Weiter als der Ozean
von Carrie Turansky
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Erscheinungstermin 27.01.2021 | Archivierungsdatum 22.12.2020
SCM Verlagsgruppe GmbH | 2021 Gerth Medien
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Zum Inhalt
London, 1909: Nach dem Tod ihres Mannes kümmert sich Edna McAlister mit aller Kraft um die Versorgung ihrer drei jüngsten Kinder. Ihre älteste Tochter Laura ist auf einem Anwesen als Hausmädchen beschäftgt. Als Edna ernsthaft erkrankt, werden die Kinder in einem Waisenhaus untergebracht - noch bevor Laura das Sorgerecht für ihre Geschwister einfordern kann. Die junge Frau weiß um die Tatsache, dass Tag für Tag Hunderte britischer Kinder - ob tatsächlich Waisen oder nicht - nach Kanada verschickt werden. Laura beschließt zu handeln, wohl wissend, dass sie damit eine Menge aufs Spiel setzt ... Gleichzeitig findet der junge Anwalt Andrew Frasier heraus, dass bei der Vermittlung der Kinder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gemeinsam mit Laura macht er sich auf die Suche nach den drei Geschwistern.
Dieser Roman der mehrfach preisgekrönten Autorin Carrie Turansky basiert auf wahren Begebenheiten. Er beleuchtet das Schicksal einer jungen Frau, die trotz schwieriger Situationen erlebt, dass Gottes Hand sie auch im tiefsten Tal schützt und hält.
London, 1909: Nach dem Tod ihres Mannes kümmert sich Edna McAlister mit aller Kraft um die Versorgung ihrer drei jüngsten Kinder. Ihre älteste Tochter Laura ist auf einem Anwesen als Hausmädchen...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | E-Book |
ISBN | 9783961224623 |
PREIS | 13,99 € (EUR) |
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Ein sehr emotionales Buch, das unter die Haut geht. Und genau wie die Autorin im Nachwort schreibt: Die Geschichten dieser Kinder müssen erzählt werden. An ihr Leben muss erinnert werden, ihr Schicksal darf niemals in Vergessenheit geraten.
Das hat sie grandios getan, es hat mich tief berührt, weil ich das erste Mal davon gelesen habe, dass es sowas wirklich gab. Kinderemigration von England nach Kanada, festgehalten am Schicksal von 4 Geschwistern und ihrer kranken Mutter.
Die Geschichte ist sehr einfühlsam, die jeweiligen Charaktere sehr passend mit all ihren Emotionen, Sorgen, Empfindungen und Eindrücken beschrieben.
Gleichzeitig enthält sie so manches innige Gebet um Hilfe, Vergebung und richtige Entscheidungen, unabhängig davon, wie alt oder jung die Person war.
Es hat mich sehr berührt zu lesen, wie gewisse Abläufe für Kindervermittlung verlaufen sind, und so lernt man neue Eltern kennen, die sehr liebevoll und herzlich mit ihrem neuen Heimkind umgehen, aber auch Menschen, die aufgrund einiger behördlicher Mängel absolut untauglich sind.
Es ist ein Buch über ein dunkles Kapitel unserer Geschichte, das sich leider teilweise auch bis in unsere heutige Zeit hinzieht und genau das hat es in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem gemacht. Denn oft weiß man keinen anderen Ausweg mehr, als sich völlig auf Gott zu verlassen und auf Menschen bauen zu können, die einen lieben und die als Familie fest zusammen halten.
Die Auftaktgeschichte von Katie hat mich komplett abgeholt, sowohl vom Cover, dem Schreibstil als auch aller Emotionen und ich freue mich sehr auf die weiteren Geschichten von Grace und Garth.
Weiter als der Ozean zeigt unglaublich tiefgründig, wie hoffnungslos sich manches auch anfühlt, was für Nöte, Sorgen und Ängste man auch durchlebt- Gott ist einem immer nahe!
5★★★★★
Zum Inhalt:
Edna kümmert sich nach dem Tod ihres Mannes hingebungsvoll um ihre Kinder, was wirklich nicht einfach ist. Doch dann wird sie krank und kommt ins Krankenhaus. Die Kinder kommen ins Waisenhaus, doch dann kommt es noch schlimmer. Die Kinder werden nach Kanada verschickt wie viele andere Kinder, ob Waise oder nicht, auch. Die älteste Schwester tut alles, um die Kinder zurück zu holen.
Meine Meinung:
Es ist immer wieder erstaunlich und auch schrecklich auf welche abstrusen Ideen die Menschen gekommen sind. Kinder quasi wie Sklaven einfach in andere Länder zu schicken. Dass das über 100000 Kindern allein aus Großbritannien passiert ist, ist unfassbar. Um so besser, dass diese Geschichte hier sehr eindringlich mal erzählt wird. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und liest sich extrem gut auch wenn es wahrlich keine leichte Kost ist. Schön, dass es noch eine Fortsetzung geben soll.
Fazit:
Bedrückende Geschichte
London, 1909: Nach dem Tod ihres Mannes kämpft Edna McAlister darum, für ihre drei jüngsten Kinder zu sorgen. Ihre älteste Tochter Laura ist auf einem Anwesen als Hausmädchen beschäftigt. Als Edna ernsthaft erkrankt, werden die Kinder in einem Waisenhaus untergebracht – noch bevor Laura das Sorgerecht für ihre Geschwister einfordern kann. Die junge Frau weiß um die Tatsache, dass Tag für Tag hunderte britischer Kinder nach Kanada verschifft werden. Laura beschließt zu handeln. Gleichzeitig findet der junge Anwalt Andrew Frasier heraus, dass bei der Vermittlung der Kinder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gemeinsam mit Laura macht er sich auf die Suche nach den drei Geschwistern.
Meinung
Carrie Turansky schickt den Leser auf eine weite Reise. Die in London 1909 beginnt und bis Kanada reicht. Wir lernen die 14 jährige Katie kennen, die versucht mit Zwillingsbruder Garth und Schwester Grace dem Schicksal zu trotzen. Auch wenn es noch so vergebens scheint. Sie muss Misshandlungen und Entbehrungen erleiden die ihr fast das Leben kosten, immer die Familie im Hinterkopf.
Dann die Ältere der Geschwister Laura, die als die Geschichte beginnt längst dem Haushalt entwachsen ist und auf Bolton als Kammerzofe arbeiten. Sie setzt mit Andrew Frazier alle Hebel in Bewegung unter snderen Namen reißt sie als Betreuer nach Kanada um das verbleiben ihrer Geschwister zu hinterfragen.
In diesem Buch geht es um Waisenhäuser und Kinderemigration. Ein Buch das einen innerlich zerreißt. Ich war so erschrocken über die Missstände, die physische und psychische Gewalt die Kinder ausgesetzt wurden.
Ihr Schicksal hat mich schwer getroffen und zum weinen gebracht.
Fazit
Wunderschön geschriebenes Buch
Eine Buch über Grausamkeit, Willkür und Entbehrungen aber auch über Liebe.
Große Lese Empfehlung
Eine Geschichte nach wahren Begebenheiten, die berührt und einen fassungslos zurücklässt. Carrie Turansky hat ein Buch geschrieben, welches man als Leserin so schnell nicht vergisst.
Das Cover und der Titel kommen recht austauschbar daher, aber schon der Klappentext macht deutlich, dass es sich hier um eine intensive Geschichte handelt.
Laura steht im Mittelpunkt der Geschichte, sie kämpft um ihre Geschwister, die zuerst von der Mutter und auch dann voneinander getrennt werden. Sie muss einen beschwerlichen Weg gehen, um mehr herauszufinden, ohne Andrew Fraiser wäre es ein aussichtsloses Unterfangen. Der Anwalt hilft ihr, wo er nur kann und erreicht durch seine Stellung wesentlich mehr als Laura.
Laura ist eine Kämpferin, die für Ihre Geschwister und ihre Mutter alles tut, die Familie ist ihr das Höchste Gut. Aber es geht in diesem Roman um mehr als nur die Suche nach den Geschwistern. Es geht darum, die Hoffnung und den Glauben nicht zu verlieren, um Liebe und Gerechtigkeit. Historisch gesehen beleuchtet die Autorin ein dunkles Kapitel der Geschichte, die Kinder werden ausgenutzt und müssen hart arbeiten.
Größtenteils wird der Roman in zwei Erzählsträngen erzählt, einmal die Perspektive von Laura und dann die Erlebnisse ihrer Geschwister. Der Roman ist in sich stringent konzipiert. Der Roman ist logisch und nachvollziehbar.
Der Roman enthält sehr viele Dialoge und Beschreibungen. Er lässt sich sehr gut lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Meiner Meinung nach ist die Sprache recht einfach gehalten und besticht nicht durch besondere Elemente. Das Ende ist offen gestaltet, sodass man als Leserin sehnsüchtig den zweiten Teil erwartet.
Als Zielgruppe ist definitiv eine weibliche Leserschaft zu nennen, denn dieses Thema geht sehr zu Herzen und berührt besonders Frauen.
Ein sehr einfühlsamer Roman, der die Leserinnen zu Tränen rührt, ein Familienroman, den man so schnell nicht vergisst.
Ich bedanke mich bei Gerth Medien und NetGalleyDE für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.
Auch ein Weltmeer kann Familienbande nicht trennen
1909 London. Edna McAlister lebt mit ihren Zwillingen Kathie und Garth sowie der jüngsten Tochter Gracie über einer Näherei, wo sie nach dem Tod ihres Ehemannes mehr schlecht als recht für das Familienauskommen arbeitet. Ihre älteste Tochter Laura trägt mit ihrer Anstellung als Dienstmädchen auf dem Land zum Unterhalt bei. Doch dann wird Edna schwer krank und muss ins Krankenhaus. Aufgrund einer unüberlegten Tat von Garth steht plötzlich die Polizei in der Wohnung und bringt die drei Kinder ins Waisenhaus, um sie von dort nach Kanada zu verbringen, wo sie in unterschiedlichen Familien untergebracht und dort zur Arbeit herangezogen werden. Als Laura aufgrund der Nachricht bezüglich der Krankheit ihrer Mutter nach London eilt, sind ihre Geschwister bereits weg. Laura setzt alles daran, ihre Geschwister aus Kanada zurückzuholen und erhält Unterstützung durch den Sohn ihres ehemaligen Dienstherren, den Anwalt Andrew Frasier, der gemeinsam mit seinem Kanzleipartner von der Regierung dazu aufgefordert wurde, der Kinderverschickung auf den Grund zu gehen…
Carrie Turansky legt mit „Weiter als der Ozean“ einen gefühlvollen historischen Roman basierend auf wahren Begebenheiten vor. Der flüssige, berührende und farbintensive Erzählstil lässt den Leser in das erste Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts reisen, um dort Laura und das Schicksal ihrer Familie sowie vieler anderer Kinder kennenzulernen. Empathisch, aber auch unterhaltsam, schildert die Autorin dem Leser, dass im damaligen England Waisenkinder nach Kanada verschickt wurden, um dort Aufnahme in neuen Familien zu finden. Mal fanden sie dort wirklich Familienanschluss, doch viele von ihnen wurden auch misshandelt oder als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Viel schlimmer jedoch mutet die Tatsache an, dass Kinder aus Familien verschickt wurden, die ein liebevolles Zuhause besaßen und deren Familie gerade in einer finanziellen oder krankheitsbedingten Notlage waren, ohne die Eltern zu informieren und so auseinanderzureißen, ganz zu schweigen davon, dass die leiblichen Eltern kaum Möglichkeiten hatten, ihre Kinder zurückzubekommen. Dies ist auch Tatbestand in dieser Geschichte und lässt beim Leser neben einer Achterbahn der Gefühle auch Fassungslosigkeit aufkommen. Fürsorgepflicht des Staates ist gut und richtig, sollte aber so stattfinden, dass Familien die Chance haben, wieder zusammenzufinden, wenn sich die Umstände geändert haben. Der christliche Aspekt spielt in diesem Buch ebenfalls eine Rolle, die nach Beistand suchenden kleinen Gebete der Protagonisten sowie das Vertrauen in Gott sind sehr schön den jeweiligen Situationen angepasst. Am Ende fügt sich einiges zusammen, schade nur, dass man nicht erfährt, was aus Gracie geworden ist.
Lebendige Charaktere mit glaubhaft menschlichen Zügen nehmen den Leser schnell für sich ein und lassen ihn hautnah an den einzelnen Schicksalen teilhaben. Laura ist eine fürsorgliche und liebevolle Frau, die manchmal nicht unbedingt die richtigen Mittel wählt, um ans Ziel zu kommen, jedoch aus hehren Motiven handelt. Sie behält ihr Ziel im Auge, lässt sich nicht entmutigen und zeigt viel Liebe für ihre Familie. Kathie ist zwar ein Teenager, doch wirkt sie in vielem schon sehr erwachsen. Ihr Schicksal geht einem richtig zu Herzen, während ihr Zwillingsbruder mehr Glück hatte und schon die kurze Aufenthaltsspanne ihn wie einen Mann wirken lassen. Andrew ist ein ehrlicher und empathischer Mann, der sich dem Recht verschrieben hat, ebenso sein Partner Henry Doubt. Und Rose wird Laura eine herzlich zugeneigte Freundin.
„Weiter als der Ozean“ ist historisch aufbereitetes Zeitzeugnis anhand von wahren Begebenheiten und einem ergreifenden Familienschicksal, wobei auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Trotz schwierigem Thema besticht die Geschichte durch ihre leichte Erzählweise. Wirklich empfehlenswerte Lektüre!
London,1909. Nach dem Tode ihres Mannes muss die Witwe Edna McAlister ihre vier Kinder alleine großziehen. Obwohl alle mit anpacken, reicht das Geld vorne und hinten nicht, und die älteste Tochter Laura muss weiter entfernt eine Stelle als Hausmädchen annehmen.
Als die Mutter schwer erkrankt, werden die drei jüngeren Geschwister einfach in ein Waisenhaus gegeben. Obwohl Laura so schnell wie möglich nach London zurückkehrt, wird sie nicht zu ihnen gelassen. Sie stehen jetzt unter der Obhut des Staates. Kurze Zeit später befinden sich die Kinder bereits auf dem Weg nach Kanada, um sie dort als billige Arbeitskräfte zu vermitteln.
Laura setzt alle Hebel in Bewegung, um das Sorgerecht zu bekommen, doch es ist zu spät. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als unter falschem Namen eine Stelle im Heim anzunehmen und andere Kinder nach Kanada zu begleiten. Nur so kann sie herausfinden, was mit ihren Geschwistern passiert ist.
In einem anderen Handlungsstrang geht es um den attraktiven Andrew Frasier, der zum Ärger seines Vaters nicht auf dem herrschaftlichen Gut lebt, sondern Jura studiert hat und nun für eine Organisation tätig ist, die sich um Heimkinder kümmern soll. So führt ihn sein Weg auch nach Kanada, wo ihm schnell einige Vorzeigefamilien vorgeführt werden, sodass er sieht, wie gut es die Kinder getroffen haben.
Carrie Turansky hat über die Verschiffung britischer Waisenkinder nach Kanada geschrieben, wovon ich vorher noch nie gehört habe.
Obwohl das Thema gar keine einfache Kost ist, lässt sich der Roman sehr leicht lesen. Das gelingt einem, weil Laura und Andrew sympathische Charaktere sind und die Story auch die eine oder mehrere Romanze enthält.
Manche Kinder trafen es gut an in ihren neuen Familien, aber viele wurden wie Sklaven gehalten, mussten von morgens bis abends schuften, wurden oft misshandelt oder gar missbraucht. Eine Lobby hatten sie nicht. Es gab in England quasi niemanden, den es wirklich interessierte, was mit ihnen nach der Überfahrt passierte.
Unerwartete Hilfe bei ihrer Suche bekommt Laura von Andrew, der ihr zur Seite steht und versucht herauskriegen, in welche Familien ihre Geschwister gekommen sind. Er ist fassungslos, welche Missstände er dabei aufdeckt.
Im Nachwort habe ich gelesen, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, was das Ganze noch unvorstellbarer macht.
`Weiter als der Ozean` ist ein Roman, den ich unbedingt empfehle!! Toller Schreibstil, interessantes, sehr berührendes, spannend umgesetztes Thema mit liebenswerten Protagonisten.
London, 1909: Nachdem Tod ihres Mannes muss sich Edna McAlister alleine mit ihren Kindern durchschlagen. Mit Näharbeiten bringt sie sich und die drei Jüngsten durch. Doch dann erkrankt sie ernsthaft. Laura, die im Haushalt der Frasiers außerhalb von London als Kammerzofe beschäftigt ist, reist sofort nachdem sie davon erfährt nach London, um sich um ihre Geschwister zu kümmern. Doch die wurden ins Waisenhaus gebracht. Sie weiß, dass sie die Geschwister schnell auftreiben muss, weil viele Kinder nach Kanada verschifft werden. Doch sie rennt vor Wände., aber sie gibt nicht auf. Unterdessen stellen Andrew Frasier und sein Kollege Henry Dowd Untersuchungen für das Innenministerium in Sachen Kinderemigration an. Sie treffen sich dann wieder und machen sich gemeinsam auf die Suche nach Lauras Geschwistern.
Es ist eine emotionale und sehr berührende Geschichte, zumal sie auf wahren Begebenheiten beruht.
In England gibt es zu der Zeit viele arme Kinder, darunter Weisen und Obdachlose. Man steckt sie in Armen- und Waisenhäuser und ist froh, wenn man sie wieder loswird, denn sie verursachen Kosten. Es gibt Organisationen, die sie nach Australien oder Kanada vermitteln und wohlhabende Leute unterstützen dies in dem Glauben, dass sie den Kindern etwas Gutes tun. Häufig wird nicht geprüft, ob die Kinder wirklich alleinstehend sind. Wenn sie dann in dem neuen Land ankommen, werden viele von ihnen ausgebeutet, vernachlässigt und missbraucht. Daher werden in England immer mehr Stimmen laut, die gegen dieses Verfahren sind. Henry Dowd soll dies untersuchen und spannt auch Andrew Frasier ein.
Lauras Mutter wird wieder gesund und sie möchte ihre Kinder zurückhaben. Doch das geht nicht, niemand hilft ihr. Daher versucht Laura alles, um ihre Geschwister zu finden – das tu sie mit Gottvertrauen, aber manchmal auch ein wenig naiv. Mir haben aber auch die Geschwister leidgetan, die nicht einmal zusammenbleiben konnten, sondern nach Jungen und Mädchen getrennt wurden.
Ich habe mitgefühlt, mitgefiebert und gehofft, dass die Familie wieder zusammenkommt. Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt und es wird einen weiteren Band geben.
Ich kann diesen Roman, der unter die Haut geht, nur empfehlen.
Anfangs musste ich mich etwas einlesen, aber mit der Zeit entpuppte sich das Buch zu einem fesselnden Schmöker. Das Ende ist recht offen gehalten und ich möchte unbedingt erfahren, wie es weitergeht! Der Schreibstil ist sehr angenehm und 3 abwechselnde Erzählstränge beleuchten ein dunkles Thema aus verschiedenen Perspektiven: die Verschiffung von Waisenkindern nach Kanada. Für manche ging es gut, aber es gab auch Kinder, die schlimme und entwürdigende Erfahrungen machen mussten. Ich gebe 4,5 Sterne
"Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht." (Psalm 82,3)
London 1909: Der Tod ihres Ehemanns trifft Edna McAlister ziemlich unverhofft. Mit Näharbeiten versucht sie, ihre Zwillinge Katie und Garth sowie Grace ihre Jüngste über Wasser zu halten. Laura, ihre Älteste, arbeitet währenddessen als Kammerzofe außerhalb Londons. Doch dann wird Edna schwer krank und muss sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf einmal stehen die drei Kinder alleine da. Als man Garth beim Stehlen eines Brots erwischt, werden sie getrennt und in Waisenhäuser untergebracht. Doch ehe Laura ihnen helfen kann und die Mutter wieder gesund wird, erfährt sie, dass man ihre Geschwister nach Kanada verschickt hat. Andrew Fraiser, der Sohn ihrer Arbeitgeberin, möchte ihr helfen. Doch ehe sie ihn darum bitten kann, versucht Laura die Geschwister auf eigene Faust zu finden. Nichtsahnend begegnen sich die beiden jedoch auf demselben Schiff nach Kanada. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Geschwistern, was nicht gerade einfach ist.
Meine Meinung:
Das zauberhafte Cover stellt schon ein wenig den Inhalt dieser Geschichte dar und passt sehr gut dazu. Der Schreibstil ist unterhaltsam, bewegend und emotional, sodass mir die Geschichte wirklich ans Herz geht. Besonders dadurch, dass sie auf wahren Begebenheiten basiert. Arme, verwaiste und obdachlose Kinder und Jugendliche ohne ein normales häusliches Umfeld galten im Großbritannien seit dem 17. Jahrhundert als soziales Problem. Deshalb verschiffte man viele Jahre Kinder nach Kanada oder Australien, wo Wohltätigkeitsorganisationen oder Kirchen ein neues Zuhause für sie suchten. Doch leider waren die Unterbringungen nicht immer ideal für die Kinder. Einige Familien suchten nur billige Arbeitskräfte und ließen die Kinder den ganzen Tag schwer arbeiten. Dazu bekamen sie oft viel zu wenig zu essen und an Liebe fehlte es natürlich völlig. Im Grunde ging es einigen Kindern nicht besser als Sklaven. Die britische Regierung förderte das ganze noch, ohne danach zu schauen, ob die Kinder wirklich gut untergebracht waren. Mitunter kam es dabei vor, dass Fehler unterliefen und Eltern dieser Emigration gar nicht zustimmten. Dadurch waren die Kinder dann nach der Verschiffung nicht mehr auffindbar. Das England im Thema Waisenhäuser kein Einzelfall war, kann ich mir gut vorstellen. Den auch die Heime in Deutschland waren nicht besser gewesen. Um genau diese Problematik geht es der Autorin in dieser Geschichte. Hauptsächlich geht es dabei um den Werdegang von Katie und die Suche Lauras nach ihren Geschwistern. Ich war wirklich entsetzt darüber, wie man nicht nur in den Waisenhäusern Großbritanniens, sondern ebenso in den neuen Familien Kanadas mit den Kindern umging. Dass man nicht einmal die Möglichkeit hat, seine Kinder wieder zubekommen, wenn es einem besser geht, hat mich schon schwer erschüttert. Das eine Regierung mehr zu sagen hat als die eigenen Eltern, selbst wenn die nachweisen kann, dass es den Kindern bei einem gut geht, fand ich unwürdig. Ich bin froh, dass sich inzwischen in all den Jahren vieles geändert hat. Dass man überhaupt auf die Idee kam, Kinder aus ihrer Heimat zu reißen, ist unfassbar. Nur gut, dass Katie und Laura ihren Glauben haben und dadurch ihr Schicksal in Gottes Hand legen können, selbst wenn sie mitunter mit Gott hadern. Carrie Turansky hat hier ein wirklich bewegendes Kapitel der englischen Geschichte hervorgeholt. Dabei gefiel mir besonders die Beschreibungen des damaligen Londons mit all seiner Problematik. Ebenso wie die Verschiffung, bei denen es oft Unfällen gab und Kinder dabei sogar ums Leben kamen. Besonders beeindruckend hat mich die unaufhaltsame Suche von Laura nach ihren Geschwistern. Gut eingefügt waren außerdem die Gebete und geistlichen Gedanken, die hier mit kursiver Schrift dargestellt werden. Schade nur, dass man erst am Ende erfährt, das dies erst der erste Teil der Geschichte war und es eine Fortsetzung gibt. Doch so warte ich nun gespannt auf den zweiten Teil, kann dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne dafür.