Goodbye, Bukarest

Roman

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Erscheinungstermin 11.02.2020 | Archivierungsdatum 10.12.2020

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Zum Inhalt

Es ist ein Rätsel in ihrer Familiengeschichte, ein blinder Fleck. Von Bruno, dem ältesten Bruder ihrer Mutter – dem es gelang, dass alles, was er berührte, zu zittern aufhörte – hieß es immer, er sei bei  

Stalingrad gefallen. Es war eine Lüge: Als Astrid zufällig davon erfährt, muss sie die Suche nach Bruno aufnehmen, ohne erklären zu können, warum. Und diese Spur führt nach Bukarest … Astrid begegnet Menschen, die Bruno nahekamen, und hört Lebensgeschichten voller Farbigkeit und Dramatik, die Streiflichter auf ihn werfen. Zusammen mit zahlreichen Bezügen zu Kunst und Literatur entsteht daraus ein dichtes Gewebe, auf dem Brunos Leben erscheint: seine Einsamkeit, die eisige Weite vieler Jahre und die vielen Momente menschlicher Wärme und größter Geistesverwandtschaft. Ein bewegender, bildgewaltiger und poetisch dichter Roman über ein europäisches Schicksal und eine Hommage an die Bedeutung von Literatur und Liebe in unserem Leben.

Es ist ein Rätsel in ihrer Familiengeschichte, ein blinder Fleck. Von Bruno, dem ältesten Bruder ihrer Mutter – dem es gelang, dass alles, was er berührte, zu zittern aufhörte – hieß es immer, er...


Eine Anmerkung des Verlags

Ausstattung: gebunden mit Schutzumschlag

Ausstattung: gebunden mit Schutzumschlag


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783825152307
PREIS 22,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Auf der Suche nach Bruno

Dieses autobiografisch geprägte Buch der in Schweden lebenden Autorin Astrid Seeberger beschreibt ihre Recherche nach ihrem Onkel Bruno, der im Krieg vermisst und für tot gehalten wurde. Er war im Krieg als Flieger unterwegs, wurde gefangen genommen und in Lager in Sibirien und Kasachstan geschafft. Später ging er nach Bukarest, Rumänien und erlebt die Diktatur unter Ceausescu.
Diese Spurensuche folgt den Berichten von Menschen, die Bruno kannten, und das über die Jahrzehnte. Da sind Dmitri, der schon als Junge in ein Lager gekommen ist und Dinu, ein Komponist aus Rumänien. Später auch Jakob, Brunos Sohn.
Dadurch entsteht ein Porträt des Menschen Bruno, aber auch die anderen Figuren sind eindrucksvoll. Diese Figuren werden wirklich entwickelt und wirken realistisch und lebensnah.
Überaus gelungen sind die Beschreibungen durch das ganze Buch, aber insbesondere die über das Leben in Bukarest sind brillant.
Ein großartiges Buch, verfasst in einem eleganten Stil!

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Dieses Buch gehört zweifellos zu den besten des Jahres 2020.
Die Ärztin und Autorin Astrid Seeberger erzählt hier - stark autobiographisch gefärbt - die Geschichte der Suche nach ihrem Onkel Bruno, der – so wurde bisher vermutet – in der Schlacht von Stalingrad fiel, doch nun gibt es Hinweise auf ein Leben nach dem Krieg.

Der Roman zerfällt in zwei Teile: Zunächst wird die Geschichte des Deutschrussen Dimitri erzählt. Als Junge in Moskau lebend wird er 1941 in ein Kinderarbeitslager nach Sibirien verschleppt, seine Mutter ist Deutsche, damit gilt er von vornherein als Schädling, Spion und Gegner Russlands. So wird er nach Kriegsende nicht entlassen, sondern zu Zwangsarbeit verurteilt und in ein Straflager für Erwachsene in Kasachstan verbracht. Dort trifft er den Rumänen Dinu, eine Liebesbeziehung entwickelt sich.
Astrid Seeberger erzählt diesen Part sehr eindringlich, dabei benutzt sie keine drastischen Worte, keine horriblen Attribute – es sind schlichte, fast nüchtern-journalistisch-beschreibende Sätze, hier ist nichts zu viel, nichts ausgeschmückt und dadurch entsteht ein ungeheurer Sog in die Geschichte, denn es sind gerade diese lapidaren Sätze, die in ihrer Gesamtheit so berühren.

Im zweiten Teil des Romans, in dem es um Dinus Geschichte mit dem vermissten Bruno geht, findet sich eine andere, weichere, liebevollere Sprache. Dinu trifft Bruno noch im Straflager, als beide endlich entlassen werden, gehen sie in Dinus Heimatstadt Bukarest.
Wird es nach Jahren und Jahren der Zwangsarbeit, der Entbehrung, der Eiseskälte nun Freiheit, Glück, Wärme, ein Leben mit Büchern, Musik, Kunst geben? Bald schon fallen dunkle Schatten auf die leuchtende "Märchenstadt" Bukarest: Diktatur, Ceausescu, Securitate …..

Astrid Seeberger ist ein großer, ein bewegender Roman gelungen, erschienen im ambitionierten Verlag Urachhaus, kann das Buch uneingeschränkt empfohlen. Großes Leseglück ist garantiert.

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Es handelt sich um eine Familiengeschichte, die nach dem 1. Weltkrieg beginnt und bis in die Gegenwart reicht. Auslöser ist die verstorbene Mutter von Astrid, die immer behauptet hat, dass ihr Bruder Bruno im 2. Weltkrieg vei Stalingrad zu Tode gekommen sei. Aber irgendwie hat Astrid das Gefühl, dass da mehr ist und beginnt intensiv zu recherchieren.  Sie sucht Zeitzeugen auf  und erfährt Stück für Stück die Lebensgeschichte von Bruno. Seine Strafzeit in einem sowjetischen Lager, seine Freunde dort, seine Sehnsüchte. Nach seiner Freilassung begibt er sich auf Umwegen mit Dinu nach Bukarest, wo er seine grosse Liebe Naja kennenlernt und für sie sogar das Kind annimmt, dessen biologischer Vater er nicht ist.  Die unfassbar schweren Lebenssituationen sowohl im Strafgefangenenlager als auch später unter der Diktatur in Rumänien werden sehr ergreifend und nachvollziehbar geschildert. 

Das Geheimnis um Bruno löst sich Stück für Stück auf und ergibt zum Schluss ein vollkommenes Bild  wie bei einem Puzzle. 

Die Autorin schreibt gefühlsbetont und sehr lebendig. In jedem Kapitel beschreibt ein Zeitzeuge seine Erlebnisse mit Bruno, die bedeutendsten zum Ende des Romans, die von Dinu und Sohn Jakob, was auch gleichzeitig das längste Kapitel ist. 

Der Roman ist wortgewaltig und tiefgründig geschrieben und die Auflösung um Brunos Schicksal ist äußerst spannend. 

Der Roman ist sehr gelungen und sehr lesenswert.

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Die Autorin Astrid Seeberger erzählt von der Suche ihres Onkels Bruno, der von der Familie für Tod erklärt wurde.  Er soll in Stalingrad gefallen sein. Nach dem Tod ihrer Mutter findet Astrid einen Anhaltspunkt,  das der Onkel Bruno nicht im Krieg gefallen war. Er soll in Bukarest als Pilot gearbeitet haben. Die Suche gestaltet sich schwierig, da sie in den Sachen ihrer Mutter keinen Anhaltspunkt für den Aufenthalt ihres Onkels findet. Sie weiß noch nicht einmal, ob er noch am Leben ist. Durch einen befreundeten Kollegen aus Bukarest hat sie eine Anzeige in der Zeitung geschaltet. Es gab darauf keine Antworten.
Nun begibt sich Astrid selber auf die Suche.  Sie trifft viele Menschen, die Bruno gekannt haben und so erfährt sie die Lebensgeschichte ihres Onkels.
Bruno ist dann über Berlin zurück in seine alte Heimat nach Bayern gegangen.
Man erfährt sehr viel über das Land Rumänien und wie es unter der Diktatur Ceausecsu zuging.

Es ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, die die Autorin sehr gut beschreibt.

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Eine Geschichte, die lange in Erinnerung bleibt

Astrids Mutter hat immer erzählt, dass ihr Bruder Bruno im Krieg gefallen ist. Erst nach dem Tod der Mutter erfährt Astrid, dass es eine Lüge war. Es gab nämlich Spuren, denen übrigens auch die Mutter nachgegangen war, dass Bruno den Kampf um Stalingrad überlebt hat.
Astrid, die ihre Mutter und Deutschland als siebzehnjähriges Mädchen verlassen hat und nach Schweden ausgewandert ist, beginnt die Suche nach ihrem verschollenen Onkel. Sie muss unbedingt erfahren, warum ihr Onkel nicht heimgekehrt ist. Und warum ihre Mutter gelogen hat? Welches Familiengeheimnis hat sie mit ins Grab genommen?

Die Suche hat Astrid zu den Menschen geführt, die ihrem Onkel damals begegnet sind. Aus ihren Geschichten erfährt sie nach und nach was Bruno widerfahren ist und wie er sein neues Leben gestaltet hat.
Die Geschichten, die Autorin in ihrem Buch erzählt, sind ein bewegendes Zeugnis der europäischen Geschichte in der Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis Oktober 2015. Unter anderem berichtet sie über Lebensschicksale der Deutschen, die bis zum deutsch-sowjetischen Kämpfen in Russland gewohnt haben, über die Straflager in Sibirien und Kasachstan, sowie über die Zeit nach dem Tod von Stalin.
Auch die Geschichte Rumäniens und ergreifende Menschenschicksale unter der Diktatur von Ceausescu nehmen viel Platz in diesem hoch interessanten Buch ein.

Brunos Wegbegleiter erzählen Astrid, was sie damals erlebt haben. Einfühlsam schreibt die Autorin über die tragischen Schicksalsschläge, die sie hinnehmen mussten:
„Ein Schatten war auf ihr Leben gefallen.“ (115)
„Und sie weinten zusammen. In der Nacht konnte man die Tränen laufen lassen.“ (121)
Bewegend ist die Geschichte von Dmitri alias Hannes, der als Zwölfjähriger nach Sibirien in eine Arbeitskolonie für Kinder verbannt wurde.

Viel Kraft und Trost in der schweren Zeit spenden den Menschen Bücher, klassische Musik und Kunst. Bruno liebte die Bücher von Montaigne, Rousseau, Hölderlin, Keller, Mann, Musil, Tschechow, T. S. Eliot. Dinu, sein rumänischer Freund, liebte Musik, spielte Klavier und komponierte selbst. Naja, Dinus Schwester, studierte an der Kunstakademie in Bukarest und malte Bilder.

Auch Astrid teilt diese Interessen und erinnert sich an die Worte ihres Großvaters:
„Das Einzige, was in meinem Leben ein Zuhause gewesen ist, (….) waren die Bücher und Bilder. Die kann mir niemand jemals wegnehmen, nicht jene Bücher und Bilder, die zu meiner Herzensangelegenheit geworden sind (…….) Sie sind ein Teil von mir geworden, sie leben in mir.“ (134)

Das Buch von Astrid Seeberger fesselt und bewegt. Es kann ruhig zur Herzensangelegenheit werden.

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Ich habe lange gebraucht, um mich in das Buch einzulesen. Keine leichte Unterhaltungslektüre, sondern ein Roman mit großer Tiefe und sehr emotionalen Szenen.
Update:
Ahnenforschung und die Geschichte des 20. Jahrhunderts sind mein Hobby, so war für mich dieses Buch in mehrfacher Hinsicht von Interesse.
Die Autorin begibt sich auf die Suche nach ihrem Onkel, von dem sie bis zum Tode ihrer Mutter vermutet, dass er in Stalingrad gefallen ist. Dieser Onkel Bruno aber ist nicht nur dem 2. Weltkrieg sondern auch Hitlers Straflager und Ceaușescus Securitate entkommen. Durch viele kleine Hinweise und Zufälle, wie das bei der Ahnenforschung so ist, kommt sie Bruno, seinen Zeitgenossen und sogar seinem (Stief)-Sohn auf die Spur.
Besonders die Berichte über das sowjetische Straflager „Burma“ in der kasachische Steppe haben mich sehr berührt. Bruno hat dort zwei Freunde, den deutschstämmigen Jugendlichen Dimitri/Hannes, und Dinu, den Rumänen. Dieser liebt Bruno so sehr, dass er auf seine Freilassung bei einem Korbflechter und seiner Familie wartet, obwohl er nach Hause fahren könnte. Diese grenzenlose Liebe zieht sich durch das ganze Buch wie ein roter Faden.
Ich werde nicht alle Details verraten, es soll ja spannend bleiben für künftige Leser. Ich empfehle dieses Buch sehr!

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