Heiter bis wolkig
Eine Deutschlandreise
von Fotografien von David Carreno Hansen, Sven Stolzenwald, Christian Werner, Text von Frank Goosen
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Erscheinungstermin 21.04.2020 | Archivierungsdatum 06.10.2020
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Zum Inhalt
»Heiter bis wolkig« lautet jene Formulierung der abendlichen Wettervorhersage am Ende der Tagesschau, die alles und nichts verspricht. Heimat – was ist das und wo lässt sie sich erkennen oder identifizieren? Drei junge Fotografen durchstreifen das Land auf der Suche nach dem »typisch Deutschen«, das sie zugleich fasziniert und befremdet. Auf ihrer Reise von Husum bis Donaueschingen wagen sie einen heiteren und selbstironischen Blick auf jenes Leben in der Provinz mit all seinen Eigenheiten und unhinterfragten Traditionen, der dem Betrachter ein Lächeln auf das Gesicht spielt. Dabei stellt sich die Frage, ob nicht von alldem auch etwas in uns selbst steckt? Begleitet werden die amüsanten Aufnahmen mit einem Vorwort von Frank Goosen, der mit nicht weniger Witz die Spur deutschen Seins und Scheins als historische Rückschau von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart verfolgt.
DAVID CARREÑO HANSEN (*1978, Madrid), SVEN STOLZENWALD (*1986, Neuss) und CHRISTIAN A. WERNER (*1980, Weimar) lernten sich an der Hochschule Hannover im Studiengang Dokumentarfotografie kennen. Heiter bis wolkig ist ihre gemeinsame Abschlussarbeit. Neben der Tätigkeit als freiberufliche Fotografen, arbeiten alle an (sozial)dokumentarischen Fotoprojekten. Der Autor FRANK GOOSEN (*1966, Bochum) ist auf seinen Lesungen in ganz Deutschland unterwegs, meist mit dem Zug.
»Heiter bis wolkig« lautet jene Formulierung der abendlichen Wettervorhersage am Ende der Tagesschau, die alles und nichts verspricht. Heimat – was ist das und wo lässt sie sich erkennen oder...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783775746687 |
PREIS | 22,00 $ (USD) |
SEITEN | 216 |
Links
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Blick auf das Heimatland
An dieses Fotobuch wurde ich durch das Vorwort von dem Romanautor Frank Goosen angelockt. Goosens Romane sind sehr humorvoll, auch dieser Text hat Ironie. Insgesamt verstehe ich den Text aber als ein Plädoyer für Nüchternheit und Sachlichkeit im Umgang mit Deutschland als Heimatland.
Damit gehe ich konform! Hitzige Gefühle führt schnell zum Nationalismus.
Es folgen viele erstaunliche Bilder von 3 verschiedenen Fotografen. David Carreño Hansen, Sven Stolzenwald, Christian A. Werner.
Die Fotos können Merkmale für Deutschland sein. Es könnte aber 3 andere Fotografen auch ganz andere Deutschlandbilder erzeugen.
Zu jedem Foto gibt es durchnummeriert eine Anmerkung, bestehend aus einem Satz oder Zitat. Oft herrscht auch hier Ironie vor! Daraus entsteht ein geschicktes Spiel mit Deutschlandklischees.
… warum fällt mir jetzt auf einmal kein einziger mehr ein?
Na, wer erkennt diesen Satzteil aus einem Song?
Das Vorwort von Frank Goose allein ist schon köstlich und ein wahrer Genuss. So kurz und so treffend kann man deutsche Geschichte zusammenfassen und zeigen, dass man es mit der Heimatliebe auch übertreiben kann. „Seinem Land sollte man vor allem nüchtern begegnen. Dann klappt es auch mit den anderen.“ trifft es auf den Punkt.
David Carreno Hansen, Sven Stolzenwald und Christian Werner können mit ihren Bildern regelrecht sprechen und Geschichten schreiben. Es ist unfassbar, welche Aussagekraft die Fotos haben. Es sind keine ausgeklügelten Aufnahmen, die man sofort toll und wunderschön findet. Eher das Gegenteil ist der Fall. Sie zeigen vornehmlich nicht so schöne Dinge. Aber gerade das lässt uns schmunzeln, nicken und uns wohlfühlen. Ja, das alles kennen wir. Das alles gibt es in unserer Heimat, in unserem so geliebten Deutschland. Aber was genau daran macht unser Deutschland denn so toll, dass man so entsetzlich stolz sein muss?
Zugegeben, es gibt auch „Vorzeigeecken“ und Dinge, die man in einem Bildband sammeln könnte, die Grund zum Stolz geben. Aber genau darum geht es ja – es gibt beides. Grund zum Schämen und Grund zum Stolz. Bei uns wie auch anderswo. Also Füße still halten und nicht so tun, als seien wir die Krönung schlechthin.
In diesem Bildband kann man versinken, man macht eine Deutschlandreise, man macht eine Zeitreise, man muss lachen, man möchte es nicht glauben, man erkennt alles und nichts. So wunderbar! Aber vielleicht sehen das jüngere Generationen anders als ich – ich bin aus Gooses Generation und kann ihn unglaublich gut verstehen und sehe die Bilder wohl mit ähnlichen Augen wie er. Dass mir dann noch zwei Fotos meiner Heimatstadt und eines aus meinem künftigen Zuhause begegnen und ich die auf der Stelle erkannt habe, finde ich natürlich wunderbar. Auch wenn es mich erschreckt und ich mich frage: ist es zum Schönfinden oder Schämen? Ich sehe es mit Humor und freu mich einfach!
Ja, hier geht es teils bissig zu, teils ironisch. Aber wer das Vorwort gelesen hat, der weiß, dass all dies mit einem Augenzwinkern gemeint ist und das Buch damit eine Art Gegengewicht zum übertriebenen Nationalstolz sein möchte. Und meiner Meinung nach ist das mehr als gelungen. Man muss ein wenig Humor mitbringen, die Fähigkeit haben, über sich selbst zu lachen und einsehen können, dass wir es lustig finden, anderer Nationalitäten Schwächen zu sehen, aber pikiert sind, wenn man bei uns den Finger in die Wunde legt. Dann hat man ein Buch in Händen, das mehr als nur gefällt.
Ach ja, dieses Buch hat einen ganz besonderen Zauber. „Heiter bis wolkig“ trifft es so wunderbar! Man blättert immer wieder vor und zurück und entdeckt auf jedem Foto weitere Details. Einmal quer durch Deutschland, einmal quer durch die Gefühlspalette. Und das mit Fotografien, die auch jeder Normalsterbliche hätte machen können. DAS ist Kunst. Ich bin begeistert! Fünf Sterne!
Das Buch Heiter bis wolkig Eine Deutschlandreise zeigt liest sich wie ein literarischer Spiegel. Lesen ist ja an sich zu viel gesagt, nein es zeigt vielmehr in Bildern wie die Deutschen ticken. Bei vielen Bildern musste ich immer wieder denken, ja typisch deutsch. Der Autor nimmt mit den Bildern keine Wertung vor, sondern zeigt dem Leser unverstellt eine Seite der Gesellschaft, die meist nicht so sehr beachtet wird. Dieses Buch ist kurzweilig und animiert doch immer wieder zum hineinschauen. Auch jungen Menschen kann hier etwas der eigenen Denkweise gezeigt werden die sie ja meist unbewusst miterleben.
Heiter bis wolkig ist ein Fotoband der besonderen Art.
Hier werden nicht etwa die schönsten und idyllischsten Plätze in Deutschland gezeigt, sondern Deutschland mal von seiner - wie der Titel schon sagt - heiter bis wolkigen Seite.
Viele Fotos habe ich aus meiner Kindheit wiedererkannt, wie beispielsweise die Wohnzimmerschrankwand in Eiche rustikal oder das kleine gehäkelte Deckchen auf dem Couchtisch. Es macht wirklich Spaß den Bildband durchzustöbern und die eine oder andere Erinnerung zu erwecken. Zusätzlich erhält man noch interessanten Fakten, erfährt man zum Beispiel, dass die Todesstrafe in Hessen erst 2017 abgeschafft wurde. Ein Fotobuch mit einer gesunden Portion Ironie zum schmökern und immer wieder neu entdecken.
Heiter bis wolkig, amüsant und doch gruselig, ist das noch BRD oder schon einig Deutschland?
Die Bilder lassen Erinnerungen aufkommen, sah das wirklich so aus oder sieht es immer noch so aus.
Es sind klare Bilder des Alltäglichen oft mit einer Prise Humor. So wandert man mit den Augen durch Deutschland, die Jugend hat das alles nicht mehr erlebt und gruselt sich. Die Älteren halten amüsiert inne.
Ein schönes Panoptikum des Alltäglichen und des alltäglich Irrsinns.
Mir hat der Band sehr viel Spass gemacht, in der Ebookversion waren mitunter zu wenig Kommentar ersichtlich - hat den Genuss aber nicht unbedingt geschmälert.
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Adrian Draschoff
Belletristik, Manga, Comics & Graphic Novels, Spiritualität & Religion