnisse, bis sie schließlich nur mehr als Lehrerin in der niedrigsten aller niedrigen Schulen unterrichten darf, der Schule ihrer Tochter.
Langsam, aber mit steigender Intensität wird klar, das System nicht nur schrecklich ist, denn es funktioniert genauso, wie es gedacht ist. Es ist eine weiterentwickelte Grundlage unseres heute bereits bestehenden Urteilssystem, in dem Hautfarbe, sozialer Status, physische Attraktivität und Intelligenzquotient u.a. eine Rolle spielen, um Menschen als ‚unvollkommen‘ erscheinen zu lassen.
Eine der wichtigsten Nebenfiguren dieses Romans ist Elenas Großmutter, die im Laufe der Handlung immer deutlicher den Vergleich des Systems mit Nazi-Deutschland zieht. Auch Orson Wells Roman1984 kommt Leser:innen beim Thema Kontrolle in den Sinn – beides verkörpert durch Malcolm, Elenas Mann.
Kraftvoll, packend und emotional geschriebener Roman, den ich anfangs nicht weiterempfehlen wollte. Doch um nicht die Augen vor einer verrohenden Gesellschaft zu verschließen, die in diesem dystopischen Roman beschrieben ist und die vorgibt, nur ‚das Beste‘ mit dem Q bewirken zu wollen, sollte man diesen Roman lesen. Harte Nerven vorausgesetzt.

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Spannend zu lesen, literarisch okay - das Ende war für mich zu überstürzt! Für alle, die Bücher mit dystopischen Gesellschaftsformen suchen.

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Dieses Buch zeigt die dunkle Seite des Menschen auf.....zu was er in der Lage ist.
Leute, die sich zuammen schließen, um ihre perfekte Version des Menschen zu" kreieren."
Vermeintlich unpassende in ihren Augen als auch unwürdige , ja sogar "wertlose " Menschen, aus ihrer Gesellschaft zu ""entfernen"........
Einfach nur erschreckend diese Version
der perfekten Welt.!

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Dystopisch, fesselnd und nichts dem Vorgänger Vox nachstehend.
Solider Zukunftsgrusel. wo die Probanden erst nachdem Sie die Kehrseite der Medaille sehen anfangen zu verstehen was menschlichkeit bedeutet.

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Christina Dalcher entwirft eine Welt, in der Ratings und Bewertungen das Wichtigste sind, in der Privilegien bereits in die Wiege gelegt werden und in der weniger Begabte oder Menschen mit dem "falschen" Hintergrund kaum eine Chance auf Entwicklung bekommen. Beklemmende Dystopie, die aber nahe genug an unserer Realität anknüpft und gerade deshalb verstörend wirkt. Trotzdem, oder besser, gerade deshalb eine unbedingte Leseempfehlung! Ein spannendes und wichtiges Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Q ist ein Buch das mich gleichermaßen schockiert und bewegt hat, welches sich ins Gedächtnis brennt. Christina Dalcher öffnet jedem mit einem Paukenschlag die Augen! Seine Anfänge nimmt es im Klischeedenken (was doch jeder von uns tut, sind wir ehrlich) und wo endet es? Das ist die große Frage..Menschen werden mit Quotienten betitelt, erhalten danach eine eben bessere oder schlechtere Schulbildung und entsprechende Jobs. Mehr als nur eine Zweiklassen Gesellschaft- hier wiederholt sich grausame Geschichte! Erschreckend wie leicht es sein kann. Dabei kämpft Elena um ihre Tochter, dass sie nicht ausgestoßen wird, weil sie "anders" ist. Ein Kampf gegen ihren eigenen Mann, gegen die Zeit und das System. Welchen Preis fordert es am Ende?! Ein Roman, der mich gefesselt hat weil es so erschreckend realistisch ist und in Zeiten von Rassismus so dringend gebraucht wird-ein Aufschrei sich zur Wehr zu setzen! Aktzeptiert einander und lasst die Menschen leben wie sie sind und möchten.

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Es scheint alles perfekt für die gutsituierte Familie Fairchild, beide Töchter funktionieren bestens, haben
eine hohen Q Wert und besuchen demnach die guten Schulen. Als die 9 jährige Freddie einen
Test zur Höhereinstufung ihres Quotienten machen soll und dabei durchfällt, droht ihr die
Rückstufung in eine schlechtere Schule, und das bedeutet, dass sie, weg von zu Hause, in einer
Internat ähnlichen Einrichtung untergebracht wird. Elena, die durch eigene Recherche feststellt,
was wirklich hinter dieser Einrichtung steckt, beginnt für ihre Tochter zu kämpfen, erfährt dabei
allerdings keine Untertützung durch ihren Mann, Malcolm, Minister für Bildung und mitverantwortlich
für das Quotienten System und der Schaffung der "wertvollen Familien"

Ein dystopischer Roman mit erschreckendem Bezug zur Realität. In dieser Gesellschaft gibt es
keine Diversität, alle sind gleichgeschaltet und alle sind permanent einem Selbstoptimierungswahn
unterworfen. Durch strenge Geburtenkontrolle und Eugenik wird die Andersartigkeit schon im
Voraus verhindert.
Die Protagonistin Eelena entwickelt sich zu einer starken Kämpferin, die sich mit diesem System
nicht mehr abfinden will und die endlich die mahnenden Worte ihrer deutschen Großmutter ernst
nimmt. Die in der Rückschau feststellt, dass sie selbst in ihrer Teenagerzeit unbedachte und diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Anderen entwickelt hat, und die damals schon hätte feststellen
müssen, zu welchem Monster sich ihr Mann entwickelt. Die ihn geliebt hat und viel zu s pät erkennt,
wie wenig Liebe er für seine kleine Tochter empfindet, die für ihn nicht wertvoll genug ist, und
die er gerne als debil abstempelt.
Wie sieht ein Leben für Kinder aus, die ständig unter dem Druck Optimierung stehen und von Kinder-
spielen keine Rede mehr ist? Was bedeutet es für Eltern, die nur noch "wertvolle" Menschen auf
die Welt brnigen dürfen?

Beeindruckend und aufrüttelnd fand ich diesen großartigen spannenden Roman, der flüssig zu lesen ist und
für mich ein richtiger Pageturner war.

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Wow, was für ein Pageturner! Nach "Vox" ist Christina Dalcher ein weiterer Bestseller gelungen! D I E Empfehlung für den Herbst!
Mir stellte sich beim Lesen die Frage, ob wir wirklich so weit entfernt sind von diesem Szenario, das sie beschreibt. Genau diese weißen Eliten sehen wir doch tagtäglich in unserem Leben, und auch die Minderheiten, die im kleinen gegen diesen Irrsinn ankämpfen.
Danke für dieses sehr aufwühlende Buch! Meine vorgemerkte Bestellung werde ich wohl aufstocken müssen!

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Cool und packend geschrieben, nimmt dich sofort mit in eine beängstigende Zukunft und lässt dich über unsere Gesellschaft nachdenken. Einfach ein super Buch !!!

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In "Q" entführt Christine Dalcher uns erneut in eine Dystopie. Der Twist in dieser Gegenwart: Menschen bekommen einen messbaren Wert zugesprochen.

Abhängig von Intelligenz, familiärem Hintergrund, schulischen Leistungen und finanziellen Mitteln werden die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt: und dementsprechend in Schulen geschickt.
In die unterste dieser Schulen geschickt zu werden bedeutet nicht nur den sozialen Abstieg - genau genommen weiß niemand, was genau mit den Kindern geschieht, die für das gesamte Jahr weggeschickt werden. Als es die Tochter der Protagonistin trifft ist sie bereit alles zu riskieren um das Wohl ihrer Tochter sicher zu stellen: angefangen bei ihrem eigenen Stellwert.

Erneut schafft es Dalcher aktuelle, wirklich auftretende Debatten so zu überspitzen, dass ihre Beschreibungen der Zukunft gerade so weit von der Realität entfernt sind, dass sie überraschend realistisch wirken. Die perfekte Gradwanderung!

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Obwohl die Story an ein paar Stellen recht vorhersehbar war, hab ich das Buch doch mit großem Vergnügen durchgelesen. Wenn man Zukunfts-Dystopien mag, ist dieses Buch auf jeden Fall eine Empfehlung.

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Q von Christina Dalcher ist wirklich ein Zukunfsroman für sich. Christina Dalcher bringt viele akteulle themen zusammen, die in einigen Jahren ein großes Thema spielen werden. Alleine was Genetik betrifft.
Es ist auf jedenfall kein Buch für zwischendurch und man sollte sich schon einiges an Zeit nehmen, denn das gelesene muss man erstmal verarbeiten.
Auf jeden Fall wieder Sprachlich und inhaltlich erste Klasse und ich war wieder sehr fastziniert.

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Wie schon "Vox" war die Thematik auch in diesem Buch sehr spannend und topaktuell! Allerdings habe ich doch sehr viele Ähnlickeiten zu Vox erkannt und daher konnte mich die Geschichte leider nicht so packen wie der Vorgänger. Aber trotz allem eine wichtige Thematik und sehr kurzweilig erzählt!

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Q wie „Ich bestimme dein Leben“
Wenn alle Dinge des täglichen Lebens von einem vorgegebenen Wert abhängen ist es hart, nicht in jedem Bereich Bestleistungen zu erreichen. Strenge Auswahlkriterien setzen unter ständigen Druck, ein geringerer Wert führt zu Ausgrenzungen, Benachteiligung. Ob bei der Schulwahl, bei der Versorgung, an der Supermarktkasse ...
Christina Dalcher beschreibt die Sorgen und den Stress einer Mutter genau, nachvollziehbar und in schonungsloser Offenheit. Schüler, die keine Bestnoten erbringen, werden „ausgelagert“ in Staatsschulen mit ganzjährigem Unterricht. Begründung: Überbevölkerung. Was für ein Horror: ein Kind aus der Familie reißen! Es nie wiedersehen!
Eine wunderbare, mutige, entschlossene Frau wird in den Mittelpunkt gestellt. Was sie tut, welche Folgen ihre Tat hat - selber lesen!
Ein wichtiger, kritischer, emotionaler Roman ist entstanden. Spannend, nachdenklich machend und gut geschrieben.
Eine düstere, unheilvolle Zukunftsvision, die aus zunächst harmlosen scheinenden Ideen entstand und explosionsartig zu einem unfassbaren System führt. Sollte man gelesen haben.
Aus dem amerikanischen Englisch von Michaela Grabinger, ein Fischer Taschenbuch.

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Nachdem ich bereits VOX inhaliert hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Christina Dalcher: Q. Und so simpel der Titel auch ist, so völlig anders ist die Geschichte dahinter. Die Welt, in der es darauf ankommt, wie schlau du bist ... und welche dunklen Geheimnisse du offenbaren kannst.

"Ich kann mich fast nicht erinnern, wie es sich angefühlt hat, bevor wir alle die Q-Nummern mit uns herumgetragen haben, wie ein zusätzlicher und unnatürlicher Druck auf unseren Fingerspitzen, ein Ehrenzeichen für einige, ein Zeichen der Schande für andere."

Diese Q-Nummern bestimmen über jedermanns Leben. Sie sagen, in welcher Schlange im Lebensmittelgeschäft man anstehen muss, ob man Benzin braucht, in welchen Baumarkt man gehen soll... Es scheint, als dürfte niemand mehr selbst entscheiden, was er wie, wo und mit wem tun möchte. Eine sehr erschreckende Vorstellung, die uns dieses dystopische Setting vermittelt. Und für all das, was man falsch macht, werden wertvolle IQ-Punkte abgezogen. Was also, wenn man nicht mehr den "richtigen" IQ hat? Jetzt wird nicht mehr nach Hautfarbe, Geschlecht und Herkunft unterschieden, sondern danach, wie vermeintlich intelligent jemand ist. Die Schlauen kommen hierhin, die Dummen dorthin. In einigen Rezensionen wurde der Nazi-Vergleich gebracht, dass es Parallelen gibt, weil bestimmte Personen(gruppen) ausgerottet werden sollten und das hier in der Story ähnlich ist. Wer jetzt denkt: krass!, der liegt damit goldrichtig. Es ist krass. Es regt zum Nachdenken an, weckt auf, berührt. Und ist das nicht von der Autorin genau so gewollt? Doch, ich denke schon.

Der Schreibstil ist modern, passt zum Grundthema, liest sich allerdings nicht flüssig. Man muss sich mehr konzentrieren, was für mich aber nicht schlimm war, denn ich beschäftige mich gern mal mit Büchern über das stumpfe "Pageturnen" hinaus. So habe ich für Q länger gebraucht als sonst für andere Bücher, habe es jedoch deutlich mehr genossen.

Vom Ende war ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Wenn so viel Vorarbeit geleistet wurde, muss es im Showdown einfach krachen - und das war hier nicht der Fall. Es wirkte eher so, als hätte die Autorin nicht mehr genug Zeit oder Platz gehabt. Überstürzt. Kurz. Holprig. Dennoch ist Q ist eine Leseempfehlung wert - einfach wegen all den Dingen, die Dalcher zuvor eingebracht hat. Lest das Buch, macht euch Gedanken, lasst es auf euch wirken.

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Wow... ich bin geflasht, schockiert, empört, verstört, traurig, angstvoll.... Diese Geschichte ist aufrüttelnd und verstörend gleichzeitig. Es ist beängstigend, wie einfach und logisch diese Welt, die hier beschrieben wird, sich zu entwickeln scheint und wie nah wir wieder an vergangene Zeiten anknüpfen.. Es macht Angst und andererseits rüttel es auf, weil es noch möglich ist, an dieser düsteren Vorsehung etwas zu ändern!
UNBEDINGT LESEN!

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Von guter Abstammung
Der Roman „Q“ von Christina Dalcher gehört zu den Werken, die einen richtig packen, wachrütteln und auch sehr wütend machen. Das hat für mich mehrere Gründe. Zum einen wäre da die Protagonistin Elena, kurz El genannt. Auf der einen Seite ist „Dr. Elena Fischer Fairchild, Lehrerin für Life Scienes an der Davenport Silver School“ [314], ziemlich naiv und gutgläubig. Und das ändert sich auch nicht bis zum Ende der Geschichte. Auf der anderen Seite ist sie die Person, die zwar ganz schön blauäugig an die Sache rangeht, aber auch dafür alles opfert.
Als Leser*in hat man relativ früh eine Idee wohin sich die Geschichte entwickeln wird. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass man die düstere Vergangenheit Deutschlands vor Augen hat. Aber auch hier hätte Elena viel früher auf ihre Großmutter hören und auch reflektierender sein können. Denn die „Monster aus einer gar nicht so fernen Vergangenheit“ [140] lauern überall und kommen immer wieder. Geschichte wiederholt sich.
Vieles beginnt mit einem Ziel. Der Q-Wert ist nur „zum Besten der Gesellschaft.“ [68] Die Umsetzung kommt meist schleichend. Wenn man dann das ganze Ausmaß begriffen hat, ist es meist schon zu spät.
In ihren Anmerkungen schreibt die Autorin Dalcher folgendes: „Sollten Sie durch die Hinweise in diesem Buch aufgewühlt sein, habe ich gute Arbeit geleistet.“ [331 f.] Sie hat ihr Ziel erreicht und zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen sollte. Wachsam sein und mit einem gesunden Maß müssen die Geschehnisse hinterfragt werden.
Die Themen der Vergangenheit kommen immer wieder. Nur in unterschiedlichen Ausprägungen. Hier am Beispiel des Themas Eugenik dargestellt.
Das Buch lässt sich aufgrund des Schreibstils wunderbar lesen. „Q“ ist kein ruhiges Lesevergnügen. Man ist von der Geschichte gefesselt und fiebert dem Ende entgegen.
„Die meisten Männer gelten als die wertvolleren Elternteile, auch wenn sie es gar nicht sind.“ [76]

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In ihrem neuen dystopischen Roman mit dem Titel „Q“ schafft die Autorin Christina Dalcher erneut eine beklemmende und zugleich sehr real wirkende Szenerie.
In einer nicht allzu fernen Zukunft wird allen amerikanischen Bürgern ein Q-Wert zugeordnet, der sich aus ihrer Intelligenz, ihrem Lebensstatus und ihr ihrem familiären Umfeld bestimmt. In den Schulen werden regelmäßig Tests durchgeführt, die den aktuellen Status der Schüler bestimmen und festlegen, welcher der drei Schulstufen sie zugeordnet werden: den silbernen Eliteschulen, den grünen Schulen oder gar den gelben Schulen für die Bildungsschwachen, bei denen die Schüler weit entfernt von ihrem Elternhaus in Internaten ähnlichen Einrichtungen leben müssen.
Die Hauptfigur Elena Fairchild gehört zur privilegierten Schicht, arbeitet als Lehrerin an einer silbernen Schule, ihr Ehemann Malcolm hat einen hohen Posten im Bildungsministerium inne und das System mit erschaffen. Ihr perfektes Leben bekommt Risse, als die jüngere Tochter Freddie dem Druck nicht mehr standhält, ihre Werte abstürzen und sie wenige Tage nach dem letzten Test an eine gelbe Schule geschickt werden soll. Das System, dass Elena immer unterstützt und nie infrage gestellt hat, bedroht nun unvermittelt ihre eigene Familie und beginnt Zweifel bei ihr zu säen. Sie ist nicht bereit, ihr eigenes Kind aufzugeben, niemand weiß, was mit den Kindern passiert, die von dem gelben Bus abgeholt werden, und wie ihre Zukunft in diesem Land aussehen wird. Elenas Widerstand wird geschürt durch ihre Eltern und die fast 100-jährige Großmutter, die die aktuelle Entwicklung an Eugenik-Gesetze aus der Vergangenheit erinnert.
In den Anmerkungen schreibt die Autorin, dass sie ihr Ziel erreicht habe, wenn die Leser durch den Inhalt aufgewühlt würden. Bei mir ist ihr das auf jeden Fall gelungen, die Ereignisse und die Gefühle der Hauptfigur Elena sind mir sehr nahe gegangen. Man spürt ihre emotionale Zerrissenheit und zeitweise Verzweiflung. Das Szenario wirkt sehr begrenzt, zeigt nur einen kleinen Ausschnitt aus der Zukunftsvision der Autorin, und ich habe ich mich beim Lesen mehrfach gefragt, wie realistisch ich diese einschätze. Müsste es nicht viel mehr Proteste geben? Würde die Bevölkerung derartige Einschnitte so einfach mitmachen und mittragen? Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, in der unbequeme geschichtliche Tatsachen erfolgreich vertuscht wurden, sowie die aktuelle Situation, in der die Menschen zunehmend durch die Filterblasen der digitalen Medien beeinflusst werden, wird klar, dass wir von einer Zukunft, wie sie Christina Dalcher beschreibt, gar nicht so weit entfern sind. Die Geschichte wirkt erschrecken und provokant, kann dadurch aber vielleicht auch die Menschen wachrütteln, sich von der Politik und einer selbst bestimmten höheren Klasse dominieren zu lassen. Wem „Vox“ gefallen hat, dem kann ich auch diesen Roman wärmstens ans Herz legen.

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Ein System, in dem nur Perfektion zählt, wird dann zur Bedrohung, wenn auf einmal jemand aus der eigenen Familie durch das Raster fällt und auf die Seite der Wertlosen rutscht. Wie weit wird eine Mutter gehen, deren Kind als "nicht gut genug" eingestuft wird?
Das beeindruckende an Dalchers Romanen ist, dass die von ihr entworfenen Dystopien nur auf den ersten Blick weit von unserer Lebensrealität entfernt sind. Bei näherer Betrachtung sind es aber nur ein paar kurze Schritte, die uns von diesen totalitären Systemen trennen, was das Ganze bedrohlich real erscheinen lässt. "Q" ist wieder so ein Roman, der hoffentlich aufrüttelt.

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Eine faszinierende und zugleich schockierende Zukunftsfantasie, die ein tolles Setting für Dalchers Geschichte bietet. Man fühlt mit den Charakteren sofort mit und kommt ins Nachdenken über die Gesellschaft und das, was in dieser dystopischen Welt passiert. Sehr interessant und außerdem ziemlich spannend!

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Aufwühlend, schockierend und unendlich spannend. Nach VX wieder ein Buch , das fassungslos macht und zeigt, wie schnell sich Gecshichte wiederholen kann!
Katrin Göstemeyer

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Wahnsinnig spannend, schockierend und nachdenklich stimmend ist die neue Dalcher. Ich musste das Buch ab und an weglegen und wieder "luftholen".
Die Gesellschaft zu sortieren in intelligent und wünschenswert und nicht genügend und förderbedürftig ist ein beängstigendes Zukunftsszenario.
Ich war sofort in der Story drinnen.
Werde das Buch absolut gerne empfehlen.

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Mittlerweile ist jedes Buch von Ch. Dalcher Pflichtlektüre für mich: was mich bei VOX schon fasziniert hat, sehtzt sie mit "Q" fort!
Über ein Bewertungssystem, den Q-Wert, werden Menschen als "gesellschaftsfähig" oder nicht eingestuft. Dalcher erläutert sehr anschaulich, wie man als ehemalige Außenseiterin im sozialen Umfeld plötzlich zum harten Kern der wichtigen Leute zählt. Und wie leicht es ist, das zu genießen und andere auszugrenzen.
Ein Umdenken erfährt die Protagonistin erst, als nicht nur ihre Nachbarin und deren Tocher, sondern ihre eigene Tochter von der Herabstufung betroffen ist.
Stück für Stück wird man tiefer hineingesogen in die Glitzerwelt, die schon einzelne Risse bekommen hatte - und irgendwann nicht mehr zu kitten ist.
Ich konnte das Buch nciht weglegen und habe mitgefiebert bis zum Ende. Klasse Buch - dramatisch, kämpferisch und doch so nah an der Realität: ein typisches Dalcher-Buch! Ich kann das nächste kaum erwarten, bin gespannt, welches aktuelle Thema sie dann am Wickel packen wird und vorausdenken in eine dystopische Zukunft.
Dalcher hebt den Zeigefinger und sagt uns: bleibt wachsam und wehret den Anfüngen!

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Dalcher schafft es immer wieder geschickte Utopien zu schreiben, die einen fesseln und nicht loslassen.
Die Protagonisten und die Dramatik haben etwas erschreckend realistisches....

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Ähnlich wie in ihrem letzten Buch "Vox" beschreibt, Christine Dalcher ein Amerika, dass man sich nur schwer vorstellen kann. Alle Menschen werden aufgeteilt in silberne, grüne und gelbe Karten, bestimmt durch einen Q-Wert, der sich aus Testergebnissen und dem eigenen Umfeld zusammensetzt. Wie soll man in ein System unterstützen, das der eigene Ehemann aufgebaut hat, aber die eigene Tochter für ungenügend erklärt?

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Nach "Vox" ist der Autorin Dalcher mit "Q" In dieser Welt ist Perfektion alles eine durchdachte und beklemmende Dystopie gelungen.

Das Leben von Dr. Elena Fischer Fairchild, Lehrerin für Life Scienes an der Davenport Silver School scheint in geordneten Bahnen zu laufen. Wäre da nicht der Quotient "Q", das Bewertungssystem der Zukunft, den jeder Mensch zugeordnet bekommt. Ein Quotient der Intelligenz und Einkommen gegeneinander aufwiegt und Dir Deinen Platz in der Gesellschaft zuordnet. Freddie ihre jüngere Tochter kommt nicht auf den benötigten Q-Wert und wird auf eine staatliche Schule verbannt. Eli versucht alles um ihre Tochter aus diesem unmenschlichen System zu befreien. Doch es erscheint aussichtslos.

Mich hat das Buch in vielerlei Hinsicht beeindruckt. Auf der einen Seite die Unmenschlichkeit eines Systems dem sich keiner entzeihen kann- dem gegenüber eine Frau, die immer angepasst und in Wohlstand gelebt hat. Dabei die Augen verschließend und vielleicht auch ein wenig naiv. Die Story ist sehr realistisch und einiges zeichnet sich schon heute für die Zukunft ab, siehe pränatale Diagnostik und der Druck der auf die Eltern ausgeübt wird. Eugenik nimmt einen großen Teil des Buches ein und erinnert doch sehr an die Vergangenheit Deutschlands, die sich schneller als wir denken wiederholen kann.
Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen und die Story fesselt von Anfang an.

Nach Vox konnte mich "Q" genauso überzeugen und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Cover:
Das Cover gefällt mir echt total gut und ich persönlich finde es für eine Dystopie sehr einladend. Weil einfach dieses Q von Anfang an im Vordergrund steht, so wie es im Buch ja auch ist.

Schreibstil:
Die Story wird aus der Ich-Perspektive von El der Mutter erzählt.
Ich habe mich tatsächlich erst ein bisschen an den Schreibstil gewöhnen müssen, aber dann liest es sich sehr gut.

Story:
Die Story hat mich wirklich bis aufs Mark erschüttert. Ich mag mir das gar nicht vorstellen in solch einer Welt zu leben. Kinder werden aussortiert und weggebracht oder sogar abgetrieben wenn der Q Wert nicht stimmt. Wir erleben hier die Geschichte von einer Familie die in Luxus lebt und einen sehr guten Q Wert hat. Sogar im Bildungssystem arbeitet. Bis die Welt für El zusammenbricht und ihr Kind unter den Q Wert rutscht.
Das Buch ist schockierend, spannend und Nervenaufreibend bis zum Ende. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

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Zum Inhalt:
In der nicht so ferner Zukunft bestimmt der Q-Wert eines Menschen seinen Platz in der Gesellschaft. Er bemisst sich an der Intelligenz und dem Einkommen. Durch ständige Tests werden schon so Kinder in Q-Gruppen eingeteilt und zugeteilt. Schlechter Q-Wert bedeutet gleich schlechtere Bildung für die Zukunft. Als Elenas Tochter und ihr Q-Wert sinkt und damit auf eine andere Schule muss, überlegt sie wie sie dennoch bei ihrer Tochter sein kann. Denn von diesen Schulen ist noch nie jemand zurück gekehrt.
Meine Meinung:
Bei dem Buch läuft einem mehr als einmal ein kalter Schauer über den Rücken, fällt einem doch gleich der Vergleich zu einer anderen Zeit ein. Die Geschichte ist sehr spannend und auch interessant geschrieben. Ich bin förmlich durch das Buch geflogen auch wenn immer eine Art Unwohlsein dabei war, denn die Parallelen zur Vergangenheit sind schon erschreckend. Das Buch hatte für mich einen hohen Unterhaltungsfaktor und ich kann es uneingeschränkt empfehlen.
Fazit:
Erschreckend

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Dieser Roman spielt in einer nahen dystopischen Zukunft in Amerika. Alle menschen werden nach einem sogenannten Q-Wert beurteilt, der sowohl ihre Intelligenz als auch ihrem Erfolg entspricht. Die Protagonistin Elena steht diesem System kritisch gegenüber, zumal ihre Tochter Freddie offenbar damit überfordert ist.
Dieses Buch hat mich nicht losgelassen. Ich habe es in einem Rutsch bis zum Ende durchgelesen. Der Plot ist wirklich genial und lässt nicht nur einen Blick auf eine Zukunft zu, in der die Menschen völlig kontrolliert und perfektionistisch sind, sondern weist auch zurück in die traurige Vergangenheit Deutschlands während der Nazizeit. Dies alles weiß Christina Dalcher meisterhaft zu erzählen. Sie nimmt die Leserin mit in die Gefühlswelt einer Mutter, die sich um ihrer Tochter willen gegen das herrschende System auflehnt und zwar so eindrucksvoll, dass man förmlich mit ihr leidet. Diese Geschichte hat mich nicht losgelassen. Denn ich bin der Meinung, dass sie auch ein Spiegel unserer heutigen Gesellschaft mit ihrem Perfektionswahn ist, der hier jedoch ins Unermessliche ausgedehnt wird. Bei alldem baut sie zusätzlich noch so viel Spannung auf, dass ich das Buch nicht mer aus der Hand legen wollte. ich empfehle es allen, die Freude an Dystopien haben!

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Autorin: Christina Dalcher
Verlag: Fischer
ISBN: 9783596704538

Der neue fesselnde dystopische Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin von »Vox«: In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?

Ich bin Elena Fairchild und Lehrerin einer Eliteschule. Ich teste das Potential meiner Schüler in einem System, dass ich verabscheue. Ich sorge mich um den Platz in der Gesellschaft meiner 9-jährigen Tochter. Sie hat den neusten Test nicht bestanden und ihr Q-Wert hat ein erschreckend niedriges Niveau erreicht. Der gelbe Bus hat sie mitgenommen und mir entzogen. Für meinen Mann, scheint das keine große Sache zu sein, da er unserer Zweitgeborene noch nie zugetan war. Mit jedem Versuchen gegen das System zu rebellieren, werden seine Drohungen von Scheidung und Sorgerechtsstreit lauter. Malcolm, dieses Arschloch von Ehemann, weiß genau, dass er diesen Kampf anhand von seinem Q-Wert problemlos gewinnen würde. Ich hasse ihn aus tiefsten Herzen, jedoch bringt mich dieser Hass meiner Tochter nicht näher. Ich muss meine sichere Kompfortzone hinter mir lassen und mich auf dem Weg machen, sie zu befreien. Ich lasse mich absichtlich herabstufen, um auf der Schule meiner Tochter zu unterrichten. Ich bekomme einen ungewollten Einblick hinter das schreckliche System und die Auslese, die dahintersteckt. Doch was noch viel schlimmer ist, als die Gewissheit ist die Tatsache, dass man mir meine Tochter nehmen will. Mein wundervolles Mädchen, dass nie in das System gepasst hat, weil sie zu laut und unbeherrscht, dem sozialen Druck nicht gewachsen ist. Werde ich den Kampf gegen das System und meinem Mann gewinnen ?.

Die Charaktere sind tiefgründig, die Buchkulissen düster und wie für eine Dystopie geschaffen. Der Schreibstil ist so fesselnd, dass ich mir zwei Nächte um die Ohren geschlagen habe, um zu erfahren, wie es mit Elena und ihrer Tochter weitergeht.

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Die Idee ist nicht neu, aber leider wieder bedauerlich aktuell.

In einer nicht allzu fernen Zukunft setzt es sich in Amerika tatsächlich durch, die Menschen zu sortieren. Je nach Q-Wert ist man mehr oder weniger erfolgreich und angesehen. Der Q-Wert setzt sich zusammen aus Intelligenz, Familienhintergrund, Zuverlässigkeit, Ehrgeiz und Fleiß. Menschen mit hohem Q-Wert sind echte Überflieger, die sich mit der Zeit sogar zu schade sind, sich mit niedrigeren Menschen abzugeben. Nur wertvolle Familien zählen.

So lebt auch Elena, die Frau des Bildungsministers, ihr glückliches Privilegiertenleben, bis tatsächlich ihre jüngste Tochter den monatlichen Test nicht besteht. Dabei war das doch abzusehen gewesen, war doch das pränatale Q-Gutachten nicht sehr vielversprechend. Eigentlich sollten solch minderwertige Kinder gar nicht erst geboren werden, dann wäre die Welt besser, oder?

Eindringlich und mit grausiger Konsequenz wird man hier in eine Situation gezogen, die immer irrwitziger wird und zeigt, wohin allzu elitäres Denken führen kann. Elenas Großmutter mahnt plakativ, dass Ähnliches schon dagewesen ist. Diesen Aspekt der Geschichte hätte ich mir eleganter gewünscht, zumal man sich fragt, wie es denn sein kann, dass Elena als Frau mit einiger Bildung die deutsche Oma braucht, um über Geschehnisse im Dritten Reich aufgeklärt zu werden. Aber gut, vielleicht ist das auch ein Thema, das man gerade in der heutigen Zeit plakativ verarbeiten muss.

„Q“ ist ein spannendes Buch, gute Unterhaltung, die rechte Tendenzen im heutigen Zeitgeist aufnimmt und zu einem Horrorszenario weiterspinnt, prägnant und gnadenlos. Mehr davon.

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Wieder ein sehr gutes Buch der Autorin

Q: In dieser Welt ist Perfektion alles von Christina Dalcher, erschienen im FISCHER E-Book Verlag am 27. Oktober 2021.

Jeder hat einen Q-Wert. Er bestimmt deinen Platz in der Gesellschaft. Er errechnet sich aus Einkommen, gesellschaftliche Faktoren wie Familienstand und Intelligenz, welche in kaum zu bestehenden Tests immer wieder ermittelt wird.

Elena Fairchild genießt ihr Leben in dieser Welt als eine der privilegierten, bis ihre Tochter den Test nicht besteht und auf eine staatliche Schule geschickt wird, um sie dem Einfluss der Eltern zu entziehen und doch noch eine gesellschaftlich akzeptierte Person zu werden. Elena lässt sich als Lehrerin an diese Schule versetzen und ist entsetzt, wie dort mit Schülern und Lehrern, die ebenfalls einen geringeren Q-Wert haben, umgegangen wird.

Das Buch ist sehr fokussiert auf Elena Fairchild. Die anderen Figuren bleiben dadurch etwas blass.

Das Buch spielt in einer nahen Zukunft und behandelt die Eugenik. Die Autorin will damit auf ein recht dunkles Kapitel der USA Geschichte aufmerksam machen, wo sowas ebenfalls angewendet wurde. Sieht man genauer hin, sind noch immer Leute mit diesen Ideen in den USA unterwegs.

Dem Schreibstil merkt man an, dass Christina Dalcher sich mit Sprache sehr gut auskennt, und so liest sich dieses Buch wunderbar flüssig. Wer „Report der Magd“ mochte, wird auch dieses Buch mögen. Klare Kaufempfehlung.

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Nachdem „Vox“ für mich ein echtes Highlight-Buch war, war ich schon wahnsinnig gespannt auf den neuen Roman von Christina Dalcher. Auch „Q“ illustriert wieder eine dystopische Welt, die so erschreckend nah an unserer ist, dass man meinen könnte, nur ein falscher wäre nötig, um sich in diesem Buch wiederzufinden. Und die Geschichte lehrt uns schließlich, dass kein Grauen unvorstellbar ist, wenn es darum geht Eliten zu bilden und die Schwachen auszumerzen.

Zum Inhalt: Nach Bildungsreformen in den USA besitzt jeder Bürger einen Q-Wert, der den sozialen Stand in der Gesellschaft definiert. Wer einen hohen Q-Wert hat, gehört zur Elite und genießt entsprechende Privilegien. Wer einen niedrigen Wert hat, macht Niedriglohn-Jobs, bekommt eine schlechtere Schulbildung ohne Möglichkeit ein College zu besuchen, muss an einer separaten Kasse im Supermarkt anstehen und vieles mehr. Dr. Elena Fairchild hat eine Musterfamilie, sie ist Lehrerin an einer Silbernen Schule im Beriech Life Science, ihr Mann arbeitet beim Bildungsministerium und ihre zwei Töchter haben entsprechend hohe Q-Werte um der Familie ein bequemes Leben zu ermöglichen. Bis Freddie in einem Test versagt und ihr Q-Wert unter 8 rutscht. Das Mädchen darf ein letztes Wochenende zu Hause verbringen, bevor es von einem gelben Bus abgeholt wird. Was dann mit den Kindern passiert ist ungewiss. Elena tut alles um ihre Tochter wiederzubekommen und deckt dabei das ganze Ausmaß einer großes Verschwörung auf.

Dass die Gesellschaft den Drang verspürt, sich selbst in Klassen einzuteilen ist ja nichts neues. Wir suchen bewusst und unbewusst nach Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen, vergleichen und bewerten, stellen uns selbst höher oder niedriger als andere. Wonach diese Einteilung passiert unterscheidet sich in den jeweiligen Kulturkreisen. In diesem Buch ist Intelligenz alles. Wenn du nicht intelligent und systemtreu bist, dann passt du nicht in diese neue, schöne Welt. Aber noch andere Menschen sind dem System ein Dorn im Auge, das nicht davor zurückschreckt, bis ans Äußerste zu gehen, um den Wert der Familie und der Menschen zu steigern und eine reine Elite zu schaffen.

Christina Dalcher schildert sehr eindringlich eine Welt, die von unserer eigenen gar nicht so weit entfernt ist- Gentest zur Frühermittlung von Krankheiten ungeborener Kinder, gesteuerte Familienplanung in Ländern mit hoher Überbevölkerung, Eignungstests für weiterführende Schulen, Begabtenförderung- all diese Dinge gibt und gab es schon. Dalcher treibt es nur noch weiter auf die Spitze, verzerrt es bis ins fast schon lächerlich obszöne. Die Welt die sie schafft ist so beängstigend, so unnatürlich und doch so greifbar real. Alles was in diesem Buch steht erscheint mir als absolut durchführbare Option in einer Gesellschaft, die versucht wieder eine Weltelite zu werden.

Schon bei „Vox“ hat mir die mutige, starke Protagonistin gefallen, die sich auch in diesem Buch wiederfindet und mit der man einfach mitfiebern muss. Mit „Q“ hat Dalcher „Vox“ noch einmal getoppt. Ich bin gespannt und habe Angst, was sie wohl als nächstes Schreiben wird. Diese Buch wird mir noch lange Stoff zum Nachdenken geben. Unbedingt lesen!

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Christina Dalcher hat mich mit VOX schon sprachlos gemacht ( wer VOX kennt lächelt nun sicher)
Mit Q geht sie mir unter die Haut, denn bei einigen Passagen wurde mir bewusst, wie nah wir schon diesen Szenarien sind. Immer schneller, besser, der gläserne Mensch - doch zu welchem Preis.
Die Kindheit wie wir sie noch kannten - die gehört den Geschichtsbüchern - nur wer Leistung bringt und intelligent ist hat die Chance in der neuen Zivilisation zu *überleben*
Eine grausige Vorstellung.

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als Paperback: 16,99 Euro, 384 Seiten, erschienen am 27.10.21 im Fischer Taschenbuch Verlag

als Kindle Ausgabe: 12,99 Euro, 384 Seiten, erschienen am 27.10.21 bei Fischer eBooks

Ich habe dieses Buch als digitales Leseexemplar vom Fischer Verlag erhalten und bedanke mich dafür ganz herzlich, ebenso bei Netgalley.

Christina Dalchers erster Roman "Vox" hatte schon eine dystopisches Setting und auch dieser Roman geht wieder in die Richtung.

Wir lernen hier Elena, ihren Ehemann Malcolm, sowie die beiden Töchter Anne und Frederica (genannt Freddy) kennen. Das System ist ausgerichtet auf ein Werte- und Rankingsystem, welches sich nicht nur in den Schulen widerspiegelt sondern in der gesamten Welt. Man erhält entsprechende Karten, mit denen man schnelleren und besseren Zugang zu den täglichen Dingen des Alltags hat, je höherwertig die entsprechende Karten ist. Aber auch die Schulen sind in 3 Kategorien eingeteilt. Jeden Monat müssen die Kinder Tests absolvieren und die entsprechend erreichte Punktzahl bei diesen Tests ist entscheidend für die Einteilung in die jeweilige Schule. Kinder der silbernen Schule haben auf jeden Fall einen Punktwert über 9, alle die darunter liegen gehen auf die grüne Schule und befinden sich somit im Mittelfeld. Sie müssen sich unheimlich anstrengen nicht noch tiefer im Punkteränking zu kommen, denn wenn sie unter einem bestimmten Wert liegen müssen sie auf die gelbe Schule, werden vom entsprechenden Bus am Monatg nach den Tests abgeholt und kommen abends auch nicht wieder, denn sie bleiben bis zu ihrem Abschluss auf diesen Schulen die sich weit außerhalb befinden.

Elenas Mann Malcolm arbeitet im Ministerium und ist beteiligt an der Erarbeitung und Einführung dieses Punktesystems. Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule und gehört somit zu den privilegierten Menschen des Landes. Anne geht ebenfalls auf eine silberne Schule und keinerlei Schwierigkeiten ihren guten Wert zu halten. Freddy geht auf eine grüne Schule und als sie den erforderlichen Punktewert nicht mehr halten kann wird sie vom gelben Bus abgeholt und dort beginnt das Dilemma der Familie und wir steigen in die Geschichte ein.

Mir hat der Plot der Gschichte richtig gut gefallen. Es zeigt die Problematik der Eugenik, die ja bereits in ihrer dunkelsten Form zu Zeiten des NS Regimes zu trauriger Berühmtheit kam. Auch wurde im Buch angesprochen, dass Eugenik auch danach weiterhin angewandt wurde und es sogenannte Staatsschulen noch in den 50er Jahren in den USA gab. Leider konnte ich in meinen Recherchen nicht allzuviel darüber finden und nachlesen.

Was mich allerdings ein wenig gestört hat beim Lesen ist die Tatsache, dass bei mir so gar keine dystopische Stimmung aufkam, weil das Buch (laut Geburtsdatum und Alter der Oma) 2019 spielt. Wenn das Jahr indem das Buch spielt schon vergangen ist und man also weiß, wie es zu dieser Zeit auf der Welt ausgesehen hat, macht das die Geschichte an sich leider auch sehr unglaubwürdig. Natürlich ist das ein fiktives Buch, aber die Nähe zur Eugenik und auch noch zum Nationalsozialismus, wo ja im Namen der sogenannten Rassenlehre soviele Greultaten begangen wurden, macht es ja doch zu einem gewissen Grad wieder real. Das hat mich ein wenig gestört.

Auch die Protagonisten konnten mich nur wenig überzeugen, weil sie keine großen Entwicklungen durchmachen und im Rahmen von Elena auch ziemlich dumm agieren. Ich kann euch das leider nicht an einem speziellen Beispiel zeigen, weil ich euch nicht spoilern möchte. Vieles ist unlogisch, die Menschen hinterfragen nichts und nehmen alle Zustände einfach so hin, obwohl es zum Teil um ihre eigenen Kinder geht. Aber ich kann mich erinnern, dass ich die gleichen Ungereimtheiten auch schon im Vorgängerbuch bemängelt habe.

Wenn man dieses Buch aber wirklich als rein fiktiv nimmt und über die kleineren Ungereimtheiten hinwegsehen kann, dann ist es durchaus ein sehr spannendes Lesevergnügen und ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Zumindest entwickelt sich das Buch ja in eine Richtung die so fremd gar nicht ist und wo es vielleicht auch Aufgabe der Gesellschaft ist da mal drüber nachzudenken. Mir hat es auf jedenfall sehr gut gefallen und ich gebe "Q" 4*/5*.

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Ich kenne keinen einzigen Menschen, der sich nicht über irgendwelche Zahlen definiert. Notenschnitt, Intelligenzquotient, gelesene Bücher pro Jahr, Gewicht, Kleidergröße, wie viel am Monatsende noch am Konto ist. Und das ist auch nicht immer nur schlecht. Ich meine: Wem schadet es, wenn ich messe, wie viele Bücher ich pro Jahr lesen kann? Aber schon in unserer Realität kann sowas sehr schnell außer Kontrolle geraten. Dann entstehen zum Beispiel Essstörungen. Oder Menschen werden als weniger wertvoll angesehen, nur weil ihre Noten schlechter sind oder sich ihr Intelligenzquotient nicht im dreistelligen Bereich befindet.

In "Q" ist wirklich alles von einer Zahl abhängig: deinem Q-Wert. Was da so genau reinspielt, weiß keiner so genau. Auf jeden Fall sind deine Schulnoten mit drinnen oder später deine Leistungen bei der Arbeit und auch die Leistungen deiner anderen Familienmitglieder spielen eine Rolle. Und wenn du einen höheren Q-Wert hast, darfst du zum Beispiel die Express-Kasse benutzen. Auf Kinder wirkt sich dieses System besonders stark aus: Je nach Q-Wert müssen sie eine andere Schule besuchen. Auf silbernen Schulen sind die kleinen Einsteins, auf grünen Schulen die Schüler, die im guten mittelmäßigen Bereich abschneiden und in gelben Schulen alle die Kinder, die unterdurchschnittliche Leistungen erzielen und deswegen als minderwertig angesehen werden. Das sind dann Internate, denn offensichtlich haben die Eltern ja bei der Erziehung ihrer Sprösslinge versagt, also muss ihnen der Staat unter die Arme greifen. Wenn diese Kinder überhaupt geboren werden... Denn die Messung des Q-Werts beginnt schon vor der Geburt und wenn der dann zu niedrig ist, wird den Eltern eine Abtreibung empfohlen.

Dieses Buch war verdammt gruselig und genau deswegen konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Dystopien behandeln immer auch Aspekte unserer Wirklichkeit und auch hier wurde mir schnell klar, dass diese Idee nicht aus der Luft gegriffen wurde. Spätestens gegen Ende des Buchs wird das auch offensichtlich.

Mein einziger Kritikpunkt ist die Gewalt gegen Ende des Buchs. Beziehungsweise die Art, wie die Gewalt beschrieben wird. Gewalt kommt eigentlich gar nicht so viel vor, in vielen anderen Büchern gibt es mehr. Aber sie wurde auf eine Art beschrieben, die mich dazu zwang, immer wieder Lesepausen einzulegen. Gerade von einer Szene wurde mir richtig übel.

Mein Fazit? Eine unglaublich spannende Dystopie, über die ich sicher noch länger nachdenken werde.

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TW: Eugenik

Obwohl ich schon so viele Sachbücher und Romane über dieses Thema gelesen habe, schockt es mich jedes Mal aufs neue. Aus dem Grund habe ich auch über eine Woche gebraucht um mich an diese Rezension setzen zu können. Es ist einfach nur unfassbar was manche Menschen sich herausnehmen und denken sie könnten darüber urteilen, ob ein Leben lebenswert ist oder eben nicht. Und genau darum geht es letztendlich in dieser Dystopie: jeder der nicht exakt in die Schablone der Regierung passt wird auf Staatsschulen geschickt. Die Kinder müssen sich schon sehr früh in komplexen Themenbereichen auskennen und am Besten schon kleine Akademiker sein, denn ansonsten können sie die regelmäßigen Tests nicht bestehen und landen in diesen Schulen. Sowohl die Intelligenz als auch der Familienstand beeinflussen den sogenannten Q-Wert, der letztendlich die komplette berufliche Zukunft als auch das alltägliche Leben bestimmt. Aber für welchen Preis?

Das Buch hatte ich innerhalb weniger Tage durch gelesen, weil ich wissen wollte wie das alles am Ende ausgeht. Schließlich wollte ich wissen für wen sich Elena letztendlich entscheiden wird. Denn wenn sie Freddie vor der Staatsschule wahrt, wird sie ihre andere Tochter und auch ihren Mann verlieren. Beide würden erhebliche Probleme bekommen und kann sie genau das verantworten?

Ein wenig schade ist es, dass Elena Fairchild die ganze Zeit im Vordergrund steht und man wirklich wenig über die restlichen Personen erfährt. Dadurch erscheint selbst der Mann, der hauptsächlich dieses System am Laufen hält als das absolute Böse. Und die Kinder erscheinen zeitweise wie Spielfiguren, die zwar übers Feld geschoben werden aber zu dem man sich kein eindeutiges Bild machen kann. Dabei hätte ich schon gerne gewusst wie zum Beispiel Freddie tickt und was Anne bewegt. Stattdessen erfährt man eine Menge über Elenas Familie, die jedoch genauso wie der Rest bis zum Schluss eher wenig umschrieben wird. Wahrscheinlich hätten dem Buch was das betrifft ein paar Hundert Seiten mehr ganz gut getan.

Manchmal haben mich gewisse Personen ratlos gemacht, denn ihr Verhalten passte so gar nicht zu ihrer zugedachten Rolle und es wirkte auch sonst sehr unlogisch. Oft agierten sie so, wie es am Besten zur Handlung passt und nicht ihres Charakters entsprechend. An einigen Stellen fand ich das richtig schade, denn das hätte die Handlung viel greifbarer und furchteinflößender gemacht.

Auch sonst fehl es oft an nötigem Hintergrundwissen um bestimmte Sachen richtig einordnen zu können. An einigen Stellen geht es um Eugenik während des Nationalsozialismus und das hätte man ruhig etwas ausführlich beschreiben können. Nicht jeder kann etwas mit dem Begriff anfangen, dabei spielt genau das in diesem Buch eine tragende Rolle.

Fazit:
Eine wirklich düstere Welt, die einem mal wieder vor Augen führt wie schnell ein System sich fast unbemerkt verändern kann. Elena hatte erst wirklich angefangen all das zu hinterfragen, als sie selbst erleben musste wie ihr eigenes Kind an dem Bildungssystem zerbricht und auf eine der Staatsschulen abgeschoben zu werden. Mich hat das Buch definitiv nachdenklich gestimmt.

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Wie weit würdest du gehen, wenn sie dir dein Kind nehmen? Lässt du es dir gefallen, da dies nun einmal das System so verlangt oder würdest du kämpfen?

Nachdem mich Vox so begeistern konnte, war ich auf das neue Buch der Autorin gespannt. Am Ende war es nicht ganz so gut, aber immer noch eine erschreckender Zukunftsvision.

In dieser Zukunft bestimmt der Q deinen Status. Welche Schule du besuchst, wo du arbeitest, selbst wie du einkaufst. Dir wird dein Platz zugewiesen. Die "Verfehlungen" deiner Familie und auch deine wirken sich darauf aus, dass dein Q Wert sinkt und so "Privilegien" verloren gehen. Du wirst degradiert. Erschreckend? Definitiv. Aber so unmöglich? Ich weiß nicht.

Elena arbeitet als Lehrerin an einer silbernen Schule. Ihr Mann ist Bildungsminister, ihre große Tochter ist sehr gut, aber schon die Jüngste hat eine Abstufung. Sie besucht "nur" eine grüne Schule. Falls sie einen der Test verhaut landet sie in einer Staatsschule. Bedeutet sie wird ihren Eltern weggenommen und lebt in einem anderen Bundesstaat. Genau das passiert natürlich. Während es Elenas Mann nicht wirklich interessiert, er steht zu 100% hinter dem Mist der da verzapft wird, tut Elena Alles um ihre Tochter wiederzusehen. Auch wenn das heißt, ihre große Tochter zurück zu lassen, ihren Status aufzugeben und 28 Stunden durch ganze Land zu reisen, um ab jetzt an der Schule ihrer 9 jährigen Tochter zu unterrichten. Und das ist für keinen ein Zuckerschlecken. Aber kann dieses System nicht gestürzt werden?

Es geht im Großen und Ganzen, um nichts anderes, als einen Teil der Geschichte, den es schon einmal gab. Regierung beschließt, selektiert, grenzt aus und merzt aus, was nicht erwünscht ist. Ein schleichender Prozess, dessen "krankes" Bild man erst erkennt wenn es zu spät ist. Man will das perfekte Menschenbild erschaffen. Auch wenn das heißt Zwangssterilisation und Genmanipulation. Hatten wir Alles schon Mal und wenn man sonst nicht den Arsch hochbekommt, sollte man es definitiv, wenn man so etwas mitbekommt.

Die Autorin schafft es, dass einen die Geschichte berührt. Man spürt Elenas Zwiespalt und man leidet auch mit ihr. Verflucht ihren Mann und das System. Die Story hat mich wirklich nicht mehr losgelassen und alle anderen Bücher rückten in den Hintergrund.

Tatsächlich erwische ich mich auch jetzt noch dabei mich zu fragen, ob es möglich ist, solch eine Szenario heute zu erschaffen. Ich würde gern Bestimmtheit sagen: Nein. Natürlich nicht. Aber ich kann es nicht. Wir sollten aus der Geschichte gelernt haben, aber wie vielen gelingt es Parallelen zu ziehen ohne mit der Nase darauf gestoßen zu werden? Wie viele unterstützen ein solches System, bis sie selbst betroffen sind? Hoffen wir einfach, dass es nie wieder dazu kommen wird.

Fazit

Die ganze Atmosphäre lässt sich eigentlich nur mit düster beschreiben. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und ein abartiges System bilden den Kern dieser Dystopie. Rüttelt es auf? Absolut. Das Bch bzw. der Inhalt hallen nach und beschäftigen einen. Nicht Alles war gut umgesetzt, aber wer mal wieder was zum Nachdenken braucht, ist mit dieser Dystopie gut beraten. 4 Sterne und Leseempfehlung meinerseits.

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Christina Dalcher, die Autorin des Bestsellers Vox, hat mit Q erneut einen spannenden und thematisch sehr interessanten dystopischen Roman geschrieben.
In ihrer fiktiven Zukunft wird jedem Menschen ein Q-Wert zugewiesen, der sich durch seine Intelligenz, seinen Fleiß und seine Systemtreue bestimmt. Schon Kinder mithilfe dieses Wertes in drei Schulformen aufgeteilt. Doch nicht nur für die Arbeit und die Schule ist dieser Wert relevant, auch im Alltag wie zum Beispiel an der Supermarktkasse haben Personen mit hohem Q-Wert Vorteile. Die Familie Fairchild ist ein Muster für eine in diesem Sinne perfekte Familie: Der Vater arbeitet im Bildungsministerium, die Mutter ist Lehrerin an einer Eliteschule und die Tochter Anne ist eine erfolgreiche Schülerin auf solch einer Schule. Wenn da nicht die jüngere Tochter Freddie wäre, die verträumter ist und unter Prüfungsangst leidet, was zu einer Rückstufung des Q-Wertes und zu einer Versetzung an ein staatliches Internat führt.
Mir hat dieses Gedankenspiel sehr gefallen, was wäre, wenn man das auch bei uns herrschende dreischichtige Schulsystem weite spinnen würde. Was würde das für eine Gesellschaft bedeuten, wenn nur intelligente Personen Rechte haben. In dem Roman werden auch immer wieder Parallelen zum Dritten Reich hergestellt, wo auch manche Leute als lebenswerter angesehen wurden als andere. Eine erschreckende Welt, die definitiv zum Nachdenken anregt.

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Christina Dalcher - Q, gelesen dank Netgalley

Lesespaß hoch - die Geschichte einer Welt, die nur minimal in der Zukunft liegt und die Maßstäbe konsequent weg von Mitmenschlichkeit zu verschiedensten Kriterien der Perfektion hin entwickelt hat, ist so geschrieben, dass mich die Geschichte gepackt hat.

Relevanz der Geschichte: hoch - geschichtliche Parallelen aus den dunkelsten Kapiteln der Geschichte, sowohl in Deutschland als auch in den USA binden diese Gesellschaft in einen historischen Rahmen. Die Gefahr einer so gestalteten Gesellschaft wird deutlich.

Happy End - auf der Ebene der Ich-Erzählerin teilweise im Gegenteil, teilweise ja bis zu einem gewissen Grade. In der gesamten Struktur der Geschichte: Mir ist die Autorin für den Angang der Geschichte zu sehr auf "Happy End, notfalls auf Biegen und Brechen" ausgerichtet. Die Gesellschaft wirkt am Anfang totalitär, das Wertesystem, die Kontrollmechanismen sind in der Gesellschaft unentfliehbar. Das System ist in seiner inneren Logik unausweichlich, ebenso auch die Entwicklung zu dem System, die Einbindung aller Menschen in die Qualitätseinstufung. In diesem System geschieht die Geschichte, erzählt aus der Sicht einer Frau, die mit einem der Hauptinitiatoren verheiratet und gleichzeitig auf einmal persönlich betroffen ist. Ihre Gegenmaßnahmen lassen sie ein Schlupfloch finden .... und nachdem sich immer mehr zuspitzt, eine konventionelle Rettung, ein Rechtssystem o.ä. nicht zu existieren scheinen, eine Lösung mit Lebensgefahr verbunden ist - rutscht die Gesellschaft auf den letzten Seiten des Buches vom totalitären Kontrollsystem weg in etwas ganz Anderes. Ohne zuviel enthüllen zu wollen: Das Ende war aufgrund der dort nötigen Gesellschaftsstruktur sehr konstruiert und passte nicht in den Rahmen des Buches. Aus meiner Sicht war hier ein gutes Ende zu sehr gewollt.

#Netgalleyde #Q #ChristinaDalcher #KathrinliebtLesen #Rezension #Bookstagram

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Das Erschreckende an dem aktuellen Roman der US-Autorin Christina Dalcher ist seine Plausibilität.
Ihre Zukunftsvision, so düster sie auch sein mag, scheint nämlich nicht weit entfernt. Ein Bewertungssystem unterteilt die Gesellschaft in verschiedene Gruppen. Wer einmal aufgrund von Bildungs- und Einkommensniveau der Eltern, Intelligenzquotient und eigenen Leistungen bewertet wurde, kommt nie mehr aus diesem modernen Kastendenken heraus. Nicht einmal an der Supermarktkasse. Schon bei den Allerkleinsten beginnt eine monatliche eugenische Selektion. Die besteht die neunjährige Tochter der Chemielehrerin Elena eines Tages nicht mehr. Ein Wettlauf gegen das System beginnt, den Dalcher sehr spannend, fast schon filmreif erzählt. Dabei kommen die Hintergründe und logischen Zusammenhänge manchmal etwas kurz. Wie und woraus sich dieses Denken entwickelt hat, streift die Autorin leider immer nur kurz.

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Worum geht’s?
In einer Welt, in der Perfektion das höchste Ziel ist, gibt es keinen Platz für diejenigen, die den Ansprüchen nicht genügen. Für Lehrerin Elena scheint das ganz logisch zu sein, immerhin wird so gewährleistet, dass ihre Schüler wirklich ihr Bestes geben. Als dann aber ihre eigene Tochter Gefahr läuft, durch das Erfolgsraster zu fallen, stellt sie sich erstmals die Frage, welches Risiko sie einzugehen bereit ist, um ihr Kind zu schützen.


Meine Meinung:
Dystopien von Christina Dalcher haben immer einen erschreckend realistischen Beigeschmack, was ihre Bücher gleichzeitig aber eben auch so besonders gut macht. Gesellschaftliche Auslese aufgrund von Kriterien zur Messbarkeit der menschlichen Perfektion – ganz so unwahrscheinlich klingt das wirklich nicht.

Der Aufbau des Handlungsbogens hat insbesondere zu Beginn einiges an Konzentration von mir verlangt, da mich das System und die vorherrschenden Regelungen beim Lesen tatsächlich sehr wütend gemacht haben. Auf den ersten Blick mag das Streben nach Perfektion ja vielleicht nach einer effektiven Methode aussehen, um das beste aus allen Mitgliedern der Gesellschaft heraus zu holen, da aber Individuen mit einem als unterdurchschnittlichen Leistungsstand keine Daseinsberechtigung mehr zugestanden wird, ist das Setting an sich nicht immer leicht zu ertragen.

Der Spannungsbogen ist an sich interessant gestaltet und macht es leicht, die Geschichte bin zum Schluss verfolgen zu wollen. Mir persönlich kam das Ende dann allerdings ein wenig arg konstruiert vor, denn auch wenn ich auf der einen Seite natürlich recht glücklich über die schlussendliche Auflösung der Geschichte war, hätte das Setting ein solches Ende eigentlich nicht so richtig realistisch gemacht.

Auch den Charakteren gegenüber bin ich noch immer ein wenig zwiegespalten. Grundsätzlich fand ich es wirklich spannend, sie auf ihrer Reise durch diese dystopische Welt zu begleiten. Rein objektiv betrachtet wären ein paar mehr Emotionen aber schon schön gewesen, denn so richtig mitgenommen wurde ich hier auf emotionaler Ebene leider nicht.


Fazit:
Auch wenn in der Umsetzung vielleicht noch etwas Luft nach oben gewesen wäre, war dieses Buch definitiv eine spannende Lektüre mit wichtigen Themen, die zum Nachdenken anregen. Fans der Autorin wird diese Geschichte sicherlich begeistern, für mich hätte allerdings einfach noch ein wenig an den Charakteren und dem Ende gefeilt werden müssen, um mich restlos von dieser Dystopie begeistern zu können.

Dafür gibt es knappe vier Bücherstapel.

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Düstere Dystopie, die den Leser zum Nachdenken bringt. Ein "Wert" zusammengesetzt aus schulischen Leistungen, familiären Hintergrund, Einkommen und vielem mehr, bestimmt deinen Platz im Leben und dein Ansehen. Was, wenn der "Wert" zu niedrig ist? Grausam und erschreckend realistisch!

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Erschreckend - gut

Diese Geschichte ist aufwühlend und zeigt eine erschreckende Zukunft. In dieser werden Menschen nach ihrer Q- Intelligenz gemessen und so ihr Leben vorherbestimmt. Abweichungen von diesem System sind verboten, Andersartigkeit wird bestraft und ausgemerzt

In dieser Zeit lebt Dr. Elena Fairchild, eine Lehrerin an einer Eliteschule, ihr Mann ein erfolgreicher Geschäftsmann und ihre beiden Kinder sind klug und guterzogen. Sie hat ihr gutsituiertes Leben nie hinterfragt, bis ihre Tochter plötzlich aus dem System fällt....

Erschreckend und aufwühlend beschreibt die Autorin ein Szenario das sich niemand vorstellen möchte. Und den unglaublichen Kampf einer Mutter um ihre KInder. Sollte man lesen!

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Für mich wirklich ein Lesegenuss. Toll gezeichnete Charaktere. Fesselnder Schreibstil. Eine Story in der man sich verlieren kann. So muss ein Buch sein, abschalten vom Alltag und mittendrin statt nur dabei. Kann das Buch wärmstens empfehlen!

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Gänsehautbuch! Die wohl gelungenste Dystopie der letzten Jahre! Extrem gruselig, da absolut denkbar. Unglaublich emotional, vor allem das Ende!

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Eines der unglaublichsten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich habe es verschlungen! Es war aufwühlend. Verstörend. Erschreckend. Und dabei so sensibel und einfühlsam in eine alltägliche Familienwelt gebettet: eine hochintelligente Gymnasiallehrerin, verheiratet mit einem hochrangigen Ministeriumsbeamten mit zwei bezaubernden Töchtern. Eine dieser Töchter ist hochintelligent, angepasst, mit einem hohen Q-Wert und somit wohlgeraten: Anne. Und Freddy ist besonders liebenswert, sensibel und braucht Schutz, da sie den in dieser fiktiven Gesellschaft erforderlichen hohen Q-Wert nicht erreicht. Diesen Schutz gibt ihr ihr Vater nicht und sie muß in ein Internat für "wertlosere" Kinder. So können die Familien ohne diese Kinder "wertvollere Familien" sein... und so spinnt sich dieser Roman als Fortsetzung der Eugenik, die Anfang des 20. Jahrhunderts ganz reell in den USA ihren Platz hatte immer weiter. Es packt einen das Grauen - und es zerreisst einem das Herz. Dieses Buch ist eine Warnung, wie wir wachen Menschen sie immer wieder brauchen um auf gefährliche Strömungen in der Gesellschaft zu achten und achtsam zu bleiben, damit so etwas oder ähnliches, welches wir uns nun vielleicht noch nicht vorstellen können, niemals Raum findet. Ein unglaublich ergreifender Roman. Danke Christina Dächer

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Erschreckend

Elena lebt mit ihren beiden Kindern und ihrem Mann in einer Welt, in der jeder Mensch eine Q-Wert besitzt. Ist dieser hoch, ist alles gut – man hat Privilegien, die Kinder gehen auf gute Schulen, man ist in der Gesellschaft angesehen. Aber wehe, der Wert fällt. Dann beginnt die Abwärtsspirale. Und was Elena sich nie hat träumen lassen, passiert – ihre Tochter wird herabgestuft. Wie wird Elena sich dem System, das ihr bisher so viel Gutes getan hat, nun widersetzen, um ihre Tochter zu retten?

So richtig erschreckend und aufwühlend sind Dystopien dann, wenn man sich das Szenario vorstellen kann, wenn gar nicht so abwegig ist, was da beschrieben ist. Und genau so ist es in diesem Buch, denn dass Menschen nach ihren Leistungen beurteilt werden und ihren Platz in der Gesellschaft bekommen, das ist nun mal so. Wenn man das weiterspinnt, ist man ganz schnell in der Welt, die die Autorin hier beschreibt. Und auch die Konsequenzen sind nicht so abwegig und auch durchaus existent.

Das Ende war ebenfalls aufwühlend. Etwas konstruiert vielleicht, und ich hätte es mir anders gewünscht. Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an!

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Meine Meinung und Inhalt

"Wie schnell kann sich die Welt verändern, wenn wir nicht aufpassen."(ZITAT)

In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet.


Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.


Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen.

"Kinder sieht man morgens, wenn die Busse kommen, und dann wieder spätnachmittags bei der Rückkehr der Busse. Alle verschwinden schnell in den Häusern und sitzen bis zum Abendessen über den Büchern.
…Manchmal habe ich das Gefühl, dass es keine Kindheit mehr gibt. " (ZITAT)


Dystopien von Dalcher wie z.B. VOX haben immer einen erschreckend realistischen Beigeschmack, was ihre Bücher gleichzeitig aber eben auch so besonders gut macht. Die Autorin schildert ein wirklich sehr erschreckenes Szenario, das mich von Anfang bis Ende gefesselt hat, nicht zuletzt wegen des Schreibstils.

Viele Menschen sind heutzutage auf Instagram und ähnlichen Plattformen mit ganz unterschiedlichen Ansichten und "Aktivzeit". In einer Welt wie in "Q" beschrieben, in der Likes auf Instagram über den Wert der Personen entscheidet, fragt man sich unweigerlich, was man eigentlich wert ist und was einen wirklich definiert. In "Q" wird diese Problematik sehr überspitzt dargestellt, aber dennoch sehr vorstellbar und authentisch.



Christina Dalcher ist in den USA geboren und hat ihren Abschluss in Theoretischer Linguistik an der Georgetown University gemacht. Sie hat sich auf die Phonetik von Lautveränderungen in italienischen und britischen Dialekten spezialisiert. Sie ist begeistert von Flash Fiction, das sind Kurzgeschichten, die nicht länger als 2000 Wörter sind. Dalcher unterrichtet an Universitäten in den USA, in England und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie hat bereits mehrere Kurzgeschichten in Zeitungen auf der ganzen Welt veröffentlicht und wurde für diese mit diversen Preisen ausgezeichnet, beispielsweise gewann sie den „Best Small Fictions“-PRes und war unter anderem nominiert für den Pushcart Prize. Im August 2018 erscheint ihr Debütroman „Vox“ sowohl in Deutschland, als auch im amerikanischen Original. Darin entwirft sie eine Welt, in der Frauen nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen. Die Protagonistin Jean McClellan ist mit diesem neuen Gesetz alles andere als einverstanden und geht gegen die Regierung an – sie kämpft für das weibliche Stimmrecht, die Bildung und für die Träume von Tausenden von Frauen. Dalcher selbst weiß nicht, in welches Genre sie ihr Debüt einordnen würde, sie beschreibt es als Mischung aus Margaret Atwoods „Report der Magd“ und Ira Levins „Frauen von Stepford“ mit einer Prise Neurolinguistik. Dalcher lebt heute mit ihrem Ehemann teils im Süden der USA und teils in Neapel, nachdem sie mehrere Jahre im Ausland verbracht hat.

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Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule. Die Schüler müssen sich monatlich Tests unterziehen und ja nachdem wie sie abschneiden, werden sie in silbernen, grünen oder gelben Schulen unterrichtet. Elenas große Tochter ist eine silberne Schülerin, ihre Schwester Freddie hat zu kämpfen auf der grünen Schule bleiben zu dürfen. Eines Tages fällt Freddie durch die Prüfungen und soll auf eine gelbe Schule. D.h. sie muss ihre Eltern verlassen und darf auch keinen Kontakt mehr haben. Da kommen Elena Zweifel, ob das System, für das sie lange gearbeitet hat, wirklich so perfekt ist, wie sie immer dachte.

Mich hat dieses Buch recht zwiespältig zurückgelassen. Einerseits skizziert die Autorin ein Szenario, dass nicht so unwahrscheinlich ist. Schüler, die nach Leistungsfähigkeit unterrichtet werden und so die angeblich beste Förderung bekommen, klingt doch gar nicht so schlecht. Allerdings stellt sich natürlich die Frage: Wer entscheidet, darüber, wohin ein Kind zur Schule gehen kann. Liegt es wirklich nur an den eigenen Fähigkeiten oder spielen Dinge wie soziale Herkunft und Umfeld auch eine Rolle. Im Buch geht das Ganze noch einen Schritt weiter, das Thema Eugenik spielt eine große Rolle. Und hier begannen meine Probleme. Elenas Großmutter ergeht sich in Andeutungen über eine Freundin im dritten Reich, kommt aber trotz der fehlenden Zeit nicht auf den Punkt. Und auch die eine Kollegin, deren Großmutter wohl mit dem Eugenik Programm der USA Erfahrungen gemacht hat, vertröstet immer nur auf später. Für mich als Leser fand ich die Andeutungen einfach zu wenig, vor allem da nicht wirklich auf die entsprechenden Programme eingegangen wird. Dass die Deutschen ein Eugenik Programm in der Zeit des Nationalsozialismus durchgezogen haben, war mir bekannt, aber dass die USA ein solches Programm auch nach dem Krieg noch hatten und wie das aussah, war mir neu. Die Informationen, die man als Leser im Buch bekommt, waren mir an dieser Stelle einfach zu wenig.

Etwas störend empfand ich auch die Rückblicke in Elenas Jugend. Hier wird zwar ihre Entwicklung und ihre Rolle bei der Entwicklung des Q-Systems dargestellt, mich hat das Ganze aber mehr aus dem Lesefluss gerissen. Vor allem, da es meistens um Highschool Reibereien ging, aus denen dann wohl die Idee zum Q-System hervorging.

Das Ende der Geschichte fand ich relativ überhastet gestaltet. Das ging mir im Vergleich zum Rest der Geschichte einfach zu schnell. Nachdem man relativ lange in die Gesellschaft eingeführt wird, passieren die Dinge nach der Ankunft Elenas in der gelben Schule gefühlt im Minutentakt. In wenigen Kapiteln kommt sie dort an, erkennt den Ernst der Lage und rettet dann mit einer gewagten Aktion die Welt. Das war mir zu kurz gehalten.

Alles in allem war es ein Buch mit einem interessanten Thema, das mich auch nachträglich noch beschäftigt. Allerdings hätte ich mir das Ganze anders umgesetzt gewünscht. Ich denke das Thema ist wichtig, aber an manchen Ecken fehlten mir einfach die Hintergrundinfos und vieles ging mir dann auch zu schnell.

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Eine Welt ohne Krankheit, ohne soziale Ungleichheit, ohne Konkurrenz. Hört sich nicht verkehrt an. Was das mit Unvollkommenheit zu tun hat, erzählt Christina Dalcher in „Q“.

Christina Dalcher lässt ihre Protagonistin Elena in der Ich-Perspektive erzählen. In einer nahen Zukunft entscheiden die Q-Werte eines Menschen, welche Stellung er in der Gesellschaft innehat. Elena und ihr Mann Malcolm und ihre Tochter Anne haben ausgezeichnete Werte. Nur Frederica, kurz Freddy, ihre zweite Tochter nicht. Sie ist nicht vollkommen.

Regelmäßige Tests setzen die Q-Werte der Menschen fest. Freddys Test misslingt und sie soll auf eine der Staatsschulen gehen. Dort, wo Schülerinnen und Schüler mit schlechten Q-Werten hin aussortiert werden.

Elena wehrt sich gegen diese Einstufung, die ihre Tochter in einer staatliches Internat nach Kansas führt. Im Übrigen kann sie mit ihrem Mann Malcolm, der für das Bildungsministerium arbeitet, nichts mehr anfangen. Er verkörpert geradezu dieses System, das ihr die eine Tochter nimmt.

Auch Elenas Familie ist schockiert. Besonders die Großmutter, die Vergleiche mit der Aussonderungspolitik der Nazis zieht. Elena beschließt zu handeln und setzt ihren eigenen Test absichtlich in den Sand. Sie kommt als Lehrerin in die Staatsschule.

Elena begehrt auf und gefährdet ihre Gesundheit, wenn nicht ihr Leben. Wird es ihr gelingen, Freddy zu sehen und zurück zu holen. Was wird mit Tochter Anne?

„Q“ von Christina Dalcher ist ein realistisches Szenario, das die grausame Euthanasie-Versuche der Nationalsozialisten aufgreift. Ein authentischer Science-Fiction-Roman, der auch sprachlich zu überzeugen weiß. In ganz seltenen Sequenzen denkt die Protagonistin für die Leserin und den Leser mit. Dieser Punkt mag den sehr guten Gesamteindruck aber nicht zu beeinträchtigen.

Christina Dalcher: Q
Aus dem amerikanischen Englisch von Michaela Grabinger
Fischer 2021

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Ein sehr bewegendes Buch, bei dem ich seit langem mal wieder ein paar Tränen der Beklemmung und Fassungslosigkeit verdrückt habe. So wie auch schon ihr Vorgänger, geht diese Lektüre unter die Haut und ich habe mir das Buch für einen irgendwie passenden Moment aufheben müssen. Die Vorstellungen sind alle einschüchternd und beklemmend, aber definitiv des Nachdenkens wert. Auch wenn es mir ein paar sehr viele Zufälle im Plot gab, definitiv eine wahre Empfehlung

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Ich habe das Buch gerne gelesen. Wie in ihrem Debütroman "Vox" beschreibt die Autorin Christina Dalcher in ihrem zweiten Roman eine dystopische Gesellschaft irgendwann in der nahen Zukunft, von einer sehr amerikanischen Perspektive aus. Denn in dem Buch beschriebt sie drei verschiedene Schulformen, wobei die geistige Elite auf die Silberne Schule geht. In Deutschland sind diese drei Schulformen die Norm (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) und der Unterricht ist an die unterschiedlichen Leistungsniveaus angepasst. Dalcher geht in ihrer Dystopie noch einen Schritt weiter. Statt diejenigen, die nicht die gewünschten Prüfungsergebnisse zeigen, einfach auf eine Hauptschule zu schicken und zu fördern, werden Schüler*innen auf eine gelbe Schule, staatliche Internate in weit entfernten, kaum besiedelten Gegenden geschickt. Als ob die räumliche Trennung nicht schon schlimm genug ist, dürfen Eltern ihre Kinder dort nur alle paar Monate zu fest vorgeschriebenen Zeiten besuchen. Was genau in diesen Schulen vor sich geht, bleibt ein Geheimnis. Als Elena Fairbanks jüngste Tochter Freddie auf eine ebensolche Schule geschickt wird, beschließt die Lehrerin sich selbst an die Schule zwangsversetzen zu lassen.

Das Buch hat mich sehr berührt und mir vor Augen geführt, dass ich mich bisher kaum mit dem Thema Eugenik auseinander gesetzt habe. Mir war nicht bekannt, dass die Amerikaner (wie auch die Nazis) grausame Eugenikexperimente an Menschen durchgeführt haben. Gleichzeitig sind bei mir noch einige Fragen offen geblieben. Die Zeitsprünge vermitteln stets nur einen kleinen Einblick in Elenas früheres Leben. Was genau hatte sie als Schülerin mit dem neuen Schulsystem zu tun? Warum deutet ihre deutsche Großmutter immer nur Dinge an? Trotz der beklemmenden Thematik kam mir die Sprache von Elena eher sachlich vor, so dass ich mich nur teilweise in sie einfühlen konnte.

Ein spannendes Buch, was mich trotz einiger Unklarheiten in seinen Bann ziehen konnte.

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