Meine Liebe ist jetzt

Liz Kessler war mir bis jetzt als Autorin unbekannt.
Ich hab noch keines ihrer Bücher gelesen, aber als ich das Cover sah, war ich neugierig.
Das passt ziemlich gut zur Geschichte mit dem durchsichtigen Jungen links und dem sichtbaren Mädchen rechts, welches sich so nah sind und doch nicht wirklich berühren können.
Auch der Klappentext hat mich dann gepackt, so dass ich die Geschichte einfach lesen musste.
Ein bisschen hat es mich an Casper und an Beetle Juice erinnert und nun wollte ich natürlich mehr wissen.

Joe wacht in seinem Zimmer auf, dass plötzlich leer ist und als er aus dem Fenster sieht, bemerkt er dort seine Familie die wohl Umziehen will. Er will sich bemerktbar machen, kann aber weder Türen öffnen, noch hören seine Eltern oder Olly, sein Bruder, ihn, als er versucht nach ihnen zu rufen. So muss er mit ansehen, wie sie verschwinden und er im leeren Zimmer zurück bleibt.
Lange bleibt er da allerdings nicht alleine. Erin, die sozusagen seine Nachmieterin ist, ist mit ihrer Familie eingezogen und tatsächlich. Sie scheint ihn irgendwie wahrnehmen zu können. Anfangs noch kaum, doch Beide lernen sich wirklich kennen und kommen sich sogar näher. Sogar Liebe ist im Spiel und so kommt es, dass sie einen Weg suchen, wie sie zusammen sein können. Er als Geist und sie als Lebende. Als wäre das noch nicht schwierig genug, kommt auch noch Olly ins Spiel. Sein Bruder der Joe so ähnlich ist und noch dazu lebendig, was alles so einfach machen würde. Aber kann man liebe so einfach abstellen? Wer ist wichtiger? Der Lebende oder der Tote? Für wen soll sie sich entscheiden?

Das Buch ist wirklich nicht einfach und hat mich teilweise echt durcheinander gebracht. Die Idee ist wirklich spannend und rätselhaft.
Liz Kessler hat einen modernen zur Geschichte passenden Schreibstil und gibt ihr die gewisse Ernstheit, die so ein Thema wohl auch braucht. Ein Buch was einem zum Nachdenken bringt, weil es auch das Thema Tod beeinhaltet.
Joe, der in jungen Jahren aus dem Leben gerissen wird und in seinem Zuhause fest hängt, ohne das ihn jemand zu bemerken scheint. Ein wirklich schrecklicher Gedanke, der mich allerdings an den Film Beetle Juice erinnert hat, sonst aber keine wirklichen Gemeinsamkeiten hat.
Dann kommt da Erin die ihn wahrnehmen kann und ihn versteht. Sein Weg zur Aussenwelt ist und für ihn zu einer wichtigen Person wird, in die er sich verliebt. Die mit ihm einen Weg suchen will, mit ihm zusammen zu sein und dann von Olly überrascht wird und auch für ihn Gefühle entwickelt und verwirrt ist.
Sich praktisch für Leben oder den Tod entscheiden muss. Das "Leichte" oder den schweren Weg, für den es vielleicht nie ein wirkliches Happy End geben kann.
So vieles über das sie sich Gedanken machen muss und nicht einfach entscheiden kann.
Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken. Ich hab selbst während des Buches immer wieder mit mir gerungen, war letztlich aber immer ein Fan von Joe.
Ich habe das Buch wirklich genoßen, weil es einem zum nachdenken bringt und man es nicht einfach so liest, ohne sich dabei zu überlegen, wie es einem selbst gehen würde. Wie man sich entscheiden würde.
Genau sowas braucht ein gutes Buch und deswegen gibt es von mir 5 Sterne.
Ohne Zweifel, ich würde es weiterempfehlen.

Inhalt: Nach einer schweren Zeit brauchen Erin und ihre Familie dringend einen Neuanfang in einer fremden Stadt und in einem fremden Haus. Doch auch dieses Haus hat seine Geschichte und so bemerkt Erin bald, dass es Geister gibt und einer davon in ihrem Zimmer beheimatet ist. Sein Name ist Joe und er war in ihrem Alter, als er starb. Zwischen den beiden beginnt eine zarte Liebe zu wachsen. Aber dann wäre da noch Olly, ein fröhlicher und angenehmer Junge, der Erins Herz ebenfalls zum Flattern bringt. Und der ist niemand anderes als Joes Bruder.

Meinung: „Meine Liebe ist jetzt“ ist eine wundervolle und andersartige Liebesgeschichte, in der es außerdem um Trauer und Mobbing geht.
Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Erin, die es in der Vergangenheit nicht leicht hatte. Von einem Neuanfang verspricht sie sich, wenigstens wieder unbehelligt zur Schule gehen zu können. Sie ist sehr schüchtern und schreibt gerne Gedichte. Und sie hat eine liebevolle Familie, die immer zu ihr hält.
Vor allem ihre kleine Schwester Phoebe, die sofort Anschluss in der neuen Stadt findet, hat mir gut gefallen. Sie ist sehr reif für ihre 11 Jahre und man merkt, wie sehr sie sich um ihre Schwester sorgt.
Joe ist der Geist, der in Erins Zimmer lebt. Auch er war zu Lebzeiten ein Außenseiter und hat gerne Gedichte verfasst. So ist es kein Wunder, dass sich Joe und Erin schnell zueinander hingezogen fühlen und sich sogar ineinander verlieben. Und hin und wieder können sie sich sogar berühren und Joe wirkt zeitweise regelrecht lebendig. Die genauen Umstände seines Todes bleiben allerdings erst einmal unklar und werden erst nach und nach aufgedeckt.
Olly ist Joes älterer Bruder und bei den Mädchen sehr beliebt. Er war früher ein regelrechter Womanizer und Partygänger. Seit dem schweren Verlust, den er erleiden musste, hat er sich stark verändert und so fällt ihm Erin auf, die er früher eher nicht beachtet hätte. Olly hat einen guten Humor und strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus. Jedoch sieht es innerlich ganz anders aus und ich fand ihn durchweg sympathisch.
Ebenso wie Nia, ein Mitglied der angesagten Mädchenclique der Schule, zu der Erin Zugang bekommt, als sich Olly für sie interessiert.
Die Geschichte ist traurig, aber auch romantisch. Sie gibt Hoffnung und nimmt ernste Themen auf. Ich zumindest habe ich mich von diesem ruhigen, aber gar nicht langweiligen Buch, gut unterhalten gefühlt und empfehle es Fans von etwas ernsterer Jugendliteratur.

Fazit: Gelungenes Buch über den Tod, das Leben und die Liebe. Sehr zu empfehle.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich lange überlegen musste, wie viele Sterne ich bei meiner Rezension vergeben werde, denn hin und wieder hat mich die Story nicht ganz überzeugt. Aber im Ganzen gesehen, ist die Geschichte rund und vor allem sehr emotional und gefühlvoll.

Mir hat es total gut gefallen, dass das Buch aus mehreren Perspektiven erzählt wird, da man sich so in die unterschiedlichen Charaktere noch besser einfüllen kann. Man fühlt beim Lesen auf jeden Fall mit, dass hat die Autorin super gut umgesetzt. Ich konnte auch jeden Gedanken absolut nachvollziehen und emotional war ich komplett gefangen.

Dennoch gab es im Buch einige Längen, die man sich hätte sparen können und auch die paranormalen Elemente haben mich nicht komplett überzeugt. Davon mal abgesehen hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich behalte es gut in Erinnerung.

Es geht um zwei Jungen und ein Mädchen und eine Liebesgeschichte die nicht von dieser Welt scheint.
Ein wirklich gelungenes Cover welches mich direkt angesprochen hat und durch die Farbwahl sehr harmonisch wirkt.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Geschichte rein, er ist aber auch voller Gefühl.
Dies ist der erste Jugendroman der Autorin und er ist ihr wirklich sehr gelungen weil sie den Lese vollkommen mit ihn die Geschichte nimmt. An manchen Stellen hätte ich es mir gewünscht wenn Dinge näher erklärt wurden wären.
Trotzdem fand ich die Geschichte mehr als schön und hoffe noch mehr von der Autorin lesen zu dürfen.