Die Parade

Roman

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Erscheinungstermin 08.04.2020 | Archivierungsdatum 30.06.2020

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Zum Inhalt

Mit seinem neuen Roman wirft Dave Eggers die Frage auf, ob der Westen in der Lage ist, die komplizierten Verstrickungen eines Entwicklungslands, das sich jahrelang im Bürgerkrieg befand, zu begreifen. Eine kluge, hochaktuelle Parabel und ein echter Pageturner. 
Zwei Straßenbauer werden von einer internationalen Baugesellschaft in ein vom Bürgerkrieg zerrissenes Land geschickt, um den armen Süden mit dem reichen Norden zu verbinden. Der Präsident des Staates will den noch jungen, fragilen Frieden mit einer Militärparade auf der neuen Straße feiern. Einer der beiden Männer möchte so schnell und korrekt wie möglich seine Arbeit verrichten, um bald wieder nach Hause zu können; der andere ist abenteuerlustig und nimmt voller Freude und Neugier alles mit, was ihm die neue Kultur, die fremden Menschen und das exotisch riechende Essen zu bieten haben. Meter für Meter kämpfen sie sich mithilfe einer hypermodernen Asphaltiermaschine voran. Die Straße wird länger, die Konflikte zwischen den beiden werden härter und nehmen eine dramatische Wendung, als einer der Männer lebensbedrohlich erkrankt. Beide kommen auf dieser Reise an ihre Grenzen – und müssen sich fragen, inwiefern sie der Bevölkerung wirklich helfen, wenn sie ihren Auftrag erfüllen. Tut man automatisch Gutes, wenn man Gutes tun will? In »Die Parade« zeigt sich erneut Dave Eggers’ besondere Begabung, soziale und politische Fragen mit den Mitteln der Literatur zu untersuchen – eine fesselnde Lektüre, die nachdenklich stimmt.
Mit seinem neuen Roman wirft Dave Eggers die Frage auf, ob der Westen in der Lage ist, die komplizierten Verstrickungen eines Entwicklungslands, das sich jahrelang im Bürgerkrieg befand, zu...

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783462320336
PREIS 20,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die Geschichte zog mich von Beginn an in ihren Bann. Wie von Dave Eggers gewohnt: gut geschrieben, flüssig und leicht zu lesen, Für mich wieder einmal: Dave Eggers in Höchstform.

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Unfassbar gut, fesselnd, gut geschrieben und ein sagenhaftes Ende (e´was ich in letzter Zeit oft vermisst habe)

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Wie "nützlich" ist Entwicklungshilfe tatsächlich, oder wem nützt sie am ehesten? Wie schon im "Mönch von Mokka" greift Eggers engagiert und fundiert soziale Themen auf und verwandelt sie in gut lesbare Literatur. Nichts an "Die Parade" ist erfreulich, heiter, dennoch liest der Roman sich wie von selbst: zieht an und stößt ab, und gibt jede Menge Denkanstöße.
Ein wichtiger und fesselnder Kontrapunkt im weiten Meer der leichten Unterhaltung.

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Äußerst kurzweilige Geschichte, die beiden Hauptprotagonisten kann man sich wahrlich vorstellen. Vier und Neun, Realnamen werden nicht genannt, könnten unterschiedlicher nicht sein. Genau dieser Konflikt reitzt in dieser Geschichte.

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›Eggers’ Parabel über westliche Aufbauhilfe. Ein beeindruckend spannendes Buch, obwohl es extrem minimalistisch und kaum spannend daher kommt. Ein Buch, das nachwirkt.‹

Vier und Neun kommen als Straßenbauer für einen großen Konzern in ein vom Bürgerkrieg zerstörtes Land. Sie sollen einen modernen Highway zwischen dem armen Süden und dem reichen Norden bauen. Während Vier das Geschäft kennt und so stoisch und regelkonform wie möglich die Arbeit verrichten will, gerät er zunehmend in Konflikt mit Neun, einem Lebemann, der gegen alle Konzernregeln möglichst viele Erfahrungen mit der fremden Kultur mitnehmen möchte. Als einer der beiden plötzlich schwer erkrankt, beginnt ihr Leben dramatische Wendungen zu nehmen und über allem schwebt die Frage, ob sie den Menschen wirklich helfen.

›Die Parade‹ ist Dave Eggers’ neuester Roman. Er erscheint am 08.04.2020 bei Kiepenheuer & Witsch und umfasst 192 Seiten, die sich in 23 Kapitel gliedern. ›Die Parade‹ ist als Parabel angelegt. Für mein Rezensionsexemplar bedanke ich mich bei KiWi und NetGalley.

›Die Parade‹ war für mich so eine typische Zufallswiederentdeckung. Meine ersten Erfahrungen mit Dave Eggers hatte ich vor Jahren mit ›Der Circle‹ gemacht, ich war rundum begeistert, hatte mir vorgenommen, insbesondere noch an seine ausgezeichneten Bücher zu gehen, das ging dann irgendwie vergessen (ihr kennt das). Dann wurde mir ›Die Parade‹ zufällig auf NetGalley empfohlen und ich dachte mir, Eggers, da war doch was, bei KiWi, dann kann schon nichts schief gehen, fragste mal an. Und siehe da, alles richtig gemacht.

Was an ›Die Parade‹ schnell auffällt, fast die komplette Handlung ist im Klappentext schon vorweg genommen und sie klingt, so als Spannungskurve, gar nicht so spektakulär. Tatsächlich ist die Handlung in einiger Hinsicht ziemlich minimalistisch angelegt: Fast das ganze Buch findet auf bzw. an der Straße, die die beiden Protagonisten bauen, statt. Die wenigen Figuren, die überhaupt eine nennenswerte Rolle spielen, brauchen nicht einmal richtige Namen. Die Handlung an sich ist kein Spektakel, wirklich nicht. Trotzdem, und das hat mich wirklich überrascht, kann man das Buch nicht auf die Seite legen. Eggers erzeugt eine ganz subtile Spannung, die sich aber eben nicht auf Spektakel, sondern auf der Geschichte selbst begründet. Schwer zu erklären, ich verstehe das selbst nicht so genau, aber es ist faszinierend.

Obwohl auch Eggers’ Charaktersetting minimalistisch daher kommt, könnten seine Protagonisten nicht unterschiedlicher sein. Eggers’ Erzähler begleitet Vier, einen Straßenbauveteranen. Vier kennt nur seinen Auftrag und die Konzernregeln, die jeglichen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung streng verbieten. Der Auftrag hat quasi eine Deadline, denn eine große Parade ist zur Einweihung der Straße geplant – die zudem als großes Zeichen im Friedensprozess verstanden wird. Vier ist fest entschlossen, die Deadline einzuhalten. Doch obwohl hochgradig stoisch, zwingen ihn die Umstände dazu, eine Entwicklung durch zu machen.

Ihm gegenüber steht Neun, der praktisch in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von Vier ist. Die Straße ist Neuns erster Auftrag für die Firma und er ist begierig darauf, möglichst viel von Kultur und Menschen mitzunehmen. Die Regeln sieht er eher als nett gemeinte Information, Ernst nimmt er sie nicht. Dabei missachtet er nicht nur die scheinbar vollkommen überzogenen Regeln, sondern auch die, die tatsächlich erkennbar Sinn machen.

Mit Vier und Neun treffen zwei Charaktere aufeinander, die nur in einem großen Knall kollidieren können. Doch die Umstände zwingen sie, neue Seiten an sich zu entdecken.

Das alles findet in einem Aufbauhilfeszenario statt, das immer wieder über die großen Fragen nachzudenken anregt. Wie hilfreich sind die vermeintlich gut gemeinten Eingriffe des Westens in sog. Entwicklungsländern? Wie viel Selbstlosigkeit steckt dahinter und wer profitiert eigentlich wirklich? Und wie geht man damit um, wenn gut gemeinte Hilfe plötzlich den Weg in die Katastrophe bahnt? Dave Eggers beantwortet diese Fragen nicht wirklich, aber er regt eindrücklich dazu an, genauer hinzusehen. Aufbau- und Entwicklungshilfe hat ihre Schattenseiten mit teils drastischen Konsequenzen. Die werden oft überspielt.

›Die Parade‹ hat mich in einiger Hinsicht beeindruckt. Insbesondere durch die ganz spezielle Art der Spannung, die Eggers aus einem scheinbar wenig ergiebigen und im Klappentext schon fast auserzählten Plot generiert. Aber auch durch die Art, wie er ganz subtil zum Nachdenken anregt. Ein wohl immer aktuelles Buch und literarisch ein echtes Schmuckstück.

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Nach einem Bürgerkrieg in einem fernen land werden 2 Männer aus dem Ausland beauftragt , eine Strasse zu bauen. Sie soll die landbebevölkerung an die Zivilisation anbinden, den Fortschritt fördern.
Der leitende Arbeiter geht distanziert an die Aufgabe, möchte Sie gut und schnell beenden und bald nach Hause zurückkehren.
Der andere lässt sich von der Bevölkerung komplett einnehmen, lebt mit ihnen und muss dafür teuer bezahlen.
Die Folgen ihre Unternehmens am Ende wird beide Männer zutiefst überraschen.

Ein kleines hartes und treffendes Buch. Wie hilft man richtig, wem kann man trauen, welche Konsequenzen haben vermeintlich gute taten?
Ein Buch, das nachhallt, typisch eggers

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Dave Eggers ist bekannt dafür, dass er in seinen Büchern brisante politische Themen aufgreift. So auch in dieser Parabel. Zwei Strassenbauer haben den Auftrag in einem vom Bürgerkrieg zerrüttetes Land den arme Süden mit dem reichen Norden mit einer Strasse zu verbinden. Sie haben eine Deadline einzuhalten, da bereits eine Parade zur Einweihung geplant ist.

Vier ist ein loyaler Arbeiter und hat schon einige solche Aufträge ausgeführt. Für Neun ist es das erste Mal. Während Vier seine Arbeit korrekt und schnell ausführen möchte, möchte Neun möglichst viel vom Land und den Menschen mitnehmen und vernachlässigt seine Arbeit. Vier beginnt seinen Kollegen zu hassen bis zu dem Moment dieser schwer erkrankt.

Das Buch ist aus dem Blickwinkel von Vier geschrieben. Wir erfahren seine Gedanken und seine Sichtweise. Was Neun in seiner Abwesenheit treibt, erfahren wir nur aus den seltenen Gesprächen der beiden. Dave Eggers hat einen minimalistischen Schreibstil gewählt. Nur das Wesentliche wird erzählt. Mir hat die Entwicklung vom Plot sehr gut gefallen und lässt den Leser am Schluss das Buch mit offenem Mund und viel Stoff zum Nachdenken zurück.

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Ohne ein überflüssiges Wort legt uns Dave Eggers hier eine Parabel vor, über die man viel nachdenken kann.Mit einem überraschenden Ende - vielleicht kann man es auch vorhersehen, aber man hofft bis zum Ende, dass die Ahnungen sich nicht bestätigen. Hervorragend.

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Erstaunlich, wie es Eggers gelingt mit dem vermeintlich langweiligen Thema eines Straßenbaus dermaßen zu fesseln und dabei tiefgründige, gesellschaftskritische Fragen aufzuwerfen. Großartig!

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Ein unglaublich spannendes und fesselndes Buch, das einen durch seine Einfachheit in den Bann zieht. Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht. Es war bis zu der letzten Sekunde super und einfach großartig.

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Das Buch hat mich schwer beeindruckt. Hier geht es nicht nur um die Erzählebene, hier steckt so viel mehr dahinter. Wir haben zwei absolut unterschiedliche Charaktere, die jedoch in einem ehemaligen Kriegsgebiet zusammen einen Auftrag zu erledigen haben. Dabei müssen sie eigentlich Hand in Hand arbeiten, kollidieren in ihrer Unterschiedlichkeit aber dermaßen, dass dies schier unmöglich erscheint. Weder das Gebiet, noch die Menschen werden mit Namen benannt. Das macht alles kompatibler und übertragbarer, sorgt gleichzeitig aber auch für ein mulmiges Gefühl, weil alles scheinbar distanzierter erscheint. Ein Arbeiter, der gewissenhaft und sachlich nur das macht, was er aufgetragen bekommen hat und einer, der voller Neugier und Lebensfreude das unbekannte Land erkundet, dabei jedoch seine Arbeit vernachlässigt. Einer, der stoisch seine Aufgaben erledigt, einer der hinterfragt und verbessern will. Beide mit einer Mission, die jedoch am Ende auch ganz anders aufgeht, als erwartet. Sowas wie ein Meisterwerk!

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Minimalismus in Perfektion.

Dave Eggers hat mich noch nie enttäuscht. Auch diesmal nicht!

Handlung:
Mit der modernsten Asphaltiermaschine, wo gibt, ausgestattet, asphaltiert und liniert Vier die Straße von Süden nach Norden in nur 10 Tagen, in einem rückständigen Land, in dem bis vor kurzem ein mörderischer Bürgerkrieg tobte. Man kennt seinen Namen nicht, denn Anonymität ist besser in diesem Land, falls man entführt würde oder dergleichen. Auch der Name seiner Firma ist nicht öffentlich geworden. Vier macht seine Arbeit, stoisch, und das ist gut. Aber bei diesem Einsatz, hat er Neun an seiner Seite. Und sein Kollege sorgt mit seiner Lebensfreude und seiner Menschenfreundlichkeit für unkalkulierten Ärger.

Kommentar:
Dave Eggers greift fast immer gesellschaftspolitisch relevante Themen auf. Man kann nicht sagen, dass sein neuestes „Werk“ eine literarische Offenbarung sei. Gar nicht. Die Sätze. Karg. Dem Gedankengang des Vier angepasst. Vier und Neun sind Platzhalter. Der eine steht fürs Pflichtbewusste. Fürs Ausführen ohne Nachfragen. Verlässlichkeit. Pragmatismus. Handlangertum. Und Geldverdienen. Der andere für den sogenannten Gutmenschen. Neugier, Menschenzugewandtheit. Optimismus, der bis zur Dummheit reicht. Das Ende ist folgerichtig. Man sieht es mit Grausen kommen.

Der Roman ist toll. Gerade weil der Autor diesmal mit dem absoluten Minimalismus arbeitet. (Er kann auch anders). Seine Figuren. Reduziert. Sein Plot. Einseitig. Eintönig. Genau wie das Straßenbauprojekt. Das Ende. Folgerichtig.

Fazit: Kleiner Roman über den Zustand der Welt. Klasse. Wie eigentlich immer bei Eggers. Chapeau.

Kategorie: Gesellschaftspolitischer Roman.
Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 2020

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Die Parade von Dave Eggers in der Übersetzung von Ulrike Wasel ist ein fast klaustrophobisches Buch, das mich ein wenig ratlos zurücklässt. Ein Mann, der nur ein Ziel hat und eine Straße, die Hoffnung verspricht und für viele Untergang bedeutet.

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Zwei Männer ohne Namen, die nur Nummern haben, werden für den Bau einer Straße in ein fremdes Land geschickt. Die Straße soll das Land im wahrsten Sinne des Wortes verbinden, denn dort herrschte bis vor kurzer Zeit Krieg. Die Männer könnten unterschiedlicher nicht sein, einer strukturiert, akkurat, pünktlich und völlig nach den Regeln lebend, der andere spontan, neugierig und auch mal Vorschriften missachtend. Die Probleme beginnen schon beim ersten Aufeinandertreffen und der Roman nimmt im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt auf. Mehr möchte man an dieser Stelle nicht verraten, das Ende macht sprachlos ....

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Mit der Überschrift: Gut gemeint, ist noch lange nicht gut!!
trifft es den Inhalt wohl am besten.
Eine krasse Geschichte über den Bau einer Starße in einem Land in der Revolution.
Zwei Männer, einer absolut zuverlässig und die Firmenrichtlinien treu befolgend und sein neuer Kollege, ein lebensfroher Genussmensch sollen zusammen arbeiten.
Das wird abenteuerlich, gefährlich!
Ein gelungenges Bild über die Menschen im Einzelnen und im Ganzen!!

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Dave Eggers wieder einmal großartig! Ungewöhnliche Geschichte, in die man sich erst etwas einfinden muss, die einen dann aber nicht mehr vom Haken lässt. Und am Ende bleibt man sprachlos.

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Dave Eggers hat mit 'Die Parade' wieder einmal seinen Ruf als sozial engagierten und provokanten Schriftsteller bestätigt. Die Parabel über zwei Straßenbauer -die von ihm keine Namen sondern nur eine Nummer erhalten - packt einen von Beginn an bis zum bitteren Ende. Lesenswert!

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Ein unbenanntes Land, kurz nach dem Krieg, der den Norden und Süden verfeindet hatte. Nun soll eine Straße die beiden Landesteile verbinden und wieder vereinen. Zwei Arbeiter einer ausländischen Firma werden eingeflogen, um mit modernsten Maschinen innerhalb nur weniger Tage den Weg zu ebnen, was anschließend mit einer großen Parade gefeiert werden soll. Die beiden Straßenbauer kennen sich nicht und sollen nach Willen ihres Arbeitgebers auch weder miteinander und schon gar nicht mit der lokalen Bevölkerung engeren Kontakt aufnehmen, so wählen sie zwei Ziffern als Namen. Vier ist dies gewohnt, schon viele Einsätze hat er pflichtbewusst hinter sich gebracht, die strengen Regeln sind ihm ins Blut übergegangen. Für Neun ist es der erste Auftrag und er saugt die fremden Eindrücke von der ersten Minute an förmlich auf – weshalb er immer mehr seine Pflichten vernachlässigt und seinen Kollegen gegen sich aufbringt. So ungleich sie sind, bilden sie doch eine Schicksalsgemeinschaft und müssen miteinander die Aufgabe bewältigen, egal wie groß die Hürden sind, die sich vor ihnen auftun.

Dave Eggers bekanntester Roman ist sicherlich „The Circle“, in welchem er vor den Auswüchsen der großen Internetkonzerne warnt. „Die Parade“ ist ganz anders gelagert und erinnerte mich viel mehr an „Ein Hologramm für den König“, da auch dort in einem Infrastruktur-armen Land fern der Zivilisation der technische Fortschritt kommen soll und die ausländischen Arbeiter sich in einer absurden Situation gefangen sehen. Im Fokus des Romans stehen jedoch hier ganz eindeutig die beiden Straßenbauer, die verschiedener kaum sein könnten und das, obwohl sie ebenso wie ihre Umgebung zunächst kaum mit Charakteristika ausgestattet werden, nicht einmal Namen erhalten sie.

Die Konfrontation der beiden ist von der ersten Sekunde an abzusehen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis bei Vier die Hutschnur reißt und er das Treiben seines Kollegen nicht länger mitansehen will. Doch der unerwartete Schicksalsschlag, der sie beide letztlich trifft, zwingt Vier dazu, von seinem üblichen Verhalten abzuweichen und so etwas wie Menschlichkeit über das starre Befolgen von Regeln zu stellen. Ab diesem Moment ist er auch nicht mehr allein, er sieht die Bewohner des Landes mit anderen Augen, fasst Vertrauen und wird auch nicht enttäuscht. Zum ersten Mal kann er echte Erfahrungen machen und arbeitet sich nicht nur wie ein Roboter an der Straße ab. Das permanente Abwägen zwischen Mitgefühl und Pragmatismus, Großzügigkeit und Vorsicht lässt den Menschen hinter der Nummer zum Vorschein kommen.

Der Krieg als Hintergrund, vor dem die Geschichte ihren Anfang nimmt, taucht immer wieder am Rande auf, Bedrohungen kommen und gehen, aber nie sind Vier und Neun ernsthaft in Gefahr. Doch gerade als man denkt, dass offenbar durch menschliches Handeln, ein gewisses Maß an Offenheit und Mut auch Versöhnung und Miteinander möglich sind, packt Eggers die Keule aus. Nein, die Welt ist kein Ponyhof und wer sich zufrieden dieser Illusion hingibt, wird eine böse Überraschung erleben. Der große Fortschritt, der erzielt wurde, schlägt brutal zurück und lässt so den faden Beigeschmack, dass alles seinen Preis hat und selten ein Geschenk vom Himmel fällt.

Der Roman ist ganz sicher als Parabel zu lesen, die Fragen nach Moral, Ethik und Menschlichkeit aufreißt. So schnell man das kleine Buch auch gelesen hat, es wirkt nach und stimmt nachdenklich in vielerlei Hinsicht.

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Auf den ersten Blick passiert nichts spektakuläres in Dave Eggers' "Die Parade": Zwei ausländische Arbeiter bauen mit einer Hightech-Maschine eine neue Straße in einem Land in dem gerade erst ein verheerender Bürgerkrieg beendet wurde. Ein Entwicklungshilfeprojekt mit dem der Friedensprozess im Land unterstützt werden soll. Die Straße als Sinnbild für Hoffnung, Versöhnung und Veränderung, für die Menschen vor Ort aber ganz besonders auch für die beiden Arbeiter. Ruhig und, typisch für Dave Eggers, mit einer fesselnden Sogwirkung geschrieben, bis hin zum schockierenden Schluss.

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Dave Eggers beschreibt in diesem kurzen Roman den Konflikt zweier Straßenbauer in einem Entwicklungsland. Fluch oder Segen, Nähe oder Distanz zur Bevölkerung. Anschaulicher kann man den Sinn oder Unsinn, den Bau einer Straße zwecks Anschluss an die Zivilisation nicht beschreiben..

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Zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden Kollegen für zwei Wochen. Gemeinsam sollen sie eine Straße bauen. Der eine ist Gewissenhaft und strebsam, möchte die Aufgabe so schnell und so gut wie möglich hinter sich bringen. Der andere findet alles spannender als das, was er eigentlich tun sollte.

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Ein Entwicklungsland. Politische Spannungen nach einem Krieg in den beiden Landesteilen. Eine ausländische Firma, die eine Straße bauen soll, die beide Landesteile wieder verbindet. Eine futuristisch anmutende Maschine, die halbautomatisch monoton Abschnitt um Abschnitt der Straße teert, bedient nur von zwei Arbeitern.
Zwei Arbeiter, die unterschiedlicher nicht sein könnten - einer Vollprofi, der weiß, dass er sich in die einheimischen Angelegenheiten nicht einzumischen hat, der andere, offensichtlich Neuling, der entgegen den Anweisungen empathisch und interessiert auf die Bevölkerung zugeht.
Das ist der Plot und man sieht die Katastrophe herannahmen.
Doch es scheint, dass eine Gradwanderung zwischen Pragmatismus und Vorsicht auch ein Weg sein könnte.
Gebannt und fasziniert fragt sich der Leser, was in aller Welt Ausländer in Kriegsgebieten verloren haben. Was (außer Geld) treibt Männer dort hin, wo nur eine Messerschneide zwischen unerträglicher Monotonie und für sie gar nicht durchschaubarer oder gar beeinflussbarer, tödlicher Zwischenfälle liegt? Im großen Spiel jedenfalls sind sie nur kleine Steinchen.
Ein schmales Bändchen, aber es wird sie noch tagelang beschäftigen!

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Wer Dave Eggers mag, wird auch dieses Buch mögen. Kurzweilig, unterhaltsam und fesselnd erzählt, wie man es eben vom Autor gewohnt ist.

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Zwei Straßenarbeiter werden in ein von Krieg gezeichnetes Land geschickt, um eine Straße mit den modernsten Geräten zu asphaltieren. Die Straße wird den Norden mit dem Süden verbinden und verheißt für die verzweifelten Menschen große Erleichterung. Meter für Meter kämpfen sich die beiden sehr unterschiedlichen Männer durch das Land. Die Konflikte zwischen den beiden werden größer, der eine wird zu leichtsinnig, sodass er schliesslich lebensgefährlich erkrankt. Die Strasse muss zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein, und wird mit einer großen Parade eingeweiht. Unterwegs begegnen ihnen mißgünstige Rebellen, aber auch Menschen , die ihnen vorbehaltlos helfen.
Diese Geschichte liest sich wie eine Parabel, die Fragen nach Moral, Ethik und Menschlichkeit anreißt. Wie immer schafft es der Autor den Leser zum Nachdenken anzuregen.

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Zwei Straßenarbeiter, hier nur vier und neun genannt, bauen unter Zeitdruck eine Straße in einem Entwicklungsland. Diese soll für eine Parade des Staatschefs genutzt werden, um den reichen Norden mit dem armen Süden zu versöhnen.
Die beiden Arbeiter könnten gegensätzlicher nicht sein, der eine überkorrekt, der andere will alle Freuden und Annehmlichkeiten mitnehmen. So kommt es schnell zum Konflikt. Beide schätzen Situationen falsch ein und es endet anders als erhofft.

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Eine wunderbare kurze Geschichte über ein Land nach einem Bürgerkrieg, Aufbauhilfen, die ankommen ( oder auch nicht). Eine Parabel voller Hoffnung mit extremen Ende. Eggers´ Schreibstil ist kurz, präzise und ohne Schnörkel. Absolut lesenswert.

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Anfangs fand ich es recht befremdlich, dass die Protagonisten nur Nummern und keine Namen hatten. Doch man gewöhnt sich schnell dran.
In einem von Bürgerkrieg gebeutelten Land soll eine Verbindungsstrasse zwischen Nord und Süd gebaut werden. Die beiden Männer, die die Aufgabe des Asphaltierens haben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine pflichtbewusst und sehr fixiert auf seine Aufgabe lässt sich nicht ablenken durch Land oder Leute.
Der andere ist neugierig, hält sich nicht an seine Vorgaben und ist sehr abenteuerlustig.
Durch sein Verhalten schwört er eine für beide lebensgefährliche Situation herauf.
Wie der andere sich deshalb verändern und neue Wege gehen muss schildert der Autor grossartig.
In der Hauptstadt soll eine Parade statt finden, mit der die Fertigstellung der Strasse gefeiert werden soll. Da jetzt auch die Menschen aus den ärmeren Gebieten durch den Bau der Strasse die Möglichkeit haben, in die Hauptstadt zu fahren, macht sich eine ganze Flut von Bürgern auf den Weg zur Parade.
Den Schluss des Buches möchte ich nicht verraten. Doch es war ein echter Hammer.

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Eine Geschichte, aus der wir einiges lernen können. Sooo sehr hat mich das Ende allerdings nicht überrascht. Sehr lesenswert!

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In „die Parade“ werden die Straßenbauer mit den ominösen Vornamen ‚Vier‘ und ‚Neun‘ in einem von Bürgerkrieg zerrütteten Land damit beauftragt innerhalb von 12 Tagen einen Highway zu errichten. Schon von Beginn an tritt ein klarer Kontrast hervor, denn Vier und Neun haben völlig unterschiedliche Arbeitsideologien: während der erfahrene Erzähler Vier fokussiert, stringent und kalt seiner Aufgabe nachgeht die Straßenbaumaschine zu bedienen (ohne dabei auf die verarmten Einheimischen zu achten), rückt Neun immer weiter von seiner eigentlichen Arbeit, die unbearbeitete Strecke zu beaufsichtigen ab und investiert seine Zeit lieber in die Kontaktaufnahme und Hilfe der lokalen Bevölkerung.

Mit dieser einnehmenden Parabel zeigt Eggers deutlich die schwierige, oftmals ambivalente Umsetzung von Entwicklungshilfe in aktuellen Zeiten. Die dabei entworfene Narrative entfaltet trotz ihrer kurzen Dauer eine greifbare, einnehmende Präsenz und spielt durch geschickt platzierte Maskeraden grandios mit den eigenen eindimensionalen, dogmatischen Vorstellungen. .
Ein tolles Werk, dass den kontrastreichen Kern seiner gesetzten Thematik bestechend genau umsetzt.

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Schnurgerade, ohne Kurven

In “Die Parade” erzählt Dave Eggers die Geschichte zweier Männer aus einem nicht näher definierten Industrieland, welche in ein vom Bürgerkrieg zerrüttetes Land geschickt werden, um dort eine Straße zu bauen. Die Straße soll den armen Süden mit dem reichen Norden verbinden und so Fortschritt und Wohlstand mit sich bringen.

Die beiden Männer könnten unterschiedlicher nicht sein: “Vier” ist ein routinierter Arbeiter, der bereits viele Auslandseinsätze hinter sich hat und nicht von seinen Vorgaben abweicht, “Neun” hingegen ein Neuling im Straßenbau, ein Lebemann, der sich von Vorschriften nichts versagen lässt.

Während Vier damit beschäftigt ist, die Straße bis zur (oder besser noch vor der) Deadline fertigzustellen, erkundet Neun das Land und sucht den Kontakt zu den Einheimischen, wodurch er sich selbst in Schwierigkeiten manövriert.

So gerade, wie die Straße in der Geschichte ist, so ungewunden erzählt Eggers. Es gibt keine Abweichungen entlang der Storyline, keine Ausschmückungen oder Vertiefungen – nur das, was nötig ist, um die Erzählung vom Anfang zum Ende zu bringen. Dadurch wird es für den Leser schwierig, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen und dennoch kommt man nicht umhin, mit ihnen mitzufiebern.

Eggers schafft Spannung allein schon dadurch, diese beiden grundverschiedenen Typen in eine Story zu werfen und abzuwarten, was sich daraus ergibt. Fast noch interessanter sind jedoch die Beobachtungen, die Vier, aus dessen Perspektive erzählt wird, auf seinem Weg durch den fragilen Frieden im Bürgerkriegsland macht, auch wenn er diese, abgestumpft wie er ist – oder zumindest scheint -, am Straßenrand liegen lässt.

Für die Leser, die gerne über die Geschichte hinausdenken möchten, wirft die Erzählung zahlreiche Fragen in Bezug auf den Umgang mit Hilfeleistungen für andere Länder bzw. Kulturen auf.

Ich habe zuvor noch keine Werke von Dave Eggers gelesen und kann somit keine Vergleiche zu vorherigen Veröffentlichungen ziehen. Diesen Roman fand ich inhaltlich und sprachlich interessant und spannend, ich hätte mir aber mehr Tiefe bezüglich der Charaktere gewünscht.

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Dave Eggers ist bekannt für seine hintergründigen Romane. The Circle ist wohl sein bekanntestes und mir besonders lieb. Aber auch die Parade ist eine besondere Parabel.
Angesiedelt in einem fremden Land werden zwei sich Fremde von ihrem Arbeitgeber zum Bau einer Straße in nur wenigen Tagen eingesetzt. Die beiden sollen roboterartig ihre Arbeit erledigen und erhalten deshalb im Roman nicht mal einen Namen, lediglich eine Nummer. Einer hält sich strikt an die Regeln, der andere verstößt andauernd dagegen – absehbar, dass die Situation eskalieren wird.
Hier beschreib der Schriftsteller seine Protagonisten nicht, sondern ihr Handeln bildet langsam die Persönlichkeiten aus.
Ein Schicksalsschlag bringt die beiden dazu, von ihrem Verhalten abzuweichen. Der Regelbefolger kann endlich echte Erfahrungen machen, statt roboterartig seine Arbeit zu erledigen. Eggers überrascht und zeigt, dass die Welt kein Ponyhof ist. Der große Fortschritt schlägt brutal zurück und lässt so den faden Beigeschmack, dass alles seinen Preis hat und selten ein Geschenk vom Himmel fällt.
Wie einmal stellt Eggers Fragen von Moral, Ethik und Menschlichkeit und lest die Leser nachdenklich zurück.

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Dave Eggers, seit „The Circle“ einer der populärsten US-Autoren, nimmt sich in seinen Romanen immer wieder aktuelle gesellschaftliche Krisen und drängende Missstände vor. Nach seiner Trump-Satire „Der größte Kapitän aller Zeiten“ geht Eggers in „Die Parade“ nun hart mit der internationalen Entwicklungshilfe ins Gericht. Zwei Mitarbeiter einer Baugesellschaft werden in eine vom Bürgerkrieg zerrissene Region beordert, um dort eine Tausende von Kilometern lange Straße quer durch das Land zu asphaltieren. Der eine ist ein knallharter Technokrat, der sich durch nichts von der Planerfüllung abbringen lässt, während der andere gerne einen Blick auf die Umgebung riskiert und eine gewisse Abenteuerlust aufbringt. Eggers kritisiert die moderne Entwicklungshilfe mit ihrer perfekten Technologie scharf, die für ein Projekt mal locker von der Ersten in die Dritte Welt geflogen wird. Doch da er die gesamte Romanhandlung seiner unbestreitbar wichtigen Aussage extrem unterordnet, passiert insgesamt viel zu wenig, um jenseits der berechtigten Kritik interessant zu sein.

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Ich habe das Büchlein in einem Rutsch durchgelesen - es ist eher eine ausführliche Kurzgeschichte als ein Roman. Zum Inhalt kann ich nicht mehr sagen als im Klappentext steht, ohne zu spoilern ... ich finde sogar, dass der Klappentext schon fast zuviel verrät. Ich persönlich habe das Ende, wie es dann kommt , so auch erwartet gehabt.
Trotzdem hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und es werden sehr viele Dinge angesprochen, über die es sich lohnt genauer nachzudenken.

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Die Maschine heißt RS- 80, die handelnden Charaktere haben nur Zahlen als Namen und der Ort der Handlung ist auch bewusst unklar gehalten, allein die Mission ist glasklar umrissen: In zwölf Tagen 230 Kilometer bolzengerade Straße vom rückständigen Sü- den in den entwickelten Norden zu teeren, damit
von deren Hauptstadt aus eine Parade abgehalten werden kann. In Dave Eggers’ parabelhaftem Kurzroman ist „Vier“ der gewissenhafte Arbeiter und „Neun“ ein Hallodri sondergleichen, der mit seinen Eskapaden das Projekt immer wieder in Gefahr bringt. So symbolisch aufgeladen und einfach strukturiert das klingt, so spannend be- weist sich Eggers doch wieder als einer der politisch engagiertesten Autoren, auch wenn ihm wieder mal die Botschaft wichtiger ist als die kunstfertige Ausführung.

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Kurze, sehr eindrückliche Geschichte, die die Leserin/den Leser länger beschäftigt. Zwei Männer asphaltieren in einem unbekannten Entwicklungsland eine Straße. Während der eine als langjähriger Mitarbeiter der Firma sehr gewissenhaft seine Arbeit ausführt, ist der zweite als Neuling mehr an der Kultur des Landes und dem Austausch mit deren Menschen interessiert. Nach und nach führt diese Konstellation zu immer gefährlicheren und unübersichtlicheren Situationen. Am Ende der mitreißenden Lektüre stellt sich die Frage: was hat die Arbeit gebracht?

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„Vor allen Dingen musste die Straße rechtzeitig für die Parade fertig werden. [..] Der Festzug würde sich aus der Hauptstadt Richtung Süden bewegen und das Ende des jahrzehntelangen Krieges ebenso symbolisieren wie den Beginn von Frieden und Wohlstand, der durch die Straße ermöglicht wurde.“ (S. 16/17)

Zwei Männer, eine Maschine, eine Mission.
In einem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land soll eine Straße gebaut werden, die den armen Süden mit dem reichen Norden verbindet. Ein wohlhabender Industriestaat lässt zur Umsetzung des Projekts zwei Arbeiter und eine hochmoderne Asphaltiermaschine einfliegen. Zeit ist Geld und so muss die Straße bis zur großen Militärparade in 12 Tagen fertig sein. Was als Hilfsaktion beginnt, endet bald darauf in einer Katastrophe…

Diese Geschichte könnte sich überall zutragen, denn es werden weder das Land, noch die beiden Männer mit Namen genannt. Die beiden Arbeiter sind einfach Nummer Vier und Nummer Neun. Nummer Vier ist der Pflichtbewusste; ein Mann der klaren Regeln und Worte. Er will den Job schnell erledigen, um wieder Zuhause bei seiner Familie sein zu können. Das Land und die Leute interessieren ihn dabei kaum. Nummer Neun hingegen ist ein Lebemann und Genießer. Er mischt sich trotz Verbot unter die Einheimischen, möchte die fremde Kultur um jeden Preis aufsaugen und vernachlässigt darüber den eigentlichen Auftrag. Sein Helfersyndrom und seine Naivität bringen ihn dabei in enorme Schwierigkeiten.

„Es war Neuns Verantwortung, sich um solche Anomalien wie den Jungen auf der Straße zu kümmern. Neun konnte die Sprache und hätte sehr viel leichter in Erfahrung bringen können, woher der Junge kam und was er brauchte. Aber von Neun fehlte jede Spur, und er hatte es Vier überlassen was nicht nur den Zeitplan gefährdete, sondern auch das Leben des Jungen und das von Vier“ (S. 75)

Die Belanglosigkeit in Raum und Zeit, sowie die Anonymität der Figuren verleihen der Geschichte etwas parabelhaftes. Sie wird übertragbar und lässt Raum für vielfältige Interpretationsansätze. Die leicht überzeichneten Charaktere sind ebenfalls austauschbare Archetypen einer vordergründig wohlmeinenden Helfernation. Doch wer hilft hier eigentlich wem? Kommt die großzügig organisierte Entwicklungshilfe wirklich bei „den Richtigen“ an?

Nicht ohne Grund zählt Dave Eggers zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Ich wurde wieder nicht enttäuscht. Mühelos spielt er mit Sprache und Stil und verleiht jedem seiner Romane den jeweils richtigen Ton. Mal ausschweifend-faselnd wie in „Bis an die Grenze“ (Josie!), dann wieder klar und minimalistisch wie in dem vorliegenden Werk. Dabei erkennt man dennoch immer seine Handschrift.
„Die Parade“ trifft genau den Punkt, kein Wort ist zu viel oder zu wenig. Dave Eggers konfrontiert den Leser dabei nicht mit vorgefertigten Meinungen, sondern liefert Denkanstöße und ein folgerichtiges Ende. Genau das macht meiner Meinung nach sehr gute Gegenwartsliteratur aus

„Die Firma versicherte ihren Mitarbeitern, dass es nicht unhöflich war, stur geradeaus zu schauen, sich allein auf die Straße zu konzentrieren, Teil der Maschine zu sein. Die Einheimischen würden das verstehen. Ja, sie würden sogar mehr Respekt haben vor den Fahrern, wenn die sich unter keinen Umständen von ihrer Arbeit ablenken ließen. Der Bau einer brauchbaren Straße war eine wichtige Arbeit. Nichts, was links und rechts passierte, war wichtiger.“ (S. 29)

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Wir begeben uns mit Beginn der Lektüre in irgendein unbenanntes Land, in dem bis vor kurzem Bürgerkrieg herrschte und wir befinden uns in der Gegenwart.

Auch die Protagonisten, zwei Straßenbauer, sind namenlos.
Sie heißen „vier“ und „neun“.
Sie müssen eine 230 km lange Straße, die von einer lebendigen Hauptstadt im Norden zum ländlich geprägten und ärmlichen Süden führt, asphaltieren und linieren.
Diese Aufgabe muss in zwölf Tagen erledigt sein, denn anschließend soll gerade auf dieser Straße mit einer Militärparade der noch junge Frieden gefeiert werden.

Die beiden Männer grundverschieden.
Vier ist ein erfahrener Tiefbauarbeiter. Verantwortungsbewusst, zuverlässig, diszipliniert, schnell und korrekt erledigt er, was man ihm aufträgt. Er hält sich strikt an die Regeln, will einfach nur seinen Job erledigen und bald wieder nach Hause.

Neun ist unerfahren, aber abenteuerlustig und neugierig.
Er ist interessiert an Land und Leuten und offen für alles, was sich am Straßenrand abspielt.
Er sucht Kontakt zu den Einheimischen und interessiert sich für deren Kultur.
All das ist gegen die Regeln.
Er sorgt mit seiner Lebensfreude und Menschenfreundlichkeit für Ärger.

Die genannten Unterschiede führen zu Konflikten und als einer der beiden ernsthaft erkrankt, wird es dramatisch.

Beide kommen an ihre Grenzen, beidehinterfragen ihre Aufgabe

„Die Parade“ ist eine fesselnde, spannende und intelligente Parabel, die nachdenklich stimmt.

Es ist ein außergewöhnliches und besonderes, psychologisches und politisches Werk, das inhaltlich und sprachlich interessant ist und einen unerwarteten Ausgang hat.
Außerdem ist es hochaktuell und gleichermaßen realistisch wie verstörend.

Der Autor wählt seine Worte ganz gezielt. Er erzählt scharfsinnig, knapp und verdichtet.
Durch sein ruhiges und unaufgeregtes Erzählen kann die spannungs- und wendungsreiche Handlung umso deutlicher in den Vordergrund rücken.

Eggers beobachtet und erzählt recht nüchtern und schnörkellos und minimalistisch. Er moralisiert nicht.

Sehr zu empfehlen!

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Dave Eggers ist provokant, zynisch, satirisch und dazu ein überragender Erzähler und Meister der pointierten Darstellung. Seine Bücher sind unbequem und erschüttern manchmal auch Weltbilder. Absolut lesenswert.

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Zwei ausländische Arbeiter bauen eine Straße in einem Bürgerkriegsland. Sie soll den verfeindeten Noden und den Süden des Landes zusammenbringen. Während der eine sich an alle Regeln hält (kein Kontakt zu den Einheimischen, die sTraße so schnell wie möglich fertig stellen), ist der andere beieindruckt vom Land, vom Elend des Krieges und von den Leuten.

Ich fand es klasse geschrieben, es zog mich sofort rein, aber das Ende ist so bitter, dass ich nicht weiß, wie ich es empfehlen soll.

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