Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
Roman
von Helene Sommerfeld
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Erscheinungstermin 18.03.2021 | Archivierungsdatum 28.04.2021
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Zum Inhalt
Das Jahrzehnt der starken Frauen!
Liebe und Hass, Armut und Glamour, Aufstieg und Fall: Die große Berlin-Saga rund um die goldenen Zwanziger
Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin lernt Magda Fuchs zunächst nur die Schattenseiten der glitzernden Metropole kennen. Schon bald stellt sie jedoch fest, dass dies die Zeit von Frauen ist, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. So wird ihr die Fürsorgerin Ina eine Freundin, die sich ebenso wenig um Konventionen schert wie Rechtsanwältin Ruth. Einen regelrechten Kampf gegen die Tradition führt auch Celia, die sich aus einer erzwungenen Ehe zu befreien sucht. Die blutjunge Doris jedoch träumt davon, berühmt zu werden. Inmitten der kaltherzigen Millionenstadt muss sich Magda behaupten. Als sie es am wenigsten erwartet, verändert eine schicksalhafte Begegnung alles …
Das Jahrzehnt der starken Frauen!
Liebe und Hass, Armut und Glamour, Aufstieg und Fall: Die große Berlin-Saga rund um die goldenen Zwanziger
Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783423262972 |
PREIS | 14,90 € (EUR) |
SEITEN | 512 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Das Buch "Das Leben, ein ewiger Traum" nimmt mit ins Berlin nach dem ersten Weltkrieg. Sehr plastisch schilder die Autorin, anhand der Erlebnisse von Magda Fuchs, der neuen Polizeiärztin von Berlin, das Elend und die Verwahrlosung der Berliner Kinder des Proletariats. Mütter verkaufen ihre Kinder an Ehepaare, die keine bekommen können, um den Rest der Kinderschar ernähren zu können. Frauen nehmen Pflegekinder auf, damit sie ein wenig Geld erzielen. Kinder werden zum Betteln und zum Stehlen geschickt.
Auch das Elend der Frauen, welche als Prostituierte arbeiten wird beleuchtet. Ein Menschenleben ist in Berlin nichts wert.
Auch das priviligierte Ende der Gesellschaft wird dem Leser gezeigt mit Frauen, die sich emanzipieren und langsam die Berufswelt für sich erobern. Es werden Rechtsanwältinnen und Künstlerinnen geschildert, eine angehende Rennfahrerin erweitert das bunte Bild.
Der Roman ist eine klare Leseempfehlung.
Auftakt einer neuen (Krimi-)Serie
Eine Polizeiärztin als Hauptperson – das ist doch einmal etwas anderes, habe ich mir gedacht. Und dann spielt der Roman auch noch in der Zeit der Weimarer Republik kurz nach dem 1. Weltkrieg in Berlin. Also genau meins. Die Autorin Helene Sommerfeld sagte mir erst gar nichts. Erst als ich schon las und mal gucken wollte, wer denn in dem zweiten Band die Hauptrolle spielt, entdeckte ich, dass von der Autorin auch die sehr erfolgreiche Trilogie „Die Ärztin“ aus dem Rowohlt Verlag ist. Diese Reihe habe ich allerdings bisher noch nicht gelesen.
„Das Leben, ein ewiger Traum“ beginnt 1919 in Hildesheim. Magda Fuchs wartet auf ihren Ehemann. Und dann springt das Buch im zweiten Kapitel ins Jahr 1920. Magda Fuchs kommt in Berlin an und beginnt ihre Tätigkeit als Polizeiärztin. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie zu einem Mord hinzugerufen, weil ein Ehemann vermutlich seine Ehefrau getötet hat. Ein kleines Mädchen, Elke, muss den Mord mitangesehen haben, sagt aber kein einziges Wort. Magda muss sich um dieses Mädchen kümmern und versuchen, eine belastbare Zeugenaussage von ihr zu bekommen.
Damit lernt Magda gleich das Berlin der ärmsten Bewohner kennen. Enge Wohnungen, in denen viel zu viele Menschen leben, ausgemergelte Kinder, Prostituierte, Alkohol und Arbeitslosigkeit. Ein Menschenleben ist hier nichts wert.
Damit das Mädchen Elke überhaupt erstmal aufgepäppelt werden kann, fährt sie mit ihr in die Charité – Verdacht auf Tuberkulose. In der Folge lernt sie Ina Dietrich kennen, die sich als Sozialarbeiterin um vernachlässigte Kinder kümmert. Gemeinsam versuchen sie Elke und anderen Mädchen zu helfen. Magda ist erschüttert über das Elend, aber auch darüber, dass das anscheinend weder die Polizei noch die Regierenden der Stadt interessiert. Später unterstützt die beiden Frauen noch der Kommissar Mehring.
Neben den verwahrlosten Kindern gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang. Magda zieht in eine Pension für Frauen. Da der Ernährer der Familie seit einem Schlaganfall nicht mehr für seine Frau sorgen kann, hat seine Frau entschieden Zimmer zu vermieten. Ihre Tochter Celia hat sie vorher mit einem reichen Mann verheiratet. Aber die Liebe ist nicht glücklich. Es kommt zu einem Todesfall.
Celia und Magda eint, dass sie starke Frauen sind, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen. Zu diesem Kreis zählen noch einige weitere Personen, die sicherlich in den hoffentlich folgenden Bände noch wichtige Rollen spielen werden. Da ist die junge Frau Doris, die unbedingt zum Film möchte, es aber sehr naiv angeht. Sie hat übrigens ein literarische Vorbild mit demselben Namen. Vielleicht kommen Sie ja darauf!? Dann gibt es die toughe Reporterin Erika Hausner, bei der ich mich noch nicht entscheiden konnte, ob man ihr trauen kann. Sie erinnert mich an die Journalistin Judith aus einigen Romanen Heidi Rehns. Und letztendlich Ruth Jessen, eine Scheidungsanwältin, bei der sich die starken Frauen des Öfteren treffen.
Mir hat dieser Auftaktband ausgesprochen gut gefallen. Für mich ist es kein klassischer Krimi, sondern ein Krimi, der einen sehr viel in die Zeit und die Schicksale der Menschen mit hineinnimmt. Ich musste bei dieser Lektüre häufig an Hulda Gold von Anne Sterns Krimis „Fräulein Gold …“ denken. Da empfinde ich die Mischung als ähnlich. Und gerade dieser erste Band Helene Sommerfelds erinnert vom Fall her sehr stark an „Fräulein Gold -Scheunenkinder“. Ich hoffe sehr, dass das ein Einzelfall bleibt. Ansonsten erinnert mich dieser Roman an die Krimis von Susanne Goga, Volker Kutscher und Kerstin Ehmer, die in derselben Zeit spielen, musste aber auch an die Romane von Linda Winterberg und ihre Hebammen und an die Romane von Heidi Rehn, die ebenfalls oft in der Weimarer Republik spielen, denken.
Helene Sommerfeld – ein Pseudonym eines schreibenden Paares, geht in ihrem Nachwort übrigens noch mehr auf die Zeit und ihre literarischen Vorbilder ein. Leider konnte ich daraus aber nicht entnehmen, ob für den Kommissar Wagner Ernst Gennat, der die Morduntersuchungen revolutionierte, als Vorbild diente.
Ein toller Auftakt für Leserinnen, die gerne Bücher aus dem Beginn der Weimarer Republik lesen. Der erste Band spielt zumeist im düsteren Berlin der Armen, aber ich kann mir vorstellen, dass es in den folgenden Bänden vielleicht auch in die Parallelwelt der Goldenen Zwanziger gehen wird. Denn auch dort glänzt ja viel mehr Talmi als Gold, wie wir ja schon bei Volker Kutscher gelernt haben.